In Thüringen setzen sich Ärzteverbände für mehr Medizinstudienplätze in Jena ein.
Das BSI warnt vor Hackerangriffen auf ältere Windows-Versionen, berichtet der SWR, 12.6.2019:
https://www.swr.de/swraktuell/BSI-warnt-vor-Cyber-Angriffen-auf-aeltere-Windows-Versionen,bsi-cyber-angriff-windows-100.html
Die Pressemitteilung vom BSI selbst, 12.6.2019:
https://www.bsi.bund.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/Presse2019/Windows-Schwachstelle-Bluekeep_110619.html
Der Wochenendeffekt ist gezählt, bewiesen, untersucht und erforscht: Patienten, die am Wochenende ins Krankenhaus kommen, haben ein höheres Sterberisiko – statistisch gesehen. Vorherrschende These bislang: Das liegt am Personal, das am Wochenende weniger oder weniger gut ausgebildet ist.
Nun haben britische Forscher bisherige Studien daraufhin quergekämmt. Ihre Antwort: So einfach ist die Sache nicht. Denn Schwangere – so ein Beispiel – sterben keinesfalls häufiger, wenn sie am Wochenende ins Krankenhaus kommen. Möglich ist, dass Patienten, die am Wochenende eingeliefert werden, auch kränker sind. Möglich ist eine Mischung aus allen Begleitfaktoren.
Der heilige Gral der Medizin der Zukunft heißt KI. Oder Robotik. Oder Digitalisierung. Manchmal werden auch alle drei Substantive in einem Atemzug oder in einem Satz genannt. Die Gebetsmühlen zum Thema sind bekannt, Beispiele und Bewunderung in aller Munde. Dass die Kritik dabei nur stört, stört auch die Neue Züricher Zeitung. Die hat im Kampf um mehr Diskussionsfreiheit und Objektivität ganz tief in der Klamottenkiste nachgewühlt – und ein wunderbares Monty Python-Video gefunden. Eines, das den Glauben an die Gerätemedizin vorbildlich und (sau-)komisch in Szene setzt. Es geht um eine Geburt. Oder um die Maschine, die Ping macht. Aber erzählen kann man das nicht – das muss man sehen. Und den Artikel der Neuen Züricher sollte man vorher überflogen haben:
Das E-Rezept startet in Stuttgart und Tuttlingen im November, die Stuttgarter Nachrichten und die Wolfsburger Allgemeine berichten (10.6.2019). Handlungsweg ist hier das Programm docdirect der Kassenärztlichen Vereinigung:
Der zweite Teil des „Human Microbiom Projects“ ist abgeschlossen, die Forscher haben herausgefunden, dass die Zusammensetzung der Bakteriengruppen im Menschen einen erheblichen Einfluss auf Darmerkrankungen haben – und auch Frühgeburten auslösen können. Der Spiegel berichtet – auch das Fazit der Forscher, das da heißt: Wie alle großen Studien wirft auch diese Studie mehr Fragen auf, als sie beantwortet.
Correctiv und Spiegel veröffentlichen unter dem Titel „Euros für Ärzte“ die Zahlungen, die Pharmafirmen an Ärzte geleistet haben. Dabei sind nur Ärzte und Zahlungen in den Datenbanken, die von den Pharmafirmen bereits veröffentlicht waren – und deren Veröffentlichung die Ärzte zugestimmt hatten. Dennoch gibt es reichlich Klagen. Doch Spiegel und Correctiv triumphieren gerade gleichzeitig: Bisher gebe es 174 Klagen gegen den Spiegel und 132 gegen Correctiv. Insgesamt seien bereits 136 Urteile gesprochen. Alle zugunsten von Correctiv und Spiegel.
Die Prometheus Akademie bietet in Köln, Berlin und München medizinische „Vorsemester“ an, mit dem Ziel, angehende Medizinstudenten auf Tests und Auswahlgespräche vorzubereiten – und so für die Teilnehmer die Chance auf einen Studienplatz zu erhöhen. Doch das Angebot täuscht. Der Kölner Stadt-Anzeiger und die Wirtschaftswoche berichten von der Insolvenz des Unternehmens – der Kölner Stadt-Anzeiger mit der sprachlichen Sicherheitsformel „soll Insolvenz beantragt haben“. Die Wirtschaftswoche weiß, dass eine Krankenkasse einen Insolvenzantrag gestellt hat, weil die Versicherungsbeiträge für Mitarbeiter ausblieben. Am Kölner Standort sind die Nachmieter schon eingezogen, Mails an Prometheus laufen laut Stadt-Anzeiger ins Leere, das Telefon ist dauerbesetzt. 3950 Euro kostet ein Vorsemester – und so mancher, so die Vermutung, wird dieses Geld nicht mehr wiedersehen.
