Awo und Diakonie in Niedersachsen drohen damit, aus der Pflege auszusteigen. Ihr Vorwurf: Die Krankenkassen drücken die Preise und vergleichen mit Pflegediensten, die ihre Pflegekräfte nicht nach Tarif zahlen müssen. Awo und Diakonie sind jedoch an die Tarife gebunden. Zwei Schiedsgerichtstermine am Donnerstag und Anfang April könnten Klärung bringen.
Der Marburger Bund droht nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit Streik. 55.000 Klinikärzte könnten streiken. Vorbereitungen müssen noch getroffen werden, Urabstimmung wird vorbereitet.
Eine Reportage im „Campus“ in der „Zeit“: Anna-Sophia Barbutev hat in Sofia eine Studentin der Medizin begleitet. Die Überschrift lautet „Wo ein Assistenzarzt 350 Euro verdient“. Doch sie trifft den Artikel in nur einem Punkt. Es geht um viel mehr. Studium, Alltag, Sehnsüchte .... Lesenswert (17.3.2019).
Die Freie Presse veröffentlicht ein Interview mit Klaus Heckemann, dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen. Das Thema ist das neue Terminvergabegesetz, das den Engpass zwar verwalten will – den Ärztemangel aber nicht beseitigen kann. Überschrift: „Das Hauptproblem sind fehlende Ärzte“(17.3.2019):
https://www.freiepresse.de/ratgeber/gesundheit/das-hauptproblem-sind-fehlende-aerzte-artikel10471133
Das Radio „Antenne Niedersachsen“ hat sich ausführlich dem Thema Ärztemangel auf dem Land gewidmet. Beginnend mit den Zahlen: Schon jetzt fehlen demnach 355 Ärzte in Niedersachsen – und bis 2030 gehen noch etwa 2000 Ärzte in den Ruhestand. Die Projekte die das Radio vorstellt:
Von 2812 Ärzten an der Berliner Charité sind laut Berliner Tagesspiegel 2077 Ärzte befristet angestellt. Möglich ist das, da für die Charité als Universitätsklinik eine Ausnahme gilt bei Kettenverträgen. Die sind nämlich – um Forschungsprojekte nicht zu gefährden – seriell möglich. Die Grünen haben nachgefragt, der Tagesspiegel das Thema aufgenommen (17.3.2019):
In Hamburg beginnt die Digitalisierung und Vernetzung der Krankenhäuser bei Asklepios. So ist es zumindest zwei Zeitungsberichten zu entnehmen, die sich vom Stimmungsbild durchaus unterscheiden. Aber vielleicht wird aus beiden zusammen ja ein Bild. Die Welt berichtete am 7.3.2019, das Hamburger Abendblatt am 8.3.2019. Wobei das Abendblatt seinem Image treu bleibt – und mit der Furcht vor Amazons Schwester Alexa beginnt.
.... und hier die Geschichte der Ärztin, die vor ihrer eigenen Praxis nicht parken darf. Denn in der Straße gilt Anwohnerparken. Der Konflikt aus Hamburg in der Bild, 15.3.2019:
Nun ist es durch, das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG). Dass sich die Abkürzung anhört, wie der Tennisclub im Nachbarort, hatte der Bundesgesundheitsminister einstens selbst bestätigt. Und es ist nebensächlicher denn je.
Dennoch, das Unbehagen bleibt. Die Zeitungen jubeln, weil es jetzt, was die Terminvergabe betrifft, keine Patienten zweiter Klasse mehr geben soll. Den Fachärzten steckt diese Kröte quer im Hals, weil sie in die eigene Planung eingreift. Aber das TSVG ist viel mehr als nur ein Termingesetz. Auf 200 Seiten sind Dinge geregelt, die in den Nachrichten zwangsläufig untergehen müssen.
