NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Am Anfang war die Wurst - bis die EU das Wort ergriff

Ohne Wurst ist das Leben Käse, oder?

Wer diesen Spruch erfunden hat, der wusste offenbar nichts von der Käsewurst. Und wer die Käsewurst für vegetarisch hält, der hat keine Ahnung von unserer Fleischkultur. Der Käse macht hier nur als Zutat die Wurst zur Spezialität.

Und der Leberkäse, bestimmt auch eine Spezialität, enthält zumeist weder Leber noch Käse. Die Gesetzeslage: Bayerischer Leberkäse darf keine Leber enthalten, muss aber nicht aus Bayern sein. Stuttgarter Leberkäse muss hingegen mindestens fünf Prozent Leber enthalten. Und weil vermutlich der Leberkäse älter ist als das deutsche Lebensmittelrecht, darf er Käse heißen, obwohl er keinerlei Bestandteile aus Milch enthält. Kein anderes Lebensmittel darf das.

Sprachgeschichtlich geht der Leberkäse aber weder auf den Käse zurück noch auf die Leber. So meinen zumindest die meisten Forscher. Die Leber kommt vom Laib, der Käse vom Lateinischen caseus. Das die einen mit „Gegorenes“ übersetzen, die anderen mit „Gepresstes“.

Parallel zum Leberkäse gibt’s den Fleischkäse. Wer das Wort für eine Erfindung der Lebensmittelrechtler hält, die dazu dienen soll, uns bezüglich des Inhaltes des Produktes nicht auf die falsche Fährte zu locken, der irrt. Der Fleischkäse ist den Norddeutschen, den Österreichern und den Schweizern schon immer das gewesen, was in Bayern und auch in Österreich der Leberkäse ist.

Weiterlesen
  15 Aufrufe
15 Aufrufe

Meine neue große Liebe - Und intelligent ist sie auch noch!

Ich habe meine große neue Liebe entdeckt! Ihr Name hat wenig mit Romantik zu tun, ihr Wesen aber viel mit Intelligenz: ChatGPT heißt mein neuer Freund. Was ich auch tue oder zu tun gedenke: Er weiß Rat.

Wobei mir der Anfang dieser Liebhaberei nicht leichtgefallen ist. Schon aus ideologischen Gründen: Ich bin ein erwachsener Mensch, ich kann selber denken, selber schreiben, selber kochen. Und das alles schon lange. Was soll ich also mit einem so intelligenten Liebhaber? Zumal es ja auch einen Ehemann in meinem Leben gibt, der viele seiner Funktionen gerne, freiwillig und wie gewohnt übernimmt. Deswegen zog es mich auch lange nicht zu ChatGPT und Kollegen.  

Aber dann kam die andere AI ins Spiel. Oder KI. Die Stimme aus dem Off bei Google. Ja, man kann andere Suchmaschinen wählen als Google. Will ich aber nicht. Ja, man kann die (alt-)klugen Ratschläge der AI bei Google unterbinden. Nicht im Grundsatz, aber im Einzelnen. Sie müssen nur Ihren Suchwörtern nach einer Leertaste noch -ai hinzufügen – und der Apparat schweigt, wo er schweigen soll. Aber machen Sie das mal jedes Mal. Dann werden auch Sie das Gefühl haben: irgendwie lästig.

Im Laufe der Zeit erfuhr ich dann von der KI/AI bei Google die lustigsten Dinge: Kartoffelpflanzen werden, so eine der Infos, 60 bis 100 cm groß. Manche Exemplare schaffen aber auch 1 Meter. Mathematisch nicht ganz ausgereift diese Antwort. Schön auch folgende Rechnung: „Eine Stunde langsames Radfahren entspricht ungefähr 7.500 Schritten, also entsprechen 10 Minuten etwa 750 Schritten (7500 /6).“

Gut – AI kann nicht rechnen, erfahre ich von erfahrenen Informatikern. Habe ich ja nun auch ganz deutlich erfahren. Schön finde ich, dass diese AI den richtigen Rechenweg geklammert hat. Dass sie den Radweg nicht überprüft hat, den ich gefahren sein will, ist vielleicht nicht einmal Unaufdringlichkeit, sondern noch ein Mangel an Ein- und Weitblick. Meine Befürchtung: Demnächst wird sie auch das tun. Nur um mir weiterzuhelfen in der Berechnung von Schritten, die man auf dem Fahrrad ja eigentlich nicht einmal machen kann.

Weiterlesen
  64 Aufrufe
64 Aufrufe

Alles wird out!

Und: Haben Sie sich schon geoutet? Oder andersherum: Sind Sie vielleicht längst schon out? Wenn Sie nun den Kopf schütteln angesichts dieser Perspektiven, die ich Ihnen hier anbiete, dann haben Sie die Bandbreite der Möglichkeiten noch nicht voll erfasst. Es gibt ganz gewiss für jeden Menschen ein Out, das zu ihm passt. Nein, nicht das Outfit.

Fangen wir mit dem Burn-out an, in der Hoffnung, dass Sie ihn genauso schnell beiseitelegen können, wie das oben vorgeschlagene Outing. Nein, einen Burn-out haben Sie nicht. Gut so. Dann könnte es vielleicht genau andersherum sein: Sie haben ein Bore-out? Kennen Sie nicht? Aber Sie justieren das Wort irgendwo im Bereich der Langeweile? Genau. In der Sprache der Psychologie wird das Wort eingesetzt, wenn Sie beruflich unterfordert sind. Und im Duden wird das Wort sprachlich als Neutrum geoutet. Während wir beim Burn-out zwischen männlich und sächlich wählen können. Weiblich ist keines von beiden – aber gendern will ich hier nicht, das führt uns zu weit.

