NACHRICHTENPORTAL

Vielleicht "eine der größten Mordserien im deutschen Gesundheitswesen"

Drei Wochen ist es her, da begann der WDR seinen Artikel über den Krankenpfleger, der wegen neunfachen Mordes und 34-fachen versuchten Mordes angeklagt ist, mit dem Satz: „Es ist wohl eine der umfangreichsten Mordserien in der deutschen Kriminalgeschichte.“, 24.03.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/mordprozess-pfleger-klinik-wuerselen-aachen-100.html

Dem Kölner Stadt-Anzeiger ist zu entnehmen, dass der Krankenpfleger selbst wohl am 28. April aussagen soll. Der Bericht aus dem Prozess ist vom 07.04.2025:
https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/mordverdaechtiger-pfleger-war-schon-in-koelner-klinik-aufgefallen-999729

Und nun kommt aus Berlin schon die nächste Nachricht über eine andere Mordserie. Ein Palliativarzt soll 15 Menschen getötet haben. Ermittelt wird noch in 75 weiteren Fällen. Marion van der Kraats berichtet am 16.04.2025 für RND und beginnt ihren Artikel mit dem Satz: „Der Fall könnte sich zu einer der größten Mordserien im deutschen Gesundheitswesen entwickeln.“
https://www.rnd.de/politik/arzt-soll-15-patienten-getoetet-haben-VBVQAJDY75JYVHLFMP3QZNI3PA.html

Der Krankenpfleger Niels Högel war im Jahr 2019 wegen 80 Morden verurteilt worden, die er zwischen 1999 und 2005 begangen hat. Insgesamt hatte es 332 Ermittlungsverfahren gegeben. „Die Gesamtheit der aufgeklärten Fälle stellt die größte Mordserie in der bundesdeutschen Kriminalgeschichte dar“, heißt es auf Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Niels_H%C3%B6gel

In New Jersey gilt Charles Cullen als der „gefährlichste Serienmörder der Geschichte New Jerseys“. Gestanden hat der Krankenpfleger 45 Morde, Ermittler gehen laut Wikipedia von bis zu 400 Morden aus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Charles_Cullen

Weiterlesen

Brustkrebs - Aktuelles, Statistisches, Persönliches

Marisa Kurz ist Ärztin – und sie schreibt für „Spektrum“ einen ausführlichen Artikel über Brustkrebs. Ihr Ziel: den Krebs verstehen. Ob das überhaupt gelingen kann, sei mal dahingestellt. Was ihr auf jeden Fall gelingt: Der Leser bekommt eine Vorstellung davon, wie Brustkrebs – statistisch – in der Welt verteilt ist, welche Länder wann und warum vorne liegen, welche Voraussetzungen es dem Krebs leichter machen etc. Wobei – und auch darauf weist die Autorin hin – die Statistik natürlich nur widerspiegelt, was erfasst ist. Die Erkrankungen, die nicht diagnostiziert wurden, verfälschen ebendiese Statistik.
Der Artikel vom 15.04.2025:
https://www.spektrum.de/kolumne/in-welchen-laendern-das-risiko-fuer-brustkrebs-besonders-hoch-ist/2261192?utm_source=firefox-newtab-de-de

Die Berliner Morgenpost greift am 17.04.2025 auf die Studie – und vor allem auch auf den Artikel von Marisa Kurz im Spektrum zurück und fasst zusammen:
https://www.morgenpost.de/ratgeber-wissen/article408807528/brustkrebs-warum-frauen-in-deutschland-haeufiger-betroffen-sind.html

In Hallo Niedersachsen berichtet der NDR am 12.04.2025 über Frauen, die Brustkrebs haben oder hatten, und aus einem Gesprächskreis in Gifhorn. Das Video dauert 4:44 min:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Brustkrebs-Wie-umgehen-mit-der-Diagnose,hallonds94504.html

Und die Frauenzeitschrift Brigitte wartet mit einem sehr emotionalen Statement auf: „Lasst mich bitte in Ruhe krank sein“, lautet die Überschrift zu einem Text über eine 48 Jahre alte Krebspatientin, die übergriffige, gut gemeinte, schlecht geratene Anteilnahme ihrer Mitmenschen so geballt aufzählt, dass es dem Leser schwindeln kann, 12.04.2025:
https://www.brigitte.de/gesund/gesundheit/brustkrebs--lasst-mich-in-ruhe-krank-sein-13971592.html

