Nicht nur im Krankenhaus – auch über die Flüsse bereiten sich antibiotikaresistente Bakterien aus. Der Standard berichtet über Erkenntnisse aus Wien, 01.07.2024. Nur eine Zahl als Leseanregung: In Europa sterben jährlich mehr als 35000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit antibiotikaresistenten Bakterien:
https://www.derstandard.de/story/3000000224350/resistenzen-gegen-antibiotika-verbreiten-sich-ueber-die-donau
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Ärztekammer Niedersachsen und die Medizinische Hochschule Hannover hatten zu einem „Zukunftsdiskurs“ geladen. Es ging um die Anwendung von KI in der Medizin – vor allem aber um Folgen, Verantwortlichkeiten, Abläufe. Marie-Claire Koch war für heise.de dort und hat einen Artikel geschrieben, der das Grübeln anregt und wunderbar zu lesen ist. 17.06.2024:
https://www.heise.de/news/Aerzte-lehnen-heimliche-KI-Ueberwachungs-App-zur-Suizidpraevention-und-Co-ab-9765367.html
Der Kölner Stadt-Anzeiger veröffentlicht einen Gast-Kommentar von Frauke Rostalski über die Notwendigkeit der parlamentarischen Aufarbeitung des Umgangs in und mit der Corona-Pandemie. Anlass für den Kommentar ist ein Prozess in Köln, der sich mit den Betreibern einer Webseite auseinandersetzt, die öffentlich zugängliche Zitate gesammelt hatte, in denen Impfgegner diffamiert wurden. Absoluter Lesetipp. Online erschien der Kommentar am 06.06.2024, in der Papier-Ausgabe ist er am 10.06.2024 auf Seite 2 zu finden :
https://www.ksta.de/politik/koelner-prozess-ist-eine-feindesliste-mit-impfbefuerwortern-eine-straftat-805676
Die Kirchenzeitung des Bistums Münster „kirche+leben“ hat sich als Themenwoche die Berichterstattung über Spitzenmedizin in katholischen Krankenhäusern vorgenommen. Hier die ersten vier Artikel (weitere Artikel verlinke ich ggf. dann laufend):
03.06.2024, Folge 1:
„Neue Lebensqualität dank Chip im Kopf – Seltene OP auch in Hamm“
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/neue-lebensqualitaet-dank-chip-im-kopf-seltene-op-auch-in-hamm
04.06.2024, Folge 2:
„Drohnen statt Taxis – so will die Franziskus-Stiftung Krebs-OPs verkürzen“
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/drohnen-transport-operationen-gewebeproben-franziskus-stiftung-muenster
05.06.2024, Folge 3:
„Gronau: Wie Roboter ,DaVinci’ bei der Prostata-OP hilft“
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/antonius-hospital-gronau-prostata-operation-da-vinci-roboter
06.06.2024, Folge 4:
„Marien-Hospital Marl: Wenn es „ans Herz“ geht, zählt Vertrauen besonders“
https://www.kirche-und-leben.de/artikel/marienkrankenhaus-marl-herzinfarkt-diagnose-behandlung-elektrophysiologie
Eigentlich eine ganz alltägliche Geschichte, so sollte man meinen: Ein Mann hat Schmerzen, kommt ins Krankenhaus, die Ärzte gucken, ob und wie man dem Kranken helfen kann – und im glücklichen Fall können sie das auch.
In dieser Geschichte, die sich so im Pasewalker Krankenhaus ereignet hat, konnte diesem Mann tatsächlich geholfen werden. Das Glück am Ende der Geschichte bezieht sich aber auch noch auf ganz andere, vielleicht ebenso alltägliche Umstände: Man hatte zuvor den Kindern des Mannes andernorts bescheinigt: Ihr Vater ist alt, dem kann man nicht mehr helfen. In Pasewalk aber hatten Ärzte und Pfleger nicht nur geholfen, sondern sich auch noch gekümmert. Auch über das Krankenbett hinaus.
