NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Kritische Debatte zur Covid-Impfung und Übersterblichkeit gefordert

Paul Cullen, Brigitte König, Brigitte Röhrig, Jens Schwachtje, Henrieke Stahl, Henrik Ullrich haben einen Gastbeitrag veröffentlicht in der Berliner Zeitung. Die Autoren fordern darin eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit und die Erforschung der Übersterblichkeit der letzten Jahre. Im Grunde genommen geht es um die Frage: Was ist Folge des Virus, was Folge der Impfung? Klären kann der Artikel das nicht – darum geht es auch nicht. Es geht wohl darum, die Freiheit des Denkens (wieder) einzufordern. Auch deshalb stellt sich das Autorenteam in die Tradition der Berliner Zeitung. Schade: Es fehlen Kurzangaben über die Autoren. Artikel vom 03.01.2024:
https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/covid-impfung-endlich-raum-fuer-eine-kritische-debatte-li.2173433

Dasselbe Autorenteam veröffentlichte im Oktober im „Cicero“ einen Artikel, der sehr viel konkreter auf den Sachverhalt bezogen ist. Darin wird die dringende Vermutung geäußert, dass das Spike-Protein, das durch die Impfung gegen Corona produziert wird, unter Umständen deutlich schlimmer wirkt als das Spike-Protein, das das Virus selbst auslöst. Artikel vom 07.10.2023 mit Autorenprofilen (die vollständige Auflistung der Autoren finden Sie am Ende des Textes):
https://www.cicero.de/kultur/die-risiken-der-corona-impfung

Dieser Artikel im „Cicero“ ist im Oktober sofort auf Widerstand gestoßen. In der DMZ (Die Mittelländische Zeitung) konterte Sarah Koller zehn Tage (17.10.2023) später systematisch nach Schlagworten. Dem Artikel hintan stellt sie ausführliche Informationen über das Autorenteam im „Cicero“. Die Mittelländische Zeitung, die in ihrem Untertitel „Für mehr Durchblick“ eintritt, hätte vielleicht gut daran getan, auch das Profil ihrer Autorin kurz vorzustellen.
https://www.dmz-news.eu/2023/10/17/entlarvung-von-fehlinformationen-kritische-analyse-des-artikels-spikeopathie-und-%C3%BCbersterblichkeit/

Wer sich lange genug durch die DMZ klickt, erhält immerhin am Ende doch noch ein Kurzporträt der Autorin (wie auch der anderen Mitarbeiter), das aber relativ nichtssagend ist.
https://www.dmz-news.eu/dmz/team/

Was die DMZ betrifft, in Wikipedia erfährt man: Die Mittelländische Zeitung ist eine Zweimonatszeitung aus der Schweiz, gegründet im Dezember 2021. Das allerdings ist nur die halbe Wahrheit. Im Dezember 2021 ging „Die Mittelländische Zeitung“ zum ersten Mal in Druck. Das Medium ist älter. Laut „Medienwoche“ vom 20.05.2021 ist die DMZ eher ein Blogg, der sich den Namen Zeitung gibt und zu Beginn der Pandemie entstanden ist mit – Zitat –: „epischen Analysen des Zürcher Herzchirurgen Paul Vogt“. Die Auseinandersetzung des Journalisten Benjamin von Wyl mit diesem Medium ist ebenfalls von epischer Länge, durchaus sachlich im Verlauf. Endet aber mit einem drastischen Kommentar, dass nur sich Zeitung nennen sollte, wer auch journalistische Ansprüche hat. Das Urteil könnte also vernichtender nicht sein. 
https://medienwoche.ch/2021/05/20/gibt-es-eine-mittellaendische-zeitung/

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Der Rufer ohne Wüste

Nur noch fünfmal schlafen, so würden wir es unseren Kindern und Enkeln sagen. Und gleichzeitig rattert es im Kopf: Nur noch eine Geschenkflasche für den Schwager, ein Buch für die Schwägerin, Pralinen für die Schwiegermama. Nur noch den Hirsch, den Lachs, den Wein. Nur noch den Hering für den Kater danach. Nur noch fünfmal schlafen eben.

Doch das Rattern im Kopf bekommt seit Anbeginn der Weihnachtszeit noch einen Verstärker: Impfen! Schnell noch, wenn über 60 und so weiter. Laut, lauter – ja sie ahnen es: Lauterbach. Jetzt gerade, nämlich heute, ist er fürchterlich enttäuscht über die absolut niedrige Impf-Auffrischungsrate. Das ZDF (und andere auch) berichtet am 19.12.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/corona-lauterbach-impfung-ansteckung-100.html

Einen ähnlichen Bericht hatte das ZDF (und andere auch) schon vor mehr als zwei Wochen, am 04.12.2023, geliefert. Darin fordert Lauterbach zur Impfung vor Weihnachten auf:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-karl-lauterbach-impfung-omikron-risikogruppen-100.html

Und auch wenn Lauterbachs Auftritte anmuten, als sei er der einsame Rufer in der Wüste, nein: es ist nicht wüst und leer um ihn herum. Im Gegenteil, es hagelt Kritik an den Prophezeiungen des Gesundheitsministers. Und auch das ZDF (und andere auch) hinterfragte die Menetekel an der Wand, die der Gesundheitsminister auf- und abbetete, als seien sie sein Rosenkranz.

