NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Lange Wege ins nächste Krankenhaus

Der Bayrische Rundfunk hat eine Datenanalyse organisiert, die zeigt, wie weit die Wege innerhalb Bayerns zum nächsten Krankenhaus sind. Ergebnis ist eine (interaktive) Karte mit reichlich roten Flecken. Dunkelrot steht für Fahrtzeiten von 25 Minuten und länger. Der Artikel, der auch als Audio anzuklicken ist, ist vom 26.02.2025:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/kliniken-in-bayern-so-lang-sind-die-fahrtwege-ins-krankenhaus-eine-datenanalyse,UdMS9k3

In NRW sind in zwölf von 31 Landkreisen die Fahrtzeiten länger als 20 Minuten. Der WDR berichtete – mit Karte – vor drei Wochen, am 03.02.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/krankenhausplanung-nrw-fahrzeiten-randgebiete-100.html

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Corona - Rückblick bei extra 3

Corona-Aufarbeitung? extra 3 hat am 13.02.2025 den Auftakt gemacht:
https://www.youtube.com/watch?v=O43hWQmKLJA

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Nicht ohne Widerspruch - ein ganz neues Modell gegen den Verfall von Wählerstimmen

Das Genie ist einzigartig. Der Geniestreich auch. Doch es muss nicht immer der Einzelne sein, der genial zu einem Streich ansetzt. Die Familie kann das auch. Oder jede andere Gruppe, die sich um einen Tisch schart. Ich bin mir sicher, Sie kennen das. Meist braucht es für die wirklich genialen Ideen nicht einmal Alkohol. Kaffee reicht. Oder Tee. Vielleicht noch ein bisschen Sonnenschein – und: Voilá: Da ist sie. Die Lösung.

Bislang ist die Lösung noch völlig unterbewertet und wird nur auf wenigen Gebieten eingesetzt. Dabei kann sie an vielen Stellen nützlich, ja sogar hilfreich bis entscheidend sein: Die Widerspruchslösung. Noch gilt sie nur für die Patientenakte. Und für die Organspende ist sie in Deutschland immer mal wieder im Gespräch. Oder sie wird dringend gefordert. Gilt aber noch nicht.

Und ja: Es fehlt an Organspenden und es fehlt an Patientendaten. Deswegen ist die angenommene grundsätzliche Idee der allgemeinen Zusage ja an und für sich schon eine ausgesprochen geniale Idee: Wer nicht nein sagt, der hat ja gesagt. (By the way: Das hat man gern auch den Opfern von Vergewaltigung unterstellt: Sie haben nur nicht laut genug nein gesagt. Aber die Widerspruchslösung scheint bei Vergewaltigungen sehr grundsätzlich gar nicht zu funktionieren.)

Aber kommen wir zum eigentlichen Punkt. Den Punkt, den meine Familie mit etwas Kaffee und viel Sonnenschein plötzlich glasklar vor Augen hatte. Klar: Heute ist Wahltag. Und auch wenn die Wahlbeteiligung in diesem Jahr bis zum Kaffeetrinken – es ist übrigens nicht nur in Köln schon Karneval – Grund zur Hoffnung gibt: So viele verschenkte Stimmen! 1969 lagen wir mit der Wahlbeteiligung noch bei über 90 Prozent. Gut, das war der Spitzenwert. 2021 waren es nur noch 76,4 Prozent. Fast ein Viertel der Stimmen – hoffnungslos verfallen.

Das geht auch anders. Die Widerspruchslösung muss her. Stellen Sie sich mal vor, man hätte diese Stimmen damals, 2021, als die Regierung angetreten ist, die die nächsten vier Jahre nicht schadlos überstehen sollte, sinnvoll einsetzen könne. Sozusagen als Joker. Oder als Ass im Ärmel. Oder als Multiplikator. Oder als Entscheidungsfinder.

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ePA: Bundesweites Rollout im April fraglich?

