NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Debatte um Wiedereinführung der kostenlosen Coronatests

Nun haben wir den Salat: Keine kostenlosen Coronatests und trotzdem kein Impfboom unter den Ungeimpften. Dafür boomt das Virus wie vorhergesagt. Nur hat es sich ein bisschen mehr Zeit gelassen, als vorhergesagt. Was tun? Guter Rat ist teuer. Coronatests auch. Landauf landab rufen Medien und Politiker die kostenlosen Coronatests wieder herbei. Die wahrhafte Lösung haben dabei Karl Lauterbach und der neue NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst parat: Kostenlose Coronatests für Geimpfte. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland, so ein Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov für dpa ist allerdings nicht für die Wiedereinführung der kostenlosen Coronatests, weiß der RND am 08.11.2021:
https://www.rnd.de/gesundheit/kostenlose-corona-tests-mehrheit-trotz-steigender-inzidenz-dagegen-JPXJUY63JODW6MEK4UPMTLZPNA.html

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3G am Arbeitsplatz in Vorbereitung

Kein neuer Corona-Gipfel für Bund und Länder, keine Verlängerung der epidemischen Lage, die drei Ampelparteien sind sich einig. Auch beim Plan, die 3G-Regel am Arbeitsplatz durchzusetzen, besteht Einigkeit. Die allerdings hat sich bisher nur in Pressemitteilungen verbalisiert. Der Text-Vorschlag muss noch im Bundesarbeitsministerium erarbeitet werden. Denn so viel ist klar: Auch hier liegt der Teufel im Detail.

Die Nachricht über eine Lage, die keine ist, und über den Plan, der noch geplant wird, finden Sie gut sortiert in der Rheinischen Post, 09.11.2021:
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/3g-regel-am-arbeitsplatz-ungeimpfte-beschaeftigte-sollen-sich-taeglich-testen-lassen-muessen_aid-63962345

Auch die Süddeutsche ermöglicht einen schnellen Überblick, 09.11.2021:
https://www.sueddeutsche.de/politik/corona-aktuell-3g-arbeitsplatz-1.5458805

In der FAZ, die auch die Stimme der IG Metall eingeholt hat (09.11.2021):
https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/ampel-parteien-wollen-bundesweit-3g-am-arbeitsplatz-17625739.html

Die Nachricht im Spiegel, 09.11.2021:
https://www.spiegel.de/wirtschaft/corona-gesetz-ampelkoalition-will-3g-am-arbeitsplatz-a-09ba70cf-4ca1-499d-8b4e-0a30804d9d31

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Coronaregeln und ihre Logik - Schweinische Perspektiven

Steffi und Thorsten, Schwein und Wildschwein, analysieren Coronaregeln, deren Logik und den Karneval in Düsseldorf. Herauskommen erstaunliche Weisheiten (Ausschinitt aus den Mitternachtsspitzen vom 09.10.2021):
https://www.youtube.com/watch?v=wdbL0gatDRY

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Ramelow, die Ungeimpften, die Engpässe der Intensivstationen, der Hass und die Medien ...

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sehr deutlich gemacht, dass die Kapazitäten in Thüringen Intensivstationen nahezu ausgeschöpft sind. Ungeimpften könne er einen Platz in einem Thüringer Krankenhaus nicht garantieren. Selbstverständlich bekäme jeder Hilfe, der Hilfe bräuchte – nur dann nicht mehr im Land Thüringen.

Diese Nachricht von heute (05.11.2021) verbreitet sich nicht nur rasant, sondern auch unter verschiedenen Überschriften – mit verschiedenen Schwerpunkten:

Die Stuttgarter Zeitung setzt hinter Ramelow Namen: „Platz für Ungeimpfte in Thüringer Kliniken nicht garantiert“ (05.11.2021):

https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.bodo-ramelow-platz-fuer-ungeimpfte-in-thueringer-kliniken-nicht-garantiert.bd9eba8e-90ee-4d9f-a062-fed4a583f3d0.html