„Sind Lauterbachs Corona-Warnungen Panikmache?“, lautete die Überschrift vom ZDF am 11.12.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/corona-lauterbach-warnung-krankheitswelle-100.html

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Kündet allen - Corona im Advent

Ja, auch in diesem Jahr läuft alles darauf hinaus, dass wir wieder Weihnachten feiern. Wer nicht Weihnachten feiert, kommt um diese Feiertage trotzdem nicht drumrum. Und vielleicht sind ja schon die freien Tage allein ein Grund, der zum Feiern berechtigt – wobei: Es ist schon unglücklich, dass der vierte Advent und Heiligabend in diesem Jahr auf denselben Tag fallen.

Fallen ist hier das richtige Stichwort zum Sprichwort: Man soll ja die Feste feiern, wie sie fallen. Doch vor die Freude und die Vorfreude hat Corona nun den Argwohn gesetzt. Fällt das Weihnachtsfest oder lassen wir es fallen? Nein, nein. Fällen will das Fest ja niemand. Wirklich niemand. Aber dieser Niemand verkündet das permanent und so laut wie deutlich.

Andersherum: Wir sind ja mitten im Advent. Christlich gesehen, müssten wir, die wir das christliche Abendland ja gerne verbal plakatieren, nun alle von der Ankunft (des Herrn) künden. Gesellschaftlich gesehen, spielt die Frage, ob ER kommt oder nicht, schlicht überhaupt keine Rolle mehr. Die wirkliche Weihnachtsfrage lautete bis vor Corona jährlich: Kommt Schnee oder kommt er nicht? Regelmäßig stimmten die Medien vorweihnachtliche Gesänge an, die man zusammenfassen könnte in der Zeile: Kein Schnee wird fallen.

Nun aber hat Corona uns die wahre Verkündigung zurückgebracht. Die medialen Gesetze des Advents lauten seit wenigen Jahren: Corona wird kommen. Wenn ich mich recht erinnere, hat in diesem Jahr Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach diesen Song angestimmt – aber diese Wahrnehmung kann schon eine Folge der medialen Verkündigungsgesetze des Advents sein.

Denn sie, die Medien, haben ja einen Auftrag: Die Nachricht. Wir verstehen heutzutage darunter gern den nachträglichen Bericht über ein Ereignis. Doch wortgeschichtlich und journalistisch begann die Nachricht eigentlich als Anweisung. Es ging darum, sich nach etwas zu richten.

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Maskenschutz oder Schutzmaske oder doch schon wieder Vermummung? Eine Posse aus Karlsruhe

Alles zurück auf Anfang! Verwirrung in Karlsruhe. Dort sollten, so die missliche Deutung, im ganzen Regierungsbezirk Corona-Masken an Schulen verboten sein. Aber das Ganze war ein ganz großer Irrtum. Denn im Großen und Ganzen ging es darum, dass an den Schulen bei Schulveranstaltungen eine Verhüllung des Gesichtes von Gesetzes wegen verboten ist. Eine Corona-Maske, so die spätere Darstellung, ist natürlich weiterhin erlaubt. Die ganze Geschichte wirkt im Nachhinein ganz schön possierlich.

Der SWR am 28.11.2023:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-masken-schule-verbot-100.html

Ganz akribisch, mit allen Möglichkeiten und Abstreitungen, wickelt die Rhein-Neckar-Zeitung die ganze Geschichte auf. Demnach ist es möglicherweise tatsächlich einer Schule von Seiten des Regierungspräsidiums verboten worden, dass Schüler und Lehrer Masken während schulischer Veranstaltungen tragen. Wegen des Vermummungsverbots. Das Regierungspräsidium bestätigte erst, dann stritt es ab. Bericht vom 27.11.2023:
https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-Baden-Wuerttemberg-Schueler-duerfen-zum-Schutz-doch-Corona-Masken-tragen-_arid,1234694.html

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Corona - Virologen im Interview beim ZDF

Für eine Einordnung von Coronaerkrankungen im Alltag hat das ZDF die Virologen Jürgen Rissland und Hendrik Streeck interviewt. Der Text ist unbedingt lesenswert und ist bemüht, möglichen hysterischen Reaktionen den Boden zu entziehen. 24.11.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/coronavirus-welle-immunitaet-long-covid-virologen-100.html

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Teststellenbetrug - kleine Linkliste zu den Gerichtsprozessen

Schnell hatte sich während der Pandemie die Masche im ganzen Land herumgesprochen: Mit Corona-Teststellen ließ sich ganz leicht Betrug im großen Stil einfädeln. Es war ein Leichtes, Tests abzurechnen, die nie stattgefunden hatten. Denn das flächendeckende Corona-Test-Netz war quasi über Nacht aus dem Ärmel geschüttelt oder aus dem Boden gestampft. Die Struktur und der Aufbau der gesamten Organisation war quasi ein Testlauf. Für Kontrolle blieb oftmals keine Zeit – selbst Plausibilitätskontrollen blieben an vielen Stellen aus. Das Kopfschütteln hält auch nach der Pandemie noch immer an. Nun kamen und kommen noch die Täter vor Gericht und dort manchmal sogar mit Bewährungsstrafen davon. Begründung: Es wurde ihnen ausgesprochen leicht gemacht.

