Und er bewegt sich doch: Die KBV registriert nach einem Brandbrief an Olaf Scholz nun erste positive Signale des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach. Die ganze Geschichte bei Medscape, 23.11.2023:
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4913139?ecd=mkm_ret_231127_mscpmrk-DE_ExcNews_etid6090589&uac=473055MZ&impID=6090589
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Dass das Verhältnis zwischen KBV und Gesundheitsministerium getrübt ist, dürfte keinem verborgen geblieben sein. Dass daran der Weg und vor allem die Hindernisse in die Digitalisierung ein Stein des Anstoßes sind, wissen wir auch alle. Der Vorwurf, dass das Bundesgesundheitsministerium an der Entwicklung einer Staatsmedizin arbeitet, verblüfft jetzt auch nicht wirklich. Wer aber nun in dem Spannungsfeld trotzdem den Überblick verloren hat, den informiert die Ärzte-Zeitung gründlich über die Querelen und Uneinigkeiten der jüngsten Zeit, 12.10.2023:
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/KBV-an-Lauterbach-Umbau-zur-Staatsmedizin-ist-auf-dem-Weg-443675.html
Auch das Ärzteblatt nimmt sich gern des Themas an, 12.10.2023:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/146610/Aerzteforderungen-KBV-kritisiert-Antworten-Lauterbachs
Die Freie Ärzteschaft (FÄ) hat schon am 10.10.2023 dem Bundesminister per Pressemitteilung mit Folgen gedroht dafür dass Bundesminister Karl Lauterbach den Forderungskatalog der KBV schlicht nicht beantwortet hat. 10.10.2023:
https://www.presseportal.de/pm/57691/5622263
Gleichzeitig läuft die Befragung der KBV weiter, die den Stand der Digitalisierung in den Praxen abfragt. Bis Anfang Oktober wurden 9000 zufällige Praxen befragt, nun können alle vertragsärztlichen Praxen teilnehmen – bis 22. Oktober. Infos auf der Seite der KBV (05.10.2023):
https://www.kbv.de/html/1150_65747.php
Am 18. September ist er da: Der neue Impfstoff von Biontech, der an die neue Corona-Variante angepasst ist. Für alle, die bei den Corona-Nachrichten die Pausetaste gedrückt hatten: Die neue Corona-Omikron-Variante firmiert unter dem Kürzel XBB 1.5. Der Biontech-Impfstoff, der spätestens heute von den Ärzten geordert werden muss, wenn sie ihn am 18. September verimpfen wollen, ist offenbar zwar nicht namenlos, doch ist seine Benennung für die Arzt-Patienten-Kommunikation zumindest erschwerlich. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gibt Bestelltipps: „Praxen können den neuen Impfstoff unter dem Namen „Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Omicron XBB.1.5“ auf dem gleichen Weg bestellen wie die bisherigen Corona-Vakzine. Bestellfrist für die erste Auslieferung am 18. September ist der kommende Dienstag, 12. September, 12.00 Uhr.”
https://www.kvno.de/aktuelles/aktuelles-detail/nachricht/neuer-corona-impfstoff-xbb15-ab-sofort-bestellbar
Der Text der KVNO hat dabei eine ganz eigene Tücke: Da doppeln sich ganze Textpassagen – und auf der Suche nach dem Warum wächst dem Leser ein Argwohn, der sich vom Text her nicht wirklich vertreiben lässt. Vor allem dann nicht, wenn man ihn auf der Folie eines Rundbriefes der KV Baden-Württemberg liest. Hintergrund: Der neue Impfstoff ist zwar zugelassen, aber noch nicht von der STIKO empfohlen. Der Text der KVNO berichtet pauschal über die Corona-Impfempfehlungen der STIKO, sagt aber nicht ausdrücklich, dass eine Impfempfehlung der STIKO zu dem neuen, angepassten Impfstoff für die Variante XBB 1.5 (noch) nicht veröffentlicht wurde.