Die FR kommt in der Überschrift drastischer daher: „Corona-Gipfel: Erstes Bundesland weist Ungeimpfte auf Intensivstationen ab – Warnung vor Lockdown“. Der hier angesprochene Corona-Gipfel entlarvt sich gleich im ersten Satz des Artikels als Teekesselchen. Und das aus einem ganz einfachen Grund: Ein neuer Corona-Gipfel wird angestrebt. Das gibt aber nachrichtlich noch keine „hard facts“ her. Also eher keine Überschriftenrelevanz. Aber immerhin: Mit der derzeitigen Lage, und so ist die Überschrift dann wohl doch nur gemeint, ist bildlich gesprochen, ein neuer Gipfel erreicht. Und um dieses Gipfelbild auch hier nicht zu verlassen: Mit dem darauffolgenden Überschriftensatz gipfelt der Journalismus der FR hinein ins Unredliche. Definitiv hat Thüringen noch keine Ungeimpften in den Intensivstationen agbewiesen. Ramelow kündigte nur an, dass das passieren könne.
https://www.fr.de/politik/corona-gipfel-lockdown-2g-regeln-bundeslaender-coronavirus-news-ticker-zr-91091504.html

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Es klappert die Mühle am Lauterbach und Wagenknecht gibt lauter Acht

Da hatte doch jemand eine geniale Idee! Der Lauterbach und die Wagenknecht. Ein schöneres Bildschirmpärchen ist kaum denkbar. Zumindest nicht, wenn wir pandemisch denken wollen. Mit der Assoziation von „Die Schöne und das Biest“ tun wir vielleicht dem Herrn Lauterbach unrecht. Man kann ihm eine Menge vorwerfen, biestig ist er ja gar nicht. Und mangelnde Schönheit – da ist er nicht der einzige Mann und Politiker. Wie wär’s stattdessen mit: „Herr Sonderling und Frau Sonderbar“? Dieses Bild passt doch schon besser.

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Ungeimpfte wollen ungeimpft bleiben

Ungeimpfte wollen ungeimpft bleiben, lässt sich das Ergebnis einer forsa-Studie zusammenfassen. Und die andere Nachricht: Man sollte das mit der Exklusivität von Nachrichten nicht mehr so hoch hängen in einer Zeit, in der die Nachricht keine Zeit mehr hat, zu existieren. So verkündet RND am 28.10.2021 noch, die Ergebnisse der Studie exklusiv vorliegen zu haben. Die Studie wurde vom Bundesministerium für Gesundheit in Auftrag gegeben, die Auswertung – und den Ergebnisbericht von forsa als PDF – finden Sie hier:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/meldungen/ungeimpfte-wollen-sich-nicht-ueberzeugen-lassen.html

Einige Berichte über die Studie, aus Spielerei in zeitlicher Reihenfolge:

ZDF, 5:45 Uhr:
https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/corona-ungeimpfte-umdenken-100.html

Der Tagesspiegel, 6:18 Uhr:
https://www.tagesspiegel.de/politik/umfrage-fuer-das-gesundheitsministerium-ungeimpfte-wollen-ungeimpft-bleiben/27744838.html

RND, 8.45 Uhr:
https://www.rnd.de/politik/corona-ungeimpfte-umstimmen-forsa-studie-zeigt-massnahmen-haben-keine-auswirkungen-auf-FX7DOX54OVFGVFDXNAJGVPG2IA.html

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Jugend in Zeiten von Corona - Christian Ehrings Plädoyer in extra 3 - diesmal mit richtigem Link

Korrektur: Tja, das war dann wohl leider der falsche Link, den ich Ihnen im am 29.04.2021 an diesen Artikel angehängt habe. Nun derselbe Text mit richtigem Link. Dazu noch ein Verweis aufs Bremische buten und binnen, wo eine Redakteurin einen ähnlichen Appell verfasst hat:

Nicht erst seit Corona lohnt es sich, „extra 3“ zu gucken. Für Nicht-Norddeutsche hier ein „Geheimtipp“: Die wöchentliche Aufarbeitung des politischen Alltags und (anderen) Unfugs in Deutschland versteckt sich mittwochs im NDR um 22:50 Uhr. Gestern (28.04.2021) hat Christian Ehring mich dabei ausgesprochen beeindruckt mit einem Plädoyer. Zwar in gewohnt satirischem Unterton, doch auch mit großer Empathie vorgetragen: Nachdem wir nun mehr als ein Jahr lang Rücksicht auf die Senioren genommen haben, ihre schwierige Lage in den Mittelpunkt gerückt haben, wird es vielleicht auch einmal Zeit, sich um die Probleme der Jugendlichen zu kümmern – nicht nur, aber auch ausgehend vom gerade begonnenen Abitur, fehlenden Ausbildungsplätzen, mangelnde Party- oder Ausgehmöglichkeiten. Auf den Punkt gebracht mit "Sie war 17 und der Abstand war 1,50".

Das Plädoyer finden Sie als drittes Thema in der Sendung, gekennzeichnet ganz prima mit einer Punktleiste im Video – oder übers Inhaltsverzeichnis. Sie dürfen aber auch gern alles gucken:
https://www.ardmediathek.de/video/extra-3-vom-28-04-2021-im-ndr/ndr-fernsehen/Y3JpZDovL25kci5kZS9kOGI5MDNiOC0wMWM5LTRmNjktYTdmZS0wZTdhODcyMTBjMzU/

Gleiche Absicht, drei Tage später: eine 29-jährige Journalistin mit ähnlicher Bitte:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/gesellschaft/junge-menschen-impfpriorisierung-kommentar-100.html

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Die epidemische Lage und ihr fragliches Ende - Mediale Diskussionen

Der Bundesgesundheitminister hat den Stöpsel aus der Badewanne gezogen. Bildlich betrachtet. Und nun strudeln und trudeln die Medien mit und in den Nachrichten in gewisser Weise im Kreis. Bildlich gesprochen.

Spahn hingegen hatte nur die Gunst der Stunde genutzt. Der Noch-Bundesgesundheitsminister äußerte sich, so die Tagesschau, die einen Ministeriumssprecher zitiert (schon wieder so ein ungenannter Mann), in den Corona-Beratungen mit den Gesundheitsministern der Länder.

Tagesschau 18.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/spahn-corona-151.html

Auch die Bildzeitung hat am 18.10.2021 die Gunst der Stunde genutzt. Nicht viel mehr Informationen habend, als die oben zitierte Tagesschau, feiert sie quasi schon das Ende aller pandemischen Maßnahmen. Laut und und groß in der Überschrift: „Corona-Notstand in Deutschland endet!“, steht da. Wenn das keine Nachricht ist, dann weiß ich’s auch nicht. Im ersten Absatz des Textes werden wir dann darüber informiert, dass die „pandemische Lage“ Grundlage „ALLER“ Corona-Beschränkungen sei – und dass sie fallen kann. Wer schnell und assoziativ liest, versteht ganz schnell und assoziativ: ALLE Corona-Beschränkungen fallen. Das allerdings hat die Bild-Zeitung wirklich nicht geschrieben. Es stimmt auch nicht. Im Gegenteil. Ganz am Ende des Artikels, hinten, unter dem Bild, Sie müssen schon noch ein bisschen scrollen, verweist auch die Bild-Zeitung darauf, dass selbst der Herr Spahn der Ansicht ist, dass mit dem Ende der epidemischen Lage 3G und AHA noch nötig sind und überhaupt die vollkommene Freiheit erst im Frühjahr winkt.

Apropos überhaupt: Die Differenzierung zwischen pandemischer und epidemischer Lage steht in diesem Bild-Artikel etwas wackelig da. Tatsache ist: Wir befinden uns in einer Pandemie und warten auf das Ende der „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“. So der offizielle Wortlaut. Dass die Bild-Zeitung diese Worte dann gleichrangig nebeneinander einsetzt, ist ihr nun wirklich nicht vorzuwerfen. Nicht nach 20 Monaten epidemischer Pandemie oder pandemischer Epidemie.

