Sie nennen sich Alpha-Ärzte, kommen nach eigentlichem Feierabend zu den Patienten ins Haus – und nehmen Geld dafür. 180 Euro, die sich nur privat Versicherte ertatten lassen können. Die Initiative aus 12 Ärzten hat sich in Frankfurt gegründet – und sorgt natürlich auch für Kritik. Die Landesärztekammer Hessen zweifelt die Legalität dieser Unternehmung sogar an. Die Hessenschau berichtet in Film und Text (27.1.2019):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Ems-Zeitung berichtet von einer Informationsveranstaltung in Papenburg, die über den Studienweg zum Physician Assistant. Der Physician Assistant, also ein Arztassistent, soll ein breiteres Handlungsfeld haben als Arzthelfer und auf Anweisung des Arztes allein handeln können. Ein solcher Studiengang soll im Oktober in Oldenburg zusammen mit der Steinbeis-Stiftung etabliert werden. Auf den Weg gebracht hat dieses Vorhaben der Arzt Dr. Volker Eissing aus Papenburg. Die Veranstaltung war, so liest es sich in der Zeitung, mit 400 Zuhörern nicht nur bis zum letzten Platz, sondern bis auf die Treppe hinaus gefüllt.
Der Artikel in der Ems-Zeitung ist vom 26.1.2019:
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/1639812/grosses-interesse-an-arztassistenten-ausbildung-im-emsland
Nachtrag: Der Bericht zum Physician Assistant an der Seite des Hausarztes auch in "medscape" (24.1.2019): https://deutsch.medscape.com/artikelansicht/4907608
Fettabsaugen wird nun Kassenleistung. Nicht für alle Frauen – aber für die Frauen mit der Krankheitsstufe 3. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat damit eine Einigung mit dem Gemeinsamen Bundesausschuss erzielt. Befristet ist die Kassenleistung bis 2024 – begleitet wird sie forschend. Die Einigung lautet in etwa: Mit den klassischen Methoden ist den Frauen mit Lipödemen der Stufe 3 nicht mehr zu helfen. Damit ist die zuvor abgelehnte Kassenleistung nun wohl begründet. Frauen mit Lipödemen der Stufe 1 oder 2 werden weiter konservativ behandelt. Die Stuttgarter Nachrichten berichten (25.1.2019):
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.forderung-von-jens-spahn-fettabsaugen-wird-in-bestimmten-faellen-kassenleistung.f882e051-e035-4162-ba57-1fbc9e481328.html
„Spahn macht ernst, das finde ich sensationell“: Prof. Dr. Noah über die Behandlung von Lipödem - titelt "lokalo24.de (25.1.2019) und zitiert damit die Begeisterung desFacharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie in der Noahklinik Kassel: https://www.lokalo24.de/lokales/kassel/spahn-macht-ernst-finde-sensationell-prof-noah-ueber-behandlung-lipoedem-11484211.html
Sachlicher bei der Berliner Morgenpost (25.1.2019= https://www.morgenpost.de/politik/article216292651/Fettabsaugen-wird-fuer-Frauen-ab-2020-von-den-Kassen-gezahlt.html
Die Neue Presse (25.1.2019): http://www.neuepresse.de/Nachrichten/Politik/Deutschland-Welt/Kassen-sollen-Fettabsaugen-zahlen
Ärztemangel in Bayern: Der Bayrische Rundfunk kommt zu der Erkenntnis, dass auch mehr Ärzte zu wenig Ärzte sind. Der Präsident der Landesärztekammer Bayern fordert deshalb, den Zugang zum Medizinstudium zu ändern – und nicht die Abiturnote in den Mittelpunkt zu stellen , sondern die Bereitschaft, in der Versorgung zu arbeiten (25.1.2019):
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wieder-rekordhoch-mehr-aerzte-in-bayern-und-trotzdem-zu-wenig,RG5SHk0
Anlass: 100 Lungenfachärzte zweifeln Grenzwerte an - und der Verkehrsgerichtstag in Goslar. Link zur Tagesschau-Seite:
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-497407.html
Hanno Müller kommentiert heute (24.1.2019) in der Thüringer Allgemeinen die Spahnsche Gesundheitspolitik als „Gesundheit mit der Brechstange“. Sein Fazit: „Mit Spahn laufen die Pferde schneller“ – aber Spahn täte eben besser dran, auch die Akteure aufsitzen zu lassen.
