NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Oh Schneck, lass nach! Eine kleine kosmetische Zeitreise

So unbeliebt die Schnecke im Garten ist, so beliebt ist sie, vielleicht sogar seit Menschengedenken, in der Kosmetik. Ein Geheimtipp, der in den Foren des Internets längst nicht mehr geheim geblieben ist, ist Seife mit Schneckenschleim. Die ist offenbar so beliebt, dass Sie sie selbst bei einer Supermarkt-Kette für 4,43 Euro online kaufen können. Reich an Allantoin, Collagen und Elastin – und von großem Nutzen für die Haut, heißt es dort. Sie können aber auch bei einem Anbieter mit edlerem und sprachlich anspruchsvollerem Auftreten 8,99 Euro für ein 150-Gramm-Stück zahlen. Dort wird Ihnen auch zusätzlich zur Seife und Gesundheit noch das Erlebnis verkauft: „Genießen Sie beim Duschen mit Schneckenschleim Naturseife den doppelten Schub natürlicher Wirkstoffe!“ und etwas weiter: „Beginnen Sie jetzt Ihre Reise zur schönen Haut!“

Damit Sie nicht denken, ich will Sie jetzt vergackschnecken oder verschneckeiern, hier der Link:
https://www.hamamworld.de/products/schneckenschleim-seife?variant=43617781219595&currency=EUR&utm_medium=product_sync&utm_source=google&utm_content=sag_organic&utm_campaign=sag_organic&gad_source=1&gclid=Cj0KCQiA35urBhDCARIsAOU7QwmdNyTwhblNjG8U5xSK3DRk6ljb5us2K5gUxT7klTQ8GN7AZJxFYCsaAqtzEALw_wcB

Es geht aber sprachlich noch viel mehr: Schneckenschleim ist nämlich, glaubt man Nume-Lab, der „heilige Gral der Hautpflege“:
https://www.nume-lab.com/de/schneckenschleim-extrakt-hautpflege/

Vielleicht sind die Angebote ja deswegen so zahlreich. In Drogerien, Online-Apotheken, als Creme, als Lotion, als Seife, als Salbe, als Duschgel, in Flaschen, in Tuben, in Stücken, in Dosen, edel, in Papier ….

Aber: Neu ist dieser Trend ganz und gar nicht. Vielleicht hat ja auch schon Cleopatra hin und wieder statt in Eselsmilch in Schneckenschleim gebadet, wer weiß? Das Nationalmuseum der Schweiz weiß zumindest ganz genau – von Ovid und Plinius – was die Römerin dafür getan hat, damit ihr Antlitz schön bleich bleibt: ein Pulver aus getrockneten Schnecken gemischt mit Saubohnenmus half da weiter. Und da das Nationalmuseum noch mehr schöne Dinge weiß, gibt es hier den Link zum Weiterlesen:
https://blog.nationalmuseum.ch/2017/03/lehmpackungen-und-eselsmilch-fuer-glatte-und-faltenlose-haut/

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Maskenschutz oder Schutzmaske oder doch schon wieder Vermummung? Eine Posse aus Karlsruhe

Alles zurück auf Anfang! Verwirrung in Karlsruhe. Dort sollten, so die missliche Deutung, im ganzen Regierungsbezirk Corona-Masken an Schulen verboten sein. Aber das Ganze war ein ganz großer Irrtum. Denn im Großen und Ganzen ging es darum, dass an den Schulen bei Schulveranstaltungen eine Verhüllung des Gesichtes von Gesetzes wegen verboten ist. Eine Corona-Maske, so die spätere Darstellung, ist natürlich weiterhin erlaubt. Die ganze Geschichte wirkt im Nachhinein ganz schön possierlich.

Der SWR am 28.11.2023:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/corona-masken-schule-verbot-100.html

Ganz akribisch, mit allen Möglichkeiten und Abstreitungen, wickelt die Rhein-Neckar-Zeitung die ganze Geschichte auf. Demnach ist es möglicherweise tatsächlich einer Schule von Seiten des Regierungspräsidiums verboten worden, dass Schüler und Lehrer Masken während schulischer Veranstaltungen tragen. Wegen des Vermummungsverbots. Das Regierungspräsidium bestätigte erst, dann stritt es ab. Bericht vom 27.11.2023:
https://www.rnz.de/politik/suedwest_artikel,-Baden-Wuerttemberg-Schueler-duerfen-zum-Schutz-doch-Corona-Masken-tragen-_arid,1234694.html

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Und täglich passiert was mit Ihrem Körper, wenn ...