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Kritisches und Sprachliches: Coronare Ungereimtheiten

Wir drehen den Spieß jetzt um: Ich schreibe Ihnen was – und Sie müssen danach selbst weiterrecherchieren. Weil’s für mich einfacher ist und weil ich Ihnen sonst weder Wahrheit noch Wahrhaftigkeit garantieren kann. Einzig und allein meine Redlichkeit kann ich Ihnen beteuern. Recherche-Anfänge kann ich Ihnen auch noch liefern. Thematisch geht’s um Impfquoten, Herden, Schutz und Immunität. Also natürlich wieder um Corona. Und um meinen Eindruck: Das Thema ist so verwirrend wie vielfältig – und wer da noch den Überblick behält, der kann sich nur täuschen. Deswegen hier ein kleiner Leitfaden mit sprachideologischem Ansatz. Einfach deswegen, weil ich von Haus aus Germanistin bin – und wir der Wahrheit nur noch auf die Spur kommen, wenn wir der Sprache nicht mehr trauen.

Die Fakten: Nicht erst seit Beginn der coronaren Pandemie begreifen wir uns als Herde. Und die Hirten (von denen ich manchmal den Eindruck habe, dass sie auch nicht klüger sind als die Schafe) predigten zu Beginn der Pandemie die Herdenimmunität von 70 Prozent. Zu diesem Ziel gab es mehrere erklärte mögliche und unmögliche Wege: Die Durchseuchung erschien unethisch, der Impfzwang irgendwie auch. Also muss, so das Ziel in 2020, irgendwie anders eine Impfquote von 70 Prozent erreicht werden.

Nun ist noch immer von der Herdenimmunität die Rede, von 70 Prozent aber nicht mehr. Wie hoch die Impfquote ist, ist vollkommen unsicher, sicher aber ist, dass sie höher liegt, als das RKI noch bis vor fünf Tagen uns vorgerechnet hat. Das RKI rechnet seit kurzem neu und kommt, je nach Formierung der der Zahl zugrundeliegenden Herdengruppe, auf bis zu über 80 Prozent.

Tagesschau, 07.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-rki-impfquote-101.html

Tagesschau, 09.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/kritik-wieler-101.html

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Konkurrenz der Viren: Covid und Influenza

Auch Mediziner wissen, dass sie Vieles nicht wissen. Rätselhafte Zusammenhänge zwischen Grippe und Corona, Vermutungen, Verdachtsmomente und Theorien. Die FR trägt zusammen, was spannend ist: So kann ein Schnupfen vor schwerem Covid-Verlauf schützen. Auch die Grippe-Impfung kann das. Nicht immer sind die Gründe klar. Aber die Forscher sind den Wechselwirkungen der Erreger von Atemwegserkrankungen untereinander auf der Spur. Artikel von Pamela Dörhöfer in der FR, 29.09.2021:
https://www.fr.de/wissen/covid-und-die-influenza-91019546.html

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Hebammen digital

2020 ist das Jahr der Digitalisierung in der Medizin. Und so hat Corona auch dafür gesorgt, dass Hebammen Schwangere vermehrt digital beraten. Wie die Schwangeren und die Hebammen davon profitieren, ob und wie die Hebammen die digitale Beratung beibehalten möchten, haben die Barmer, die Hochschule für Gesundheit und der Hebammenverband für 2020 erfragt. Der Bericht von AFP findet sich am 30.09.2021 im Täglichen Anzeiger (Holzminden):
https://www.tah.de/afpnewssingle/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut

Auch der Stern berichtet:
https://www.stern.de/news/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut-30788372.html

Die Pressemitteilung zur UMfrage findet sich hier:
https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressemitteilungen/digitale-hebammenbetreuung-348264

Und auch bei der Hochschule für Gesundheit, Bochum:
https://www.hs-gesundheit.de/aktuelles/details/digitale-hebammenbetreuung-gut-akzeptierte-alternative-in-pandemiezeiten

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Lauterbach gegen Impfpflicht

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) laut gegen eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher, Ärzte und Pfleger gewandt. Er widerspricht damit dem Präsidenten der Kinder und Jugendärzte. Die NOZ hat ihren Bericht ins Presseportal lesbar eingestellt, 29.09.2021:
https://www.presseportal.de/pm/58964/5032594

Auch über Fischbachs Aufforderung zur Impfpflicht von Lehrern, Erziehern usw. hatte die NOZ berichtet, der Bericht liegt allerdings hinter Bezahlschranke (29.09.2021):
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/2433496/kinderaerztepraesident-fuer-impfpflicht-fuer-lehrer-und-pflegekraefte

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Mit 3G-Plus nach Babylon?