Schwer ist es, sich einen Überblick über die Lage und über die Zahl der Prozesse zu verschaffen. Manche Prozesse sind längst gelaufen, die Urteile fallen reichlich unterschiedlich aus und einen Gesamtüberblick gibt es nicht – oder noch nicht.

Vielleicht hilft beim Überblick eine Linkliste. Chronologisch. Nicht vollständig – nur brav gesammelt:

Der SWR berichtet am 21.11.2023 von 33 Ermittlungsverfahren in der Vorder- und Südpfalz:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/ludwigshafen/corona-testbetrug-in-vorder-und-suedpfalz-100.html

Der SWR berichtet am 07.11.2023: Das Landgericht Trier verurteilt einen 31-Jährigen zu zwei Jahren Haft auf Bewährung, weil er Corona-Tests zu viel abgerechnet hat – im Wert von 1 Million Euro.
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/urteil-im-prozess-wegen-betrugs-mit-corona-teststellen-100.html

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Corona - Neue Linkliste

Das Coronavirus macht nun allmählich doch wieder Auflage. Und Auflagen: Im Klinikum Reinkenheide in Bremerhaven werden alle neuen Patienten einem Schnelltest unterzogen – und zu FFP-2-Masken wird dringend geraten. Andere Kliniken sind da gelassener, Testpflichten gibt es dort nicht – und Masken werden mancherorts empfohlen. Das Bremer Regionalmagazin buten un binnen berichtet am 06.11.2023 hier über die Lage in Bremen und Bremerhaven:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/klinik-corona-schutz-bremerhaven-bremen-100.html

Der MDR berichtet am 08.11.2023, dass in Labortests Coronaviren zahlenmäßig die Erkältungsviren überholt haben:
https://www.mdr.de/wissen/corona-infektionen-schnupfen-erkaeltungen-lage-deutschland-104.html

Ähnliches berichtet der Bayrische Rundfunk am 06.11.2023. Grippeviren können im Moment allerdings noch nicht gegen Coronaviren und Erkältungsviren antreten. Ihr Anteil beträgt, so dieser Bericht, gerade erst einmal 1 Prozent:
 https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-rhinovirus-welle-laeuft-heftige-grippewelle-befuerchtet,TuSdxKX

Der SRF kümmert sich am 05.11.2023 um die Etikette: Wer darf wann wem mit Handschlag, Küsschen oder Umarmung begrüßen – oder lieber nicht?
https://www.srf.ch/news/schweiz/corona-im-alltag-maske-kuesschen-handschlag-was-gilt-denn-jetzt

Pro Sieben sammelt ebenfalls Nachrichten aus dem Erkältungswesen. Die wichtigste Erkenntnis: So hoch wie jetzt war die Zahl der gesammelten Erkältungsviren seit 2011 nicht mehr. Der Bericht vom 08.11.2023 geht der Frage nach den Erscheinungsbildern nach. Was ist es denn nun? Corona? Grippe? Erkältung?
https://www.prosieben.de/serien/newstime/news/symptome-im-vergleich-326128

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Corona - kleine, aktuelle Linkliste

Über den Kombi-Impfstoff, der gegen Corona und Grippe mit einer einzigen Spritze schützen soll, ist schon viel geschrieben. Auch schon im vorigen Jahr. Da ist er aber immer noch nicht. Das ist schon seltsam. Noch seltsamer ist, dass nach drei Jahren Pandemie der Corona-Impfstoff immer noch nur im Sechserpack angeboten wird. Das bedeutet für den Arzt: Wenn ein Patient eine Auffrischungsimpfung wünscht, müsste er fünf andere Patienten einbestellen, die auch eine solche Impfung wünschen. Die Alternative: Fünf Dosen für die Tonne. Für wen sich das rechnet, ist klar. Warum das so ist, und dass sich das ändern soll, längst erklärt. Und fraglich bleibt es trotzdem.