Es gibt Nachrichten, auf die die Welt vielleicht gar nicht gewartet hat: „Das passiert im Körper, wenn Sie jeden Tag Kürbis essen“, titelt Focus am 12.10.2023. Und ich wette: Sie haben sich diese Frage nie gestellt. Und Sie würden sie sich jetzt nach meiner Aufforderung auch nicht unbedingt stellen wollen. Das ist auch gut so. Denn der Artikel, den der Focus an diese Frage anschließt, beantwortet tatsächlich mehrere Fragen. Alle Antworten laufen darauf hinaus: Kürbis ist gesund. Das dachten Sie sich auch schon. Aber – okay, auch das haben Sie gewiss vermutet – ´die Antwort darauf, was im Körper passiert, wenn Sie jeden Tag Kürbis essen, bleibt völlig aus. Meine These ist: Wenn Sie jeden Tag Kürbis essen, entwickelt der Körper eine Aversion gegen Kürbisse. Eine darauffolgende Allergie will ich weder behaupten, noch kann ich sie ausschließen.

Okay, das Ganze ist hier eher Zeitverschwendung als Spaß. Aber geben Sie mal nur so zum Spaß in die Suchmaschine Ihrer Wahl ein: „Körper, wenn Sie jeden Tag“. Der Satz ist so unvollständig wie seriell – und sie erfahren die dollsten Dinge.

Vor einem Monat zum Beispiel berichtete der Focus darüber, was in Ihrem Körper passiert, wenn sie jeden Tag Essiggurken essen.

Ebenfalls mit im Boot sitzt das Portal „Fit for Fun“. Dort wird zum Beispiel die Frage nach dem Apfel geklärt. Was passiert, wenn … Ich vermute, hier geht nicht nur der Doktor laufen. Man kann den Fragenkatalog aber wirklich bedeutend erweitern. Um Tomaten. Zum Beispiel. Auch bei „Fit for Fun“.

Doch unser Körper reagiert ja nicht nur aufs Essen. Was passiert, wenn Sie jeden Tag spazieren gehen, wenn Sie jeden Tag eine Planke üben, wenn Sie jeden Tag …. Das Internet ist eine unendliche Fundgrube.

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Schritt für Schritt dem Tod davonlaufen ...

„Wer früher stirbt, ist länger tot.“ Dieser Wortwitz hat einige Jahrzehnte auf dem Buckel, also habe ich vielleicht eine Chance, dass ihn jemand noch nicht kennt. Dieser Wortwitz, der das Lächeln bei den meisten Zuhörern ziemlich schnell sterben lässt, weil er so langweilig wie irrsinnig ist, ist aber deutlich mehr, als nur bedingt witzig. Er ist nämlich auch sprachkritisch. Denn: Was ist früh? Was ist lang? Und was überhaupt bedeutet Zeit? Und welche Relevanz hat dieses Zeitverhältnis im Angesicht des Todes?

Ziel meiner Erörterung ist ein Artikel über eine Studie zu den Schritten, die wir alle täglich machen sollten. Die gute Nachricht vorweg: Überraschend ist herausgekommen, dass wir mit 4000 täglichen Schritten auch schon ganz enorm weiterkommen. Das Zitat, auf das ich Sie vorbereiten wollte, kommt jetzt:

„Die im Fachjournal „European Journal of Preventive Cardiology“ veröffentlichte Studie ergab, dass schon mindestens 3.967 Schritte pro Tag das Risiko verringern, an irgendeiner Krankheit früher zu sterben.“

227 000 Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind Ihnen für dieses Ergebnis schon mal viele Schritte vorausgegangen. Aber es geht noch viel konkreter: 1000 Schritte pro Tag senken das Risiko, an irgendeiner Krankheit früher zu sterben, um 15 Prozent, 500 Schritte um sieben Prozent.

Nichts gegen die Studie, die habe ich nicht einmal gelesen. Aber der Text über die Studie macht mir reichlich Freude. Gerne, so die Berichterstatter, dürfen wir auch mehr als 20000 Schritte täglich gehen – je mehr, desto besser.