Nicht nur die Spatzen pfeifen es von allen Dächern: Der Start der ePA zum 1. April ist nicht nur extrem sportlich, sondern auch unsicher und möglicherweise gefährlich. Die KBV nimmt deutlich und umfangreich Stellung am 20.02.2025 und fordert von den Krankenkassen, ihre Patienten über das Können – und das Nicht-Können – der Patientenakte zu informieren.
https://www.kbv.de/html/1150_73860.php

Auch die Kassenärztlichen Vereinigungen der drei Testregionen fordern mehr Zeit. Golem.de berichtet am 20.02.2025:
https://www.golem.de/news/elektronische-patientenakte-kassenaerzte-fordern-mehr-testzeit-fuer-die-epa-2502-193556.html

heise.de verkündet schon in der Titelzeile, dass ein bundesweiter Rollout der ePA im April unrealistisch sei. 20.02.2025:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Kassenaerzte-wollen-mehr-Zeit-fuer-Testphase-10289244.html

Die Bundesregierung aber hat keinerlei Bedenken, so zumindest die Antwort auf eine „Kleine Anfrage“ der Linken. Apotheke adhoc berichtet am 20.02.2025:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/e-rezept/epa-bundesregierung-hat-keine-bedenken/#

Auch die Pharmazeutische Zeitung berichtet von der Antwort der Bundesregierung, 20.02.2025:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bundesregierung-stuft-epa-als-sicher-ein-153330/

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Cyberangriff auf Kliniken in Ludwigslust und Hagenow

Nach einem Cyberangriff auf die Kliniken in Ludwigslust und Hagenow Anfang Februar gibt es jetzt Befürchtungen, dass patientenbezogenen Daten gestohlen wurden. Der NDR berichtet, 19.02.2025:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Nach-Cyberangriff-auf-LUP-Kliniken-Offenbar-Patientendaten-gestohlen,lupkliniken102.html

Genaueres beim Bibliomedmanager, 20.02.2025:
https://www.bibliomedmanager.de/news/cyberangriff-auf-lup-kliniken-sorgen-um-datenverlust

 

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Aber Hatschi! Neues aus der Immunforschung

Die Rubrik, in der der Text steht, von dem ich Ihnen hier berichten will, heißt: Lifestyle, Fitness & Gesundheit. Das Medium ist die „freundin“. Das Thema: Die Grippewelle. Es könnte aber auch eine andere beliebige Krankheit sein. Das eigentliche Thema nämlich ist die Forschung. Und hier wird es irgendwie abstrus. Die Wissenschaft hat nämlich festgestellt, dass es das Immunsystem von Menschen aktiviert, wenn sie Videos von niesenden oder kranken Personen angucken.

18.02.2025: https://www.freundin.de/lifestyle/fitness-gesundheit/studie-videos-von-kranken-menschen-aktivieren-immunsystem

Daraus kann man doch was machen: Im ÖPNV zum Beispiel, in dem die Ansteckungsgefahr ja so etwas wie eine öffentlichen Bedrohung oder eine Bedrohung der Öffentlichkeit geworden ist. Stellen Sie sich vor, über den Bildschirm, der sonst ihre Route, die nächste Haltestelle, das nächste Haltezeichen einblendet, werden Ihnen Videos von niesenden Menschen gezeigt. Und schon rappelt sich Ihr Immunsystem auf und beginnt Sie zu schützen. Natürlich, man könnte sich das ja viel einfacher machen – und bräuchte nur den niesenden, hustenden und erkälteten Menschen in eben diesem Bus oder ebendieser Bahn beim Niesen und Husten zuschauen. Aber so einfach ist es eben nicht. Vor allem nicht nach der coronaren Abstandslektion. Nein, wir rücken einander nicht nur nicht mehr auf die Pelle. Man schaut den anderen auch nicht auffällig an. Schon gar nicht, wenn er niest oder hustet. Das ist so unanständig, wie ansteckend. Da käme doch so ein Video gerade richtig, oder?

Aber wir können auch umschalten: Wartezimmer TV. Die Immunbehandlung, noch bevor der Arzt kommt … Oder noch besser: Gesundheits-Apps könnten doch gut gelegentliche Kurznies-Videos in ihre Anwendung einbetten. Ideen gibt’s unendlich viele, im Grunde so viele, wie es Bildschirme gibt. Auf Handys, im Fernsehen, im Internet, auf Werbetafeln …

Und falls Sie glauben, die „freundin“ oder gar ich, verbreiten hier mit Freude Fake-News, dann haben Sie sich wahrscheinlich getäuscht. Die Uni Hamburg berichtet hier, 04.02.2025, selbst von ihren bahnbrechenden Erkenntnissen:
https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2025/pm4.html

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Grippe: Impfaufrufe vor Karneval

Die Grippewelle flaut nicht wirklich ab, auch wenn die Zahlen sinken. Sorge macht vor allem der Anteil schwerer Fälle bei Kindern. Und da es bis zum Rosenmontag noch zwei Wochen sind, der Karneval zugleich eine gute Möglichkeit für die Grippeviren, geht gerade der Ratschlag zur Impfung wieder viral.