Hangeln wir uns also weiter. Wenn Sie mit dem Gesicht zur Wand stehen, haben Sie einen Face-out. Sagt zumindest ChatGPT. Die KI von Google ist da allerdings ganz anderer Ansicht: Wenn Sie ein Face-out haben, dann haben Sie ein schwieriges Problem auszutragen. Aber vielleicht ist das ja gar nicht so weit von der Wand entfernt. Wobei das noch lange nicht alle Vorschläge sind, die sich auch im WWW finden lassen.

Zum Blackout sollten Sie sich tatsächlich nur im äußersten Notfall bekennen. Sie könnten stattdessen im fraglichen Moment ein Time-out beantragen. Wenn Ihnen hier aufgefallen ist, dass der Bindestrich beim Blackout ausgefallen ist: Ja, der Duden variiert. Vielleicht liegt uns der (der Duden erlaubt auch "das") Blackout schon so lange so nahe, dass er der Kennzeichnung als Wortungeheuer gar nicht mehr bedarf. Bevor es dann in dem von Ihnen erbetenen Time-out zu einem Freak-out kommt, also dem Zerreißen Ihres Nervenkostüms, geben Sie sich lieber einem Hang-out hin, dem gemütlichen Abhängen mit Freunden. Dabei ist das Chill-out unter Umständen hilfreich. Der hat natürlich auch die Unterstützung des Dudens: mit Bindestrich und männlich oder sächlich. Nicht aber mit Bedeutung versehen. Wir erhalten dort nur die Info: Der Chill-out ist umgangssprachlich. Bezüglich der Bedeutung werden wir mit einem Satz abgespeist: „Zum Chill-out bietet sich eine gemütliche Bar an.“
https://www.duden.de/rechtschreibung/Chill_out

Ist in dieser Bar dann Chillens Genüge getan, und vielleicht macht sich ja schon wieder ein Gefühl des Bore-outs bemerkbar, dann hilft Ihnen der Show-out weiter. Das ist Ihr ganz großer Auftritt. Jetzt und hier und in dieser Bar! Geht’s schief, bleibt Ihnen der Walk-out. Gelingt es Ihnen, das Publikum zu überzeugen, wars ein Crush-out. Ein Lock-out hingegen droht Ihnen, wenn Sie die Bar nach Ihrem Show-out nicht mehr betreten dürfen.

Weiterlesen
  96 Aufrufe
96 Aufrufe

Wie man sich bettet - Göttliches und Hygienisches zum Thema Schlaf

Sie können sich drehen und wenden, wie Sie wollen – und Sie finden dennoch keinen Schlaf? Nach einer genügenden Anzahl schlafloser Nächte informieren Sie sich und suchen im Internet nach Tipps. Die gibt es reichlich – und sie firmieren unter dem Substantiv „Schlafhygiene“.
Als aufmerksamer Leser und Sucher nehmen Sie sich diesen oder jenen Ratschlag, der genau auf Ihr Leben und Ihre Lage passt, zu Herzen oder gleich am nächsten Abend mit ins Bett.

Aber Stopp! Wie viel Hygiene tut fürs Schlafen denn wirklich not? Sicher: Ordnung ist das halbe Leben – und wenn nachts das Schlafzimmer ordentlich ist, so sagen es die Prediger der Schlafhygiene, ist die andere Hälfte, nämlich der Schlaf, viel leichter in Ordnung zu bringen.
Aber Hygiene – ist das nicht ein Wort, das schon von Weitem nach Desinfektionsspray riecht? Nach klinischer Sauberkeit? Auf jeden Fall ist es ein Wort fernab alles Weichen, Wollenen oder Kuscheligen. Und mit Gemütlichkeit würde sie auch niemand assoziieren. Ruhe? Ja, vielleicht, aber sehr sterile Ruhe. Seelenruhe? Nein, gewiss nicht.

Wer also ist auf die Idee gekommen, uns guten Schlaf unter dem Zeichen der Hygiene zu predigen? Oder noch weiter zurück: Wer oder was ist denn Hygiene überhaupt?

Wikipedia informiert uns – und gendert dabei korrekt, was vielleicht auch eine Form von Hygiene ist: „Hygieia oder Hygeia (altgriechisch Ὑγίεια Hygíeia oder Ὑγεία Hygeía – als personifizierte „Gesundheit“) ist in der griechischen Mythologie eine wohl zunächst unabhängige athenische Heilgottheit.“ Diese „Heilgottheit“, das möchte ich hier gerne ausdrücklich betonen, ist eine Frau. (Die Griechen konnten sie aber scheinbar nicht ohne männlichen Beistand im Götterhimmel wirken lassen, und so gesellten sie ihr mal Asklepios als Vater, mal als Ehemann zur Seite. Oder Hermes als Ehemann.)
Große Hoffnungen setzten die Griechen in diese Göttin: Sie sollte den Kranken, die aus therapeutischen Gründen im Tempel schliefen, im Schlaf Heilung bringen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Hygieia

Tatsächlich ist also Hygieia für den Schlaf zuständig. Und eigentlich gibt es an ihr nichts auszusetzen: Sie tritt auf als hübsche Gottheit – meist mit der Schlange, die wir von Asklepios kennen. Oder mit einem Füllhorn voller Früchte. Und ganz gewiss ohne Desinfektionsspray.
Aber als diese Göttin dann als „Schlafhygiene“ in den deutschen Sprachschatz kam, war schon einiges schiefgelaufen: In Stuttgart hatte am 23.05.1914 der Jungdeutschlandbund getagt. Thema: Jugendwanderungen und Jugendherbergen. Der „Rheinisch-Westfälischer zugleich Essener Stadt-Anzeiger“ berichtet einen Tag später: „Es kam zum Ausdruck, daß bei den Jungdeutschlandbestrebungen Körperhärtungen und Marschhygiene, Wohn- und Schlafhygiene mehr als bisher behandelt werden sollten.“
https://zeitpunkt.nrw/ulbbn/periodical/zoom/12529349

Weiterlesen
  195 Aufrufe
195 Aufrufe

Heute ist ein Feiertag - und das Schönste: Sie haben die Wahl

Soeben stand meine Nachbarin vor mir, die heutige Tageszeitung in der Hand, ein Lächeln im Gesicht. Sie wollte mir zum Namenstag gratulieren. Sie ist von der Herkunft her evangelisch. Daher das triumphierende Lächeln, denn die Feier der Namenstage ist, wenn überhaupt noch, eher unter Katholiken verbreitet. Die Protestanten verehren keine Heiligen, weil alle Ehre Gott gebührt.