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Exkurs bis hin zu zwei eigenartigen App-Schiedsbriefen

Kurz ist er schon lange nicht mehr – auch wenn er so heißt: der Brief. Literarisch ist er so lange schon, dass wir die Anfänge gar nicht ernsthaft suchen wollen. Seneca schrieb an Lucillus – und zwar 120 Briefe, die schon seinerzeit in 20 Büchern zusammengefasst wurden. Sie waren äußerst beliebt – und lange hielt man den Empfänger Lucillus für ebenfalls fiktiv.

Auch der Apostel Paulus pflegte seine moralischen Lehreinheiten in Briefe zu packen. Gesegnet mit seinen Schriften wurden die Thessaloniker, die Galater, die Korinther, die Römer, die Philipper, die Epheser, die Hebräer.

Dann gibt’s noch Goethe, der den Brief bis hinein in die Gegenwart salon- und literaturfähig gehalten und erneuert hat. Und offenbar ist Goethe so maßgeblich für den Brief, dass Google, der/die/das jetzt neue, flexible Rubrikenköpfe den alten Buttons von News bis Video hinzufügt, für ihn eine eigene Rubrik aufmacht, wenn man „Briefe an“ in die Suchzeile gibt.

Neuer, aber auch schon wieder so alt, dass er bei Thalia gerade als feministische Wiederentdeckung angepriesen wird: Der „Brief an ein nie geborenes Kind“ von Oriana Fallaci. Und ich meine es jetzt gewiss nicht als Spott, wenn ich behaupte: Hier stimmt irgendetwas mit dem Adressaten nicht. Das nie geborene Kind wird nicht lesen können. Und klar doch, es liegt auf der Hand, die Adressatinnen waren, und das ist anders als bei Seneca und Paulus, Menschen in der gleichen Lage. Keine Predigt, keine Lehre. Es geht um Mitgefühl. Vielleicht. Vielleicht sogar um mehr.

Kurz: Briefe eignen sich nicht nur für Nachrichten. Sie eignen sich nicht nur für Kurzdarstellungen. Sie sind nicht nur längst literarische Gattung. Sie sind Ausdrucksform für Hinz und Kunz, für Gefühl, Frage, Laune, Stimmung. Auch für Meinung und Politik, natürlich. Die „Titanic“ hatte das längst alles entdeckt, als sie 1979 die „Briefe an die Leser“ erfand. Als es derer Tausend waren, gab’s beim Verlag „Zweitausendeins“ auch diese Briefe als Buch zu kaufen.

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Die Normalität der Coronatoten - oder: Lesen BILDet

Dass die Bild-Zeitung über Vieles exklusiv berichtet, ist bekannt. Auch ist bekannt, dass die Bild-Zeitung einen ganz besonderen Zugang zu Wahrheit und Wirklichkeit hat. Nicht ganz so verbreitet ist die Erkenntnis, dass das schon seine Richtigkeit hat. Denn manchmal ist halt doch die Erkenntnis von Wahrheit und Wirklichkeit dann am schönsten, wenn sie um ein bis zwei Schritte neben der Spur liegt. Will sagen: Manchmal liegt der Wert einer Geschichte darin, dass sie nicht wahr ist. Was wahrhaftig nicht dasselbe ist, als wenn sie unwahr wäre.

Doch wozu das Geplänkel? Natürlich ahnen Sie, dass es der Vorbereitung dient. Denn die wirkliche, reine und ganze Wahrheit ist: Manchmal trifft die Unmittelbarkeit von Sprache, Menschlichkeit und Wahrheit, mit der die Bild-Zeitung meint spielen zu dürfen, mitten in den großen Haufen, der mit einem großen Sch beginnt.

Leser ohne Bild+-Abo können allerdings nur die Überschrift lesen. Die reicht aber auch schon: „Nobelpreisträger über Pandemie“ lautet das, was früher Dachzeile genannt wurde. Sie steht (eigentlich) über der Überschrift und weist thematisch schon mal in die richtige Richtung. Und den hier gemeinten Nobelpreisträger weist sie ins sprachliche Unglück, denn die Haupt-Überschrift erweckt nun den Anschein, als ob sie den Nobelpreisträger zitiere. Denn sie ist in Anführungszeichen gesetzt:

„Die Menschen, die an Corona sterben, sind normal“

Ja. Das war’s schon. Wenn Sie ein Bild+-Abo haben, erfahren Sie hier vielleicht noch mehr:
https://www.bild.de/bild-plus/video/clip/news-inland/nobelpreistraeger-ueber-pandemie-die-menschen-die-an-corona-sterben-sind-normal-70891574-70895570,var=x,view=conversionToLogin.bild.html