Kleine Artikelsammlung zum Thema Corona – im Allgemeinen und im Besonderen:

Das ZDF berichtet aus Ärzteperspektive am 08.10.2023:
https://www.tagesschau.de/inland/ampel-lauterbach-rauchen-im-auto-plaene-100.html

Für den NDR fasst eine Medizinerin in einem Podcast (Fazit auch als Text) die Lage zusammen. Grundthese: Das Coronavirus ist eines unter vielen – und nach der Pandemie sind wir gar nicht so schlecht aufgestellt. 09.10.2023
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Medizinerin-Falk-im-Corona-Podcast-Unsere-Immunitaet-traegt-sehr-gut,coronavirusupdate258.html

Ebenfalls beim NDR: Die Fragensammlung zum gegenwärtigen Stand der Dinge. Mit praktischen Links zum Aufklappen. Schneller Überblick – und man muss nicht alles lesen, sondern klickt sich so durch die Fragen, wie man von Neugier getrieben ist. Stand 09.10.2023:
 https://www.ndr.de/nachrichten/info/FAQ-Corona-Wissen-fuer-Herbst,faqcoronaherbst100.html

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Coronare Nachrichtenlage - eine kleine, kommentierte Sammlung

Und? Können Sie schon wieder mitreden? Oder haben Sie auch die Lust verloren, sich wieder neu und laufend über Corona zu informieren? Auf jeden Fall werden Sie gemerkt haben: Es geht wieder los. Zumindest medial. Begonnen hatte alles mit der Maskenfrage. Wird sie wiederkommen? Nachdem aber auch gar nichts darauf hindeutete, dass irgendwer ernsthaft erwägt, die Maske wieder zu institutionalisieren – wenngleich auch viele es ernsthaft diskutierten – ist die Maske nun nicht mehr Thema Nummer Eins. Und die nächste Erkenntnis: Es gibt zurzeit kein Thema Nummer Eins im Themenfeld Corona. Es gibt nur die Erwartung, dass jetzt im Herbst Corona wieder eine Rolle spielen wird. Und die Medien berichten aus diesem Grund, wo und was sie können. Sie rennen dabei nicht in Kohortenformation alle denselben Informationen hinterher. So ist im Moment die mediale Lage vielfältig – und das scheint mir ein gutes Zeichen zu sein. Noch zumindest lässt der nächste coronare Akt wohl auf sich warten. Damit Sie trotzdem wieder mitreden können, hier ein paar Links und Beobachtungen, ausgesprochen subjektiv und launig ausgewählt und kommentiert:

Die WAZ berichtet aus Bochum. Dort legen Abwasseruntersuchung eine Inzidenz von 1000 nahe. Die Zahlen des Gesundheitsamtes liegen erwartungsgemäß deutlich niedriger. Denn die Dunkelziffer ist in dieser Saison tatsächlich unberechenbar. Ohne Zahlen keine Inzidenz. Die Gleichung ist einfach. Immerhin, die WAZ informiert ausführlich über die Lage in Bochum. 25.09.2023:
https://www.waz.de/staedte/bochum/corona-infektionen-ist-die-echte-inzidenz-hoeher-als-1000-id239651797.html

Die Rheinische Post macht den großen Abwasch: Corona, Grippe, Erkältungen. Die Warnung lohnt, denn unser aller Immunsystem ist nicht mehr so fit – wegen und nach Corona. Hier am Ende des Artikels wird auch die Maskenfrage geklärt: Wir können und müssen und sollten ja alle gelernt haben aus der Pandemie und freiwillig und da wo’s nottut. Sie wissen schon. Sie haben ja gewiss auch gelernt. Artikel vom 24.09.2023:
https://rp-online.de/panorama/deutschland/grippe-corona-und-co-viele-infektionen-erwartet-virologe-mahnt-zur-vorsicht_aid-98256011

Das Bremer Regionalmagazin buten un binnen führte ein Interview mit dem Virologen Andreas Dotzauer, veröffentlicht am 24.09.2023. Zusammenfassung: Die Zahl der Infektionen steigt, meistens erkranken die Menschen nicht so schwer, es gibt aber auch wieder Todesfälle. Manchmal verläuft die Krankheit ohne Symptome. Das wiederum ist schlecht, denn so wird die Krankheit unwissentlich verbreitet. Wenn Sie nun noch wissen wollen, wie man das Corona-Virus mit einem VW Golf vergleichen kann, dann müssen Sie hier weiterlesen:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/interview-corona-andreas-dotzauer-100.html

Der MDR beschäftigt sich am 26.09.2023 mit den Forschungen zu Long und Post Covid. Fazit: Die Zahlen wurden und werden wohl überschätzt, die Abgrenzung zwischen Post und Long Covid variiert. Der Artikel ist artig bis wenig informativ und soll wohl als Appell verstanden werden, die Forschung auf den richtigen Weg zu bringen. Auf jeden Fall wird als Gegengewicht immer wieder betont: Es gibt Long Covid. Kein Hirngespinst. Der Leser ist am Ende des Artikels ungefähr so klug als wie zuvor.
https://www.mdr.de/wissen/long-covid-zahlen-wohl-vielfach-ueberschaetzt-studie-100.html

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Neuer XBB-Corona-Impfstoff von Biontech: Zugelassen und (noch) nicht von der STIKO empfohlen