Und noch eine persönliche Geschichte: Der SWR berichtet von einer jungen Frau, die im Alter von 22 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhielt – und jetzt seit fünf Jahren krebsfrei ist. Der Artikel ist vom 05.02.2025:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/brustkrebs-mit-22-jahren-was-ist-wenn-ich-sterbe-weltkrebstag-chemotherapie-angst-100.html

Ein überflüssiges Statussymbol? Geschichtliches und Gegenwärtiges zum Stethoskop

Ist das Stethoskop „nur noch“ Statussymbol und müsste eigentlich längst ausgedient haben? Diese Frage ist im Geo-Artikel zur Geschichte des Stethoskops erst am Ende aufgeworfen. Doch das Foto, das dem Artikel vorangestellt ist, deutet darauf schon hin: George Clooney im „Emergency Room“ mit blauem Arztkittel und Stethoskop leger über die Schultern gelegt. Zwischendrin wird die Geschichte der Erfindung des Hörrohrs auf dem Hintergrund der medizinischen Vorstellung ihrer Zeit – und der Antike – aufgerollt. Einschließlich des Lesevergnügens:

„Auf die entscheidende Idee bringt ihn allerdings erst sein Bedürfnis nach diskretem Abstand zum Oberkörper einer Patientin: Er rollte ein Stück Papier zu einem Rohr – und hörte mit dessen Hilfe die Geräusche im Körper der Frau nicht nur lauter, sondern auch klarer und deutlicher als zuvor.“

Der Geo-Artikel trägt selbst kein Erscheinungsdatum, laut Google-Liste ist er vom März 2025:
https://www.geo.de/magazine/geo-chronik/medizingeschichte-hoehrrohr-und-hoheitszeichen-warum-aerzte-das-30175136.html

Die Geschichte der Erfindung des Stethoskops im Jahr 1816 unterliegt natürlich der Legendenbildung: Manchmal ist es allein die Fettschicht der dickeren Patientin, die dem Arzt die Erfindung des Hörrohrs (aus Papier) quasi abverlangt. Andere, auch Laënnec selbst, verweisen auf den erforderlichen Anstand - bzw. Abstand. Die Patientin war jung, kam aus besserem Hause – und sie war eben weiblich. Wobei sie in der Überlieferung auch schon mal zu einem männlichen Patienten wird.

Eine ebenfalls gut zu lesender Artikel über die Erfindung des Stethoskops stammt von Dr. Dieter Schwarze und ist online als PDF im Archiv der Deutschen Kardiologischen Gesellschaft zu finden:
https://historischesarchiv.dgk.org/files/2023/08/laennec_2023_06_12.pdf

Über den Siegeszug des Stethoskops gibt es naturgemäß auch verschiedene Erzählstränge. Ein Rückblick in alte Zeitungen kann vielleicht einen authentischeren Eindruck vermitteln. So stehen dem Arzt Dr. C. Stucke aus Lennep am 15.05.1824 im Rheinisch-Westfälischen Anzeiger fast zwei Seiten unter der Rubrik „Heilkunde“ zur Verfügung, die er dazu nutzt, das Stethoskop in den höchsten Tönen zu preisen. Gerne auch mal bildhaft:

Weiterlesen

Impfungen mit Zusatznutzen - (lassen Leser langsam stutzen)

Die euphorischen Worte gleich zu Anfang des Textes lassen vermuten: Hier ist Werbung im Spiel. Und der Titel der Zeitung – wir lesen die Berliner Morgenpost – lässt dies zumindest nicht undenkbar scheinen. Noch dazu scheint diese Nachricht (noch) nahezu exklusiv in der Berliner Morgenpost zu stehen. Einzigartig. Oder eigenartig. Entscheiden Sie selbst:

Im ersten Satz sinngemäß: Die Corona-Impfung könnte sehr viel mehr Nutzen für uns haben, als wir bislang schon wussten. Im zweiten Satz:

„Während der Corona-Pandemie arbeiteten Forscher weltweit in atemberaubendem Tempo, um die Menschheit schnellstmöglich mit Impfstoffen zu versorgen und so bestmöglich zu schützen.“

Klingt vertrauenerweckend, nicht wahr? Es folgt das Loblied auf die mRNA-Impfstoffe, die, wie jetzt Forscher in Köln erforscht haben, unser Immunsystem „umprogrammiert“ haben. Und zwar, so der Artikel, in eine gute Richtung. Das Fazit: mRNA-Impfstoffe können das Immunsystem des Körpers so ankurbeln, dass es fortan schneller und besser auf Infektionen reagiert.