Das aber berichtet die KV Baden-Württemberg in einem Rundschreiben „An alle für die Schnellinformation angemeldeten Ärzte der KVBW“. Damit auch alle anderen schnell informiert sind, hat eine „Mrs. Post Vac to go on X“ – ja das mit der Namensgebung hakt oft – auf X (ehemals Twitter) das Schreiben gepostet:
https://twitter.com/post_vac/status/1701359367654625407?t=WAz_UGi5aDXi6xpp6uYoig&s=09
Die entscheidende Aussage in diesem Schreiben steht in einer Zwischenüberschrift: „Wegen noch fehlender STIKO-Empfehlung für XBB 1.5-Impfstoff keine Staatshaftung“
Die dann folgende Erläuterung: „Für alle zugelassenen Covid-19-Impfstoffe gilt bei indikationsgerechtem Einsatz die Herstellerhaftung. Der Anspruch des Patienten auf Leistungen im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes im Falle eines Impfschadens bei diesem Vakzin („Staatshaftung“) ist aufgrund der öffentlichen Impfempfehlung des Landes Baden-Württemberg erst gegeben, wenn eine STIKO-Empfehlung veröffentlicht ist.“
Von 16 Millionen Klinikbehandlungen im Jahr in Deutschland könnten bis zu vier Millionen ambulant erbracht werden – also auch vom Hausarzt. Diese Zahl nannte KV-Chef Andreas Gassen in der „Bild“. Und von dort, wie das so ist, mit den Medien, zieht sie ihre Kreise. Es antwortet – auch in der „Bild“, im selben Artikel – der Vorstandschef der Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, mit einer Antwort in der Qualität von: hört sich gut an, ist aber unrealistisch.
Kleine Linkliste:
Der Artikel in der „Bild“:
17.07.2023:
https://www.bild.de/politik/inland/politik-inland/diese-ops-sollen-kliniken-nicht-mehr-durchfuehren-84703344.bild.html
Artikel zu den Aussagen des KV-Chef Andreas Gassen:
Und es gibt sie doch: Impfnebenwirkungen. Und das mitten in Deutschland nach und während einer großen Pandemie – und auch noch mit oder wegen oder anlässlich von Corona. Nun wird Sie diese Erkenntnis nicht wirklich verblüffen. Aber all die Faktenfüchse und Nachrichtenrichtigsteller in Deutschland könnten ihre Spürnasen jetzt von Youtube weg hin zu den Zahlen der KBV wenden. Wobei – und vielleicht auch deswegen der Spott – die folgende Artikelserie hat ihren Anfang nicht bei deutschen Medien genommen, sondern bei der Epoch Times. Deren Hauptsitz in New York sich befindet. Denn noch herrscht hier in Deutschland die Meinung vor, dass Impfnebenwirkungen so selten sind, dass man sie nicht überbewerten sollte. Nun ist aber in der deutschen Ausgabe der Epoch Times ein statistisches Dokument der KBV aufgetaucht.
Das Dokument, das – soweit ich das sehe – die Epoch Times zuerst in die Runde geworfen hat, besagt, dass im Jahr 2021 insgesamt 2 487 526 Patienten mit Impfnebenwirkungen behandelt wurden. Den Artikel vom 23.06.2022 finden Sie hier:
https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/kbv-papier-enthuellt-25-mio-patienten-mit-impfnebenwirkungen-afd-will-konsequenzen-a3870369.html
Zum Dokument der KBV verlinkt die Epoch Times hier:
https://www.epochtimes.de/assets/uploads/2022/06/2022-06-16_Anfrage-_codierte-Impfnebenwirkungen-Covid-19.pdf
Den Auftakt zu einer möglichen Debatte hat sofort Dr. Peter F. Mayer gegeben in einem Blog, der sich als Redaktionsnetzwerk unabhängiger Autoren vorstellt. Eine Website aus Österreich. Peter Mayer beginnt seinen Text ebenfalls mit einem großen Doch: Und er hatte vielleicht doch recht, der entlassene BKK-ProVita-Chef:.Artikel auch vom 23.06.2022:
https://tkp.at/2022/06/23/kbv-papier-enthuellt-25-millionen-patienten-mit-impfnebenwirkungen-in-deutschland-im-jahr-2021/
Mehr über die Autoren des Blogs erfahren Sie hier:
https://tkp.at/ueber-den-blog/
„Pharmazeutische Dienstleistungen“ – so lautet das Schlüsselwort. Und klar: Die pharmazeutischen Dienstleistungen erbringen die Apotheker. Nun gibt es fünf neue pharmazeutische Dienstleistungen, die die Apotheker anbieten und abrechnen dürfen. Darüber sind – das liegt nahe – die Ärzte nicht wirklich glücklich.