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Tom, das Erdbeermarmeladebrot mit Honig - und der Doktor

Tom und das Erdbeermarmeladebrot mit Honig – verdammt lang her! Vielleicht erinnert sich der eine und die andere ja auch noch. 2005 fing’s an – auf Youtube ging’s weiter. In dieser Folge schickt der Müller Tom zum Arzt, weil er sich Sorgen wegen desse einseitiger Ernährung macht. Tom hält das für eine gute Idee – und wer sich auskennt, weiß es schon: Auch diese Folge endet erfolgreich damit, das Tom sein Erdbeermarmeladebrot mit Honig bekommt:

https://www.youtube.com/watch?v=hzwVbcjHd0c

 

Hintergrundwissen gibt’s auch – natürlich bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Tom_und_das_Erdbeermarmeladebrot_mit_Honig

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extra 3 - Arzneimittelengpässe in Deutschland

extra 3 im NDR: Christian Ehring hat sich am 06.03.2023 mit mehreren Beiträgen des Medikamentenmangels satirisch angenommen. Fazit: Zäpfchen sind das neue Klopapier.
https://www.youtube.com/watch?v=BjphnXPtJ94




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Neues Programm in Baden-Württemberg: The Ländarzt

An Landärzten mangelt es allerorten. Und allerorts werden Programme aufgelegt, die den Landarztmangel beheben helfen sollen. Da muss man, will man sich unterscheiden, schon kreativ sein. In der Namensgebung zum Beispiel. Das Land Baden-Württemberg hat nun ein Programm in die Welt gesetzt – die Opposition kritisiert es laut –, das 75 Studenten fördert und dann aufs Landarztdasein im Lande verpflichtet. Gut: 75 Studenten, die in vielen Jahren erst fertig sein werden, lösen erst mal gar nichts. Da wird die Opposition schon recht haben. Aber das Land Baden-Württemberg löst noch etwas ganz anderes. Halt, der Satz ist unvollständig: löst auf oder löst ab. Erlöst wäre falsch. Völlig losgelöst passt aber schon wieder besser. Nun aber los – geradewegs darauf zu: Das neue Programm heißt: „The Ländarzt“. Nein, Sie haben sich nicht verguckt und ich habe mich nicht vertippt: The Ländarzt. Das sieht nicht nur reichlich komisch aus, es ist auch reichlich komisch.

Googlen Sie das Wort mal. Google schlägt – bislang zumindest noch – als Lösung vor, den Ländarzt durch den Landarzt zu ersetzen. Mit dem englischen Artikel hingegen hat Google kein Problem. Ich aber. Denn mir ist nicht klar, ob der Ländarzt die Verballhornung des Englischen ist oder eher dialektal oder vielleicht sogar dialektisch gemeint ist. Mit Fränkisch, Alemannisch und Schwäbisch kenne ich mich, ehrlich gesagt, gar nicht aus. Und so platt, wie man bei uns in Westfalen Deutsch spricht, heißt das Land einfach nur Land.

Ich hätte da aber ein paar Vorschläge, die wortbildend genauso wenig zur Klärung des Sachverhaltes beitragen dürften. Aber sprachlich deutlich stimmiger wären: der Länderarzt zum Beispiel. Google hat nichts gegen ihn einzuwenden – und bezieht wie selbstverständlich den Landarzt in die Ergebnisauswahl mit ein. Oder: The Ländle Ärztle, oder: The Länd Physician. Besser noch The Länd Füsischen. Nahegelegen hätte ja vielleicht ja auch „Das Ländärztle“.

Sie sehen – man kann es mit diesen Spielereien weit bringen.