Am 18. September ist er da: Der neue Impfstoff von Biontech, der an die neue Corona-Variante angepasst ist. Für alle, die bei den Corona-Nachrichten die Pausetaste gedrückt hatten: Die neue Corona-Omikron-Variante firmiert unter dem Kürzel XBB 1.5. Der Biontech-Impfstoff, der spätestens heute von den Ärzten geordert werden muss, wenn sie ihn am 18. September verimpfen wollen, ist offenbar zwar nicht namenlos, doch ist seine Benennung für die Arzt-Patienten-Kommunikation zumindest erschwerlich. Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gibt Bestelltipps: „Praxen können den neuen Impfstoff unter dem Namen „Comirnaty 30 Mikrogramm/Dosis Omicron XBB.1.5“ auf dem gleichen Weg bestellen wie die bisherigen Corona-Vakzine. Bestellfrist für die erste Auslieferung am 18. September ist der kommende Dienstag, 12. September, 12.00 Uhr.”
https://www.kvno.de/aktuelles/aktuelles-detail/nachricht/neuer-corona-impfstoff-xbb15-ab-sofort-bestellbar

Der Text der KVNO hat dabei eine ganz eigene Tücke: Da doppeln sich ganze Textpassagen – und auf der Suche nach dem Warum wächst dem Leser ein Argwohn, der sich vom Text her nicht wirklich vertreiben lässt. Vor allem dann nicht, wenn man ihn auf der Folie eines Rundbriefes der KV Baden-Württemberg liest. Hintergrund: Der neue Impfstoff ist zwar zugelassen, aber noch nicht von der STIKO empfohlen. Der Text der KVNO berichtet pauschal über die Corona-Impfempfehlungen der STIKO, sagt aber nicht ausdrücklich, dass eine Impfempfehlung der STIKO zu dem neuen, angepassten Impfstoff für die Variante XBB 1.5 (noch) nicht veröffentlicht wurde.

Das aber berichtet die KV Baden-Württemberg in einem Rundschreiben „An alle für die Schnellinformation angemeldeten Ärzte der KVBW“. Damit auch alle anderen schnell informiert sind, hat eine „Mrs. Post Vac to go on X“ – ja das mit der Namensgebung hakt oft – auf X (ehemals Twitter) das Schreiben gepostet:
https://twitter.com/post_vac/status/1701359367654625407?t=WAz_UGi5aDXi6xpp6uYoig&s=09

Die entscheidende Aussage in diesem Schreiben steht in einer Zwischenüberschrift: „Wegen noch fehlender STIKO-Empfehlung für XBB 1.5-Impfstoff keine Staatshaftung“

Die dann folgende Erläuterung: „Für alle zugelassenen Covid-19-Impfstoffe gilt bei indikationsgerechtem Einsatz die Herstellerhaftung. Der Anspruch des Patienten auf Leistungen im Rahmen des Bundesversorgungsgesetzes im Falle eines Impfschadens bei diesem Vakzin („Staatshaftung“) ist aufgrund der öffentlichen Impfempfehlung des Landes Baden-Württemberg erst gegeben, wenn eine STIKO-Empfehlung veröffentlicht ist.“

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BKK beziffert den Krankenstand von 2022 in NRW

6,4 Prozent Krankmeldungen in 2022 meldet die BKK für NRW. In Zahlen sind das durchschnittliche 23,3 Fehltage. Der höchste Krankenstand seit zehn Jahren. Ursache seien Atemwegserkrankungen. Corona nur zu einem geringen Teil. Deutlich überdurchschnittliche Werte erreichen Orte im Ruhrgebiet. Düsseldorf hingegen liegt bei unterdurchschnittlichen 16,7 Tagen. Ebenfalls ein Negativrekord: Die Zahl der Menschen, die überhaupt keine AU benötigt haben in diesem Jahr, liegt unter einem Drittel – und damit niedriger als üblich.

Bemerkenswert ist die Interpretation der Daten. Die BKK formuliert sachlich: „Bezogen auf die Fehltage, spielten die Covid-19-Erkrankungen nur eine untergeordnete Rolle. Sie waren nur für 2,0% aller AU-Tage verantwortlich.“ Doch im weiteren Verlauf lässt auch die BKK keinen Zweifel daran, dass nach der Pandemie die Rückkehr ins Home-Office, die wieder gesteigerten Sozialkontakte und möglicherweise eine geschwächte Immunabwehr mitursächlich sind für das große Ausmaß der Atemwegserkrankungen.

Die Pressemitteilung BKK, 17.07.2023:
https://www.bkk-lv-nordwest.de/pressemitteilungen/krankmeldungen-in-nrw-auf-hoechststand-beschaeftigte-im-ruhrgebiet-laenger-krank-als-landesdurchschnitt/

Rheinische Post, 17.07.2023:
https://rp-online.de/leben/gesundheit/krankmeldungen-nrw-atemwegserkrankungen-laut-bkk-daten-erstmals-hauptursache_aid-93893837

Die Glocke, 17.07.2023:
https://amp.die-glocke.de/artikel/34212843-bd24-4ab3-b711-220b904c09cd

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Doch keine 100 Millionen - Reaktionen auf den geänderten Plan zur Long-Covid-Forschung

Er hatte 100 Millionen Euro versprochen – für die Long-Covid-Forschung. Doch dann kam die Haushaltsdebatte, und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach konnte seine Forderungen bei Weitem nicht durchsetzen. Geblieben sind 40 Millionen Euro für die Versorgungsforschung zu Long Covid. Die Hälfte davon kommt aus dem Innovationsfond der Krankenkassen, die andere Hälfte aus dem Bundesgesundheitsministerium. Das liegt, man konnte es ahnen, an der „prekären“ Haushaltslage.