Wunderbar. Oder? Nur der sprachliche Eifer der Berliner Morgenpost lässt stutzen. Vor allem, wenn man sich erinnert, welche ebenfalls positive Impfnachricht vor etwa einer Woche die mediale Runde machte. Da war es die Gürtelrose-Impfung, die auch einen ungeahnten Zusatznutzen aufweisen soll: Sie kann, vor allem bei Frauen, offenbar Demenz verhindern, aufschieben oder mildern.

Weiterlesen

Krankenhausticker: Keine Insolvenz in Angermünde und Prenzlau

Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab: Insolvente Krankenhäuser, schwierige Übernahmeverhandlungen, Fragezeichen zur Krankenhausreform. Darum sollen hier jetzt alle wirtschaftlichen, medizinischen, sozialen und (personal-)politischen Artikel zur Lage der Krankenhäuser und zu Umstrukturierungen als fortlaufende Linkliste gesammelt werden. Damit die Liste möglichst vollständig wird, werden auch Artikel hinter Bezahlschranke aufgenommen.

11.04.2025:

Die drohende Insolvenz der Krankenhäuser in Angermünde und Prenzlau in der Uckermarkt ist abgewendet. Bericht bei rbb24, 10.04.2025:
https://www.rbb24.de/wirtschaft/beitrag/2025/04/glg-kliniken-angermuende-prenzlau-insolvenz-uckermark-abgewendet.html

In Bremen hat der Betriebsratsvorsitzende des Klinikums Links der Weser ein Volksbegehren initiiert, um das Krankenhaus, dessen Ende vom Bremer Senat 2023 entschieden worden war, zu retten. 700 Unterschriften kann er bereits vorweisen, 6000 braucht er. Das Regionalmagazin buten un binnen berichtet am 11.04.2025:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/klinikum-links-der-weser-volksbegehren-erhalt-bremen-100.html

Eine Studie rät dem Landkreis Friesland dazu, das Krankenhaus in Varel zu schließen, da der Erhalt zu teuer sei, berichtet der NDR am 10.04.2025:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Krankenhaus-in-Varel-Gutachter-empfehlen-Schliessung,klinik566.html

Weiterlesen

Neue Männer braucht das Land - oder: War da was?

Die Namen der neuen Minister, so die Nachrichtenlage und die Sprachregelung, erfahren wir erst, wenn der Kanzler gewählt ist. Nichtsdestotrotz werden selbstverständlich Namen genannt und gehandelt.

Wobei bei diesem Handeln dem Focus so etwas wie ein Fauxpas unterlaufen sein muss. Und blöderweise ist Google manchmal nachtragend. Die Überschrift lautete nämlich: „Schwarz-rotes Kabinett: Das werden die wichtigsten Männer der neuen Regierung“. Da werden nicht nur die wichtigen Frauen der neuen Regierung laut aufgeschrien haben. Mit dem Ergebnis: Die Männer wurden zu Ministern. Sprachlich. Ministerinnen hätten nicht in die Überschrift gepasst. Und vielleicht auch nicht in die Absicht. Das Innen kann ja auch sehr anstrengend werden. Hier der Link zu den wichtigen Ministern, 09.04.2025:
https://www.focus.de/politik/deutschland/schwarz-rotes-kabinett-das-werden-die-wichtigsten-maenner-der-neuen-regierung_81291201-1e75-4f47-97bf-04fca068ed19.html

Die wichtigsten Männer (des Focus) aber sind leider noch bei Google dokumentiert:
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&sca_esv=393159a26b253a41&q=neue+minister+focus&tbm=nws&source=lnms&fbs=ABzOT_DDfJxgmsKFIwrWKcoyw2RfQzk-mnhEZ0eNebVtggJglO6xtPBTmIv8rwhuokNIUcleq_DRFIi3A3-3WVLoN7OnnfZRvnyfns0VG2JUuiRt4SvEzqo6vku0tqnwhK0IoHdXYkRACu_Z6NNzxpERAMOEgO2XkE1XignLpB5PlEUl_8NpgR1L7YcJkD4rlgCaV7iISl13&sa=X&ved=2ahUKEwjNopTB8s2MAxXygP0HHRL3H64Q0pQJegQIGBAB&biw=1120&bih=519&dpr=1.71

