NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Coronare Nachrichtenlage - eine kleine, kommentierte Sammlung

Und? Können Sie schon wieder mitreden? Oder haben Sie auch die Lust verloren, sich wieder neu und laufend über Corona zu informieren? Auf jeden Fall werden Sie gemerkt haben: Es geht wieder los. Zumindest medial. Begonnen hatte alles mit der Maskenfrage. Wird sie wiederkommen? Nachdem aber auch gar nichts darauf hindeutete, dass irgendwer ernsthaft erwägt, die Maske wieder zu institutionalisieren – wenngleich auch viele es ernsthaft diskutierten – ist die Maske nun nicht mehr Thema Nummer Eins. Und die nächste Erkenntnis: Es gibt zurzeit kein Thema Nummer Eins im Themenfeld Corona. Es gibt nur die Erwartung, dass jetzt im Herbst Corona wieder eine Rolle spielen wird. Und die Medien berichten aus diesem Grund, wo und was sie können. Sie rennen dabei nicht in Kohortenformation alle denselben Informationen hinterher. So ist im Moment die mediale Lage vielfältig – und das scheint mir ein gutes Zeichen zu sein. Noch zumindest lässt der nächste coronare Akt wohl auf sich warten. Damit Sie trotzdem wieder mitreden können, hier ein paar Links und Beobachtungen, ausgesprochen subjektiv und launig ausgewählt und kommentiert:

Die WAZ berichtet aus Bochum. Dort legen Abwasseruntersuchung eine Inzidenz von 1000 nahe. Die Zahlen des Gesundheitsamtes liegen erwartungsgemäß deutlich niedriger. Denn die Dunkelziffer ist in dieser Saison tatsächlich unberechenbar. Ohne Zahlen keine Inzidenz. Die Gleichung ist einfach. Immerhin, die WAZ informiert ausführlich über die Lage in Bochum. 25.09.2023:
https://www.waz.de/staedte/bochum/corona-infektionen-ist-die-echte-inzidenz-hoeher-als-1000-id239651797.html

Die Rheinische Post macht den großen Abwasch: Corona, Grippe, Erkältungen. Die Warnung lohnt, denn unser aller Immunsystem ist nicht mehr so fit – wegen und nach Corona. Hier am Ende des Artikels wird auch die Maskenfrage geklärt: Wir können und müssen und sollten ja alle gelernt haben aus der Pandemie und freiwillig und da wo’s nottut. Sie wissen schon. Sie haben ja gewiss auch gelernt. Artikel vom 24.09.2023:
https://rp-online.de/panorama/deutschland/grippe-corona-und-co-viele-infektionen-erwartet-virologe-mahnt-zur-vorsicht_aid-98256011

Das Bremer Regionalmagazin buten un binnen führte ein Interview mit dem Virologen Andreas Dotzauer, veröffentlicht am 24.09.2023. Zusammenfassung: Die Zahl der Infektionen steigt, meistens erkranken die Menschen nicht so schwer, es gibt aber auch wieder Todesfälle. Manchmal verläuft die Krankheit ohne Symptome. Das wiederum ist schlecht, denn so wird die Krankheit unwissentlich verbreitet. Wenn Sie nun noch wissen wollen, wie man das Corona-Virus mit einem VW Golf vergleichen kann, dann müssen Sie hier weiterlesen:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/interview-corona-andreas-dotzauer-100.html

Der MDR beschäftigt sich am 26.09.2023 mit den Forschungen zu Long und Post Covid. Fazit: Die Zahlen wurden und werden wohl überschätzt, die Abgrenzung zwischen Post und Long Covid variiert. Der Artikel ist artig bis wenig informativ und soll wohl als Appell verstanden werden, die Forschung auf den richtigen Weg zu bringen. Auf jeden Fall wird als Gegengewicht immer wieder betont: Es gibt Long Covid. Kein Hirngespinst. Der Leser ist am Ende des Artikels ungefähr so klug als wie zuvor.
https://www.mdr.de/wissen/long-covid-zahlen-wohl-vielfach-ueberschaetzt-studie-100.html