Enttäuscht und verbittert sind jetzt natürlich viele Long-Covid-Patienten. Und natürlich hat fast jeder einzelne Berichterstatter die Reaktion, den Lebenslauf und die Krankheit eines einzelnen, enttäuschten Long-Covid-Patienten auf Lager. Das Ergebnis: viele Features. Und so ergibt sich ein Bild, das vollkommen verzerrt ist: All diese Long-Covid-Patienten fühlen sich, glaubt man der Berichterstattung, jetzt liegengelassen (es gibt einen Hashtag mit diesem Wort), vernachlässigt und verbittert. Jede Wette: Die Verbitterung ist älter, länger, geht die ganze Zeit schon mit Long Covid einher. Das gekürzte Geld für die Forschung ist nur ein weiterer Baustein auf dem langen Weg der Long-Covid-Patienten. Ausgang ungewiss.

Zynisch der Hinweise, dass die 100 Millionen Euro für die Long-Covid-Forschung nur den wenigsten hätten unmittelbar helfen können, denn bis die Forschung Ergebnisse aufweist, dauert es bekanntlich. Aber: Es wäre da mehr Hoffnung gewesen. Eine Perspektive – und das Signal, dass der Staat sich kümmert.

Ein wenig kümmert er sich jetzt schon, und auch das ist irgendwie zynisch: Es gibt eine Internetseite vom BMG zu Long Covid. Auf dervgebündelt ist, was auch vorher schon auf Internetseiten zu finden war. Und einen Runden Tisch wird es auch geben. Es gilt also das alte Sprichwort: „Wenn du mal nicht weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis.“ (https://www.bmg-longcovid.de/)

Die Berichterstattung – chronologisch:

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Arzt setzt Veröffentlichung der geheimen Protokolle des Corona-Expertenrates durch

Der Arzt Christian Haffner hat erfolgreich gegen die Bundesregierung geklagt, dass die geheimen Corona-Protokolle des Corona-Expertenrates veröffentlicht werden müssen. In Teilen ist das auch geschehen, die Protokolle wurden, teilweise geschwärzt, veröffentlicht. Der Arzt klagt weiter.

Der Nordkurier veröffentlicht am 10.07.2023 ein Interview mit Haffner:
https://www.nordkurier.de/politik/corona-expertenrat-arzt-zieht-erneut-vor-gericht-1750073

Die Protokolle des Corona-Expertenrates im Wortlaut hatte der Nordkurier am 02.07.2023 hier veröffentlicht:
https://www.nordkurier.de/politik/corona-expertenrat-die-geheim-protokolle-ungekurzt-im-wortlaut-teil-eins-1729895

Eine kleine chronologische Linkliste zur bisherigen Berichterstattung über den Corona-Expertenrat, bis Anfang 2022:

Die „Welt“, 07.07.2023, Kommentar: „Das Kanzleramt macht seinen Corona-Expertenrat zur Geheimsache“
https://www.welt.de/debatte/kommentare/article246236040/Das-Kanzleramt-macht-seinen-Corona-Expertenrat-zur-Geheimsache.html

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Millionen ins Feuer

Es könnte die Zahl des Tages sein: 755 Millionen Corona-Masken sollen verbrannt werden. Wohl kaum ein Freudenfeuer. Pro 7 rechnet um: „Sieben Millionen Euro werden verbrannt“. Und auch die „Welt“ fängt an zu rechnen. Paletten und Gewichtsangaben – und kommt zu dem Ergebnis, das sich vonseiten des Bundesgesundheitsministeriums natürlich so nicht bestätigen ließ, dass großzügig gerechnet die Gesamtgewichtsangabe für den Auftrag auf eine Zahl von 2,7 Milliarden Masken schließen lasse.

Auch der Titel der Ausschreibung gibt zu denken: „Energetische Verwertung medizinischer Verbrauchs- und Versorgungsgüter“. Nun werden also Masken respektive Euros nicht nur verbrannt, sondern sogar verheizt. Wohin mit der ganzen Energie, die sich aus einem solchen Brandherd ergeben mag? Keine Ahnung, die Nachricht ist noch nicht aufzutreiben.

Vor allem aber ist das alles lange noch nicht das Ende der Fahnenstange: Auch die Bundesländer saßen und sitzen auf abgelaufenen Masken, die nur noch auf die Verbrennung warte(te)n.