Neuer Gesundheitsminister, so die durchgängige Einschätzung wird Tino Sorge von der CDU werden. Einen kurzen Überblick – auch über sein Fehlen 2020 in der Bundestagsdebatte zum Krankenhauszukunftsgesetz ist dort dokumentiert. Sorge hatte – entschuldigt – gefehlt, weil es zu terminlichen Überschneidungen kam. Sorge absolvierte offenbar stattdessen eine Jagdscheinprüfung.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tino_Sorge

Eine vollständige Liste der Vermutungen und Vorabnennungen finden Sie unter anderem in der FR von heute. Die dort vorgelegte Liste stammt aus Unionskreisen und ist von 09.04.2025:
https://www.fr.de/politik/neue-merz-regierung-minister-namen-der-neuen-koalition-im-umlauf-zr-93674636.html

Die ePA - Nachrichten mit und gegen den Strich gelesen

Der bundesweite Roll-out der ePA – wir alle haben es mehrfach gelesen – ist schon vor längerer Zeit für Anfang April 2025 geplant. Nun – Anfang April ist am 10. April möglicherweise schon wieder fast Vergangenheit. Und nun stellt sich die Frage, wie man sich eigentlich einen bundesweiten Rollout vorstellen muss.

Sicherlich hat niemand ein Ereignis erwartet, in dem der noch gerade eben im Amt befindliche Bundesgesundheitsminister einen Knopf drückt, ein Absperrband zerschneidet oder sonst einen Startschuss gibt. Aber auf der Digital-Health-Messe hat er Rede und Antwort gestanden. Genaues erfährt, wer heise.de liest – und Marie-Claire Koch hat hier die Fakten und Aussagen manchmal so elegant nebeneinander gestellt, dass man annehmen muss, sie wollte uns nicht nur zum Lesen bewegen, sondern auch zum Schmunzeln bringen.

Kostprobe?

„Wichtig sei, dass die elektronische Patientenakte für Ärzte zunächst freiwillig starte. Niemand soll bestraft werden, wenn etwas nicht funktioniert, was er selbst nicht kontrollieren kann, so Lauterbach. In der Vergangenheit hatte es viel Kritik an dem überhasteten Start der elektronischen Patientenakte 3.0 gegeben, die für alle gesetzlich Versicherten seit Anfang des Jahres angelegt wurde. Bald soll es einen neuen Rollout-Plan geben, nachdem weitere Leistungserbringer die ePA befüllen.“

Oder:

Weiterlesen

Wörtlich betrachtet: Das BfArM und die Aufhebung des Versorgungsmangels

Das ist ja mal eine gute Nachricht, oder? „BfArM will Versorgungsmangel bei Kinderantibiotika aufheben“, titelt „PTA in Love“ am 07.04.2025:
https://www.pta-in-love.de/bfarm-will-versorgungsmangel-bei-kinderantibiotika-aufheben/

Und „Apotheke adhoc“ stellt in der Überschrift nur die Wortreihenfolge etwas um: „Kinderantibiotika: BfArM will Versorgungsmangel aufheben“. 07.04.2025:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/kinderantibiotika-bfarm-will-versorgungsmangel-aufheben/#

Da macht sich doch für einen Moment oder eine kleine Weile Erleichterung breit, oder? Und dann? Hoppla: Das BfArM – also das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte – kann einen Mangel aufheben? Dann muss es ihn ja auch bewirkt haben, oder? Das wäre ja vermessen. Sowohl das Eine wie auch das Andere. Oder kann es jetzt einfach aus irgendwelchen Archiven oder Schätzen oder heimlichen Vorräten Lücken füllen, die es zuvor nicht bereit war zu füllen? Unwahrscheinlich.

Nein, so kann das selbstredend nicht sein. Das BfArM wird weder höchstselbst den Mangel bewirkt haben, noch kann es ihn aus eigener Kraft beenden. Es kann nur – kraft seines Amtes – die Einschätzung einer Lage als Versorgungsmangel wieder zurücknehmen. Und sicher hat da die Journalistin nicht so genau aufgepasst, was in den beiden Texten zu lesen ist.

Oder ist das alles schon wieder Besserwisserei von mir?