Nun, ich heiße zwar Mechthild und bin auch katholisch. Und heute ist der Gedennktag der Mechthild von Magdeburg. Ich weiß. Aber: Ich bin da außen vor. Mein Namenstag, und das wird auf Veranlassung meines Onkels vor der Taufe so festgelegt worden sein, ist der 26. Februar. Mechthild von Sponheim.

Trotzdem Danke, Frau Nachbarin!

Ich kannte bislang drei Heilige, deren Vorname Mechthild (gern auch mal Mechtild ohne h, ganz selten Mechtilt mit t am Ende) lautet. Das Ökumenische Heiligenlexikon ist da wesentlich weiter, lerne ich nach dem Besuch der Nachbarin: Mechthild von Sponheim, Mechthild von Hackeborn, Mechthild von Dießen, Mechthild von Hochsal, Mechthild von Magdeburg bzw von Helfta. Ich spare Ihnen die Gedenktage, kann Ihnen aber versichern: Nur wenn Sie das Ökumenische Heiligenlexikon nicht verlassen, sind die Namenstage gesichert. Im Internet und an anderen Orten gehen da so manche Mechthild-Gedenktage durcheinander.  
https://www.heiligenlexikon.de/Grundlagen/Suchergebnis.html?cx=partner-pub-0010282702751518%3A5878370249&cof=FORID%3A10&ie=UTF-8&q=mechthild

Zeit meines Lebens habe ich versucht, meinen Namenstag zu verlegen. Mechthild von Magdeburg – sie wäre mir sehr recht gewesen. Also liegt die Nachbarin ja fast richtig! Aber versuchen Sie mal, einen Namenstag zu verlegen, den weder Sie selbst, noch die anderen feiern. Das hat bis jetzt noch nicht geklappt. Mein Tag bleibt der 26. Februar. Und wird meistens vergessen.

Weiterlesen
  369 Aufrufe
369 Aufrufe

Der neue Obstkorb kann noch nicht im Sitzen rauchen ... Sprache und Unfug

„Die Klimaanlage ist der neue Obstkorb.“ Das zumindest steht heute in meiner Zeitung. Und es sagt einer, der es wissen muss: Jan Amos verkauft Klimaanlagen. Und er weiß, dass Büros und Industrie aufrüsten in Bezug auf Klimatechnik. Es reicht eben nicht mehr aus, seinen Mitarbeitern einen Obstkorb zu reichen. So die Info im Kölner Stadt-Anzeiger am 13.08.2025 auf der Titelseite. Auch online lässt sich der Artikel finden, von derselben Autorin in etwas anderer Form – und hinter Bezahlschranke:
https://www.ksta.de/koeln/sommerhitze-in-koeln-hat-sich-die-nachfrage-nach-klimaanlagen-mindestens-verdoppelt-1084435

„Sitzen ist das neue Rauchen.“ Ich persönlich assoziiere bei diesem Satz immer das Gesicht von Ingo Froböse. Der Sportwissenschaftler ist Professor an der Deutschen Sporthochschule in Köln und so etwas wie ein Fitness-Papst. Dementsprechend häufig ist er nicht nur in Köln zu lesen. Aber der Satz stammt gar nicht von ihm – und er hat das auch nie behauptet. Der Satz steht als Titel auf einem Buchdeckel und das Buch ist von 2016. Also: Ganz neu ist diese Erkenntnis bzw. diese These nicht. Das ist auch gut so, denn nun ist wohl doch endlich die Zeit gekommen, diese Neuigkeits-Sprüche wider den Strich zu lesen. Die taz tut das sogar. Genauer gesagt: Gisbert Amm tut das in der taz. Und zwar in wunderbaren Reimen. Und am Ende bleibt der Autor liegen. Aus Protest. Gut so. Lesen Sie unbedingt hier:
https://taz.de/Die-Wahrheit/!6057106/

Aber woher kommt dieser Anspruch, die Welt der Wahrheiten in Sentenzen und Ver-Sätzen zu erneuern?

August 2016 (das Jahr, in dem Sitzen zum neuen Rauchen wurde): „50 ist das neue 30: Das Jahr, als ich beschloss, doch nicht alt zu werden“ – dieses Buch von Lotte Kühn erscheint bei Lübbe.

Februar 2025: Autorin und Moderatorin Katja Burkard landet einen Spiegel-Bestseller mit: „60 ist das neue 60 – und warum es überhaupt nicht wehtut“.

Weiterlesen
  177 Aufrufe
177 Aufrufe

Genie und Wahnsinn in der Forschung

Dass Genie und Wahnsinn einander durchaus nahestehen, wusste schon Edgar Allen Poe. Das Urteil darüber, ob eine Erfindung oder eine Idee zum Geniestreich wird oder als Idiotie belächelt, fällt vielleicht jeder für sich, wirklich entscheidend wird aber wohl der Zeitgeist sein. Oder das Ergebnis.

Aber selbst ohne Ergebnis, Erfolg und Entscheidung: Manche Forschungen sind auf jeden Fall auch amüsant.

