Eine Welle der Erleichterung rollt durch das Land. Man kann sie hören, sehen, fühlen, vielleicht sogar riechen und mit Händen greifen.
Hören: All die Impftermine auf Parkplätzen, in Schulen, öffentlichen Gebäuden, Zelten und sonstigen Örtlichkeiten, auf die Beine gestellt von Medizinern, Verwaltungsmenschen, Apothekern und Organisationen sorgen landauf landab für Jubel: „Ich bin geimpft.“
Wer neben sich im Homeoffice einen Menschen sitzen hat, dessen Telefon zur Impf-Hotline wurde, der hört noch mehr. 1000 Termine von 17 bis 20 Uhr online vergeben – macht bestimmt gleichzeitig 30 bis 40 Telefonate in der Hotline, in denen Menschen ihren Impftermin redlich wieder freigeben, weil sie doch nicht können oder wollen, in denen Menschen versuchen, Freunde, Bekannte, Verwandte ebenfalls mit Impftermin zu versorgen – oder in denen Menschen einfach dankbar und erleichtert sind.
Und noch etwas kann man hören: Urlaubspläne zum Beispiel. Ich weiß von vielen Nachbarn, wo sie hinfahren würden, wenn sie denn könnten. Zwar kann man noch nicht, aber vielleicht doch bald – und dann wäre das Ziel auf jeden Fall am Meer. Konjunktiv – aber immerhin ein der Konjunktiv der Möglichkeit. Oder hochgestochener: Conjunctivus potentialis.
Sehen: Das Lächeln – es ist doch allgegenwärtig. Haben Sie nicht auch den Eindruck, dass die Nachbarn, die Menschen an der Ampel neben ihnen oder in der Supermarktschlange vor oder nach ihnen (noch) viel eher als sonst zu einem Lächeln bereit sind? Oder zum Austausch verbaler Nettig- oder Witzigkeiten?