Kokain gegen Schmerzen, Quecksilber gegen Syphilis. Und Theriak für oder gegen alles Mögliche. Wer in der Geschichte der Medizin sich nur ein wenig umgelesen hat, dem sind diese Anwendungen geläufig – oder zumindest schon mal vor die Augen gekommen. Mehr davon hat Geo in einem Artikel gesammelt – und für den Leser schön aufbereitet. 21.10.2024:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/kuriose-heilmittel-in-deutschen-apotheken-35145782.html?utm_source=pocket-newtab-de-de
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
„,Das hättest du dir doch an den fünf Fingern abzählen können, dass ein so dünner Ast nicht trägt,’ meinte mein Freund lachend, als ich vom Baum fiel.“
Wahrscheinlich können auch Sie diesen Satz sofort seiner Herkunft zuordnen. Diese fehlende Lebens- und Wirklichkeitsnähe ist ja ausgesprochen verräterisch. Wir bewegen uns hier ganz gewiss irgendwo im Bereich der Sprachpädagogik.
Entnommen ist der Satz einer Liste von Redewendungen zum Thema Finger – und es gibt dort noch viel mehr dieser wunderschönen, gestelzten oder auch gedrechselten Beispielsätze:
https://www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=10745
Die fünf Finger abzählen hingegen, können auch Sie wahrscheinlich seit Kindertagen: „Das ist der Daumen, der schüttelt die Pflaumen, der hebt sie auf, der bringt sie nach Haus – und der klitzekleine, der isst sie alle auf.“
Aber eigentlich will ich mich hier nur einem einzigen Finger zuwenden: Es ist der Ringfinger. Auch Goldfinger genannt. Oder eben, und darum geht’s: der Arztfinger. Wie er zu diesem Namen gekommen ist? Dazu gibt es in alten und neuen Zeitungen alte und neue Nachrichten und Theorien, die sich auch manchmal ganz gut ergänzen. Fangen wir in der Gegenwart an. Bei Wikipedia wird der Arztfinger, profan zusammengefasst, so erklärt: Eigentlich trug einstens der Arzt mit dem Mittelfinger die Salben auf. Da nun aber der Mittelfinger schon seinerzeit ein Stinkefinger war, wurden die ärztlichen Aufgaben dem Ringfinger – oder dem Goldfinger – übertragen. Wikipedia kann auch mit dieser Theorie auf ein Arztbüchlein von 1658 zurückverweisen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ringfinger
Nicht ganz neu – aber zum Schmunzeln reicht dieser Fund bestimmt noch:
Bis zum Ende des Artikels in der Kreiszeitung war ich mir nicht sicher, ob diese Forschung unter der Abteilung britischer Humor oder unter der Rubrik britischer Ernst zu verbuchen ist. Auf jeden Fall haben Forscher an der Cambridge herausgefunden, dass Strumpfhosen gegen Corona wirken. Wenn Sie mehr wissen wollen: In der Kreiszeitung begleitet Sie ein Autor quer durch den Sachverhalt und verlinkt Sie zwischendurch zu anderen, ebenfalls ganz wunderbaren Hilfsmitteln wie Lakritz. Kehrt wieder zurück und hilft Ihnen beim Staunen durch die Beschreibung der Möglich- und Unmöglichkeiten. Denn: Selbstverständlich gehört die Strumpfhose, die dem Virus Einhalt gebieten soll, ins Gesicht. Der Artikel ist vom 08.02.2022 – und ist damit zeitlich weit vom Aprilscherz entfernt.
https://www.kreiszeitung.de/europa/kein-witz-strumpfhosen-helfen-gegen-corona-infektion-warum-24h-91290017.html
Das Thema bleibt in der Welt der Medien natürlich nicht unbeachtet, und so treibt der eine diesen Spott und der andere jenen mit der Strumpfmaske über dem Gesicht. RTL versucht sich mit „Hände hoch! Corona-Überfall“ (09.02.2022):
https://www.rtl.de/cms/neue-uk-studie-strumpfhosen-sind-gegen-corona-besonders-wirksam-4914591.html
Wer an dieser Stelle noch nicht genug hat, der wird im Internet unter den Schlagwörtern Corona und Strumpfhose bestimmt mehr als fündig ...
Es war der 1. Dezember 1720, der erste Adventssonntag, als Franz Xaver Hallauer, Jesuit, seine Pestpredigt hielt. Jetzt, 301 Jahre später, erinnert die Süddeutsche Zeitung an diese Predigt, an die Pest und zieht Vergleiche zur Gegenwart. Das macht Merlin Wassermann so wunderbar, dass Sie unbedingt in den Artikel reinschauen sollten. Oder sind Sie schon mal auf die Idee gekommen, dass eine Wallfahrt eine Public-Health-Maßnahme ist? Und der Plan, Glühwein aus der Hirnschale des heiligen Sebastian zu trinken, ist eine Übersetzungsstrategie, die vielleicht dem einen oder anderen schon zu makaber ist. Trotzdem oder genaus deswegen: Unbedingt lesenswert. Und eines fällt auf: Außer ein paar Psychologen und/oder Psychotherapeuten gibt es hier und heute viel weniger Sorge um unser Seelenheil. Vielleicht ist damit ja ein deutlicher Mangel benannt?