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Neuer XBB-Corona-Impfstoff von Biontech: Zugelassen und (noch) nicht von der STIKO empfohlen

Am 18. September ist er da: Der neue Impfstoff von Biontech, der an die neue Corona-Variante angepasst ist. Für alle, die bei den Corona-Nachrichten die Pausetaste gedrückt hatten: Die neue Corona-Omikron-Variante firmiert unter dem Kürzel XBB 1.5. Der Biontech-Impfstoff, der spätestens heute von den Ärzten geordert werden muss, wenn sie ihn am 18. September verimpfen wollen, ist offenbar zwar nicht namenlos, doch ist seine Benennung für die Arzt-Patienten-Kommunikation zumindest erschwerlich. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gibt Bestelltipps: „Praxen können den neuen Impfstoff unter dem Namen „Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Omicron XBB.1.5“ auf dem gleichen Weg bestellen wie die bisherigen Corona-Vakzine. Bestellfrist für die erste Auslieferung am 18. September ist der kommende Dienstag, 12. September, 12.00 Uhr.”
https://www.kvno.de/aktuelles/aktuelles-detail/nachricht/neuer-corona-impfstoff-xbb15-ab-sofort-bestellbar

Der Text der KVNO hat dabei eine ganz eigene Tücke: Da doppeln sich ganze Textpassagen – und auf der Suche nach dem Warum wächst dem Leser ein Argwohn, der sich vom Text her nicht wirklich vertreiben lässt. Vor allem dann nicht, wenn man ihn auf der Folie eines Rundbriefes der KV Baden-Württemberg liest. Hintergrund: Der neue Impfstoff ist zwar zugelassen, aber noch nicht von der STIKO empfohlen. Der Text der KVNO berichtet pauschal über die Corona-Impfempfehlungen der STIKO, sagt aber nicht ausdrücklich, dass eine Impfempfehlung der STIKO zu dem neuen, angepassten Impfstoff für die Variante XBB 1.5 (noch) nicht veröffentlicht wurde.

Das aber berichtet die KV Baden-Württemberg in einem Rundschreiben „An alle für die Schnellinformation angemeldeten Ärzte der KVBW“. Damit auch alle anderen schnell informiert sind, hat eine „Mrs. Post Vac to go on X“ – ja das mit der Namensgebung hakt oft – auf X (ehemals Twitter) das Schreiben gepostet:
https://twitter.com/post_vac/status/1701359367654625407?t=WAz_UGi5aDXi6xpp6uYoig&s=09

Die entscheidende Aussage in diesem Schreiben steht in einer Zwischenüberschrift: „Wegen noch fehlender STIKO-Empfehlung für XBB 1.5-Impfstoff keine Staatshaftung“

Die dann folgende Erläuterung: „Für alle zugelassenen Covid-19-Impfstoffe gilt bei indikationsgerechtem Einsatz die Herstellerhaftung. Der Anspruch des Patienten auf Leistungen im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes im Falle eines Impfschadens bei diesem Vakzin („Staatshaftung“) ist aufgrund der öffentlichen Impfempfehlung des Landes Baden-Württemberg erst gegeben, wenn eine STIKO-Empfehlung veröffentlicht ist.“

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BKK beziffert den Krankenstand von 2022 in NRW

6,4 Prozent Krankmeldungen in 2022 meldet die BKK für NRW. In Zahlen sind das durchschnittliche 23,3 Fehltage. Der höchste Krankenstand seit zehn Jahren. Ursache seien Atemwegserkrankungen. Corona nur zu einem geringen Teil. Deutlich überdurchschnittliche Werte erreichen Orte im Ruhrgebiet. Düsseldorf hingegen liegt bei unterdurchschnittlichen 16,7 Tagen. Ebenfalls ein Negativrekord: Die Zahl der Menschen, die überhaupt keine AU benötigt haben in diesem Jahr, liegt unter einem Drittel – und damit niedriger als üblich.