So informiert uns Deutschlandfunk Nova über ein Forschungsvorhaben, das dazu führen soll, dass Menschen die Grippeimpfung künftig mittels Zahnseide verabreicht werden kann. Ob das wirklich der einfachere Weg ist, sei dahingestellt. Bei Mäusen jedenfalls, deren Interesse an professioneller Zahnreinigung wahrscheinlich eher gering ist, war die Impfung mittels Zahnseide gar nicht so einfach. Der Artikel ist vom 10.08.2025:
https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/grippe-impfungen-mit-zahnseide

Auf eine ganz andere Art und Weise verrückt ist die Forschung, die sich um das Verhalten der Winkerkrabben bemühen. Männliche Winkerkrabben winken mit ihren großen Scheren, um weibliche Winkerkrabben zu beeindrucken. Forscher haben ihnen nun einen Winkerkrabbenroboter gegenübergestellt, dessen Schere genauso beeindruckend ist wie das Durchhaltevermögen der Maschine. Gesichert ist: Die männlichen Winkerkrabben bemühen sich um eine adäquate Reaktion. Die Weibchen hingegen scheinen den Apparat nicht wirklich ernst zu nehmen. Nachzulesen bei t3n, 08.08.2025:
https://t3n.de/news/was-dieser-krebsroboter-alles-ueber-sich-ergehen-lassen-musste-1701419/?utm_source=firefox-newtab-de-de

Nicht ganz so verrückt wirkt das Vorhaben, RNA-Sprays zu entwickeln, mit denen künftig Pflanzen besprüht werden sollen, um so die Pflanzen in die Lage zu versetzen, sich gegen Schädlinge zu wehren bzw. sich von ihnen weder schädigen noch beeindrucken zu lassen. Wenn man aber die Geschichte dieser Forschung betrachtet, bleibt immerhin noch Abenteuerliches genug für die Betrachtung. Denn es war die Coronapandemie, die der RNA-Forschung zu einem deutlich vergrößterten Wirkungs-, Forschungs- und Arbeitsfeld verhalf. Der Artikel auf der Seite „Transparenz Gentecnic“ ist am 21.02.2025 aktualisiert worden, ist aber mit Sicherheit älter. Der erste Kommentar ist vom Januar 2023:
https://www.transgen.de/forschung/2860.rna-spray-pflanzenschutz.html

Weiterlesen
  257 Aufrufe
257 Aufrufe

extra 3 - Alles über Jens Spahn - Kleine Linksammlung

Das haben Sie sich noch nie gefragt! Aber das Satiremagazin extra 3 vom NDR hat für uns alle trotzdem die Antwort zusammengedreht, zusammengeschnitten. Ja, zusammengestellt. Das ist wohl die richtige Beschreibung. Sehen Sie hier, wie man an aufmunternde Worte kommt, die den ehemaligen Bundesgesundheitsminister auf seinen weiteren Weg – nach wohin eigentlich? – bestärken sollen. Das Video ist vom 22.07.2025:

https://www.youtube.com/watch?v=cWL1N_ZdqS

Und weil Jens Spahn ein gern gesehener Gast bei extra 3 ist, über den dort auch viel und gern gesungen wurde hier so etwas wie die gesammelten Werke. Man kann den Eindruck haben, dass das extra-3-Team am liebsten an Songs für und über Jens Spahn arbeitet. Nachgezählt habe ich aber nicht. Insgesamt hatte ich mir das Erstellen dieser Liste übrigens sehr viel einfacher vorgestellt – es sind deutlich mehr Beiträge als ich dachte – und ich hoffe, dass ich die allermeisten Beiträge zusammenbekommen habe.

Am 03.07.2025 ging’s bei Christian Ehrig um eine „Bomben-Idee“ von Jens Spahn: Atomwaffen für Deutschland. O-Ton Ehrig: „Solange er sich nicht um die Beschaffung kümmert …“:
https://www.ardmediathek.de/video/extra-3/spahns-bombenidee-atomwaffen-fuer-deutschland/das-erste/Y3JpZDovL25kci5kZS80YWQzMmIyNC0wNDczLTQ5YmUtYjYwOC1iZjI1M2MxYjZkMTY

Am 23.06.2025 gab’s einen Satiresong zum Maskendeal:
https://www.youtube.com/watch?v=1VfqUDFs7cQ&list=RD1VfqUDFs7cQ&start_radio=1

Weiterlesen
  255 Aufrufe
255 Aufrufe

Der coronare Krawattenabsturz - ein Lesetipp

Corona hatte und hat, kein Zweifel, ganz erhebliche Folgen. Von denen, und daran gibt es auch keinen Zweifel, die Medien ganz erheblich profitieren. Denn Stoff für die Berichterstattung ist da immer noch genug. Bis heute und noch weit in die Zukunft hinein. Dass aber ein Stückchen Stoff ganz erheblich unter der Pandemie gelitten hat, das haben Sie bestimmt so noch nicht gelesen oder wahrgenommen. Zugespitzt: Die Maske vorm Mund hat der Krawatte um den Kragen den Garaus gemacht. Oder so ähnlich. Josephine Kanefand hat sich jetzt aber bei RND um die Krawatte verdient gemacht. Und sie prophezeit ihr sogar ein Comeback. Sollten Sie keine Zeit für den Artikel haben, werfen Sie zumindest einen kurzen Blick auf die Grafik vom Statistischen Bundesamt, die in den Text integriert ist. Es stimmt: Mit dem Beginn der Pandemie stürzt der Krawattenhandel ganz erheblich ab.

Aber Sie sollten sich doch Zeit für den Artikel nehmen. Dann erfahren Sie auch, was der französische König Ludwig XIV mit der Krawatte verbindet … Viel Spaß beim Lesen.

Der Artikel vom 14.07.2025 findet sich hier:
https://www.rnd.de/wirtschaft/die-krawatte-ist-zurueck-warum-schlips-tragen-wieder-cool-ist-NOIXGPFQKZFWZCIEY6F7PK3MEA.html?utm_source=firefox-newtab-de-de

  187 Aufrufe
187 Aufrufe

Die Ehe - ein Demenzrisiko? Oder: Die Wissenschaft hat festgestellt ...