Kleine Linkliste:

Die Welt, 27.06.2023:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article246077114/Corona-Masken-Wenn-die-Massenverbrennung-von-Masken-in-die-Milliarden-geht.html

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Noch ein Corona-App-Abschied - diesmal mit Wehmut und Servus

Nun ist es da – das Ende der Corona-App. Und über App- und Abschiede ist auch hier eigentlich längst genug geschrieben. Doch dann, ich weiß immer noch nicht, ob ich lachen oder spotten soll, fiel mir beim Frühstück heute Morgen fast der Kitt aus der Brille: „Sag zum Abschied leise Virus“, titelt der Kölner Stadt-Anzeiger auf der Panoramaseite. Die Überschrift kommt aus der Feder des RND – Sie finden sie, samt demselben Abschiedstext, hier online:
https://www.rnd.de/panorama/corona-warn-app-wird-eingestellt-ab-1-juni-2023-im-schlafmodus-SKYNPF6ZCBEKDJ4VT4IWTDEIIQ.html

Je nach Alter haben Sie jetzt wahrscheinlich auch die Stimme oder Stimmen von Peter Alexander, Peter Kreuder oder Rudolf Schock im  Kopf. „Sag beim Abschied leise Servus, nicht Lebwohl und nicht Adieu. Diese Worte tun nur weh.“

Falls sie weder Stimme noch Stimmung im Kopf haben – und auch keinerlei Erinnerung an das Lied, seinen Text oder gar seine Entstehungsgeschichte, der BR hat die Fakten in wenigen Worten zusammengefasst und eine wirklich sehr rührende Aufnahme von Willi Forst dazugestellt:
https://www.br-klassik.de/programm/sendungen-a-z/mittagsmusik/mittagsmusik-mit-sahne-sag-beim-abschied-leise-servus-100.html#

Auch auf Youtube findet sich eine Aufnahme von Willi Forst:
https://www.youtube.com/watch?v=8K0saUuuov4

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Das letzte Geleit auf dem Weg in den "Schlafmodus" - Die Corona-App ruht

Wie fällt die Bilanz der Corona-Warn-App aus? Zwar geht sie heimlich, still und leise. Doch an ihrem Grab - nein, es ist wohl doch eher eine Warteschleife als ein Grab - stehen immerhin ein paar Medien mit ähnlicher Abschiedsrede bereit.

T-online berichtet, zusammen oder hauptsächlich mit dpa. Der Abschiedsgesang hat zwischendurch Strophen, die einer Ode gleichen. Dennoch ist der Artikel lesenswert, denn die Bewertung geht in der Perspektive weit über die Pandemie hinaus. Die App hat die Digitalisierung im Gesundheitswesen gefördert, heißt es. Wer hier die Nachtigall trappsen hört, hat vielleicht sogar recht. Das schönste Zitat kommt von Andrew Ullmann, dem Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion. Der konstatiert nämlich nach diesem Bericht, dass die Zahl der Erkrankungen, die durch die App verhindert wurden, unbekannt ist. Im Wortlaut: „Keiner kann bisher genau sagen, wie viele Erkrankungen durch sie verhindert wurden.“ Nein, das wird keiner können. Nicht nur bisher. Auch nicht nachher. Oder demnächst. Denn Ereignisse, die nicht stattgefunden haben, lassen sich nur ganz schwer zählen.

Die Stellungnahme von Bundesminister Karl Lauterbach, kurz und spöttisch zusammengefasst: Kein Weiterbetrieb der App, da kein Bedarf. Aber lassen Sie mal die App auf dem Handy – die nächste Pandemie kommt bestimmt. Wenn nicht Corona, dann eine andere. Das ist jetzt nicht wörtlich zitiert, jedoch vom Minister genauso gemeint.

Den Artikel vom 27.05.2023 finden Sie hier:
https://www.t-online.de/digital/aktuelles/id_100182674/ende-der-corona-warn-app-hat-sie-wirklich-etwas-gebracht-.html

Das ZDF berichtet am 27.05.2023 in vielem gleich bis ähnlich:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-warn-app-pandemie-bilanz-100.html

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Münzkabinett Dresden: Ausstellung zu Epidemien früher und heute

Pest, Cholera und Corona: Das Dresdner Münzkabinett zeigt Medaillen und Münzen von 165 n. Chr. bis zur Gegenwart. „Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf den Pestmedaillen und Pesttalern der Frühen Neuzeit“, heißt es in der Ankündigung. Die Ausstellung wird am 27. Mai eröffnet und ist bis zum 1. April 2024 zu sehen. Hier der Link zur Ankündigung auf der Seite des Münzkabinetts:
https://muenzkabinett.skd.museum/ausstellungen/pest-cholera-und-corona/

Die Freie Presse berichtet hier, 15.05.2023:
https://www.freiepresse.de/nachrichten/sachsen/asklepios-oder-pesttaler-schau-zu-epidemien-in-dresden-artikel12869860

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Diabetes nach Corona

Forscher sehen einen Zusammenhang, wonach Kinder nach Corona-Infektion häufiger einen Diabetes entwickeln:

Der Tagesspiegel, 23.05.2023:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/ursache-noch-ungeklart-nach-corona-infektion-risiko-fur-diabetes-bei-kindern-steigt-9863363.html

Der Standard, 23.05.2023:
https://www.derstandard.de/story/2000146629478/forschende-sehen-zusammenhang-zwischen-corona-und-diabetes-bei-kindern