Falls Sie aber gar nicht spielen wollen und sich schnell darum bewerben möchten, im Ländle herumdoktern zu dürfen – und dafür auch gefördert werden wollen (gefordert wurden Sie gerade schon), dann hätte ich hier auch die Links dazu:

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Loriot und die Wirkungsweise der Volksdroge

Tja, was der freundliche Apotheker empfiehlt, darüber hat uns damals die Werbung ja nie vollständig aufgeklärt. Loriot aber wusste noch viel früher, was der Vertreter der staatlichen Gesundheitsämter empfiehlt. Und auf jeden Fall ist es zu Anfang eines Jahres, in dem wir alle nicht wissen, was auf uns zukommt, nicht verkehrt, sich die Wirkungsweise der Volksdroge noch einmal vor Augen zu halten. Ihnen allen ein frohes neues Jahr – am besten ohne Volksdroge aber mit Loriot:
https://www.youtube.com/watch?v=aUYNSy8A_mY

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Die Grippe - ein Comical von GSK aus 2014

Das Video ist alt, und Werbung ist es ganz bestimmt auch. Eingestellt von GlaxoSmithKline. Das meiste, was dort über die Grippe erzählt wird, wissen Sie gewiss auch schon. Von Ansteckung über Händewaschen bis hin zur Impfung. Weswegen Sie trotzdem in dieses Video reinschauen sollten? Man kann sich an den wunderbaren Viren-Comic-Figuren eine ganze Weile freuen. Bis dann am Ende der nicht unbekannte Ratschlag und der Abspann kommt: Lassen Sie sich jedes Jahr impfen. Nun denn. Trotzdem viel Vergnügen:

 

https://www.youtube.com/watch?v=129sa_yLgFI

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Zahlen aus dem tödlichsten Juli aller Corona-Zeiten - Oder: Noch ein Verriss

Die Medien und die Pandemie sind tiefgründig und voller Geheimnisse. Und dies ist der zweite Teil meiner morgendlichen coronaren Entdeckungsreise.
(Den ersten Teil lesen Sie im vorigen Artikel).

Kein Corona-Juli war so tödlich wie der Juli 2022. Berichtet der Tagesspiegel aus Berlin und leitet diese Nachricht mit einer Überschrift ein, die so laut wie hölzern ist: „Tödlichster Juli seit Beginn der Corona-Pandemie“. Der Nachrichtentext beginnt nach dieser Überschrift, die die Bild-Zeitung ganz gewiss sprachlich ausdrucksvoller hingekriegt hätte, szenisch mit der Stimme aus dem Off.

„Im öffentlichen Raum gibt es kaum noch Corona-Regeln, viele Maßnahmen beruhen auf freiwilliger Basis. Die Politik begründet das zum einen mit der hohen Anzahl an verabreichten Impfdosen – mehr als 51 Millionen Menschen in Deutschland erhielten bisher eine Auffrischimpfung – zugleich gilt die Omikron-Variante des Coronavirus als harmlos im Vergleich zu ihren Vorgängern.“
https://www.tagesspiegel.de/wissen/2839-menschen-starben-toedlichster-juli-seit-beginn-der-corona-pandemie/28619754.html?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE

Sehen Sie ihn auch? Den Zeigefinger des Autors Daniel Krause? Groß und lang dräut er über dem Text. Als seien 51 Millionen Auffrischungsimpfungen nicht viel mehr 51 Millionen Aluhüte. Dann braucht’s innerhalb des Artikels ein bisschen Raum für Eigen- und Fremdwerbung – und dann erfahren wir, wenn wir die richtige Zeile wiederfinden, die Wahrheit und nichts als die ganze, bittere Wahrheit. In Zahlen: 136 Tote Juli 2020, 274 Tote im Juli 2021, und im Juli 2022 verzeichnen wir 2839 Tote!

Dieser Präsentierteller, ich gebe es zu, ist eindrucksvoll. Aber wir sind hier schon auf dem Gipfel der Wahrheit angekommen. Kommen noch ein paar Zahlen aus dem Divi-Register – und dann kommt der Abstieg. Auch mathematisch. Rein rechnerisch und prozentual betrachtet, umgerechnet auf die Zahl der Neuinfektionen liegt die Zahl der Toten im Juli 2022 nämlich niedriger als im Juli 2020. Dass diese Erkenntnis gegen Ende des Artikels ausgerollt wird, hat bestimmt nichts mit Dramaturgie zu tun. Im Gegenteil. Zuerst einmal müssen ja in jedweder Lehreinheit die Voraussetzungen geklärt werden. Also erst die absoluten Zahlen und die absolute Wahrheit.

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Das Ende des Sommers? Der Anfang vom Herbst? Psssst!!