Die Ehe, so eine aktuelle Studie der Florida State University, ist ein echtes Risiko – für Demenz. 24000 Teilnehmer, Zeitraum bis zu 18 Jahre, Durchschnittsalter: 71,8. Ergebnis: 21,9 Prozent der verheirateten oder verwitweten Personen entwickelten eine Demenzerkrankung. Von den Geschiedenen oder Unverheirateten waren es nur 12,9 Prozent. Den Bericht zur Studie – und am Ende des Textes auch einen Link zur Studie – finden Sie in der Frankfurter Rundschau vom 12.06.2025:
https://www.fr.de/panorama/langzeitstudie-ehe-schuetzt-nicht-vor-demenz-im-gegenteil-zr-93765039.html

Nun ist guter Rat teuer. Denn bislang war das Gegenteil die herrschende Vorstellung. Nach dem Rat, an dem es nun ja mangelt, kommt das Raten oder Rätseln: Vielleicht, so eine der Thesen, ernähren sich die alleinlebenden Menschen besser, vielleicht haben sie umfassendere soziale Kontakte. Vielleicht aber ist alles auch ganz einfach: In der Ehe fällt die Demenz früher auf. Denn der alleinlebende Mensch hat keinen Partner, bei dem schon die ersten Symptome Argwohn wecken. Vielleicht.

Bevor Sie nun daran denken, Ihre Ehe auf welchem Wege auch immer zu beenden, nur um selbst nicht in der Demenz zu enden, kann ich Ihnen mit einer anderen, ebenfalls neuen, Studie weiterhelfen.

Chip führt nämlich am 26.06.2025 britische Forscher ins Feld – der Link zur Studie ist im Text hinter die britischen Forscher gelegt. Diese Forscher haben herausgefunden, dass Singles im Vergleich zu Verheirateten ein um 42 Prozent höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken, als Eheleute. Verwitwete trifft immer noch ein höheres Risiko von immerhin 20 Prozent:
https://www.chip.de/news/Verheiratet-Dann-haben-Sie-bei-Demenz-einen-klaren-Vorteil_185566079.html

Auch hier bleibt ein Erklärungsversuch nicht aus. Eheleute, so hier die Vermutung, haben nämlich umfassendere soziale Kontakte. Und sie ernähren sich gesünder.

Weiterlesen
  220 Aufrufe
220 Aufrufe

Nimbus oder Nebel? Von der Pandemie zur Heiligkeit

Herrscher wie Götter kamen schon in der Kunst der Antike nicht ohne ihn aus: Der Nimbus war zwar ursprünglich im Lateinischen nicht viel mehr als eine Wolke, wurde aber mithilfe der Maler zum strahlenden Kennzeichen derer, die das Menschliche immer schon hinter sich gelassen hatten. Und nicht nur im Christentum wurde der Strahlenkranz, die Aureole oder die Gloriole – alles Formen des Nimbus – bald auch zum Habitus aller Heiligen und alles Heiligen.

Die Wissenschaft aber ist von Heiligen und Heiligem eigentlich wenig berührt. Deswegen achtet sie auf Nomenklaturen, die sachlich, neutral und emotionslos sind. Schon um die Ideen und Vorstellungen im Umfeld der zu erforschenden Gegenstände nicht durch völlig falsche Assoziationen zu belasten. Anders ist das offenbar mit den Wissenschaftlern selbst. Sie scheinen beim Reden, wie wir alle, sprechende Namen zu benötigen. Aber vielleicht waren sie es ja gar nicht selbst?

NB 1.8.1 – sagt Ihnen das was? Diese Corona-Variante, ein Omikron-Subtyp, hat derzeit ihren medialen Auftritt als Nimbus. Dabei sorgt sie nicht nur für Verwirrung, sondern auch für Verwechslung. Nämlich mit der Variante LP 8.1, die im europäischen Raum zuhause ist. Nimbus hingegen gastierte lange im westpazifischen Raum, ist aber seit März in Deutschland nachweisbar.

Jetzt dürfen Sie darüber spekulieren, wer versucht war, NB 1.8.1 mithilfe des Nimbus einen Heiligenschein zu verleihen. Passt aber, denn das Corona-Virus selbst ist ja schon doppelt geheiligt: Einmal durch die Krone, die ihr im Namen gegeben ist. Und dann zusätzlich, wenngleich vielleicht auch nur zufällig, mithilfe der heiligen Corona. Die immerhin für Seuchen zuständig war – und ganz offenbar auch schnell in Verbindung mit Covid 19 gebracht wurde:

Auf der Seite des Reichenhallmuseums finden Sie folgende Erklärung:

Weiterlesen
  294 Aufrufe
294 Aufrufe

Von I-dioten und E-Dioden im E-Auto und an der Ampel

Ich gestehe es Ihnen gleich: Dieser Text ist eine Auftragsarbeit. Ein mir sehr nahestehender Mensch möchte, dass ich dem E-Auto und seinem Fahrer auf die Schliche komme. Beziehungsweise mich in seiner Spur breit mache, um anschließend sprachlich über ihn herzufallen. Im Straßenverkehr ist das Hinterherschleichen ja ganz leicht: Man erkennt diese Fahrzeuge an ihrem E am Ende des Autokennzeichens. Spätestens an der nächsten roten Ampel. Für den mir sehr nahestehenden Menschen ist das Erkennen dieser Fahrzeuge nach jahrelanger Übung noch leichter: Er identifiziert sie aufgrund des Verhaltens ihrer Fahrer zu einem Zeitpunkt, an dem er das Autokennzeichen bei Weitem noch nicht lesen kann.  