Ach Babylon, ach Babylon. Dort war die Sprachverwirrung jedenfalls sofort zu begreifen. Ein jeder sprach in einer anderen Sprache. Aber das ist ja eine ganz alte Geschichte, und wir können heutzutage, wann immer wir wollen, zu immer besseren Übersetzungsgeräten greifen.

Dennoch: Man kann noch immer mit verschiedenen Zungen Verwirrung stiften. Sogar, wenn man das Gleiche sagt. Sagen Sie mal 3Gplus in Thüringen. Dann werden Sie, sofern Sie mit Eingeweihten sprechen, dahingehend verstanden, dass Sie Ihren Veranstaltungsraum bei einer Veranstaltung nur bis zu 75 Prozent mit 3G-Menschen, geimpft, genesen, getestet, zu füllen gedenken.

Auch in Köln denkt man über Veranstaltungen nach. Auch hier gibt es ein Modell unter der Überschrift 3G-Plus. Es soll seinen Nutzen an Karneval beweisen und es bedeutet: Geimpft, genesen, getestet – das Plus steht dabei für den PCR-Test, der dann Auflage ist.

Auch in Saarbrücken ist von 3G-Plus die Rede. Das Plus kann ich beim Lesen der Saarbrücker Zeitung jedoch nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht ist es der Fall der Maskenpflicht? Im zweiten Text, Link siehe unten, wird’s klarer: Das 3G-Plus-Modell der Saarländer berücksichtigt den dortigen großen Impffortschritt. Ach so.

Wenn Sie bei 3G-Plus bislang nicht im Geringsten an Corona gedacht haben: Sie liegen nicht falsch, Sie dürfen sprachlich auch so über manche Tablets reden. Außerdem habe ich auch noch einen Patientensimulator gefunden, der diesen Titel stolz nach sich tragen darf.

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Gelb und nicht fälschungssicher: Ausweisprobleme

In Berlin gilt der Impfnachweis nur noch, wenn er digital übers Handy vonstatten geht. Das gelbe Heft hingegen hat dort ausgedient, es ist nicht fälschungssicher. So die Nachricht am 28.09.2021 im Kölner Stadt-Anzeiger. Die Gegenrecherche: Im Land NRW behält das gelbe Heft seine Beweiskraft, da es zwar Fälschungen gebe, aber nicht flächendeckend:
https://www.ksta.de/politik/regelung-bei-2g-veranstaltungen-gedruckter-impfpass-soll-in-nrw-weiter-gelten-39049164

Die Regelungen, die für Berlin ab 26.09.2021 gelten, sind im Forum „Gesundheitsstadt Berlin“ zusammengefasst. Wer kein Smartphone hat oder keines vorweisen möchte, kann den QR-Code des Europäischen Impfzertifikates vorlegen. Text vom 23.09.2021:
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/berlin-gelber-impfausweis-reicht-bei-2-g-regel-nicht-mehr-15494/

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Kleiner grammatikalischer Exkurs zum Genitiv der Pandemie

Die „Pandemie der Ungeimpften“ hat begonnen. Diese Nachricht können Sie heute, 07.09.2021, dem Kölner Stadt-Anzeiger entnehmen. Und zwar im Aufmacher auf der Titelseite. Unter der Überschrift „Uniklinik befürchtet Überlastung“. Und in diesem, tatsächlich durchaus auch sachlichen Artikel spricht ein namentlich ungenannter Ministeriumssprecher des Landes NRW darüber, dass die Pandemie längst zur „Pandemie der Ungeimpften“ geworden sei.