Bemerkenswert ist die Interpretation der Daten. Die BKK formuliert sachlich: „Bezogen auf die Fehltage, spielten die Covid-19-Erkrankungen nur eine untergeordnete Rolle. Sie waren nur für 2,0% aller AU-Tage verantwortlich.“ Doch im weiteren Verlauf lässt auch die BKK keinen Zweifel daran, dass nach der Pandemie die Rückkehr ins Home-Office, die wieder gesteigerten Sozialkontakte und möglicherweise eine geschwächte Immunabwehr mitursächlich sind für das große Ausmaß der Atemwegserkrankungen.

Die Pressemitteilung BKK, 17.07.2023:
https://www.bkk-lv-nordwest.de/pressemitteilungen/krankmeldungen-in-nrw-auf-hoechststand-beschaeftigte-im-ruhrgebiet-laenger-krank-als-landesdurchschnitt/

Rheinische Post, 17.07.2023:
https://rp-online.de/leben/gesundheit/krankmeldungen-nrw-atemwegserkrankungen-laut-bkk-daten-erstmals-hauptursache_aid-93893837

Die Glocke, 17.07.2023:
https://amp.die-glocke.de/artikel/34212843-bd24-4ab3-b711-220b904c09cd

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Doch keine 100 Millionen - Reaktionen auf den geänderten Plan zur Long-Covid-Forschung

Er hatte 100 Millionen Euro versprochen – für die Long-Covid-Forschung. Doch dann kam die Haushaltsdebatte, und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach konnte seine Forderungen bei Weitem nicht durchsetzen. Geblieben sind 40 Millionen Euro für die Versorgungsforschung zu Long Covid. Die Hälfte davon kommt aus dem Innovationsfond der Krankenkassen, die andere Hälfte aus dem Bundesgesundheitsministerium. Das liegt, man konnte es ahnen, an der „prekären“ Haushaltslage.

Enttäuscht und verbittert sind jetzt natürlich viele Long-Covid-Patienten. Und natürlich hat fast jeder einzelne Berichterstatter die Reaktion, den Lebenslauf und die Krankheit eines einzelnen, enttäuschten Long-Covid-Patienten auf Lager. Das Ergebnis: viele Features. Und so ergibt sich ein Bild, das vollkommen verzerrt ist: All diese Long-Covid-Patienten fühlen sich, glaubt man der Berichterstattung, jetzt liegengelassen (es gibt einen Hashtag mit diesem Wort), vernachlässigt und verbittert. Jede Wette: Die Verbitterung ist älter, länger, geht die ganze Zeit schon mit Long Covid einher. Das gekürzte Geld für die Forschung ist nur ein weiterer Baustein auf dem langen Weg der Long-Covid-Patienten. Ausgang ungewiss.

Zynisch der Hinweise, dass die 100 Millionen Euro für die Long-Covid-Forschung nur den wenigsten hätten unmittelbar helfen können, denn bis die Forschung Ergebnisse aufweist, dauert es bekanntlich. Aber: Es wäre da mehr Hoffnung gewesen. Eine Perspektive – und das Signal, dass der Staat sich kümmert.

Ein wenig kümmert er sich jetzt schon, und auch das ist irgendwie zynisch: Es gibt eine Internetseite vom BMG zu Long Covid. Auf dervgebündelt ist, was auch vorher schon auf Internetseiten zu finden war. Und einen Runden Tisch wird es auch geben. Es gilt also das alte Sprichwort: „Wenn du mal nicht weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“ (https://www.bmg-longcovid.de/)

Die Berichterstattung – chronologisch:

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Arzt setzt Veröffentlichung der geheimen Protokolle des Corona-Expertenrates durch

Der Arzt Christian Haffner hat erfolgreich gegen die Bundesregierung geklagt, dass die geheimen Corona-Protokolle des Corona-Expertenrates veröffentlicht werden müssen. In Teilen ist das auch geschehen, die Protokolle wurden, teilweise geschwärzt, veröffentlicht. Der Arzt klagt weiter.