Der Fahrer eines E-Autos nämlich hält sich in der Regel an die Straßenverkehrsordnung. Was ja an und für sich weder verboten noch schlecht ist. Doch die E-fahrer (sie sind also erfahren ohne r), so die Wahrnehmung des Mannes an meiner Seite am Steuer eines Nicht-E-Autos, halten sich so akribisch an die Straßenverkehrsordnung, dass ihr Verhalten dann und wann erratische Züge bekommt. Gerne auf den Gürteln und Ringen quer durch Köln. Ungerührt und ohne eine Veränderung seiner Fahreigenschaften fährt der E-fahrer in seinem E-Auto dann auf die nächste Ampel zu, die der nachfahrende Autofahrer, nämlich meistens mein Mann, noch für tiefgelb halten würde. (Männer haben mit dem Erkennen von Farben manchmal Schwierigkeiten, die Frauen in dieser Form nicht haben.) Nichts, aber auch gar nichts, deutet darauf hin, dass der E-fahrer diese Ampel nicht überqueren wird. Bis zu dem allerletzten Moment nicht, in dem dann die tiefgelbe Ampel blitzschnell feuerrot wird. In Nullkommanichts steht dann der E-fahrer mit seinem E-Auto ungerührt und unbeweglich, also quasi e-motions-los – vor der tiefroten Ampel, wie es sich für jemanden, der die Straßenverkehrsordnung beherrscht, auch gehört. Oft zum Schrecken seines Nachfolgers, dem es nicht schwergefallen wäre, den allerletzten Moment der tiefgelben Ampel noch zum Vorteil seiner Nach-fahrer mit Hilfe von nur geringem Druck auf das Pedal unter dem rechten Fuß auszunutzen, um schnell noch davonzufahren. In einer Stadt wie Köln, in der die grüne Welle auf langen Strecken vom Takt der Straßenbahn in vollen Zügen nur allzu häufig verunmöglicht wird, sind diese Momente, die den E-fahrer vom Er-fahrer unterscheiden, von großer Bedeutung. Das werden Sie verstehen, oder?

Soweit meine Einleitung. Beobachten Sie es selbst. Ganz sicher werden Sie auch außerhalb von Köln zu dem Ergebnis kommen: Es stimmt. Der E-fahrer ist ein I-diot. (Trigger-Warnung: Vorsicht, mit Schimpfworten im Autoverkehr: Vergewissern Sie sich erst, ob Ihre Fensterscheiben geschlossen und Ihre Beifahrer geduldig sind! Sie könnten sonst andere Menschen verletzen, kompromittieren oder beleidigen. Und das wiederum zieht Bußgelder nach sich, die Sie am Ende sowohl treffen als auch triggern könnten!)

Womit wir nun beim eigentlichen Thema wären. Wie kommen wir, sprachlich und inhaltlich, vom Fahrer eines E-Autos zu diesem Schimpfwort, das mit I beginnt und das es dem Er-fahrer erleichtert, seinen E-Motions-Status nicht in einen E-Motions-Stau zu verwandeln? Und wie kriegen wir das auf die – politisch möglichst auch noch korrekte – Kausalkette? Und ganz nebenbei: Wie soll ich denn nun den Er-fahrer gendern? Denn die Frauen kommen ja bislang am Steuer in diesem Text noch gar nicht vor. Als She-Fahrer? So wird uns die Kausalkette allenfalls idiomatisch, vielleicht sogar idiotisch. Aber über die Ziellinie fahren wir damit lange noch nicht. (Und das dritte Geschlecht? Da müssen wir entweder auf den englischen Cardriver zurückgreifen – oder auf den Fahrenden verweisen. Der aber sprachlich wieder entweder männlich oder weiblich sein muss. Und auch der Fahrzeugführende, der mir im Internet als geschlechtsneutral angeboten wird, kommt nicht weiter, ohne zumindest das grammatikalische Geschlecht zu benutzen.)

Versuch Nummer 1:

Weiterlesen
  249 Aufrufe
249 Aufrufe

Von Arzt zu Arzt - Christian Schulte-Loh unterwegs

Christian Schulte-Loh ist Komiker - und hier geht er gerade gerne zum Arzt. Das Video ist einen Monat alt, wird aber auf lange Zeit nicht an Aktualität verlieren. Viel Vergnügen!

https://www.youtube.com/watch?v=xNFUd7Tjhno

  247 Aufrufe
247 Aufrufe

Demenzielle Ernährungslehren

Mein Deutschlehrer hat es vor langer Zeit gut mit uns gemeint, als er uns aus dem Lehrplan Büchners Woyzeck zu lesen gab. Der arme Soldat – monatelang bekam er nur Erbsen vorgesetzt, während der Doktor, der ihn für diesen recht einseitigen Versuch bezahlte, die Auswirkungen der Erbsenkost auf Harn, Puls und vor allem Verstand überprüfte. Dass Woyzecks Verstand tatsächlich beschädigt war, begriffen wir Schüler sehr schnell. Ob die Erbsenversuche dafür wirklich die Ursache waren, daran ließ Büchner uns zweifeln. Kein Zweifel hingegen bestand beim Lesen darin, dass der Doktor auch nicht ganz dicht in seinem Oberstübchen war.

Wir haben gelernt: In der Aufklärung lag das Bild vom Menschen in der Forschung ganz in der Nähe eines mechanistischen Modells. Für das Büchner auch gern an anderen Stellen die Errungenschaft des Automaten als Bild bemüht. Für Woyzeck heißt das: Erbsen rein, Verstand raus. Im Prinzip – und in der Übertreibung. Die Literaturwissenschaft lehrt uns, dass Woyzeck schizophren ist.

Vielleicht war’s ja auch ganz andersherum, und der aufgeklärte Doktor wollte mit seiner Erbsendiät die Schizophrenie des Soldaten heilen. Sein Versuch misslang auf jeden Fall gründlich. Das Drama endet tödlich.

Mit einer gewissen Überheblichkeit ließen wir uns als 17-Jährige aufklären über die Welt am Beginn der Aufklärung, über die Schrecken und Einseitigkeiten der Aufklärung. Und über den zynischen Humor – ist das noch Humor? – Büchners. Unsere Welt war das nicht. Unser Menschenbild war das auch nicht. Und unsere Zeit war das auch nicht.

Oder?