Landwirtschaftsministern Julia Klöckner hat sich mit einem Nestlé-Video wohl mitten ins Nessel-Nest gesetzt. Es geht um die Reduktion von Zucker, Salz und Fett, damit wir uns alle gesund ernähren. Und um unsere Umwelt geht es auch. Und ganz gewiss auch um Öffentlichkeitsarbeit.
Klöckner hat auf jeden Fall ihr Ziel erreicht: Die Medien berichten. Ob das Ganze schon ein Shitstorm ist, ist dabei vielleicht gar nicht so wichtig. Auch für Nestlé nicht .....
Die Hamburger Gesundheitssenatorin setzt sich auf der Gesundheitsministerkonferenz für eine Zuckersteuer ein, der NDR berichtet am 5.6.2019:
Arbeitsminister Hubertus Heil, Familienministerin Franziska Giffey (beide SPD) und Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) haben am Dienstag in einer Pressekonferenz ein Konzept vorgelegt, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege zu verbessern. Spahn lobt die Arbeit der Bundesregierung, macht aber zugleich klar, dass der Veränderungsprozess dauern kann, und die Lösungen nicht sofort greifen. Unklar ist auch die Finanzierung. Das Handelsblatt berichtet mit Text und Filmbeitrag (5.6.2019):
Etwa 2000 Mitarbeiter von Kliniken und Heimen, so die Zahlenangabe von Verdi, demonstrierten heute (5.6.2019) in Leipzig, wo sich die Gesundheitsminister trafen. Buh-Rufe gab’s für den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn.
Der Arzt, der keiner war und Schlagzeilen machte als Operateur ohne Doktortitel: Die Hannoversche Zeitung zeichnet seinen Werdegang nach und ist auf der Suche nach der Motivation (5.6.2019):
Reproduktionsmediziner fordern, dass in Deutschland Eizellen-Spenden erlaubt werden, berichten verschiedene Medien. Die Gesetzgebung in Deutschland sei restriktiv, hinke anderen Ländern und der Wissenschaft hinterher.
Krankenhäuser dürfen Honorarärzte nur kurzfristig in Ausnahmefällen einstellen, hat das Bundessozialgericht entschieden.
Maximilian Wendt ist Pflegefachkraft und hat auch als Pflegedienstleiter gearbeitet. Sein Buch „Warum die Pflege in Not ist“ ist Anfang März als Taschenbuch erschienen. Die Freie Presse hat nun ein Interview mit dem Autor veröffentlicht.
Der Focus hat wieder Deutschlands beste Krankenhausärzte ermittelt. Das tut er seit den 90er Jahre regelmäßig – und offenbar erfolgreich. Für 2019 ist das Heft seit heute, 4.6.2019 im Handel. Im Netz gibt es seit Jahren Tipps für Ärzte, wie man Focus auf sich aufmerksam macht, Diskussionen darüber, wie die Liste zustande kommt – und Ärzte, die die Auszeichnung mit Stolz vorzeigen – oder die stolz vorgezeigt werden.
Gibt es ihn oder gibt es ihn nicht? Am 20. Februar verkündete die Bild-Zeitung exklusiv und laut die Weltsensation: den Bluttest für Brustkrebs – entwickelt von der Uni Heidelberg.
Gleich am nächsten Tag zweifelten Spiegel und Welt. In der Zwischenzeit ist die Nachricht mit viel mehr Vorsicht formuliert worden, es gab gleichzeitig eine Pressedebatte zur Ethik. Darf man Hoffnungen wecken, die nicht begründet sind? Natürlich darf man nicht. Eine Kopfwäsche nicht nur für die Bild-Zeitung. Öffentliches Nachdenken der Journalisten. Und ein öffentliches Kopfwaschprogramm für und mit alle(n) Beteiligten der Uni Heidelberg.
Nun sind wir längst in der zweiten Runde der Debatte: Mehrere Medien behaupten, es habe den Bluttest nicht einmal als Prototypen gegeben, nicht nur die Ärzte-Zeitung widerspricht:
Krankenhäuser in Deutschland erreichen oft die Mindestmengen nicht, die nötig sind, um bestimmte Operationen durchzuführen, ist das Ergebnis einer Analyse des Science Media Centers (SMC) und der Weissen Liste der Bertelsmann Stiftung. Der GBA hat bislang sieben Bereiche benannt, für die die Mindestmengenregelung gilt. Das Urteil der Medien, als Sachstandsbeschreibung formuliert, ist häufig schnell und eindeutig: In vielen Krankenhäusern operieren unerfahrene Ärzte. So eindeutig muss das Urteil vielleicht gar nicht ausfallen. Auf jeden Fall reagiert die Presse prompt und umfangreich.
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