Sprache ist ein zweischneidiges Schwert. Und manchmal lagern sich Bedeutungsebenen an, die allein der Grammatik geschuldet zu sein scheinen. Denn selbstverständlich meint der namenlose Ministeriumssprecher nur, dass derzeit die Ungeimpften den deutlich größeren Teil der Menschen stellen, die am oder mit dem Coronavirus erkrankt sind. Nebenbei: Ist es Ihnen auch schon aufgefallen? Wir reden weniger über diejenigen, die am oder mit dem Coronavirus gestorben sind. Aber sicher ist: Auch sie sind gemeint, wenn der Ministeriumssprecher von einer „Pandemie der Ungeimpften“ spricht. Ungeimpft gestorben.

Die zweite Schneid-Seite des Schwertes mit Namen Grammatik: Die „Pandemie der Ungeimpften“ kommt in der Gestalt des Genitivus subjectivus daher. Wahrscheinlich verstehen das nur noch Lateinlehrer alter Schule. Macht aber nichts, wird gleich trotzdem klar: Die Lateinlehrer nämlich mussten früher sieben verschiedene Genitive auseinanderhalten können. Das heißt: So viele Zweideutigkeiten, oder eben auch Zweischneidigkeiten, kann der Genitiv verstecken. Wir haben’s ja heute nicht mehr so mit der Grammatik. Auf keinen Fall mit der Differenzierung der Fälle. Deswegen ziehe ich auch nur noch den Genitivus Possessivus aus dem Lehrbuch.

Und jetzt: „Die Pandemie der Ungeimpften“ kommt in Gestalt des Genitivus subjektivus daher. Und bedeutet dann wohl in diesem Fall, dass die Ungeimpften selbst die pandemische Erscheinung sind. Dann wären sie selbst der Schrecken und müssten sich dazu noch explosiv vermehren. Fürchterliche Vorstellung. Das kann der Ministeriumssprecher keineswegs so gemeint haben. Hier liegt eindeutig eine Verwechslung vor – und nahe: Da wir die Ungeimpften als Subjekt begreifen und da der Genitivus subjectivus einer der häufigsten Genitive ist, assoziieren wir genau so. Ich gehe mal davon aus, dass der ungenannte Ministeriumssprecher diese Assoziation gerne – und nicht nur billigend – in Kauf genommen hat.

Richtig ist natürlich der Genitivus possessivus. Er beschreibt, wem etwas gehört oder zu wem etwas gehört. Die von mir konsultierte Grammatik-Seite wählt hier das schöne Beispiel vom Schwert des Gladiators. Genitivus possessivus. Die Grammatik des Ministeriumsprechers wäre auch possessiv. Subjektiv geht hier gar nicht, denn auch, wenn der Mann seine Grammatik beherrscht: In Fleisch und Blut wird sie ihm nicht übergangen sein. Nicht so zweischneidig, wie er spricht.

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Fledermaus-Nachrichten aus dem "Daily Telegraph"

Und: Wann haben Sie die letzte Fledermausnachricht im Zusammenhang mit dem Coronavirus erhalten oder gelesen? Lange her? Nichts Neues? Auf jeden Fall mangelt es allen Neuigkeiten an Eindeutigkeit. Vielleicht kommt weiter, wer den Kreislauf der Nachrichten versteht. Hier zumindest scheint der britische Telegraph jeweils neue Diskussionsansätze in die Welt zu setzen – von beiden Seiten.  

Wenn Sie die Neue Züricher Zeitung lesen, erfahren Sie von Anträgen von chinesischen und amerikanischen Wissenschaftlern, die 2018 gestellt und abgelehnt wurden und die darauf zielten, die den Fledermäusen eigenen Coronaviren mit gefährlichen Bestandteilen auszustatten, die die Infektiosität erhöhen. Antrag abgelehnt, wie gesagt. Nun kann man diskutieren, ob die Versuche trotzdem stattfanden – und ob man so etwas nachweisen kann. Die NZZ tut’s am 24.09.2021. Ohne eindeutiges Ergebnis. Aber wenn Sie’s lesen: Sie werden am Ende den Verdacht nicht los, dass ...
https://www.nzz.ch/wissenschaft/ursprung-von-corona-neue-nahrung-fuer-die-laborhypothese-ld.1647091