Weiterlesen

MPox - die Berichterstattung

MPox epidemisch – die Medien warten mit Forschern auf, die auch auf die Gefahr einer Pandemie hinweisen. Meldungen über den ersten Fall in Niedersachsen, den ersten Fall in der Schweiz, die Lage in Berlin stehen neben Forderungen über Aufklärungskampagnen in der schwulen Szene. Dazwischen verblüfft eine Nachricht, deren Rolle und Bedeutung für die Berichterstattung zumindest bedenkenswert ist. „Der Aktionär“ berichtet nämlich am 07.04.2025 mit folgernder Überschrift: „Bavarian Nordic: Trotz Mpox-Warnung – Aktie im Sinkflug“:
https://www.deraktionaer.de/artikel/pharma-biotech/bavarian-nordic-trotz-mpox-warnung-aktie-im-sinkflug-20378002.html

Wer es nicht schon wusste, der weiß es jetzt: Bavarian Nordic liefert den Impfstoff, der vor MPox schützt. Doch der Markt hat das wohl weniger im Blick als Trumps Zollpolitik, vermutet „Der Aktionär“: „Erst der (erzwungene) Rücktritt des obersten US-Impfstoffexperten Peter Marks, jetzt die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump: Aktionäre von Bavarian Nordic brauchen derzeit starke Nerven. Am Montag wurde das Papier auf ein frisches 52-Wochen-Tief durchgereicht. Eine eindringliche Mpox-Expertenwarnung wird vom Markt komplett ausgeblendet.“

Womit eines klar wird: Auch die (epidemischen?) Warnungen vor der nächsten Epidemie haben ihre ganz eigenen – und auch verschiedenen – Kausalzusammenhänge.

Deswegen hier eine kleine aktuelle Linkliste, nicht vollständig, da sich die Nachrichten naturgemäß oft gleichen, aber chronologisch geordnet:

Im Landkreis Harburg, Niedersachsen, ist der erste MPox-Fall Niedersachsens aufgetreten. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe laut Landesgesundheitsamt nicht. 09.04.2025:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Mpox-Erster-Fall-in-Niedersachsen-bestaetigt,mpox114.html

Weiterlesen

Mangelernährung im Krankenhaus - Lesetipp

Martin Lindner hat sich für die „Welt“ das Essen in den Krankenhäusern als Thema vorgenommen. Er endet, wie er beginnt, mit Hippokrates. Demzufolge, salopp ausgedrückt, das Essen die beste Medizin ist. Nun: Dieser Rahmen gibt genügend Hintergrund für die Debatte – und ja: Alle Klischees vom Krankenhausessen, werden dem Leser so ganz nebenbei auch serviert. Inklusive Kartoffelpürree. Aber: Der Autor weiß, dass das nur die halbe Wahrheit ist bzw. dass es an der Wahrheit so ziemlich vorbeigeht, pauschal das Essen in deutschen Krankenhäusern zu verteufeln. Denn erstens: Nicht alles, was schlecht gemacht ist, ist auch tatsächlich schlecht, zumindest nicht überall. Und zweitens liegt das wirkliche Problem ein wenig anders: Tatsächlich trägt, so die Zahlenangaben im Text, die Mangelernährung in Krankenhäusern dazu bei, dass Patienten sterben. Und das sind eben jene Patienten, die oft schon schlecht ernährt ins Krankenhaus kommen. Denn im Alter wird vieles schwierig, auch das gesunde Essen. Lösungsansätze gibt es längst – und von ihnen lebt der Artikel.

Die Welt, 08.04.2025:
https://www.welt.de/gesundheit/article255858268/Mangelernaehrung-Die-toedlichen-Folgen-der-Unterernaehrung-im-Krankenhaus.html

Im Dezember 2024 wurde das Thema schon einmal breiter in den Medien diskutiert. Hier der MEDNET-Artikel von damals:
Mahlzeit - Vom Essen und neuen Projekten in deutschen Krankenhäusern

Masern: Auch Erwachsene sollten ihren Impfschutz überprüfen

Nachdem jetzt ein zweites Kind in den USA an den Masern gestorben ist, wird das Thema Masern jetzt noch einmal grundlegend in den Medien erörtert. Über de Tod des Kindes in Texas die Tagesschau am 07.04.2025:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-masern-kennedy-100.html

Der „Stern“ geht von der Frage aus, wie man sein Kind, das noch nicht oder noch nicht vollständig geimpft ist, vor den Masern schützen kann. Ein eher schwieriges Unterfangen, denn die Krankheit ist bereits ansteckend, bevor die Diagnose eindeutig ist. Außerdem klärt der Stern auf über die Funktion des Vitamin A, das die Masern nicht verhindern kann, aber notwendig ist, wenn zugleich mit der Erkrankung auch ein Vitamin-A-Mangel vorliegt. Bericht 08.04.2025:
https://www.stern.de/gesundheit/masern-todesfaelle--wie-schuetze-ich-mein--noch--nicht-geimpftes-kind--35618984.html