Der Nordkurier veröffentlicht am 10.07.2023 ein Interview mit Haffner:
https://www.nordkurier.de/politik/corona-expertenrat-arzt-zieht-erneut-vor-gericht-1750073

Die Protokolle des Corona-Expertenrates im Wortlaut hatte der Nordkurier am 02.07.2023 hier veröffentlicht:
https://www.nordkurier.de/politik/corona-expertenrat-die-geheim-protokolle-ungekurzt-im-wortlaut-teil-eins-1729895

Eine kleine chronologische Linkliste zur bisherigen Berichterstattung über den Corona-Expertenrat, bis Anfang 2022:

Die „Welt“, 07.07.2023, Kommentar: „Das Kanzleramt macht seinen Corona-Expertenrat zur Geheimsache“
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article246236040/Das-Kanzleramt-macht-seinen-Corona-Expertenrat-zur-Geheimsache.html

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Millionen ins Feuer

Es könnte die Zahl des Tages sein: 755 Millionen Corona-Masken sollen verbrannt werden. Wohl kaum ein Freudenfeuer. Pro 7 rechnet um: „Sieben Millionen Euro werden verbrannt“. Und auch die „Welt“ fängt an zu rechnen. Paletten und Gewichtsangaben – und kommt zu dem Ergebnis, das sich vonseiten des Bundesgesundheitsministeriums natürlich so nicht bestätigen ließ, dass großzügig gerechnet die Gesamtgewichtsangabe für den Auftrag auf eine Zahl von 2,7 Milliarden Masken schließen lasse.

Auch der Titel der Ausschreibung gibt zu denken: „Energetische Verwertung medizinischer Verbrauchs- und Versorgungsgüter“. Nun werden also Masken respektive Euros nicht nur verbrannt, sondern sogar verheizt. Wohin mit der ganzen Energie, die sich aus einem solchen Brandherd ergeben mag? Keine Ahnung, die Nachricht ist noch nicht aufzutreiben.

Vor allem aber ist das alles lange noch nicht das Ende der Fahnenstange: Auch die Bundesländer saßen und sitzen auf abgelaufenen Masken, die nur noch auf die Verbrennung warte(te)n.

Kleine Linkliste:

Die Welt, 27.06.2023:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article246077114/Corona-Masken-Wenn-die-Massenverbrennung-von-Masken-in-die-Milliarden-geht.html

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Noch ein Corona-App-Abschied - diesmal mit Wehmut und Servus

Nun ist es da – das Ende der Corona-App. Und über App- und Abschiede ist auch hier eigentlich längst genug geschrieben. Doch dann, ich weiß immer noch nicht, ob ich lachen oder spotten soll, fiel mir beim Frühstück heute Morgen fast der Kitt aus der Brille: „Sag zum Abschied leise Virus“, titelt der Kölner Stadt-Anzeiger auf der Panoramaseite. Die Überschrift kommt aus der Feder des RND – Sie finden sie, samt demselben Abschiedstext, hier online:
https://www.rnd.de/panorama/corona-warn-app-wird-eingestellt-ab-1-juni-2023-im-schlafmodus-SKYNPF6ZCBEKDJ4VT4IWTDEIIQ.html

Je nach Alter haben Sie jetzt wahrscheinlich auch die Stimme oder Stimmen von Peter Alexander, Peter Kreuder oder Rudolf Schock im  Kopf. „Sag beim Abschied leise Servus, nicht Lebwohl und nicht Adieu. Diese Worte tun nur weh.“

Falls sie weder Stimme noch Stimmung im Kopf haben – und auch keinerlei Erinnerung an das Lied, seinen Text oder gar seine Entstehungsgeschichte, der BR hat die Fakten in wenigen Worten zusammengefasst und eine wirklich sehr rührende Aufnahme von Willi Forst dazugestellt:
https://www.br-klassik.de/programm/sendungen-a-z/mittagsmusik/mittagsmusik-mit-sahne-sag-beim-abschied-leise-servus-100.html#

Auch auf Youtube findet sich eine Aufnahme von Willi Forst:
https://www.youtube.com/watch?v=8K0saUuuov4

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Das letzte Geleit auf dem Weg in den "Schlafmodus" - Die Corona-App ruht

Wie fällt die Bilanz der Corona-Warn-App aus? Zwar geht sie heimlich, still und leise. Doch an ihrem Grab - nein, es ist wohl doch eher eine Warteschleife als ein Grab - stehen immerhin ein paar Medien mit ähnlicher Abschiedsrede bereit.