Die Pharmazeutische Zeitung berichtet 13.06.2022 über die Reaktion der KBV:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/aerzte-laufen-sturm-gegen-pharmazeutische-dienstleistungen-133684/
Am 14.06.2022 folgte ein Bericht über die Reaktion der KV Hessen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/kv-staatlich-gefoerderte-abzocke-in-apotheken-133734/
auch in Apotheke adhoc, 14.06.2022:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/aerzte-verlangen-apothekenhonorar/
Das Ärzteblatt berichtet am 14.06.2022 über die Reaktion der Landesärztekammer Baden-Württemberg:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/135095/Landesaerztekammer-gegen-Leistungsausbau-in-Apotheken
Über die neuen pharmazeutischen Dienstleistungen berichtet die Pharmazeutische Zeitung am 10.06.2022 hier:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/das-sind-die-pharmazeutischen-dienstleistungen-133663/
Auch wenn Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach angekündigt hat, die eAU und das eRezept zu stoppen – die Wirklichkeit sieht nach Ansicht der Gematik anders aus. Der Chef der Gematik, Markus Leyck Dieken, widerprach twitternd gleich am 08.03.2022. Das Ärzteblatt berichtete hier:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/132373/Gematik-Chef-widerspricht-Lauterbach
Dieken auf Twitter:
https://twitter.com/MLeyckDieken/status/1501095405194461188?s=20&t=HUYY18fPd0NzvIuJ1UeByA
Inwieweit dieses Zwischenspiel den nächsten Schritt zur Folge hatte, - zeitlich, kausal oder beides -, ist wohl eine Frage für Insider. Auf jeden Fall gibt es jetzt ein neues Portal der Gematik, das laufend und aktuell über die Fortschritte und die Anbindung des e-Rezepts in der jetzigen „erweiterten Testphase“ berichtet. Das Ziel: Mehr Transzparenz. Die Pharmazeutische Zeitung berichtet am 10.03.2022:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/mehr-transparenz-zum-stand-der-e-rezept-software-131838/
Das Portal TI-Score finden Sie hier:
https://www.ti-score.de/e-rezept
Aktuelle Berichterstattung hier: Aktualisierung: eAU und eRezept
Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach hat nach Angaben der KBV die Einführung der eAU und des eRezepts gestoppt. Die Verfahren seien nicht ausgereift und könnten deshalb nicht flächendeckend zum Einsatz gebracht werden.
Hier der Link: https://www.kbv.de/html/1150_57247.php
Kommentar: Lauterbachs Begründung stimmt. Und es ist beachtlich, dass nun die faktische Wirklichkeit vor der argumentierten Sollwirklichkeit Vorrang haben soll. Wenn „gut gemeint“ nicht mehr höher bewertet wird als „schlecht gemacht“, dann könnte das in der aktuellen Politik einen Domino-Effekt auslösen. Denn welches Ergebnis stünde uns bevor, würden die Gematik oder die Energiewende unter dem Aspekt des Vorrangs des Faktischen geprüft?
Die Bild-Zeitung setzt ein Ausrufezeichen und Großbuchstaben, um die Forderung des KV-Chefs Andreas Gassen zu unterstreichen. Der nämlich fordert das Ende aller Corona-Maßnahmen zum Ende Oktober. Die Nachricht ist noch nicht alt, aber sie läuft ....