MDR, 23.05.2023:
https://www.mdr.de/wissen/diabetes-typ-eins-corona-100.html

RKI:
https://diabsurv.rki.de/Webs/Diabsurv/DE/diabetes_covid19/hf1_risikofaktoren/covid19_diabetes_risikofaktoren_node.html

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Mediale Zwietracht: Der Augeninfarkt und seine Einordnung als Nebenwirkung der Corona-Impfung

Dass der Streit darüber, ob und wenn ja, welche Nebenwirkungen mRNA-Impfstoffe im Allgemeinen, und Corona-mRNA-Impfstoffe im Besonderen, ausgefochten hat, wird wohl niemand geglaubt haben. Nicht einmal der, der irgendwann aufgehört hat, die Nachrichten über Corona-Impfstoffe zu lesen. Dass der Konflikt wieder aufflammt, wundert nicht wirklich. Allenfalls verblüfft die Heftigkeit, mit der die Diskussion gerade wieder – neu und doch gleich – geführt wird. Erstaunlicherweise allerdings offenbar nur zwischen „Welt“ und „Süddeutscher Zeitung“. Das lässt auf Hintergrundinteressen schließen, die vielleicht über die reine Faktensammlung und Information hinausgehen. Ursprung der Diskussion ist eine Studie der Stanford Universität von Anfang Mai. Wer in der Debatte welche Interessen verfolgt, wird vielleicht ein wenig mit folgender Linkliste klar. Vorweg: Die Süddeutsche Zeitung zielt in einem Kommentar mit Absicht und Spott auf die „Welt“. In einem Ausmaß, das sprachlich eher unüblich ist. Vorsichtig formuliert. Der Kommentar in der Süddeutschen Zeitung beginnt übrigens mit einem Szenario des Schreckens, das, wie immer und wo auch sonst, in den sozialen Medien verbreitet werden würde. (Oder meinte die Süddeutsche Zeitung hier eigentlich „werden sollte“??). Tatsächlich hat der Kommentar der Süddeutschen Zeitung dazu geführt, dass in den sozialen Medien jetzt die Beziehungen zwischen der Pharmaindustrie und Zeitung diskutiert werden.

Der Link zur Studie:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

Die Links zur Diskussion von „Welt“ und „Süddeutscher Zeitung:

Die Süddeutsche Zeitung, 19.05.2023, im Frontalkurs gegen die „Welt“. Kommentar von Christina Berndt:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

Die „Welt“ veröffentlichte am 11.05.2023 ein vierminütiges Video – unter der Rubrik „Investigation und Reportage“. Autorin ist Elke Bodderas:
https://www.nature.com/articles/s41541-023-00661-7

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Exkurs bis hin zu zwei eigenartigen App-Schiedsbriefen

Kurz ist er schon lange nicht mehr – auch wenn er so heißt: der Brief. Literarisch ist er so lange schon, dass wir die Anfänge gar nicht ernsthaft suchen wollen. Seneca schrieb an Lucillus – und zwar 120 Briefe, die schon seinerzeit in 20 Büchern zusammengefasst wurden. Sie waren äußerst beliebt – und lange hielt man den Empfänger Lucillus für ebenfalls fiktiv.

Auch der Apostel Paulus pflegte seine moralischen Lehreinheiten in Briefe zu packen. Gesegnet mit seinen Schriften wurden die Thessaloniker, die Galater, die Korinther, die Römer, die Philipper, die Epheser, die Hebräer.

Dann gibt’s noch Goethe, der den Brief bis hinein in die Gegenwart salon- und literaturfähig gehalten und erneuert hat. Und offenbar ist Goethe so maßgeblich für den Brief, dass Google, der/die/das jetzt neue, flexible Rubrikenköpfe den alten Buttons von News bis Video hinzufügt, für ihn eine eigene Rubrik aufmacht, wenn man „Briefe an“ in die Suchzeile gibt.

Neuer, aber auch schon wieder so alt, dass er bei Thalia gerade als feministische Wiederentdeckung angepriesen wird: Der „Brief an ein nie geborenes Kind“ von Oriana Fallaci. Und ich meine es jetzt gewiss nicht als Spott, wenn ich behaupte: Hier stimmt irgendetwas mit dem Adressaten nicht. Das nie geborene Kind wird nicht lesen können. Und klar doch, es liegt auf der Hand, die Adressatinnen waren, und das ist anders als bei Seneca und Paulus, Menschen in der gleichen Lage. Keine Predigt, keine Lehre. Es geht um Mitgefühl. Vielleicht. Vielleicht sogar um mehr.

Kurz: Briefe eignen sich nicht nur für Nachrichten. Sie eignen sich nicht nur für Kurzdarstellungen. Sie sind nicht nur längst literarische Gattung. Sie sind Ausdrucksform für Hinz und Kunz, für Gefühl, Frage, Laune, Stimmung. Auch für Meinung und Politik, natürlich. Die „Titanic“ hatte das längst alles entdeckt, als sie 1979 die „Briefe an die Leser“ erfand. Als es derer Tausend waren, gab’s beim Verlag „Zweitausendeins“ auch diese Briefe als Buch zu kaufen.

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