T-online berichtet, zusammen oder hauptsächlich mit dpa. Der Abschiedsgesang hat zwischendurch Strophen, die einer Ode gleichen. Dennoch ist der Artikel lesenswert, denn die Bewertung geht in der Perspektive weit über die Pandemie hinaus. Die App hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen gefördert, heißt es. Wer hier die Nachtigall trappsen hört, hat vielleicht sogar recht. Das schönste Zitat kommt von Andrew Ullmann, dem Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Der konstatiert nämlich nach diesem Bericht, dass die Zahl der Erkrankungen, die durch die App verhindert wurden, unbekannt ist. Im Wortlaut: „Keiner kann bisher genau sagen, wie viele Erkrankungen durch sie verhindert wurden.“ Nein, das wird keiner können. Nicht nur bisher. Auch nicht nachher. Oder demnächst. Denn Ereignisse, die nicht stattgefunden haben, lassen sich nur ganz schwer zählen.

Die Stellungnahme von Bundesminister Karl Lauterbach, kurz und spöttisch zusammengefasst: Kein Weiterbetrieb der App, da kein Bedarf. Aber lassen Sie mal die App auf dem Handy – die nächste Pandemie kommt bestimmt. Wenn nicht Corona, dann eine andere. Das ist jetzt nicht wörtlich zitiert, jedoch vom Minister genauso gemeint.

Den Artikel vom 27.05.2023 finden Sie hier:
https://www.t-online.de/digital/aktuelles/id_100182674/ende-der-corona-warn-app-hat-sie-wirklich-etwas-gebracht-.html

Das ZDF berichtet am 27.05.2023 in vielem gleich bis ähnlich:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-warn-app-pandemie-bilanz-100.html

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Münzkabinett Dresden: Ausstellung zu Epidemien früher und heute

Pest, Cholera und Corona: Das Dresdner Münzkabinett zeigt Medaillen und Münzen von 165 n. Chr. bis zur Gegenwart. „Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Pestmedaillen und Pesttalern der Frühen Neuzeit“, heißt es in der Ankündigung. Die Ausstellung wird am 27. Mai eröffnet und ist bis zum 1. April 2024 zu sehen. Hier der Link zur Ankündigung auf der Seite des Münzkabinetts:
https://muenzkabinett.skd.museum/ausstellungen/pest-cholera-und-corona/

Die Freie Presse berichtet hier, 15.05.2023:
https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/asklepios-oder-pesttaler-schau-zu-epidemien-in-dresden-artikel12869860

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Diabetes nach Corona

Forscher sehen einen Zusammenhang, wonach Kinder nach Corona-Infektion häufiger einen Diabetes entwickeln:

Der Tagesspiegel, 23.05.2023:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/ursache-noch-ungeklart-nach-corona-infektion-risiko-fur-diabetes-bei-kindern-steigt-9863363.html

Der Standard, 23.05.2023:
https://www.derstandard.de/story/2000146629478/forschende-sehen-zusammenhang-zwischen-corona-und-diabetes-bei-kindern

MDR, 23.05.2023:
https://www.mdr.de/wissen/diabetes-typ-eins-corona-100.html

RKI:
https://diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/DE/diabetes_covid19/hf1_risikofaktoren/covid19_diabetes_risikofaktoren_node.html

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Mediale Zwietracht: Der Augeninfarkt und seine Einordnung als Nebenwirkung der Corona-Impfung