Manchmal steht in einem Text mehr zwischen als in den Zeilen. Wenn alles, was ein Text sagen will, zwischen den Zeilen steht und diese zwischenzeiligen Infos auch noch auf Übereinkunft zwischen Sender und Empfänger beruhen, spricht man von Steganographie. Das können Journalisten nun schlechterdings nicht leisten, sie sind der Öffentlichkeit verpflichtet, nicht dem Geheimnis. Und wenn wir alle wissen, welche Sprache zwischen den Zeilen gesprochen wird, ist das Geheimnis ja futsch. Außerdem: Wir leben ja keineswegs in einer Welt der Geheimniskrämerei. Coronazahlen, -daten, -infos: Alles offen. Jeder hat Zugang.

Uneindeutiger wird’s mit der Kommunikation, wenn der Sender zwischen den Zeilen Infos rüberbringt – und der Empfänger nicht weiß, ob das Absicht, Zufall oder Versehen ist. Beispiel: Daniel Steiger schreibt am 02.09.2022 in der Südwestpresse:

„Die Thermometer klettern nicht mehr auf 35 Grad, immer mehr Bundesländer kehren aus den Sommerferien zurück ... langsam aber sicher kommen wir ans Ende des Sommers. Der Herbst steht vor der Tür.“

Keinerlei Neuigkeit, nur ein szenischer Einstieg, der uns Leser auf etwas vorbereiten soll. Dass der Herbst kommt, wissen wir. Dass die Temperaturen sinken, merken wir. Die Nachricht oder Nichtnachricht besteht jetzt in dem, was wir wissen, dort aber nicht steht: Die Coronazahlen sinken. Sagt uns Steiger aber nicht. Zumindest nicht hier. Irgendwo am Ende des Artikels kommt er mit den Corona-Zahlen vom RKI rüber, die die meisten Leser auch schon so ungefähr kennen:

So schnell geht man ein Bündnis ein! Da hat uns Daniel Steiger doch glatt auf seine Seite gezogen. Er weiß es, wir wissen es, es ist nur noch nicht offiziell und niemand würde es verlautbaren: Wenn die Coronazahlen jetzt sinken, könnte es doch sein, dass der uns angedrohte Corona-Herbst ausfällt oder flachfällt. Nicht einfach so. Aber vielleicht läuft er langsam aber sicher aus. So langsam und sicher, wie wir in Steigers erstem Satz ans Ende des Sommers kommen.

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Sommerliches - Nicht nur von Rudi Carrell

Die Frage, wann es mal wieder richtig Sommer wird, hat sich wohl spätestens in diesem Sommer erübrigt. Wahrscheinlich aber schon 2003 oder 2018. Und um das auch bei und für Rudi Carrell richtigzustellen, hat extra3 eine neue Fassung des alten Liedes herausgegeben. Mitsamt Diagnose. Wir alle sind schuld. Gar nicht nur die SPD. Und am schlimmsten ist unser Fleischkonsum.

Trotz oder wegen aller ideologischen Urteile: Wenn’s Ihnen zu heiß geworden ist, schauen Sie hier mal rein:


https://www.youtube.com/watch?v=i_b43dg3JqM

Wer aber lieber nostalgisch und ohne klimakatastrophalen Hintergrund von Hitzefrei und Sonnenbrand träumt, der ist vielleicht bei Rudi Carrell besser aufgehoben. 1975. Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?
https://www.youtube.com/watch?v=KzEOvyDcVas

Auch schön: Rudi Carrell, der 2003 sein Sommer-Sehnsuchtslied neu arrangiert, vorträgt. Und das in einem Jahr, als der Sommer eigentlich schon längst zurückgekehrt war. Vielleicht auch gerade deswegen.
https://www.youtube.com/watch?v=_-pYG3rlLkk

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Wer spinnt hier eigentlich? - Nosferatu und die neue Gruselmania

Ich glaube fast, ich spinne. Sie ist mittlerweile nahezu überall – vor allem in den Medien. Nosferatu. Eine nicht ganz kleine Spinne, die bislang wärmere Breitengrade bevorzugt hat. Sich jetzt aber, offenbar am Rhein entlang, hocharbeitet. Auch im tiefsten Westfalen – weit weg von Rhein und Ruhr – wurde sie schon gesichtet.

Untot ist sie nicht – und ein Unwesen wahrscheinlich auch nicht. Obwohl Überschriften gerne darauf hinweisen, dass sie eine Giftspinne ist. Wer Näheres wissen will, muss meist bis zu Ende des Artikels lesen, um dann zu Erkenntnis zu gelangen: Ein Wespenstich ist schlimmer. Zwei Tage hält der Biss von Nosferatu.