Die Tagesschau am 17.02.2025 informiert umfassend über die Lage und verweist auch auf die Möglichkeit, Kinder impfen zu lassen:
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/kinderkliniken-grippe-100.html

Der Spiegel zitiert die Apotheker, die vor Karneval zur Impfung raten. 17.02.2025:
https://www.spiegel.de/gesundheit/apotheker-raten-zur-grippe-impfung-vor-karneval-a-60c79a34-c43f-484f-9315-c4b2ba747b56

Ebenso der WDR, 17.02.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/grippe-impfung-karneval100.html

Bei ntv geht Hedviga Nyarsik der Frage nach, warum es in diesem Jahr so viele Kinder trifft. Eine der Antworten vorweggenommen: Die Impfrate bei Kindern sei eher eine große Lücke. 17.02.2025:
https://www.n-tv.de/wissen/Grippewelle-ueberrollt-Deutschland-Warum-sind-so-viele-krank-vor-allem-Kinder-article25567862.html

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Aktuelle Linkliste zur Grippe

Die Grippewelle scheint auf ihrem Höhepunkt zu sein – oder auch schon kurz darüber. Für Hamburg zumindest meldet der NDR ein Abflachen der Zahlen. Insgesamt sind vor allem viele Kinder und Jugendliche betroffen. Eine kleine, aktuelle, chronologische und nicht vollständige Linkliste:

Der NDR mit der Meldung, dass in Hamburg die Grippewelle bereits abflacht, 14.02.2025, Text und Audio (1 min):
 https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Grippe-in-Hamburg-Zahl-der-Erkrankten-sinkt-wieder,grippe432.html

Der MDR sucht am 14. 02.2025 nach den Ursachen für die ungewöhnlich heftige Grippewelle in diesem Jahr. Aber auch hier gibt es Anzeichen dafür, dass der Höhepunkt überschritten ist, Text und Video 1:28 min:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/influenza-grippe-erkaeltung-atemwegserkrankung-warum-so-viele-infektionen-102.html

In der Rubrik Medizin berichtet der MDR am 14.02.2025 besonders über die Situation der Schulkinder, Video etwa 3 min, und Text:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/influenza-grippe-schulkinder-infleunza-b-100.html

t-online bringt am14.02.2025 die aktuellen Zahlen – mit beeindruckender Kurve:
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100601396/grippe-rki-meldet-ungewoehnlich-hohe-zahlen.html

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Falsche Ärztin vor Gericht

In Osnabrück steht seit gestern eine 23-Jährige vor Gericht, die sich als Ärztin ausgegeben hat. Die Vorwürfe für das Jahr 2022: Urkundenfälschung, Amtsanmaßung mit gefährlicher Körperverletzung in sieben Fällen.

Der NDR am 12.02.2025, Text und Video (2 min):
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Als-Aerztin-ausgegeben-23-Jaehrige-gesteht-vor-Gericht-in-Osnabrueck,aerztin180.html

buten un binnen, 12.02.2025, Text und Video 0:34 min):
https://www.butenunbinnen.de/nachrichten/falsche-aerztin-hagen-bremerhaven-100.html

Die Bild, 12.02.2025:
https://www.bild.de/regional/niedersachsen/prozess-in-osnabrueck-falsche-aerztin-21-betaeubte-und-naehte-patienten-67ac9055ca83b96eca04df4f

RTL, 12.02.2025:
https://www.rtl.de/news/falsche-aerztin-23-behandelt-patienten-rettungssanitaeter-ueberfuehrt-sie-id2084045.html

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Neues "Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit"

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach will am Donnerstag in Köln ein neues Gesundheitsinstitut ins Leben rufen. Das Gesetzesvorhaben, das vor dem Bruch der Ampel von der Koalition hatte verabschiedet werden sollen, wird jetzt in veränderter Form als Ministererlass verordnet. Dabei verschmelzen die bisherige Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung mit Teilen des Robert-Koch-Institutes zum neuen „Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit“.