Dass der Streit darüber, ob und wenn ja, welche Nebenwirkungen mRNA-Impfstoffe im Allgemeinen, und Corona-mRNA-Impfstoffe im Besonderen, ausgefochten hat, wird wohl niemand geglaubt haben. Nicht einmal der, der irgendwann aufgehört hat, die Nachrichten über Corona-Impfstoffe zu lesen. Dass der Konflikt wieder aufflammt, wundert nicht wirklich. Allenfalls verblüfft die Heftigkeit, mit der die Diskussion gerade wieder – neu und doch gleich – geführt wird. Erstaunlicherweise allerdings offenbar nur zwischen „Welt“ und „Süddeutscher Zeitung“. Das lässt auf Hintergrundinteressen schließen, die vielleicht über die reine Faktensammlung und Information hinausgehen. Ursprung der Diskussion ist eine Studie der Stanford Universität von Anfang Mai. Wer in der Debatte welche Interessen verfolgt, wird vielleicht ein wenig mit folgender Linkliste klar. Vorweg: Die Süddeutsche Zeitung zielt in einem Kommentar mit Absicht und Spott auf die „Welt“. In einem Ausmaß, das sprachlich eher unüblich ist. Vorsichtig formuliert. Der Kommentar in der Süddeutschen Zeitung beginnt übrigens mit einem Szenario des Schreckens, das, wie immer und wo auch sonst, in den sozialen Medien verbreitet werden würde. (Oder meinte die Süddeutsche Zeitung hier eigentlich „werden sollte“??). Tatsächlich hat der Kommentar der Süddeutschen Zeitung dazu geführt, dass in den sozialen Medien jetzt die Beziehungen zwischen der Pharmaindustrie und Zeitung diskutiert werden.

Der Link zur Studie:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

Die Links zur Diskussion von „Welt“ und „Süddeutscher Zeitung:

Die Süddeutsche Zeitung, 19.05.2023, im Frontalkurs gegen die „Welt“. Kommentar von Christina Berndt:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

Die „Welt“ veröffentlichte am 11.05.2023 ein vierminütiges Video – unter der Rubrik „Investigation und Reportage“. Autorin ist Elke Bodderas:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

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Exkurs bis hin zu zwei eigenartigen App-Schiedsbriefen

Kurz ist er schon lange nicht mehr – auch wenn er so heißt: der Brief. Literarisch ist er so lange schon, dass wir die Anfänge gar nicht ernsthaft suchen wollen. Seneca schrieb an Lucillus – und zwar 120 Briefe, die schon seinerzeit in 20 Büchern zusammengefasst wurden. Sie waren äußerst beliebt – und lange hielt man den Empfänger Lucillus für ebenfalls fiktiv.

Auch der Apostel Paulus pflegte seine moralischen Lehreinheiten in Briefe zu packen. Gesegnet mit seinen Schriften wurden die Thessaloniker, die Galater, die Korinther, die Römer, die Philipper, die Epheser, die Hebräer.

Dann gibt’s noch Goethe, der den Brief bis hinein in die Gegenwart salon- und literaturfähig gehalten und erneuert hat. Und offenbar ist Goethe so maßgeblich für den Brief, dass Google, der/die/das jetzt neue, flexible Rubrikenköpfe den alten Buttons von News bis Video hinzufügt, für ihn eine eigene Rubrik aufmacht, wenn man „Briefe an“ in die Suchzeile gibt.

Neuer, aber auch schon wieder so alt, dass er bei Thalia gerade als feministische Wiederentdeckung angepriesen wird: Der „Brief an ein nie geborenes Kind“ von Oriana Fallaci. Und ich meine es jetzt gewiss nicht als Spott, wenn ich behaupte: Hier stimmt irgendetwas mit dem Adressaten nicht. Das nie geborene Kind wird nicht lesen können. Und klar doch, es liegt auf der Hand, die Adressatinnen waren, und das ist anders als bei Seneca und Paulus, Menschen in der gleichen Lage. Keine Predigt, keine Lehre. Es geht um Mitgefühl. Vielleicht. Vielleicht sogar um mehr.

Kurz: Briefe eignen sich nicht nur für Nachrichten. Sie eignen sich nicht nur für Kurzdarstellungen. Sie sind nicht nur längst literarische Gattung. Sie sind Ausdrucksform für Hinz und Kunz, für Gefühl, Frage, Laune, Stimmung. Auch für Meinung und Politik, natürlich. Die „Titanic“ hatte das längst alles entdeckt, als sie 1979 die „Briefe an die Leser“ erfand. Als es derer Tausend waren, gab’s beim Verlag „Zweitausendeins“ auch diese Briefe als Buch zu kaufen.