Ähnliches lesen Sie einen Tag später, am 25.09.2021 beim RND. Nur dass es hier die Chinesen - in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern - sind, deren Antrag Antrag auf amerikanische Fördergelder 2018 abgelehnt wurde. Ansonsten: Die Nachrichtenquellen sind dieselben: die NZZ und The Telegraph. Die Formulierungen um die Antragstellung sind jedoch sprachlich mit anderen Betonungen versehen.
https://www.rnd.de/wissen/ein-alptraum-namens-wuhan-erst-panne-dann-pandemie-OLGSYZBC5ZCRBLGKX5FCB4T4EU.html

Hier der Link zum Telegraph, Nachricht vom 21.09.2021, wer den ganzen Artikel lesen will, muss sich einloggen:
https://www.telegraph.co.uk/news/2021/09/21/wuhan-scientists-planned-releaseskin-penetrating-nanoparticles/

Eine Entdeckung, die die Labortheorie zumindest wieder etwas ins Abseits befördert, machten französische Wissenschaftler: Sie entdeckten die nahesten Verwandten des Sars-Cov2-Virus bei laotischen und chinesischen Fledermäusen, ausgestattet mit der Fähigkeit, beim Menschen anzudocken. Die Wissenschaftler nehmen das als Beweis für den natürlichen Ursprung der Pandemie. Mehr dazu in Forschung und Wissenschaft, 24.09.2021:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/mit-sars-cov-2-verwandte-viren-in-laotischen-fledermaeusen-entdeckt-13375374

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Mit oder wegen Corona - Formulierungsschwierigkeiten im Formular

Vielleicht haben Sie’s auch noch nicht gewusst: Es macht auch einen Unterschied, ob man mit oder wegen Corona ins Krankenhaus kommt. Und nun ist die gesamte Statistik im Eimer, zumindest im Lande Thüringen, weil das RKI diesen Unterschied zwar sehr wohl kennt – und fordert, dass nur die Patienten gezählt werden, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden. Aber es gibt eben auch die Patienten, die wegen eines anderen Leidens behandelt werden – und ganz nebenbei auch noch an Corona erkrankt oder lediglich infiziert sind. Die zählen nicht, zumindest nicht in der vom RKI angeforderten Statistik. Das Formular aber, das eben diese Zahlen abfragt, unterscheidet nicht zwischen mit und wegen. Tja.

Zu lesen beim MDR, 24.09.2021:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/corona-hospitalisierungsinzidenz-patienten-zahlen-krankenhaus-100.html

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Fragen nach dem tödlichen Schuss in Idar-Oberstein

In Idar-Oberstein, Rheinland-Pfalz, hat am Samstagabend ein Mann den Kassierer an einer Tankstelle erschossen, weil der ihn aufgefordert hat, eine Maske aufzusetzen. Die Tat löst bundesweit Entsetzen, Anteilnahme, Forderungen und Kritik an Zuständen aus, die die Gesellschaft in eine Polarisierung treiben. Auch wenn – vielleicht aber auch weil – die Hintergründe über die Tat selbst noch gar nicht vollständig klar sein.

Die Nachricht als Video der Tagesschau vom 21.09.2021:
https://www.youtube.com/watch?v=jQ-eYfoQy-o

Die Nachricht über den Mord erschreckt, Spekulationen über die Gründe gibt es viele. Gunnar Herrman hat in der Süddeutschen Zeitung hat einiges zusammengetragen. Auch die Auswertung der Social-Media-Profile des Täters. (22.09.2021)
https://www.sueddeutsche.de/politik/idar-oberstein-querdenker-mord-1.5417655

Der Tagesspiegel trägt am 21.09.2021 die Reaktionen derer zusammen, die die Tat bejubeln. https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/nach-streit-um-maskenpflicht-rechte-jubeln-ueber-mord-von-idar-oberstein/27631262.html