Den ganzen Bericht können Sie im Nordkurier lesen, aufgeschrieben von Susanne Böhm, 10.04.2024:
https://www.nordkurier.de/regional/pasewalk/angehoerige-senden-dicken-dank-ans-pasewalker-krankenhaus-2423004
Die Suche nach der Herkunft des Coronavirus mit eigenartiger Gestalt führte die Forscher in Wisconsin durch alle Abwasserkanäle – und auch auf andere (Ab-)wege. Heise online zeichnet den Weg nach – und führt auch das Beispiel von 1959 an, als eine Typhusinfektion bis hin zu einer einzelnen Frau „zurück“geführt wurde. Die Frage dabei: Wie weit darf man durch die Abwasserkanäle bis aufs Individuum zurück sich forschen. Anders gefragt: Wo fängt der Datenschutz im Abwasser an. Lesetipp! 26.03.2024:
https://www.heise.de/hintergrund/Wie-Forscher-einen-mysterioesen-Covid-Fall-zu-sechs-Toiletten-zurueckverfolgten-9663793.html
Business Insider berichtete über die mysteriöse Coronavariante aus Wisconsin am 09.06.2023:
https://www.businessinsider.de/leben/international-panorama/neuer-corona-stamm-forscher-untersucht-abwasser/
Michael Pohl hat sich in der Augsburger Allgemeinen einen sehr grundsätzlichen Angriff vorgenommen. „Der Professor mit der Brachstange: Scheitert Karl Lauterbach?“ – so der Titel seines Kommentars. Eine Zwischenzeile lautet: „Lauterbach will Lauterbachs Reformen reformieren“. Schöner kann man’s ja gar nicht mehr sagen. Was Michael Pohl dem Bundesgesundheitsminister nachträgt ist aber mehr, als dass er über den Stillstand in der Gesundheitspolitik klagt, an dem er selbst maßgeblich mitgewirkt hat. Es geht um eine grundlegende Kritik an Lauterbachs Plänen und Arbeitsweisen. Eben um die Brechstange. Lauterbach, so der Vorwurf, beziehe in seine Pläne niemanden ein und ziele mit seiner Klinikreform auf ein Förderprogramm für Unikliniken, dass zulasten der Versorgung in der Fläche gehe. Lesetipp!
22.03.2024:
https://www.augsburger-allgemeine.de/politik/kommentar-der-professor-mit-der-brechstange-scheitert-karl-lauterbach-id70219781.html
Das Krankenhaus in Reinbek, Schleswig-Holstein, sammelt Bilder von Babys, die dort geboren wurden. Dabei wird eins deutlich: Das Krankenhaus ist ganz oft wesentlicher Bestandteil von Familiengeschichten. Schöne Lesegeschichte mit dreiminütigem Fernsehbeitrag. Mit einer Erkenntnis darüber hinaus: Das Ganze ist immer mehr als die Summe seiner Teile – und das Krankenhaus ist selbst schon mal Familie:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Babyfotos-verbinden-Krankenhaus-in-Reinbek-feiert-Jubilaeum,babyaktion100.html
Das Krankenhaus hat bereits 100 Fotos auf seiner Internetseite veröffentlicht:
https://www.krankenhaus-reinbek.de/newsblog/2024-01-26/unsere-jubilaeums-baby-bilder-galerie-ist-online
Fotos vom Filmtermin hat das Krankenhaus auf Facebook eingestellt:
https://www.facebook.com/KrankenhausReinbek/?locale=de_DE
Auch das Hamburger Abendblatt sah Potential in der Babygeschichte und wirbt mit dem Anriss der Geschichte des Babyfotos von Tagesschausprecher Thorsten Schröder fürs Abo:
https://www.abendblatt.de/region/stormarn/article241692140/Wie-Tagesschausprecher-Thorsten-Schroeder-als-Baby-aussah.html