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Die Normalität der Coronatoten - oder: Lesen BILDet

Dass die Bild-Zeitung über Vieles exklusiv berichtet, ist bekannt. Auch ist bekannt, dass die Bild-Zeitung einen ganz besonderen Zugang zu Wahrheit und Wirklichkeit hat. Nicht ganz so verbreitet ist die Erkenntnis, dass das schon seine Richtigkeit hat. Denn manchmal ist halt doch die Erkenntnis von Wahrheit und Wirklichkeit dann am schönsten, wenn sie um ein bis zwei Schritte neben der Spur liegt. Will sagen: Manchmal liegt der Wert einer Geschichte darin, dass sie nicht wahr ist. Was wahrhaftig nicht dasselbe ist, als wenn sie unwahr wäre.

Doch wozu das Geplänkel? Natürlich ahnen Sie, dass es der Vorbereitung dient. Denn die wirkliche, reine und ganze Wahrheit ist: Manchmal trifft die Unmittelbarkeit von Sprache, Menschlichkeit und Wahrheit, mit der die Bild-Zeitung meint spielen zu dürfen, mitten in den großen Haufen, der mit einem großen Sch beginnt.

Leser ohne Bild+-Abo können allerdings nur die Überschrift lesen. Die reicht aber auch schon: „Nobelpreisträger über Pandemie“ lautet das, was früher Dachzeile genannt wurde. Sie steht (eigentlich) über der Überschrift und weist thematisch schon mal in die richtige Richtung. Und den hier gemeinten Nobelpreisträger weist sie ins sprachliche Unglück, denn die Haupt-Überschrift erweckt nun den Anschein, als ob sie den Nobelpreisträger zitiere. Denn sie ist in Anführungszeichen gesetzt:

„Die Menschen, die an Corona sterben, sind normal“

Ja. Das war’s schon. Wenn Sie ein Bild+-Abo haben, erfahren Sie hier vielleicht noch mehr:
https://www.bild.de/bild-plus/video/clip/news-inland/nobelpreistraeger-ueber-pandemie-die-menschen-die-an-corona-sterben-sind-normal-70891574-70895570,var=x,view=conversionToLogin.bild.html

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Grippewelle geht in die zweite Runde

Das RKI spricht angesichts der Infektionszahlen von einer zweiten Grippewelle innerhalb dieser Saison. Nachrichten:

Augsburger Allgemeine, 23.03.2023:
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/krankheit-grippewelle-2023-wie-hoch-sind-die-zahlen-aktuell-id65942761.html

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Ende der telefonischen Krankschreibung

Die Möglichkeit zur telefonischen Krankschreibung bei Erkältungskrankheiten endet am 31. März. ntv empfiehlt die Videosprechstunde als Alternative. Bericht 30.03.2023:
https://www.n-tv.de/politik/Arzte-koennen-bald-nicht-mehr-telefonisch-krankschreiben-article24021882.html

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Meldesystem für Corona-Impfschäden gefordert

Der Virchowbund fordert ein vereinfachtes Meldesystem für Impfschäden nach Corona-Impfungen. Und: Leitlinien wären auch nicht schlecht. Nachdem die „Welt am Sonntag“ zuerst berichtete, finden sich Artikel nun auf breiter Ebene.

Die ZEIT, aktualisiert am 26.03.2023:
https://www.zeit.de/gesundheit/2023-03/corona-impfschaeden-post-vac-meldesystem-forderung-aerzte

ZDF, 25.03.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-impfschaeden-nebenwirkungen-meldesystem-100.html

ntv, 26.03.2023:
https://www.n-tv.de/panorama/Covid-Impfschaeden-sollen-sich-leichter-melden-lassen-article24012873.html

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Rückblick in die Geschichte: Epidemien - und ihre Todeszahlen

168 583 Todesfälle hat es in Deutschland seit Beginn der Corona-Pandemie gegeben. Die Formulierung des RKI lautet „Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-29“. Die Angabe findet sich bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland

Man muss sich schon etwas Mühe geben, um diese Gesamtzahl der Coronatoten in Deutschland googelnd aufzutreiben. Statistiken und Grafiken mit Verlaufskurven und Momentaufnahmen überwiegen. Das ist verständlich, denn jede Statistik ist zweifelhaft. Und wer wann und wo mit und neben bei oder an Corona gestorben ist, wer die Statistik verfehlert hat und welche Mängel es sonst noch so gibt, ist eine Diskussion, die so notwendig und richtig wie auch nicht endend ist.