Der „Spiegel“ beschreibt das Erscheinungsbild der Masern, den Verlauf der Erkrankung und mögliche Komplikationen. 08.04.2025:
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/masern-das-muessen-sie-ueber-die-infektionskrankheit-wissen-a-43380c1d-9d6e-48d3-be04-2a159632b81e

Ntv berichtet im Video (2:12) über Masern – und auch über die Notwendigkeit für Erwachsene, ihren Impfschutz zu überprüfen. 07.04.2025:
https://www.n-tv.de/mediathek/videos/ratgeber/Warum-ein-vollstaendiger-Masern-Impfschutz-so-wichtig-ist-article25686600.html

Das RKI hat die häufigsten Fragen zum Impfschutz gegen die Masern hier beantwortet:
https://www.rki.de/SharedDocs/FAQs/DE/Impfen/MMR/FAQ_Uebersicht_MSG.html

Schützt eine Gürtelrose-Impfung vor Demenz?

Kein Zweifel: Dieses Ergebnis hätte man nicht erwartet. Womöglich schützt eine Gürtelrose-Impfung Frauen vor Demenz. Vor Gürtelrose auch. In den Medien reicht die Reaktion von Verwunderung bis zur Empfehlung. Hier die aktuellen Links:

Der SWR spricht sieben Minuten (Audio) mit einen Virologen der Uniklinik Freiburg, 03.04.2025:
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/guertelrose-impfung-scheint-frauen-vor-demenz-zu-schuetzen-100.html

t-online am 03.04.2025
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100663612/guertelrose-impfung-senkt-laut-studie-demenzrisiko-um-20-prozent.html

Die „Welt“ am 03.04.2025 hinter Bezahlschranke:
https://www.welt.de/gesundheit/plus255845050/Guertelrose-Die-Impfung-die-vor-Demenz-schuetzt.html

Die Deutsche Welle, 03.04.2025:
https://www.dw.com/de/g%C3%BCrtelrose-impfung-sch%C3%BCtzt-frauen-vor-demenz/a-72106702

Weiterlesen

Krankenhausplan NRW gestartet

Seit heute gilt die neue Krankenhausreform für NRW. Hier eine kleine Linkliste:

Der WDR schildert das Konzept, die Probleme und verweist auch auf die laufenden Klagen. 01.05.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/krankenhausreform-nrw-startet-100.html

Das Land NRW informiert am 31.03.2025 hier:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/minister-laumann-zum-inkrafttreten-der-neuen-krankenhausplanung-wir-staerken-die

Einen Tag später, am 01.04.2025, erscheint vom Land NRW ein Text über die finanzielle Förderung der Krankenhäuser:
https://www.land.nrw/pressemitteilung/finanzielle-foerderung-zur-umsetzung-der-neuen-krankenhausplanung-nordrhein-0

Die Ruhr-Nachrichten haben eine Bezahlschranke auf ihren Bericht gelegt, in dem es darum geht, was die Krankenhausreform für die Patienten in Dortmund bedeutet, 01.04.2025:
https://www.ruhrnachrichten.de/dortmund/krankenhausreform-dortmund-nrw-krankenhausplan-aenderungen-auswirkungen-patienten-w976008-2001487029/

Weiterlesen

Krankenhausreform und Digitalisierung - die Probleme

Marie-Claire Koch hat für heise.de ein Interview geführt mit Markus Holzbrecher-Morys, dem IT-Leiter der Deutschen Krankenhausgesellschaft. Ein bemerkenswerter Satz, der es auch in die Überschrift geschafft hat: Krankenhäuser müssen künftig mehr Daten liefern – ohne Nutzen. Das Interview ist umfassend und gründlich, Fachbegriffe sind außerhalb des Intervies so erläutert, dass der Lesefluss nicht gestört wird. Unbedingte Leseempfehlung. 30.03.2025:
https://www.heise.de/hintergrund/Interview-zur-Krankenhausreform-Komplexitaet-der-Datenmeldungen-nimmt-stark-zu-10324441.html