Irgendwie auch tröstlich: Der Krebs ist älter als die Menschheit, so die dringende Vermutung. Wie die Menschheit dem Krebs auf die Spur kam, die alten Ägypter ihn schon zu operieren versuchten, worauf der Name der Krankheit mutmaßlich zurückzuführen ist, berichtet Lisa Lamm in National Geographic am 02.02.2024. Mehrere Bilder, ein Link zu einem Artikel zur Krebsrate vor der Industrialisierung usw. Kurz: Super für den schnellen Überblick, schön zu lesen. Vielleicht dann aber doch wieder zu kurz:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2024/01/wie-die-menschen-krebs-entdeckten-medizin-krankheit?utm_source=pocket-newtab-de-de
Da hat sich die Autorin Theresa Bäuerlein viel vorgenommen. Dabei ist eigentlich schon zu Beginn ihres Textes klar, was sie sagen will: Bauch und Kopf arbeiten eigentlich zusammen. Sollten es zumindest. Das zu erklären ginge in einem Satz. Aber Theresa Bäuerlein hat viel mehr vor: Sie skizziert das Verhältnis von Bauch und Kopf in dieser unserer Gesellschaft. Und streift dabei vom Sportunterricht zur Werbung und zurück. Nicht ohne Umwege in andere Gefilde, zum Beispiel bis zu den Pinguinen oder bis in die Nachrichtenredaktionen. Unterwegs kann sie wunderbar zuspitzen. Oder die Sprachbilder so wählen, dass man unwillkürlich lachen muss. Will sagen: Es macht wirklich Spaß ihren Text zu lesen – und man teilt gerne die eine oder andere Beobachtung mit ihr. Noch dazu in der Freude, dass das jetzt aber jemand schön gesagt hat. Aber: Ihr Artikel ist tatsächlich ausgesprochen lang. Es gibt ja auch viel zu erzählen. Oder wussten Sie schon, wie Chat-GPT Männlichkeit und Weiblichkeit definiert? Ja, Ihr Verdacht ist nicht unberechtigt und das Klischee nicht weit. Also: Deutlicher Lesetipp. Für alle, die im Kopf mal raus müssen.
Der Artikel ist eingestellt beim Krautreporter, erschienen am 30.01.2024 in der Rubrik „Sinn und Konsum“:
https://krautreporter.de/sinn-und-konsum/5221-das-beruhmte-bauchgefuhl-ist-gar-keins?utm_campaign=pocket-visitor
Dr. Volker Eissing aus Papenburg machte zu Beginn der Corona-Pandemie medial deutschlandweit großen Eindruck mit seinem Impfcontainer und seinem Anspruch, täglich 1000 Patienten zu impfen. Die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) blickt nun mit ihm zurück – auch auf den Wandel seiner Haltung zur Impfung. Empfehlen würde er sie nämlich nicht mehr. Aber aus damaliger habe es keine Alternative gegeben. Der Artikel in der NOZ ist seit 29.01.2024 online:
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/papenburger-hausarzt-volker-eissing-empfiehlt-corona-impfung-nicht-mehr-46358310
Für eine Einordnung von Coronaerkrankungen im Alltag hat das ZDF die Virologen Jürgen Rissland und Hendrik Streeck interviewt. Der Text ist unbedingt lesenswert und ist bemüht, möglichen hysterischen Reaktionen den Boden zu entziehen. 24.11.2023:
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/coronavirus-welle-immunitaet-long-covid-virologen-100.html
Ulrike Koock ist Hausärztin auf dem Land, Mutter zweier Kinder - und liebt ihren Beruf. Trotz aller Schwierigkeiten. Ein Bekenntnis, online gestellt aiuf Medscape, 23.08.2023:
Dr. Mohamed Helmy wird heute (25.07.2023) mit dem Google-Doodle, also dem Bild im und ums Google-Logo geehrt Der ägyptische Arzt arbeitete zur Zeit der Nazis in Berlin – und er rettete mehreren Juden das Leben. https://g.co/doodle/asb8dba
Die Lesegeschichte dazu finden Sie heute auch
in der Augsburger Allgemeine:
https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/dr-mod-helmy-der-aegyptische-arzt-der-juden-vor-den-nazis-rettete-id67322876.html
in der Bild:
https://www.bild.de/unterhaltung/leute/leute/dr-mod-helmy-im-google-doodle-der-mutige-arzt-der-juden-versteckte-84808888.bild.html
im Stern:
https://www.stern.de/gesellschaft/dr--mod-helmy--der-mutige-aegyptische-arzt--der-den-juden-half-33678172.html
Wunder gibt es immer wieder. Wunderbare Heilungen wohl auch. In dieser Lesegeschichte aus Westfalen hat ein Patient eine Krebserkrankung überstanden, bei der die Aussicht auf Heilung gering war. Aus Dank hat er eine Kapelle gebaut. – Eine schöne Lesegeschichte fürs Wochenende in der Westfalenpost, 17.05.2023:
https://www.wp.de/staedte/kreis-olpe/nach-schwerer-krankheit-mann-aus-wenden-baut-eine-kapelle-id238426873.html
Das neue Klinikkonzept des Bundesgesundheitsministers Karl Lauterbach wird von allen Seiten perforiert, so die Beschreibung in der ZEIT. Der Artikel hilft seinem Leser wieder auf den aktuellen Stand. Lesetipp! 27.03.2023:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-03/karl-lauterbach-krankenhausreform-bundeslaender
Bildhinweis: Gemälde von Karl Stieler, 1820. Bild bei Wikipedia: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/6/6f/Beethoven.jpg
Wenn Wissenschaftler Haare spalten, tun sie das nicht immer (nur) im Diskurs. Sie tun es auch der Wissenschaft und der Erkenntnis zuliebe. Die Erkenntnisse, die das Zerteilen von Haaren von Ludwig van Beethoven hervorbringt, sind erstens hochinteressant – und zweitens gipfeln sie am Ende wahrscheinlich wieder in Haarspaltereien. Forschungsgrundlage sind acht Haarlocken, die von Beethoven stammen sollen – und die nach Genanalyse zumindest auf Verwandtschaft verweisen.
Das Fleckfieber heißt tatsächlich Fleckfieber, weil es auf der Haut Flecken erzeugt. Es wird auch Flecktyphus genannt. Aber nicht weil es eine Typhus-Erkrankung ist, sondern weil das griechische Wort typhos „Nebel“ bedeutet – und die Erkrankten Bewusstseinstrübungen erleiden. Um die Impfung gegen Fleckfieber hat sich ein Mann namens Ludwik Fleck verdient gemacht – und das dürfte ihm im Nationalsozialismus sein Leben gesichert haben. Das alles und noch viel mehr können Sie im „Spektrum“ nachlesen. Der informative Leseartikel ist vom 11.01.2023:
https://www.spektrum.de/kolumne/kleine-geschichte-des-forschers-ludwik-fleck/2097564?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
Und wer noch mehr wissen will, hier der Link zu Ludwik Flecks Wikipedia-Artikel:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ludwik_Fleck
Die heilige Corona hat einen eigenen Schrein im Aachener Dom – und der wurde 2020, aus aktuellem Anlass, aus dem Archiv geholt, entstaubt und auch in einer Ausstellung gezeigt. Dafür ist es nun wohl leider deutlich zu spät. Aber der Artikel auf der Seite der Aachener Domschatzkammer zeigt schöne Fotos - und klärt darüber auf, wieso die heilige Corona (möglicherweise) überhaupt in den Ruf kam, Schutzpatronin bei Seuchen zu sein.
https://www.aachener-domschatz.de/die-heilige-corona-ruht-in-der-aachener-domschatzkammer/
Je mehr Menschen bei einem Notfall, Unfall, Verbrechen in der Nähe sind, desto unwahrscheinlicher wird es, dass von ihnen jemand hilft. Die Psychologie des Zuschauereffektes, Artikel in National Geographic, 17.11.2022:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/10/der-zuschauer-effekt-nichts-sehen-nichts-hoeren-nicht-helfen?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE
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