Weiterlesen
  237 Aufrufe
237 Aufrufe

Hörtipp: die ffn-Landärzte

Nein,sie wollen nicht zurück nach Westerland, die "ffn-Landärzte". Sie wollen ab aufs Land - und eine Landarztpraxis übernehmen. Dann man tou, kann man da wohl nur sagen. Hören können Sie hier:
https://www.ffn.de/programm/comedy-zum-noch-einmal-hoeren/mehr-aus-der-ffn-comedy-welt/

Wie viel man sich sonst noch aus dieser Hörliste aus der ffn-Comedy-Welt zu Ohren kommt, ist wohl eine Frage von Geschmack und Ausdauer ....

 

  212 Aufrufe
212 Aufrufe

Corona - Rückblick bei extra 3

Corona-Aufarbeitung? extra 3 hat am 13.02.2025 den Auftakt gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=O43hWQmKLJA

  241 Aufrufe
241 Aufrufe

Nicht ohne Widerspruch - ein ganz neues Modell gegen den Verfall von Wählerstimmen

Das Genie ist einzigartig. Der Geniestreich auch. Doch es muss nicht immer der Einzelne sein, der genial zu einem Streich ansetzt. Die Familie kann das auch. Oder jede andere Gruppe, die sich um einen Tisch schart. Ich bin mir sicher, Sie kennen das. Meist braucht es für die wirklich genialen Ideen nicht einmal Alkohol. Kaffee reicht. Oder Tee. Vielleicht noch ein bisschen Sonnenschein – und: Voilá: Da ist sie. Die Lösung.

Bislang ist die Lösung noch völlig unterbewertet und wird nur auf wenigen Gebieten eingesetzt. Dabei kann sie an vielen Stellen nützlich, ja sogar hilfreich bis entscheidend sein: Die Widerspruchslösung. Noch gilt sie nur für die Patientenakte. Und für die Organspende ist sie in Deutschland immer mal wieder im Gespräch. Oder sie wird dringend gefordert. Gilt aber noch nicht.

Und ja: Es fehlt an Organspenden und es fehlt an Patientendaten. Deswegen ist die angenommene grundsätzliche Idee der allgemeinen Zusage ja an und für sich schon eine ausgesprochen geniale Idee: Wer nicht nein sagt, der hat ja gesagt. (By the way: Das hat man gern auch den Opfern von Vergewaltigung unterstellt: Sie haben nur nicht laut genug nein gesagt. Aber die Widerspruchslösung scheint bei Vergewaltigungen sehr grundsätzlich gar nicht zu funktionieren.)

Aber kommen wir zum eigentlichen Punkt. Den Punkt, den meine Familie mit etwas Kaffee und viel Sonnenschein plötzlich glasklar vor Augen hatte. Klar: Heute ist Wahltag. Und auch wenn die Wahlbeteiligung in diesem Jahr bis zum Kaffeetrinken – es ist übrigens nicht nur in Köln schon Karneval – Grund zur Hoffnung gibt: So viele verschenkte Stimmen! 1969 lagen wir mit der Wahlbeteiligung noch bei über 90 Prozent. Gut, das war der Spitzenwert. 2021 waren es nur noch 76,4 Prozent. Fast ein Viertel der Stimmen – hoffnungslos verfallen.

Das geht auch anders. Die Widerspruchslösung muss her. Stellen Sie sich mal vor, man hätte diese Stimmen damals, 2021, als die Regierung angetreten ist, die die nächsten vier Jahre nicht schadlos überstehen sollte, sinnvoll einsetzen könne. Sozusagen als Joker. Oder als Ass im Ärmel. Oder als Multiplikator. Oder als Entscheidungsfinder.

Weiterlesen
  276 Aufrufe
276 Aufrufe

Aber Hatschi! Neues aus der Immunforschung

Die Rubrik, in der der Text steht, von dem ich Ihnen hier berichten will, heißt: Lifestyle, Fitness & Gesundheit. Das Medium ist die „freundin“. Das Thema: Die Grippewelle. Es könnte aber auch eine andere beliebige Krankheit sein. Das eigentliche Thema nämlich ist die Forschung. Und hier wird es irgendwie abstrus. Die Wissenschaft hat nämlich festgestellt, dass es das Immunsystem von Menschen aktiviert, wenn sie Videos von niesenden oder kranken Personen angucken.

18.02.2025: https://www.freundin.de/lifestyle/fitness-gesundheit/studie-videos-von-kranken-menschen-aktivieren-immunsystem

Daraus kann man doch was machen: Im ÖPNV zum Beispiel, in dem die Ansteckungsgefahr ja so etwas wie eine öffentlichen Bedrohung oder eine Bedrohung der Öffentlichkeit geworden ist. Stellen Sie sich vor, über den Bildschirm, der sonst ihre Route, die nächste Haltestelle, das nächste Haltezeichen einblendet, werden Ihnen Videos von niesenden Menschen gezeigt. Und schon rappelt sich Ihr Immunsystem auf und beginnt Sie zu schützen. Natürlich, man könnte sich das ja viel einfacher machen – und bräuchte nur den niesenden, hustenden und erkälteten Menschen in eben diesem Bus oder ebendieser Bahn beim Niesen und Husten zuschauen. Aber so einfach ist es eben nicht. Vor allem nicht nach der coronaren Abstandslektion. Nein, wir rücken einander nicht nur nicht mehr auf die Pelle. Man schaut den anderen auch nicht auffällig an. Schon gar nicht, wenn er niest oder hustet. Das ist so unanständig, wie ansteckend. Da käme doch so ein Video gerade richtig, oder?