Bild, 18.09.2021:
Kassenärzte-Chef Gassen fordert: Am 30. Oktober Ende ALLER Corona-Maßnamen! - Politik Inland - Bild.de
Tagesschau im Ticker, 18.09.2021, 10:57 Uhr:
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-samstag-287.html#Spahn-Mehr-als-62-Prozent-der-Bevoelkerung-haben-vollstaendige-Impfung-erhalten
BR, 18.09.2021:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-freedom-day-fordert-chef-der-kassenaerzte,SjKocvh
RND, 18.09.2021:
https://www.rnd.de/politik/kassenaerztechef-gassen-fordert-freedom-day-am-30-oktober-Y3OWGCKLMECYC5GPUM4P5LNE3Q.html
Sie wurden in der Pandemie erst nicht gehört, ihre Vertreter wussten sich aber öffentlich Gehör zu verschaffen, so der Duktus und das eher zwiegespaltene Lied, das RND heute (29.07.2021) auf die Ärzteschaft singt. Beschrieben werden aus dem Rückblick auch Diskussionsprozesse, in denen die Ärztevertreter sich, so scheint es, zu weit aus dem Fenster herausgelehnt hatten. Die Versuche, der Verbreitung von Panik entgegenzutreten, endeten dann schon mal im Rückwärtsgang. Gleichzeitig beschreibt der Artikel, wie Kven, Bundesärztekammer und Montgomery durch mediales Auftreten genauso wie durch aktives Mittun in der Pandemie, die Position der Ärzte zum Positiven verändert haben. Die Götter in Weiß, lange nur in den Medien mit Geldforderungen und Terminschwierigkeiten, so der Eindruck der Autoren, reden wieder mit und werden auch gehört. Ob das immer gut war, daran zweifeln die Autoren, dass die Rollenänderung aber gut ist, und möglicherweise auch in Zukunft von Bedeutung, ist das Fazit, das sie Andreas Gassen sprechen lassen. „Wir werden wahrnehmbar bleiben“, sagt der KV-Chef dort.
Der Artikel ist so gründlich wie grundsätzlich. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat ihn heute auf die Seite 2 gesetzt. Er dürfte nicht die einzige Tageszeitung sein, die das Thema gerne und groß annimmt.
Hier der Link zu RND, Artikel vom 29.07.2021:
https://www.rnd.de/politik/corona-pandemie-hat-sich-die-rolle-der-aerztinnen-und-aerzte-durch-die-krise-fuer-immer-veraendert-MX4PGSSPPVHWBF6AXQLDEGDYPU.html
Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, spricht von „Alarmismus“ und davon, dass man nicht den Eindruck habe, die Regierung habe etwas dazugelernt. Und damit meint er nicht nur den Umgang mit den Gefahren der „Delta-Variante“. Tim Szent-Ivany hat fürs RND am 30.06.2021 ein Interview mit Gassen eingestellt, in dem dieser gegensteuert: Auch wenn die Delta-Variante ansteckender sei, so sei sie wohl nicht gefährlicher als bisherige Varianten. Und die derzeitige Situation sei eine andere als noch vor einem Jahr, da viele geimpft seien.
https://www.rnd.de/politik/delta-variante-kassenarzt-chef-warnt-vor-hysterie-panikmache-und-alarmismus-XEB7DC6NZRGBVOAOEVO6K3EVKU.html
Die Tagesschau hat die Aussagen des KV-Vorsitzenden aufgenommen und titelt, Gassen zitierend, „Endzeitszenarien unverantwortlich“. 01.07.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/delta-variante-kassenaerzte-101.html
Die Rheinische Post bemüht wsich am 30.06.2021 um eine Bewertung und Einordnung der Ereignisse in Sydney, wo sich zwei Menschen binnen weniger Sekunden mit der Delta-Variante angesteckt haben sollen:
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/delta-kann-man-sich-im-vorbeigehen-mit-der-corona-variante-anstecken_aid-60366015
In Großbritannien waren ein Drittel der Menschen, die an einer Corona-Erkrankung aufgrund der Delta-Variante gestorben sind, zweifach geimpft, so die Statistik. Die Einordnung der Statistik bei Spektrum.de lässt diese Aussage jedoch in einem ganz anderen Licht erscheinen und erklärt die Zusammenhänge. So ist der Anteil der Vorerkrankten unter den Verstorbenen hoch – und bei ihnen ist der Impfschutz weniger vollständig. Kommentar von Lars Fischer, 29.06.2021:
https://www.spektrum.de/kolumne/delta-variante-warum-unter-den-coronatoten-immer-mehr-geimpfte-sind/1889236
Wem der Text von Lars Fischer gefallen hat: Fischer ist Wissenschaftsjournalist mit Ausbildung in Chemie. Im Spektrum hat er einen eigenen „Fischblog“, in dem zurzeit das Thema Corona im Mittelpunkt steht, das Themenspektrum reicht aber von "Allgemein" bis "Verhaltensforschung", und man kommt per Klick in die Themenwelten seiner Wahl.