Die Nachricht beim RND, 10.02.2025:
https://www.rnd.de/politik/karl-lauterbach-rettet-gescheitertes-ampel-vorhaben-umstrukturierung-der-bzga-57G5SQM4JJGDDP276SESZQ2E4I.html

Für Abonnenten beim Kölner Stadt-Anzeiger, 10.02.2025:
https://www.ksta.de/politik/koeln-karl-lauterbach-ruft-neues-bundesinstitut-fuer-gesundheit-ins-leben-960848

Vom Kölner Stadt-Anzeiger im Presseportal, 10.02.2025:
https://www.presseportal.de/pm/66749/5968144

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ePA: Bundesweiter Rollout verschoben - Nachrichtensammlung

Der bundesweite Rollout der ePa sollte eigentlich am 15.02.2025 beginnen. Das tut er nicht – und die Nachrichtenlage ist einigermaßen verwirrend. Zumindest, was die Bewertung der Sachverhalte betrifft. Ähnlich der Frage: Ist das Glas halb voll – oder ist es halb leer?

So verweisen die Apothekerzeitschriften darauf, dass der flächendeckende Rollout frühestens Anfang April erfolgt:

Apotheke adhoc, 10.02.2025:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/e-rezept/epa-fuer-alle-kommt-spaeter/

Die Deutsche Apothekerzeitung berichtet – hinter einer Aboschranke – am 10.02.2025 ebenfalls vom verspäteten Start und zitiert aber noch vor der Schranke die Spatzen, die diese Nachrichte schon längst von den Dächern verbreitet haben:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/news/artikel/2025/02/10/bmg-verschiebt-bundesweiten-epa-rollout

Der MDR geht am 10.02.2025 einer Leserfrage nach: „Wie sicher ist der Widerspruch gegen die elektronische Patientenakte?“ Nach einer grundsätzlichen Erklärung, wie wichtig die elektronische Patientenakte ist, folgt die Aufklärung darüber, dass das Opt-out-System – also die obligatorische Einrichtung, der man widersprechen kann – möglicherweise nicht der richtige Lösung, vielleicht sogar die Abkehr vom bisherigen Rechtssystem ist:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/elektronische-patientenakte-widerspruch-sicherheit-100.html

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Neue Linksammlung zum Thema Hausarzt und Landarzt

Entbudgetierung, Landarztstudium, Physician Assistants, Hausarztmangel – eine kleine hausärztliche Nachrichtenliste, ungeordnet, aber chronologisch:

Die Hessenschau (ARD) berichtet über die Landarztquote. Zu Wort kommt in der fünfminütigen Sendung auch ein „Landarzt“-Student, 05.02.2025:
https://www.youtube.com/watch?v=Ez62ZLoFxKk

Das Portal Medscape berichtet aus Osnabrück über eine „Hybridpraxis“. Gemeint ist die Zusammenarbeit mit Physician Assistants. 05.02.2025:
https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4914643?form=fpf

Ob die Entbudgetierung für Hausärzte im ländlichen Raum tatsächlich zu Verbesserungen führt, fragt der Nordkurier am 05.02.2025:
https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburg-vorpommern/kein-budget-fuer-hausaerzte-mehr-werden-wartezeiten-jetzt-kuerzer-3290060

Der Gießener Anzeiger war beim „Gießener Tag für Hausärztliche Medizin“ und berichtet über die mögliche Zukunft der Hausarztpraxen, die natürlich digital ist. Überschrift: „Der Hausarzt von morgen: Diagnose per Algorhitmus“, 05.02.2025:
https://www.giessener-anzeiger.de/stadt-giessen/der-hausarzt-von-morgen-diagnose-per-algorithmus-93553642.html

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Flurfunk wird zur App

Im Krankenhaus in Mönchengladbach ist der Flurfunk zur App geworden. Lesen Sie selbst: Rheinische Post, 05.02.2025:
https://rp-online.de/nrw/staedte/moenchengladbach/moenchengladbach-krankenhaus-bietet-app-fuer-mitarbeiter-an_aid-123669575