Genauso schwierig wie die Statistik ist der Vergleich. Denn auch er fasst zusammen, was unter Umständen nicht zusammengehört, er lässt aus, übersieht und schert über einen Kamm. So dass man letztendlich doch wieder Äpfel und Birnen miteinander vergleicht.

Trotz aller Unvergleichbarkeiten habe ich in alten Zeitungen nach Zahlen vergangener Epidemien gesucht, die sich den Toten dieser Pandemie gegenüberstellen lassen. Und ja: Es gab noch kein Antibiotikum, es gab noch keinen Impfstoff.

Was bleibt ist eine Erkenntnis: Der Schrecken, dem wir in der Pandemie anheimgefallen sind, mag groß sein. Ungleich schlimmer und größer muss die Wahrnehmung der Menschen gewesen sein, die die Pockenepidemien er- und überlebt haben.

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Die USA, China und das Virus - neue Blickrichtung bei t-online

Waren’s die Chinesen, waren sie’s nicht? Ist das Virus aus Wuhan sozusagen entfleucht? Hatte Trump recht und was sagt Biden warum? Der Artikel aus Washington, den t-online veröffentlicht ist lang wie Kaugummi – und fasst zusammen, was zusammengefasst werden soll. Es geht um das Verhältnis Trump/Biden. Wenn man da von einem Verhältnis sprechen darf. Und es geht um mehr. Aber erst ganz am Ende. Es geht um die Rolle der USA. Zitat:

„Tatsächlich ist die Labor-Hypothese in den USA eng verbunden mit einer politisch ebenso heiklen Frage: Haben die USA zur Virusforschung in China und womöglich auch zur Entwicklung des Coronavirus beigetragen?“

 

Haben Sie’s gemerkt? t-online wechselt ein wenig die Blickrichtung. Text vom 03.03.2023:

https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/usa/id_100137586/corona-aus-wuhan-labor-usa-hat-china-wohl-bei-virusforschung-unterstuetzt.html

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Krebserkrankungen in coronaren Zeiten - Kleine Linkliste

Dass die Zahl der Krebsvorsorgeuntersuchungen zurückgeht aufgrund der Corona-Pandemie, zeigte sich schon 2020 ganz deutlich. Dass die Zahl der Krebserkrankungen nicht zurückgehen würde, war und ist zu vermuten. Um wie viel die Zahl der Krebsoperationen während der Pandemie gesunken ist lässt sich erfragen. Die AOK legte im Februar Zahlen über die Vorsorgeuntersuchungen und über die Operationen vor. Und sie warnte laut. Denn noch immer ist bei den Vorsorgeuntersuchungen nicht das Vor-Corona-Niveau erreicht. Krankenkassen-Chefin Carola Reimann sprach gegenüber den Funke-Medien von einer Bugwelle von Krankheiten, die wir mutmaßlich vor uns herschieben. (Zitiert aus dem ZDF).

Hier eine Linkliste zum Vorsorge-Thema:

Das ZDF berichtet über die Zahlen aus der AOK, 02.02.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/aok-krebserkrankungen-corona-100.html

evangelisch.de hat den Text von epd eingestellt, 02.02.2023:
https://www.evangelisch.de/inhalte/211897/02-02-2023/aok-warnt-vor-krebs-zunahme-als-pandemie-folge

Aktuelle – und hinter Bezahlschranke – berichtet die Berliner Zeitung, 02.03.2023:
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/krankenkasse-warnt-vor-mehr-faellen-von-krebs-nach-corona-li.323064

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13,1 Milliarden Euro für Corona-Impfstoff

13,1 Milliarden Euro hat die Bundesregierung für den Corona-Impfstoff ausgegeben. Das Brisante: Die Preise waren 2021 nicht nur geheim, sondern auch um 50 Prozent gestiegen. Bericht in der Tagesschau - nach Recherchen von NDR, WDR und SZ, 26.01.2023:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/corona-impfstoff-kosten-101.html

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KBV Praxisnachrichten

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Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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