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/
Oliver Funke, Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein-Westfalen, spricht aus, was viele Ärzte verärgert: Die Patienten sind vollkommen verunsichert, wenn es um den Impfstoff Astrazeneca geht, die Ärzte aber müssen diesen Impfstoff abnehmen, die Zahl ihrer Biontech-Dosen ist daran gekoppelt. dpa-Bericht in der Süddeutschen Zeitung, 14.04.2021:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krankheiten-koeln-hausaerzte-kritisieren-vorgehen-bei-astrazeneca-impfungen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210414-99-195296
Hier der Hinweis in der Pharmazeutischen Zeitung vom 13.04.2021, dass die Ärzte auf Beschluss der Gesundheitsminister den Astrazeneca-Impfstoff abnehmen müssen:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/hausaerzte-muessen-comirnaty-plus-vaxzevria-akzeptieren-124940/
Der Weg zur ePa ist steinig – und auf dem Weg liegt noch der Konnektor. Ob die notwendigen Updates auch dann bereitstehen, wenn die Ärzte längst nachweisen können müssen, dass sie ePa können, ist unklar. Gestern, Dienstag, 09.02.2021 hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung auf einer Pressekonferenz den Stand der Dinge dargelegt – und gefordert, dass nicht die Ärzte sanktioniert werden, wenn sie, wie bei der ePa, überhaupt nicht schuld an der Fristversäumnis sind.
In der Online-Pressekonferenz vom 13.0.2021 kritisiert Dr. Andreas Gassen das Corona-Management der Bundesregierung ziemlich deutlich. "Der Lockdown habe bisher nichts gebracht, denn es läge u.a. am Verhalten der Menschen im privaten Bereich..." und auch am Flickenteppich der unterschiedlichen Maßnahmen der Länder sowie der immer wiederkehrenden Änkündigung von Maßnahmen.
Lesen Sie dazu in der Welt diesen Artikel
und hier der Link zur Online-Pressekonferenz
KBV-Chef Andreas Gassen fordert die Verlängerung des Rettungsschirms für Arztpraxen mindestens bis zum Ende des 1. Quartals 2021. Es seien die Praxen, die den ersten Schutzwall in der Pandemie stellen, betont Gassen und verweist darauf, dass es ohne Rettungsschirm im zweiten Lockdwohn zu Insolvenzen und Schließungen kommen könnte. Die Pressemitteilung bei der KBV ist vom 16.12.2020:
https://www.kbv.de/html/1150_49741.php
Aus diesem Anlass ein kleiner Rundblick, was und wie die Medien aus den Arztpraxen überhaupt berichten, vielleicht mehr Querschnitt als repräsentativ. Die Internetrecherche nach Artikeln zum Alltag der Arztpraxen in Deutschland ist tatsächlich eher schwierig und nur bedingt erfolgreich. Und das, obwohl sich die regionalen Medien in der Regel gut um lokale Nachrichten kümmern. Will sagen: Die Nachrichtenlage aus den Arztpraxen ist eher schlecht.