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Tödlicher Fehler im Medikamentenplan

Im Jahr 2020 ist eine 72 Jahre alte Patientin in einem Krankenhaus in Bielefeld gestorben – an einer falschen Medikamentendosierung. Auch zuvor im Krankenhaus in Herford war das Medikament schon falsch dosiert worden. Das Amtsgericht Bielefeld hat nun den Prozess gegen zwei Ärzte ohne Urteil und gegen Zahlung von je 10000 Euro eingestellt, berichtet der WDR am 03.02.2025:
https://www1.wdr.de/nachrichten/westfalen-lippe/prozess-falsche-medikation-herford-100.html

Was ist damals passiert?

Dass der Fehler wahrscheinlich nicht nur diesen beiden Ärzten ursächlich anzulasten ist, vermutet der Autor des WDR-Artikels. Das Medikament der Patientin, die wegen eines Unfalls eingeliefert worden war, war ein Rheuma-Mittel, das sie lange schon nahm – und das wöchentlich gegeben wird. Das aber hat nicht im Medikamentenplan gestanden – wohl aber groß auf der Verpackung. Der bundeseinheitliche Medikamentenplan enthält nämlich kein Kästchen, in dem man eine wöchentlich einmalige Medikamentengabe ankreuzen könnte. Der Sachverständige des Gerichts, so ist im WDR-Artikel zu lesen, moniert das als eine Schwachstelle des Programms, ja sogar als einen Programmfehler.  

Darüber aber lässt sich streiten. Keine Frage – der Fehler lag im Medikamentenplan. Und er war tödlich. Doch eine Software, die jeden besonderen und anderen Fall, jede andere Möglichkeit und Verschiedenheit, innerhalb eines Rasters abbildet, wird mutmaßlich nicht nur sehr groß und unübersichtlich, sie lässt wahrscheinlich letztendlich immer noch weitere Möglichkeiten außer Acht. Eine wöchentliche Medikamentengabe entspricht eben nicht dem Standardmuster von „morgens, mittags, abends“. Die Frage lautet, wie weit ein Ankreuzraster im Medikamentenplan ausgebildet werden müsste oder sollte. Bis zur letzten Besonderheit? Schafft das nicht noch mehr falsche Sicherheiten? Denn eins ist sicher: So ein Medikamentenplan muss von irgendeinem Verantwortlichen doch kritisch gelesen und geprüft werden.

Der Fehler, der sowohl in Herford als auch in Bielefeld passiert ist, war womöglich nicht ein Fehler der Software. Es gibt immer ein Cave-Feld, in das Besonderheiten eingegeben werden können und müssen. An dieser Stelle hätte es zwingend eines Eintrags bedurft, dass dieses Medikament nur einmal wöchentlich gegeben wird. Dass dieser Eintrag nicht stattgefunden hat, hätten gewiss mehrere Personen bemerken können und müssen.

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Neues zum Datenleck bei D-Trust

D-Trust, die Tochterfirma der Bundesdruckerei, die Ausweisdokumente für Ärzte erstellt, hat offenbar Hunderttausende private Datensätze von Ärzten offen ins Internet gestellt. D-Trust spreche von einem Angriff und habe Anzeige gegen Unbekannt erstattet, berichtet ZEIT online am 03.02.2025:
https://www.zeit.de/digital/datenschutz/2025-01/elektronische-patientenakte-datenleck-aerzte-sicherheit-datenschutz

Der dpa-Text über den Cyberangriff auf D-Trust findet sich auch auf der Webseite „Security-Insider“, 03.02.2025:
https://www.security-insider.de/cyberangriff-auf-d-trust-aerzte-betroffen-a-4e5a4fd88c87a69d6379b5ee120cb8c4/

Der MDR berichtete am 31.01.2025 über das Datenleck bei D-Trust:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/datenleck-d-trust-aerzte-justiz-hacker-wollte-sicherheitsluecke-zeigen-100.html

Das Ärzteblatt berichtet am 30.01.2025:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/157284/D-Trust-Daten-von-mindestens-10-000-Aerzten-ausgelesen

Die Ärztekammer Niedersachsen, 24.01.2025:
https://www.aekn.de/detail/wichtige-information-zum-datenschutzvorfall-bei-d-trust

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Kommentar: Die Grippewelle in coronarer Sprache

Fünf Jahre Corona – und wir erinnern, mahnen, fordern, erkennen. Medial, kolossal, journalistisch, mal witzig, mal düster, mal mit Blick auf die Zukunft, mal mit Blick in die Vergangenheit. Mal mit Blick auf die Politiker, mal mit Blick auf die Journalisten.