Der Alltag ohne Krankenhaus

In Havelberg, Sachsen-Anhalt, gibt es seit 2020 kein Krankenhaus mehr. Was das im Alltag für die Menschen bedeutet, hat der MDR als Text und Audio (4:26 min) zusammengetragen, 26.03.2025:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/elb-havel/krankenhaus-havelberg-kampf-um-medizinische-versorgung-102.html

Mit Bakterien gegen Krebs

Der Ansatz ist nicht neu: Bakterien können im Kampf gegen den Krebs helfen. Schwierig ist es, über das Verhalten der Bakterien die Kontrolle zu behalten. Der Bericht von Justin Stebbing, Professor für Biomedizin an der Anglia Ruskin University in Großbritannien, ist online zu finden bei telepolis. 24.03.2025:
https://www.telepolis.de/features/Bakterien-als-Krebskiller-Neue-Verbuendete-im-Kampf-gegen-Tumore-10319886.html

Der Merkur berichtet über eine Studie in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, die ebenfalls das Wirken von Bakterien gegen Krebs beobachtet, 25.03.2025:
https://www.merkur.de/welt/triumph-in-der-melanom-forschung-therapie-gegen-krebs-mobilisiert-soldaten-unseres-immunsystems-93646826.html

Die FR hatte diesen Artikel schon am 23.03.2025 aufgenommen:
https://www.fr.de/panorama/meilenstein-in-der-krebsforschung-neuartige-behandlung-koennte-immuntherapie-revolutionieren-zr-93642162.html

Von einer möglichen Renaissance bakterieller Krebstherapeutika berichtete die Pharmazeutische Zeitung am 18.03.2025:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bakterien-als-lebende-krebstherapeutika-153893/seite/alle/?cHash=2c6b291235db9d4c556bfbf018e25446

Masern in Europa und USA auf dem Vormarsch

Die Masern sind zurück. Die Medien schlagen Alarm. Hier ein kleiner, aktueller Pressespiegel:

Der Westfälische Anzeiger fasst die neuen Zahlen der WHO hier zusammen, 24.03.2025:
https://www.wa.de/welt/virus-das-als-ausgerottet-galt-fallzahlen-so-hoch-wie-seit-27-jahren-nicht-kind-stirbt-bei-ausbruch-93644385.html

Die großen Impflücken und die große Skepsis – an diesen Aspekten hängt das RND seinen Artikel zum Masern-Ausbruch in Europa am 24.03.2025 auf:
https://www.rnd.de/gesundheit/masern-ausbruch-in-europa-was-das-fuer-deutschland-bedeutet-SC2VNFSZW5BGJKVD6P7UVYWG6I.html

Der Weser-Kurier fragt – hinter Bezahlschranke – am 24.03.2025 nach den Zahlen von Niedersachsen und Bremen:
https://www.weser-kurier.de/bremen/politik/sind-die-masern-auch-in-bremen-und-niedersachsen-zurueck-doc7ztjopo7ez4t5elo3kk

Scinexx hat am 24.03.2025 eine Liste mit eigenen Artikeln zum Thema Masern zusammengestellt:
https://www.scinexx.de/schlagzeilen/masern-ausbrueche/

Weiterlesen

Krankenhäuser bereiten sich auf Krieg vor

„Köln plant Klinik für den Kriegsfall“ – so lautet heute, 21.03.2025 mindestens gleich zweimal eine Überschrift. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat diese Zeile als Aufmacher auf seine Titelseite der Papierausgabe gesetzt, die „Welt“ nutzt diese Schlagzeile heute online. Online hingegen ist die Schlagzeile des Stadt-Anzeigers zurückhaltender – und informativer – formuliert unter der Dachzeile „Katastrophenschutz“: „Kölner Kliniken planen unterirdische Intensivstation am neuen Campus“.
https://www.ksta.de/koeln/katastrophenschutz-koelner-kliniken-planen-unterirdische-intensivstation-am-neuen-campus-in-merheim-988934

In der Welt:
https://www.welt.de/vermischtes/article255752976/Koeln-plant-Klinik-fuer-den-Kriegsfall-Tiefgarage-soll-zur-Intensivstation-umfunktioniert-werden.html

Und da es von der Planung bis zur Wirklichkeit offenbar nur ein kleiner Schritt ist, titelt der Kölner Express, ebenfalls aus dem Hause DuMont Schauberg, am 21.03.2025: „Für den Kriegfall – Kölner Klinik bekommt Intensivstation unter der Erde“:
https://www.express.de/koeln/koelner-klinik-bekommt-intensivstation-unter-der-erde-989586