In Flonheim (Rheinland-Pfalz) ist wegen eines Corona-Falls die ganze Hausarztpraxis in Quarantäne (Allgemeine Zeitung, 16.12.2020):
https://www.allgemeine-zeitung.de/lokales/alzey/vg-alzey-land/flonheim/flonheimer-arztpraxis-nach-corona-fall-im-team-geschlossen_22800444
Der Hinweis des Arztes aus dem Zollnernalbkreis (s.u.), dass die Berichte über Ärzte, die falsche Atteste ausstellen, medial Oberhand gewinnen, ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Der jüngste Bericht vom Presseportal idowa benennt am 16.12.2020 einen Passauer Arzt, der mehrere 100 falsche Masken-Atteste ausgestellt haben soll:
https://www.idowa.de/inhalt.falsche-masken-atteste-ausgestellt-kripo-durchsucht-arztpraxis-in-passau.27e0f122-e276-495e-987d-42ebd58a64bb.html
Der SWR hat zwei Video-Beiträge aus Corona-Schwerpunktpraxen online gestellt (15.12.2020):
https://www.swrfernsehen.de/landesschau-bw/corona-arztpraxis-dr-herbers-auf-hausbesuch-100.html
Nun wird auch der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, deutlich: Er glaube nicht, dass ein Lockdown als langfristige Strategie Infektionsrate und Zahl der Toten senken könne. Das ganze – unbedingt lesenswerte - Interview finden Sie beim Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), 17.12.2020:
https://www.rnd.de/politik/ein-lockdown-ist-keine-langfristige-strategie-kassenarzt-chef-gassen-im-interview-6YIIQAJ6ENHJTCPMVVRHPPDJ5E.html
Das Interview schlägt medial ganz fix durch, veröffentlicht wurde es beim RND um 00.01 Uhr. Hier die Rezeption als Linkliste:
Die Tagesschau hatte die Quintessenz des Gespräches schon um 5:42 Uhr in ihren Ticker-Nachrichten:
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-donnerstag-167.html#Energieverbrauch-infolge-von-Pandemie-gesunken
Berliner Zeitung, 6:45 Uhr:
https://www.bz-berlin.de/deutschland/kassenaerzte-chef-rechnet-mit-scheitern-des-harten-lockdowns
Focus online: 8:44 Uhr:
https://www.focus.de/gesundheit/news/news-zur-pandemie-harter-lockdown-wird-laut-kassenaerzte-chef-scheitern_id_12748369.html
In der Bundestagsdebatte vom heutigen Tag (29.10.2020) soll lt der Bundeskanzlerin der akuelle Lockdown verhältnismäßig sein. Eine Reihe von Bundestagsabgeordneten sollen nicht dieser Meinung sein. Auch Lindner bspw. verwies auf das Managementpapier von Wissenschaft und deutscher Ärzteschaft vom gestrigen Tag.
Lesen Sie bitte den Artikel in der Ärztezeitung zur Bundestagsdebatte
Ärzte und Wissenschaft in Deutschland haben ein gemeinsames Positionspapier zum Management der Corona Krise verfasst. Im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Teilnehmern Dr. Gassen, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Virologe Prof. Hendrik Streeck von der Universität Bonn und Prof. Jonas Schmidt-Chanasit von der Universität Hamburg, stellten sie das Papier vor und zeigten Alternativen auf zur Brachialmethode der Regierung wie die Pandemie "verträglicher" zu bewältigen wäre..
Zum Download des Positionspapiers;
https://www.kbv.de/html/48910.php
Auf youtube kann die Pressekonferenz von heute noch einmal gestreamt werden:
Der Gemeinsame Bundesausschuss hat festgelegt, dass nunmehr auch eine AU nach einer Videosprechstunde ausgestellt werden kann. Bisher musste der Patient die Praxis persönlich aufsuchen, um den "gelben Schein" zu bekommen. Das ist nun nicht mehr erforderlich.
Das Chaos könnte größer nicht sein: Kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer, aber auch für Erzieher. Doch wer testet wann und wo kostenlos und wo gewinnt man einen Überblick? Die Frage ist nur rhetorisch – und Hausärzte sind nicht nur ratlos. Sprachlich äußert sich das Chaos beispielhaft in folgender, kaum zu übertreffender Formulierung:
„Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-Cov-2“
Diese Verordnung findet sich für interessierte Leser unter dem Artikel der KBV. Der Verband informiert hier – auch darüber, dass die Vergütung von 15 Euro nicht wirtschaftlich und die Bürokratie zu umfangreich ist. Artikel vom 04.08.2020:
https://www.kbv.de/html/1150_47396.php
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