Fünf Jahre Corona. Vielleicht ist es übertrieben zu behaupten, dass wir dieses Jubiläum feiern. Ja, es ist übertrieben. Aber: Wir zelebrieren es. Wir zelebrieren die Erinnerung. Sprachlich bis hinunter auf die Ebene des Weißt-du-noch-damals. Wir repetieren die Forderung nach Aufarbeitung.

Und ja: Das ist gar nicht schlimm. Das ist richtig so. Denn Corona hat unseren Blick geprägt. Der SWR hat ein schönes Archivfoto gefunden: Die Statue der Imperia in Konstanz, die auf ihren Händen die weltliche und die geistliche Macht trägt. Und vor dem Mund trägt sie nun eine Schutzmaske. Es muss ein Scherzbold gewesen sein, der ihr damals in der Zeit zwischen vor fünf Jahren und danach zu nahegekommen ist. (Artikel vom 01.02.2025)
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/friedrichshafen/fuenf-jahre-corona-in-deutschland-die-pandemie-am-bodensee-und-in-oberschwaben-100.html

Doch die Paradigmen wechseln. Die Krankheiten auch. Gerade ist nämlich die Grippe auf dem Vormarsch. An manchen Orten erheblich. Und während die einen Journalisten eine Aufarbeitung des politischen Geschehens um Corona fordern, schreiben sie selbst oder andere Journalisten über die akute Grippewelle.

So weit, so routiniert. Aber: Achten Sie auf die Sprache. Corona hat dort Spuren und Muster hinterlassen. Der Blick auf die Grippe ist nämlich nicht mehr möglich ohne die Brille, mit der wir Corona gesehen und ertragen haben. Die Beschreibung der Grippe ist nicht mehr möglich ohne die Raster, die wir in der Corona-Pandemie gelernt haben.

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Krankenstand in NRW leicht gesunken

Sie erinnern sich bestimmt an die jüngste Debatte: Der Krankenstand in Deutschland ist zu hoch, ein Karenztag soll, muss, kann, darf oder darf nicht eingeführt werden. Die leisen Stimmen kamen auch durch, wenn man mehr als die Überschriften las: So mancher Anstieg beruhte darauf, dass aufgrund der elektronischen Krankmeldung auch mehr Krankmeldungen bei den Krankenkassen ankamen, wohingegen zuvor manche Bescheinigung aus Papier den richtigen Weg nicht gefunden hatte.

Nun gibt es neue Zahlen, zumindest aus NRW: 2024 ist der Krankenstand gesunken, wenn auch geringfügig. Und es gehen auch längst wieder Menschen zur Arbeit, auch wenn sie nicht gesund sind.

Claudia Lehnen schreibt für den Kölner Stadt-Anzeiger einen Bericht auf Grundlage von Zahlen der DAK, 28.01.2025:
https://www.ksta.de/politik/nrw-politik/krankenstand-nrw-sinkt-mehr-menschen-gehen-trotz-leichter-erkrankung-zur-arbeit-950520

Die DAK informiert hier, 28.01.2025:
https://www.dak.de/presse/landesthemen/nordrhein-westfalen/gesundheitsreport/krankenstand-in-nrw-ist-2024-leicht-gesunken-_89036

Auch die Aachener Zeitung nimmt am 28.01.2025 das Thema auf:
https://www.aachener-zeitung.de/region-nrw/kasse-2024-leicht-gesunkener-krankenstand-in-nrw/36239761.html

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Polio: Impfviren in weiteren Städten im Abwasser gefunden

Das Robert-Koch-Institut hat noch weitere Städte hinzugenommen für die Untersuchung der Abwässer auf Polioviren. Nun wurden auch in Stuttgart und Berlin Impfviren gefunden, die zwar Lebendviren sind, gegenüber dem „Wildtyp“ aber abgeschwächt sind.