Interessanter noch als die Lebensweise der Kräuseljagdspinne, die kein Netz baut, ihre Beute mit Sprüngen fängt, sind die Schaudergesänge, die ihr allerorten zur Begrüßung gesungen werden. Echo24, ein Medium, für das man vielleicht das schöne Wort halbseiden wiederaufleben lassen könnte, formuliert in großen Buchstaben in der Zwischenzeile:

„Giftspinne breitet sich in Deutschland aus – Experten warnen“

Der Trick funktioniert: Schlagartig ist der Leser gefangengenommen. Eingesponnen sozusagen von den Worten eines klugen und berechnenden Redakteurs, der im sich unmittelbar anschließenden Fließtext konkret und sofort weiterformuliert (29.08.2022): "Experten warnen vor Panik." Na dann!
https://www.echo24.de/leben/tiere/spinne-nosferatuspinne-warnung-ausbreitung-deutschland-gebaeude-experten-gift-kraeuseljagdspinne-90941682.html

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Acht Minuten für Karl Lauterbach - extra 3

Acht Minuten Zeit für nur einen einzigen Minister. In mehreren Auftritten. Christian Ehring meint’s echt ernst. Und knöpft sich den Bundesgesundheitsminister vor. Sein Verbesserungsvorschlag: Besser Krankheiten verbieten, als mehr Personal anordnen, dort wo mehr Personal nicht vorhanden ist. Ja, so könnte es gehen. Auf jeden Fall, so die Kritik: Lauterbach coronat zu viel und handelt zu wenig. Beitrag in extra 3, 20.08.2022:

https://www.youtube.com/watch?v=BtIbDWsAV_g

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Lauter Missverständnisse - Lauterbach klärt auf

Da haben wir doch alle – oder waren es mal wieder nur die Medien – unser aller Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach völlig missverstanden. Der Plan, dass von der künftig geplanten Maskenpflicht diejenigen ausgenommen sind, die frisch genesen oder vor spätestens drei Monaten geimpft wurden, bedeutet keineswegs, dass wir uns jetzt alle drei Monate impfen lassen sollen. Gut, dass Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach das jetzt richtigstellt: Sich alle drei Monate impfen zu lassen, sei medizinisch völlig unsinnig – und die vierte Impfung für alle habe er auch nicht gefordert.

BR, 10.08.2022: https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/lauterbach-corona-impfung-alle-drei-monate-ist-unsinnig,TE4wDji

So, dann wissen wir ja jetzt Bescheid. Unter gewissen Umständen – Alter, Gesundheit, etc. – dürfen wir uns die vierte Impfung also sparen und brauchen uns auch nicht damit auseinandersetzen, ob wir auf einen angepassten Impfstoff warten wollen, sollen oder müssen. Wir müssen einfach nur die Klappe halten, pardon, den Mund wieder bedecken.

Sollten wir dann doch frisch genesen sein, umso besser. Und damit der Rest der Welt gleich weiß, dass wir keinen Mundschutz tragen müssen, bekommt das Impfzertifikat in der Corona-Warn-App ein farbliches Kennzeichen. Das ist von großem Vorteil für alle, die da kontrollieren sollen werden müssen: Es geht schneller.

Blöd nur, wer noch immer keine Corona-Warn-App hat. Aber sicher lässt sich auch jedes andere Handy-Impf-Zertifikat, zum Beispiel bei CovPass, farblich kennzeichnen. Einfacher wäre es natürlich, ein jeder trüge ein farbliches Band am Oberarm. Aber nein, das geht natürlich gar nicht. Historisch nicht und praktisch nicht. Da könnte sich ja jeder sein Bändchen selbst herstellen.

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Mariannes Furcht vor den Affenpocken - und Helgas coole Sprüche

Herrlich norddeutsch: Freshtorge steht uns über Youtube mit seinen Charakteren Helga und Marianne seit Beginn der Corona-Pandemie treu, beratend, urteilend, sorgend, schimpfend an der Seite. Als hätte er uns auf's Maul geschaut. Nun fürchtet Marianne die nächste Pandemie - und Helga plädiert zur Abkehr von der Panikmache. Das Ganze wieder ganz wunderbar;
https://www.youtube.com/watch?v=FXv9P2Pxs3U

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Muskelaufbau ohne Anstrengung - Von den Sluraffen der Gegenwart

Gebratene Tauben, die einem ins Maul fliegen: Mal ehrlich, wer will das denn heutzutage noch? Diejenigen, die dem Fleischkonsum abgesagt haben, ganz gewiss nicht, und diejenigen, denen das Schnitzel oder das Steak die Leibspeise sind, stehen dem gebratenen Geflügel, das nicht aus dem Hühnerstall kommt, wahrscheinlich eher skeptisch gegenüber. Taube gibt’s halt nicht im Supermarkt. Oder am Grill. Nur im Schlaraffenland.