Der „Ernstfall“, gemeint ist zweifelsohne der Krieg, hat zurzeit viele Synonyme: Katastrophenfall, Krisenfall, Verteidigungsfall. Und für den Fall der Fälle gibt es natürlich an vielen Orten Vorbereitungen, auch in den Krankenhäusern. Die Rheinische Post berichtet am 21.03.2025 hinter Bezahlschranke darüber, wie Wirtschaft und Kliniken sich in NRW vorbereiten:
https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-wie-wirtschaft-und-kliniken-sich-auf-den-ernstfall-vorbereiten_aid-125329525

Schneller war die Bild. Sie brachte am 18.03.2025 bereits Bilder aus dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm, in dem die „Zusammenarbeit im Ernstfall“ geprobt wird:
https://www.bild.de/regional/bayern/blutkonserven-prothesen-deutsche-kliniken-ueben-fuer-verteidigungsfall-67d7da18a7ec4b4b052de7b7

Weiterlesen

Erste Klagen gegen NRW-Krankenhausreform haben Erfolg

Das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen hat vier gegen die NRW-Krankenhausreform klagenden Häusern im Eilverfahren vorerst recht gegeben. Das Hauptverfahren folgt noch. Der WDR berichtet am 19.03.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/klagen-gegen-Krankenhausreform-teils-erfolgreich100.html

Das Deutsche Ärzteblatt berichtet am 19.03.2025 hier:
https://www.aerzteblatt.de/news/mehrere-klagen-gegen-krankenhausreform-in-nrw-erfolgreich-66f97f92-1c55-46b5-b5f6-86d3263b76ed

Umfassend, auch über die Haltung des NRW-Gesundheitsministers Laumann, berichtet der Westfälische Anzeiger am 20.03.2025:
https://www.wa.de/politik/aus-kliniken-klagen-erfolgreich-minister-schliesst-fehler-bei-krankenhausreform-nicht-93636507.html

Telefonisch oft nur schwer erreichbar

Die Frankfurter Rundschau fasst zusammen, was jeder irgendwie kennt: Die Praxis – welche auch immer – ist telefonisch nur schwer zu erreichen. Besonders schwer wird’s für Ältere, die die Möglichkeiten der Online-Anmeldung nicht nutzen können. Artikel vom 03.03.2025:
https://www.fr.de/hessen/arztpraxen-immer-schwerer-erreichbar-zr-93603449.html?utm_source=firefox-newtab-de-de

Größtenteils derselbe Artikel auch im Stern, 03.03.2025:
https://www.stern.de/gesellschaft/regional/hessen/aerger-beim-arzt--arztpraxen-immer-schwerer-erreichbar-35512672.html

Umfassend – und auch mit Tipps zum Umgang mit dem Problem – berichtete am 31.01.2025 Nina Schmedding im Tagesspiegel. Es lohnt sich, den Text zu lesen, da er so viele Aspekte enthält:
https://www.tagesspiegel.de/gesundheit/ist-die-praxis-schlecht-telefonisch-erreichbar-ein-arzttermin-ist-kein-friseurtermin-13123216.html

Nicht wirklich hilfreich ist der Hinweis von 24vita (27.11.2024): Hausärzte müssen gar nicht ans Telefon gehen. Ein Lösungsvorschlag: E-Mail. Ein anderer: die 116117:
https://www.24vita.de/ratgeber/leben-alltag/116117-hausarzt-telefonisch-nicht-erreichbar-rufnummer-terminservicestellen-92100005.html

KBV Praxisnachrichten

PraxisNachrichten

Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

Neueste Kommentare

Mechthild Eissing Masern: Auch Erwachsene sollten ihren Impfschutz überprüfen
10. April 2025
In Antwerpen schlagen Krankenhausärzte Alarm: In einer Nacht wurden gleich vier Kindern mit Masern e...
Mechthild Eissing Lange Wege ins nächste Krankenhaus
04. März 2025
Über die Gebiete in Ostwestfalen-Lippe, in denen Patienten länger als 20 Minuten brauchen, um ins Kr...
Mechthild Eissing Dortmunder Krankenhaus setzt Bodycams ein
28. Februar 2025
Das Diako-Krankenhaus in Bremen setzt jetzt einen Sicherheitsdienst ein. Bericht bei "buten un binne...

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.