Der Bericht in der „Welt“, 28.01.2025:
https://www.welt.de/gesundheit/article255233108/Erreger-von-Kinderlaehmung-in-deutschen-Abwaessern-gefunden.html

Die Schwäbische berichtet hier, 28.01.2025:
https://www.schwaebische.de/regional/baden-wuerttemberg/hochansteckende-viren-im-abwasser-in-baden-wuerttemberg-entdeckt-krankheit-kann-zu-laehmungen-fuehren-3268638

Infos auf der Web-Seite des Landes Baden-Württemberg, 24.01.2025:
https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/polioviren-in-abwasser-im-land-nachgewiesen

Auch in Spanien, Polen, Großbritannien und Finnland wurden solche Impfviren entdeckt, Bild, 24.01.2025:
https://www.bild.de/leben-wissen/medizin/polio-viren-in-fuenf-eu-laendern-entdeckt-kinderlaehmung-ist-zurueck-in-europa-6792917bd1d3d13b4acafac3

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Keuchhusten - die Welle und die Berichterstattung

„Keuchhustenfälle verzehnfacht“, „außerhalb der Schwankungen“, „Impfquote gesunken“, so lauten nur einige der Schlagzeilen. Die Lage in den einzelnen Bundesländern ist dabei durchaus verschieden. Und es liegt die Vermutung nahe, dass der Anstieg auch ein Nachholeffekt nach der Corona-Pandemie ist, die die Infektionsrate ja deutlich gesenkt hatte. Der Westfälische Anzeiger (und andere Medien auch) verweist darauf, dass der Anstieg aufs Zehnfache in NRW allerdings nichts weiter ist, als die Rückkehr zu den Werten von 2019 und früher. Hier eine Linkliste mit aktuellen Berichten:

Westfälischer Anzeiger: „Verzehnfacht: Keuchhustenfälle in NRW steigen drastisch an“, 26.01.2025: https://www.wa.de/nordrhein-westfalen/keuchhustenfaelle-in-nrw-steigen-drastisch-an-nach-corona-pandemie-meldepflicht-93536031.html

SWR: „Massiver Anstieg von Keuchhusten-Fällen in BW“, 26.01.2025:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/massiver-anstieg-von-keuchhusten-faellen-im-jahr-2024-100.html

MDR, Video 1:45 min: „Geringe Impfquote: Mehr Keuchhustenfälle“, 26.01.2025:
https://www.mdr.de/video/mdr-videos/a/video-894568.html

MDR: „15 Mal mehr Erkrankungen: Keuchhusten-Welle in Sachsen 2024“, 22.01.2025:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/krankheit-kinder-keuchhusten-ansteckend-impfen-100.html

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Psychiatrische Behandlung zu Hause

Die taz berichtet am Beispiel eines Kölners über die Möglichkeit der psychiatrischen Behandlung zuhause. Der Artikel vom 12.05.2024 ist überschrieben: „Das fahrende Behandlungszimmer“. Autor Aaron Wörz macht im Laufe seines Textes darauf aufmerksam, dass es die Möglichkeit einer solchen Behandlung seit 2018 gibt. Von 400 psychiatrischen Kliniken in Deutschland böten nur 70 diese Betreuung an.
https://taz.de/Psychiatrische-Betreuung-zu-Hause/!6008370/

Parallel dazu berichtet die taz am 11.05.2024 über eine Studie an der Berliner Charité, die Qualität diese Behandlung in den Blick nimmt:
https://taz.de/Psychiatrische-Betreuung-zu-Hause/!6008378/

Infos zu dem Thema gibt es auch beim LVR-Klinikverbund:
https://klinikum-duesseldorf.lvr.de/de/nav_main/fachgebiete/z_2/ambulant_2/ia_poliklinik/stationsaequivalente_behandlung___staeb/stationsaequivalente_behandlung___staeb.html

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) informiert hier:
https://www.dkgev.de/themen/versorgung-struktur/psychiatrie-psychosomatik/stationsaequivalente-psychiatrische-behandlung/

Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Stations%C3%A4quivalente_Behandlung

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KBV Praxisnachrichten

PraxisNachrichten

Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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