Hausarztpraxen schließen, neue Ärzte sind nicht nur auf dem Land schwer zu finden, MVZ wird – manchmal pauschalisierend – der Vorwurf der Gewinnmaximierung nachgesagt. Praxen, die an Krankenhäuser angebunden sind, wird vorgeworfen, eine Patientensammelstelle fürs Krankenhaus zu sein. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile, je nach Standort. In der „Rheinpfalz“ habe ich nun den Hinweis auf einen Praxenverbund gefunden, die offenbar erfolgreich ist. Leider sind die wenigen Hinweise nicht sehr informativ. Dennoch: Die Nachricht ist einen Hinweis wert.
Aktualität ist ja was ganz tolles – und gar nicht so leicht. Das Bundesgesundheitsministerium war gestern schon mal ganz aktuell und stellte die Antworten auf mögliche Fragen zu einem Gesetz ins Netz, das noch gar nicht beschlossen ist. Jens Spahn beantwortete am 13.3.2019 die Fragen zum Termingesetz TSVG, das heute im Plenum im Bundestag auf dem Plan steht. Bislang hat er 159 Aufrufe (14.3.2019, 7 Uhr 34.)
Der Deutschlandfunk bringt (12.3.2019) die Nachricht, dass Forscher Alzheimer an den Augen ablesen können:
Ärztemangel ist immer ein Thema. Und schon lange eines gewesen. Das stellt man fest, wenn man das Thema googelt. Häufig sind es dieselben Städtenamen, die entweder 2005 oder 2008 oder sonstwann für Schlagzeilen unter der Rubrik Ärztemangel sorgten. Hier ein paar aktuelle Schlagzeilen:
Der WDR hat die Situation der Geburtshilfe in NRW aufgearbeitet. Das Ergebnis war schon vorher klar: Es ist knapp an allen Ecken und Enden. Zahlen und Statistiken im Video beim WDR (12.3.2019):
Ein Sohn, dessen demenzkranker Vater 2011 gestorben ist, klagt gegen den Arzt. Dieser hätte seinen Vater zu lange leiden lassen. Der Vater war jahrelang bewegungsunfähig und künstlich ernährt worden. Schadensersatzforderung: 150000 Euro für Behandlugns- und Pflegekosten (Lippische Landes-Zeitung, 12.3.2019):
Die "Welt" kümmert sich um Medizin-Wearables – und um die Leser, die herausfinden können sollen, welche tragbaren medizinischen Messgeräte nützlich, funktionell und vor allem vertrauenswürdig sind (11.3.2019):
Über den Masernausbruch an einer Schule in Hildesheim berichtet die Hannoversche Allgemeine (11.3.2019). Mittlerweile dürfen nur noch Kinder die Schule besuchen, die eine Impfung nachweisen können. Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin fordert nun eine Impfpflicht.
Das Sana-Klinikum Lichtenberg kooperiert mit Technikkonzernen aus den USA – auch weil in Deutschland die Digitalisierung in der Medizin eher schleppend vorankommt. Auch die Nützlichkeit der AppleWatch, deren Möglichkeiten auf dem Nicht-US-Markt eingeschränkt wurden, wird getestet. Der Tagesspiegel berichtet (11.3.2019). Auch der Datenschutz ist am Ende Thema. Die bequeme Daunendecke zum Drüberlegen und Wegkuscheln: Große Player können sich Datenschutzlecks nicht leisten. Na dann ..... Trotzdem lesenswert.
Es sind immer nur regionale Nachrichten, die von regionalen Zeitungen und den regionalen Formaten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender berichtet werden. Immer stehen dabei Dringlichkeit und Notlage im Vordergrund – und doch bleiben diese Nachrichten auch danach noch meist regional. Die Rede ist von der Titelzeile „Geburtshilfe geschlossen“. Meist ist der Mangel an Hebammen der Grund.
Der Artikel von Hajo Zenker wird von den deutschen Zeitungs-Online-Redaktionen gern genommen. Es geht um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Zugrunde liegt dem Artikel eine Patientenbefragung des Klinikums Bogenhausen. Das Fazit: Mehr als die Hälfte der Patienten versteht kein Medizinisch. Hier nur drei der Fundstellen für den Text.
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