Aber wir können auch umschalten: Wartezimmer TV. Die Immunbehandlung, noch bevor der Arzt kommt … Oder noch besser: Gesundheits-Apps könnten doch gut gelegentliche Kurznies-Videos in ihre Anwendung einbetten. Ideen gibt’s unendlich viele, im Grunde so viele, wie es Bildschirme gibt. Auf Handys, im Fernsehen, im Internet, auf Werbetafeln …

Und falls Sie glauben, die „freundin“ oder gar ich, verbreiten hier mit Freude Fake-News, dann haben Sie sich wahrscheinlich getäuscht. Die Uni Hamburg berichtet hier, 04.02.2025, selbst von ihren bahnbrechenden Erkenntnissen:
https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2025/pm4.html

Weiterlesen
  263 Aufrufe
263 Aufrufe

Kaffee statt Branntwein - Geschichtliche Einblicke

Wenn das keine Nachricht ist: „Nach Jahren ohne Kaffee und Kuchen: Bald eröffnet die Krankenhaus-Cafeteria“, titelt die Schwäbische am 22.01.2025:
https://www.schwaebische.de/regional/sigmaringen/sigmaringen/nach-jahren-ohne-kaffee-und-kuchen-bald-eroeffnet-die-krankenhaus-cafeteria-3258352

Ganz klein darüber eine Dachzeile: „Großer Festakt“.

Wenn das keine Nachricht ist, oder? Ganz ohne Ironie. Es ist eine Nachricht. Denn, daran lässt der Autor keinen Zweifel, es fehlte im Krankenhaus nicht nur der Kaffee, es fehlte auch der Ort zum Verweilen. Die Sigmaringer Zeitung berichtete fortlaufend.

Die ganze Wahrheit aber ist viel tiefgreifender als die Nachricht über einen Festakt fürs Krankenhauscafé es sein kann: Kaffee und Kuchen sind nämlich deutsches Kulturgut. Laura Riedner weiß darüber mehr. Sie studiert Journalistik und macht ihr Pflichtpraktikum in der Online-Redaktion des Goethe-Institutes in München. Ihr Artikel über Kaffee und Kuchen huldigt dem Kaffee und seiner Kultur, ist ganz bestimmt nett, Pflichtlektüre jedoch keinesfalls – denn die Autorin schreitet mit Siebenmeilenstiefeln durch die Zeit; beginnend in einem Kaffeehaus in Bremen im 17. Jahrhundert. Und schon zwei Sätze weiter verweilt die Autorin in den 1950er-Jahren. Schade. Denn es gibt viele schöne und längst vergangene Geschichte(n) aus deutscher Kultur – nicht nur aus Bremens Kaffeehaus.
https://www.goethe.de/prj/ger/de/wow/25859831.html

1778 zum Beispiel. Im Lippischen Intelligenzblatt kämpft im April an vorderster Front und auf den ersten Seiten der Regierende Graf und Edle Herr zu Lippe, Simon August, persönlich und gesetzlich gegen den Kaffeekonsum seiner Untertanen.
https://zeitpunkt.nrw/ulbms/periodical/zoom/5296661

Weiterlesen
  284 Aufrufe
284 Aufrufe

Zur Verkabelung der Frau - eine spöttische Analyse

Zugegeben: Mein Puls schlägt nicht immer mit dem Geist der Zeit und mein Ohr überhört auch schon mal die Taktschläge des Zeitgeistes. Meist lässt sich eine verpasste Wahrnehmung dann schnell korrigieren, denn das gute am Zeitgeist ist: Er ist oft konform. Mit wenigen Analogieschlüssen kann also der oder die Zeitlose wieder Schritt halten, mit denen, die da geistig auf der Höhe der Zeit sich wähnen.

Doch bei der Anzeige eines Discounters half mir meine Fähigkeit, in Analogien zu denken, kaum weiter. Im Gegenteil: Dort wird nämlich ein kabelloser BH angepriesen.

Wie bitte?

Kein Zweifel, diese Anzeige muss ein Mann entworfen haben. Und dieser Mann muss, ganz in Gedanken vielleicht, das Kabel mit dem Bügel verwechselt haben. Und auf die Bügel kann der BH tatsächlich gern verzichten. Wie auf vieles weitere auch: es gibt nämlich nicht nur bügellose BHs, es gibt nahtlose BHs und sogar trägerlose BHs. Formlose BHs mag es auch geben, vielleicht nicht unbedingt in der Werbung. Stillose BHs gibt es garantiert nicht in der Werbung. Still-BHs hingegen schon. Aber BHs ohne Kabel? Was sagt das aus über das Bild der Frau? Muss die Frau im Allgemeinen erst verkabelt werden, um am Zeitgeist angeschlossen zu sein? Sicher, dann bedeutet der kabellose BH nun eine grenzenlose Befreiung. Und die Frau wäre dann wieder auf der Höhe ihrer Zeit: Denn auch die Musik spielt längst kabellos. Laptop und Maus kommen ebenso ohne Kabel aus wie Akkurasenmäher und viele, viele andere Elektrogeräte. Kabel? Vielleicht noch auf dem Bau.

Hat man diese Befreiung erst begriffen, leuchtet einem auch sofort ein, warum dieser BH ein Komfort-BH ist! (Auch hier ist es spannend, nach rückwärts zu denken: Wenn es lohnenswert scheint, den Komfort eines BHs anzupreisen, lässt das doch nur den Rückschluss zu, dass der Komfort beim BH keineswegs Standard ist. Wobei: Als Frau braucht man so weit nicht denken, der komfortlose BH liegt garantiert ungeliebt in irgendeiner Ecke im Schrank.)

Weiterlesen
  335 Aufrufe
335 Aufrufe

KBV Praxisnachrichten

PraxisNachrichten

Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

Neueste Kommentare

Mechthild Eissing Finanzkommission Gesundheit soll bis Ende März Vorschläge liefern
29. September 2025
Außerdem will Nina Warken bis zum Frühjahr die elektronische Überweisung auf den Weg gebracht haben....
Mechthild Eissing Linksammlung zum EHEC-Ausbruch in Mecklenburg-Vorpommern - mit Zahlen aus anderen Gebieten
16. September 2025
Der NDR berichtet am 16.09.2025 über die weitere Entwicklung der EHEC-Infektionen in Mecklenburg-Vor...
Mechthild Eissing extra 3 - Alles über Jens Spahn - Kleine Linksammlung
28. Juli 2025
300 Menschen haben am 25.07.2025 gegen Jens Spahn demonstriert. Bericht vom WDR, 25.07.2025: https:/...

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.