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/corona-pest-predigt-ebersberg-st-sebastian-1.5477093
Kleiner Nachtrag wegen der mangelnden Sorge ums Seelenheil. katholisch.de weist schon vor einem Jahr, im Dezember 2020, das in 2020 meistgeklickte Bibelwort aus. Es kommt von Jesaja und lautet: „Hab keine Angst“. Genaueres und mehr hier:
https://www.katholisch.de/artikel/27866-hab-keine-angst-ist-meistgelesener-bibelvers-2020
Die Grippezahlen sinken, die Fleischproduktion auch, die Vögel zwitschern gefühlt lauter, wahrscheinlich ist aber nur der Verkehr leiser, die Geburtenzahl ist 2020 gesunken, obwohl anderes spekuliert wurde. Die Zahl der Eheschließungen nahm ab, was zu vermuten war. Der CO2 –Ausstoß hat ebenfalls abgenommen, was zu begründeten und unbegründeten Hoffnungen und Diskussionen Anlass gab. Kurz: Die Pandemie ändert alles.
Hier aber nun eine Änderung, die sich erst auf dem zweiten Blick als Corona-Folge erschließt: Die Zahl bakterieller Infektionen steigt seit 2020 – und das Bundesinstitut für Risikobewertung vermutet einen Zusammenhang mit der Pandemie. Wie das? Es sind vor allem Salmonellenerkrankungen, die sich häufen. Das Bundesinstitut führt das auf verändertes Essverhalten zurück. Und beschreibt dieses veränderte Essverhalten durchaus sachlich. Vollkommen unsachlich übersetzt ist aber gemeint: Die Deutschen essen ihr Geflügel nicht mehr im Restaurant und wissen sich in der heimischen Küche vor den Salmonellen nicht hinreichend zu schützen.
Die Nachricht finden Sie auf Ruhr24.de, 13.05.2021:
https://www.ruhr24.de/service/coronavirus-infektion-symptome-bakterien-salmonellen-abtoeten-ansteckung-fleisch-bfr-deutschland-90530456.html
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat seinen eigenen Text aum 28.04.2021 hier veröffentlicht:
https://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2021/18/mehr_salmonellen_infektionen_in_europa__hygieneregeln_helfen__gefluegel_sicher_zuzubereiten-271764.html
Weitere Quellen:
Bildhinweis: Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Salmonellen#/media/Datei:SalmonellaNIAID.jpg
***
50, 35, 25, 20, 10, 0.
Im Corona-Skat hat Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Aschermittwoch öffentlich ihren Mitspielern Null Ouvert vorgeschlagen. Ihre Karten legt sie gleich offen auf den Tisch. Wie beim Skat auch ist die Nullrunde erst später in die Corona-Diskussion eingebracht worden. Wobei: Nach der Nullstrategie, die Kölns Oberbürgermeisterin pressewirksam und aus eigener Quarantäne anstrebt, wäre bei einem Inzidenzwert von 10 das Spiel schon so gut wie gewonnen, und die Ampel fürs öffentliche Leben könnte für die Teilnehmer dieser Skatrunde auf Grün (= Pik) gesetzt werden. Vielleicht sollten wir Henriette Reker also, um beim Skat das richtige Solo zu spielen, lieber zum Pik-Solo raten. Und wenn sie dabei hinterher doch nicht aus dem Schneider kommt, ampeln wir alle auf Rot. Aber in Wirklichkeit hat Frau Reker bislang nur ein Bilderbuch auf der Hand – zum Solo reicht’s ja gar nicht.
Mit dem Lkw auf den Weihnachtmarkt, das geht gar nicht, dagegen wurde dann auch zur Sicherheit gepollert. Corona aber öffnet nun zumindest dem Auto Tor und Tür, wo vorher Schloss und Riegel für. Hier ein Video aus Unterbrunn, eingestellt auf Youtube von Russia Today
https://www.youtube.com/watch?v=2HKVBKLjHlY
Auch die Bild-Zeitung war da und hat getestet. Das Video hat für den Zuschauer den Vorteil, dass es berichtet, was so alles auf der Speisekarte steht.
Glühwein gibt’s durchs Fahrerfenster | BILD testet Drive- In-Weihnachtsmarkt - München - Bild.de
Aber auch in Landshut können Sie in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt erfahren:
ZDF:
https://www.zdf.de/nachrichten/video/panorama-drive-in-weihnachtsmarkt-100.html
Lebende Frühchen in Brutkästen als Ausstellung – damit hat der Stern wohl eine der Geschichten aus dem Bereich der Medizin ausgegraben, die mindestens skurril ist. Ein Mann, der sich als Arzt ausgab, stellte von 1903 bis 1943 im Vergnügungpark auf Coney Island die Frühgeburten aus – und ermöglichte so ihr Überleben. Denn Brutkästen waren teuer – und die Mediziner glaubten nicht daran, dass die Frühchen überleben könnten. DerBericht von Amelie Graen erschien am 19.10.2019:
Sputnik berichtet über einen dänischen Patienten, dem in der Nase ein Zahn wuchs. Jahrzehntelang wohl ohne Beschwerden. Und dann musste lange nach der Ursache gesucht werden für den Ausfluss aus dem Nasenloch (25.2.2019):
Auch im Kanton Luzern steigen die Arztkosten stetig. Doch dagegen kann was getan werden, meinen die politisch Zuständigen. Eine Kampagne soll weiterhelfen – und DJ Bobo hilft auch. Er lässt sein Konterfei plakatieren: Gehen Sie nicht wegen jedem Bobo zum Arzt, lautet der Rat an alle, die ein wenig hypochondern oder einfach nur voreilig sind.
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