Das Bundesinnenministerium spricht von einem extremen Einzelfall, der Zeichen der Verrohung der Gesellschaft sei. Zu lesen in der ZEIT, 22.09.2021:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/toetungsdelikt-masken-streit-idar-oberstein-bundesinnenministerium-verrohung-gesellschaft-corona?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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Keine Quarantäne-Entschädigung für Ungeimpfte

Jetzt ist’s beschlossen: Wer ungeimpft in Quarantäne muss, weil er Kontaktperson eines Infizierten ist, der soll ab November keinen Verdienstausfall bekommen. Damit haben sich heute Bund und Länder auf etwas geeinigt, was längst schon im Infektionsschutzgesetz so formuliert, also bereits geltendes Recht ist. Ausgenommen sind Ungeimpfte, die nachweisen können, dass sie aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind/werden. Wird die Quarantäne nötig, weil der Ungeimpfte selbst infiziert ist, bekommt er sein Geld selbstverständlich weiter: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Die Nachricht in der Tagesschau, 22.09.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/faq-verdienst-ausfall-arbeitnehmer-quarantaene-101.html

Beim BR kommen zur Nachricht noch Zahlen hinzu. Demnach hat eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergeben, dass bislang in der Pandemie für den Verdienstausfall wegen Quarantäne in der Pandemie 600 Millionen Euro ausgegeben worden sind. 22.09.2021:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ab-november-keine-lohnfortzahlung-fuer-ungeimpfte-bei-quarantaene,SjjsDqn

Die Diskussion darüber, inwieweit Ungeimpfte künftig Kosten selber tragen müssen, geht noch weiter. Der SWR berichtet über eine Versicherung, die überlegt, die Versicherungsbeiträge zu staffeln – und Ungeimpften einen höheren Beitrag zu berechnen. 21.09.2021:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/braucht-es-krankenkassentarife-fuer-ungeimpfte-100.html

Ganz so eindeutig, wie der SWR diese Nachricht formuliert, verhält sich die Sache dann aber doch nicht. Der Chef der R+V-Versicherung hat dies zwar t-online gegenüber tatsächlich sehr deutlich so angedeutet, jedoch: Der Frager, alsodie Journalisten von t-online, fragen gezielt nach höheren Krankenkassengebühren, Norbert Rollinger jedoch antwortet weise: Er habe Verständnis für eine solche Diskussion sagt er, und begründet dieses Verständnis. Er spart sich allerdings auch nicht den Hinweis darauf, dass Krankenkassen bereits jetzt zwischen Rauchern und Nichtrauchern unterscheiden dürfen. Die Frage nach höheren Krankenkassenbeiträgen für Ungeimpfte ist jedoch nur ein Aspekt des Interviews, in dem sich die veränderte Lage der Versicherungen, auch bezüglich der Altersvorsorge, spiegelt oder spiegeln soll. Lohnt zu lesen – und t-online nutzt das Gespräch zu reichlichen Verlinkungen. 21.09.2021:
https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_90830952/r+v-chef-rollinger-impfverweigerer-zeigen-ein-sozial-schaedliches-verhalten-.html

Das Interview hat Folgen, vor allem medial. Verbraucherschützer und Presse laufen gleichzeitig zur Höchstform auf. Im Handelsblatt endet die Folgeberichterstattung mit dem Hinweis, dass es im Hause R+V keine Überlegungen gebe, Ungeimpften höhere Beiträge zu berechnen. 21.09.2021:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/versicherer/versicherungen-unterschiedliche-praemien-fuer-geimpfte-und-ungeimpfte-rv-chef-bringt-tarife-nach-impfstatus-ins-spiel/27632430.html?ticket=ST-151059-FXQHectnfgObeg9bXHLu-ap5

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Corona: In Köln gibt's die Zertifikate für die Genesenen online

Köln ist Vorreiter – und bietet Genesenen-Zertifikate als erste Kommune über ein Online-Portal an, berichtet die Tageschau heute, 22.09.2021 im „Coronavirus-Liveticker“ (11:23 Uhr):
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-mittwoch-247.html

Die Pressemitteilung der Stadt Köln finden Sie hier (22.09.2021):
https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/23854/index.html

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