Aber: Das Schlaraffenland hat an Attraktivität deutlich verloren. Das wiederum könnte durchaus am Supermarkt liegen, der, sofern das Portemonnaie ausreichend gefüllt, tatsächlich ein bedenkenloses Sich-Durch-Fressen jedem möglich macht. Nein, auch das will heutzutage keiner mehr.

Bewusst, gesund und sportlich leben, das ist vielleicht nicht immer das Ziel, aber auf jeden Fall die Vorgabe. Der eigenen Körper wird performt. Oder gestaltet. Oder gestylt. Das Wort Bodybuilding hat sich – seltsam, oder? – allerdings auch überholt. Nein, die Körperkultur hat sich einen neuen Style gewählt. Man kann dabei – nicht nur sprachlich – bis zu einer gesteigerten Performance gelangen, aber Bodybuilding war tatsächlich früher.

Also Muskeln statt Masse. Und Muskelmasse statt Tauben. Wegen der Gesundheit. Aber selbst wenn sich die Wortwahl und der Betriebsmodus menschlicher Sehnsüchte ändert: Der innere Schweinehund, der bleibt. Und darum forschen Forscher, Forscherinnen, Forschende und Forsche nicht erst seit heute daran, wie der Muskelaufbau ganz ohne Anstrengung vonstattengehen kann. Das Zauberwort heißt Elektromuskelstimulation.

So könnten wir doch das Eine mit dem Anderen vereinen. Im Schlaraffenland der Zukunft sitzen wir bequem im Sessel, der innere Schweinehund liegt uns seufzend zu Füßen, das Fernsehgerät zeigt wahlweise eine Kochsendung (schön wäre jetzt, wenn eine Sternekoch Tauben braten würde) oder die Sportschau …. Und ganz nebenbei stimuliert ein Gerät unsere Muskeln elektrisch dergestalt, dass die Performance wieder stimmt. Vielleicht stellen wir noch einen Ventilator dazu, der für Kühlung sorgt.

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Faszien faszinieren in Wellness und Wissenschaft

Die Faszien sind ein Gewebe, das von Wissenschaftlern lange übersehen wurde. So der nicht mehr neue Refrain nicht nur aus dem Fitnessgewerbe. Der Versprechungen sind viele: Krankheiten und Schmerzen, die bisher schwer zu therapieren waren, sollen nun, wenn wir die Faszien richtig behandeln, Besserung erfahren. Wobei wissenschaftlich gesehen keineswegs ganz genau klar ist, was eine Faszie ist – und wer oder was eigentlich so alles ganz genau dazugehört. Noch weniger ist klar, welche Bedeutung und wie viele Aufgaben die Faszien im Allgemeinen und im Besonderen haben. Faszinierend ist aber allemal, wie schnell und wohin sich Medienwellen ausweiten, wenn neue Worte und neue Erkenntnisse in öffentliche Diskussionsräume geraten. Also auch hier eine kleine, hoffentlich feine Linksammlung von Februar bis Mai 2022 – und ohne Scheu vor Werbung oder gar vor ungewollter Komik. Wobei die ungewollte Komik am ehesten mit der Werbung einhergeht. Aber das wird Ihnen keinesfalls entgehen …

Texte aus dem Bereich Wissenschaft:

Im Spektrum arbeitet sich Caroline Williams am 31.05.2022 gründlich durch die wissenschaftliche Seite des Themas:
https://www.spektrum.de/news/bindegewebe-faszien-das-uebersehene-gewebe/2025739

Der Rundum-Überblick bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Faszie

Das Gesundheitszentrum Liebscher-Bracht klärt über Funktion, Aufbau und Arbeitsweise der Faszien auf:
https://www.liebscher-bracht.com/therapie/grundlagen/faszien/#

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KBV Praxisnachrichten

PraxisNachrichten

Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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