Es sieht so aus, als wäre der Bundesgesundheitsminister bereit, seine Pläne, psychisch Kranke gezielt zu Behandlungen zu steuern, wieder zu ändern. Die geplanten Gesetze hatten bei Therapeuten und Patienten für mächtig Wirbel gesorgt, da sie voraussetzten, dass der Kranke sich quasi fremd-begutachten ließe.
Werbung für den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der Telefon-Nummer 116117 macht die KBV auf einer eigenen Web-Seite, auch oder vor allem auch um Notdienste und Notärzte zu entlasten:
Verschiedene Ärzteverbände haben für heute (23.1.2019) zu einem bundesweiten Protesttag gegen das geplante Terminservice- und Vergabegesetz des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn aufgerufen.
Mehr als 100 Lungenärzte haben ein Positionspapier unterzeichnet, dass die Diesel-Grenzwerte anzweifelt – und eine Überprüfung fordert. Das ZDF berichtet heute sehr ausführlich (23.1.2019):
Wird die Importförderklausel gestrichen? So sah es aus. Wird sie nicht gestrichen? So sieht es aus. Die Deutsche Apotheker-Zeitung berichterstattet dem Stimmungs- und Meinungswechsel wechselnd hinterher (22.1.2019):
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/01/22/spahn-will-importklausel-neu-fassen-statt-streichen
Nun wenden sich auch ITler und Datenschutzexperten an den Bundesgesundheitsminister. Sie sehen die Datensicherheit nicht gewährleistet – und richten sich in einem offenen Brief an Jens Spahn.
Einen Rundumschlag ums TSVG, Jens Spahn, dessen Konflikt mit der Ärzteschaft, dem Fettabsaugen – und dem Tauziehen der Kräftegruppen im Gesundheitswesen liefert die Medical Tribune in einem Doppel-Artikel (21.1.2019):
In Oldenburg, den Landkreisen Ammerland, Vechta und Cloppenburg wird in einem Pilotprojekt getestet, wie dem Arztmangel – speziell dem Notarztmangel – entgegengewirkt werden kann. Hier sind nun Gemeindenotfallsanitäter unterwegs, die dann eingesetzt werden, wenn kein akuter Rettungseinsatz notwendig ist, der Kranke aber zuhause aufgesucht werden muss oder soll.
In Niedersachsen hat heute im Landtag eine Enquete-Kommsion ihre Arbeit aufgenommen, die sich mit dem Mangel an Ärzten auf dem Land befasst. Sie beschäftigen sich nicht nur damit, den Mangel zu erfassen und benennen, sondern wollen auch nach Rezepten und Auswegen suchen. Die Arbeit der Kommission ist für die Dauer eines Jahres geplant. Leer, Delmenhorst, das Emsland, die Grafschaft Bentheim und der Landkreis Cuxhaven werden als die Gebiete betrachtet, die am dringendsten Ärzte benötigen.
Held der Kalenderwoche 3 ist: Jens Spahn. Meint zumindest der rbb und hat am 17.01.2019 ein Spahn-Video, genauer gesagt ein Spott-Video veröffentlicht:
Früher musste man sie gut ausrufen können, später musste man sie gut lesen können, immer aber muss die Schlagzeile vor allem wirkungsvoll sein – auf ihre Art. Süffisanz zum Beispiel ist nicht laut, schlägt auch nicht. Es sei denn einen Haken. Die Süddeutsche Zeitung ist nun angesichts der Politik des Bundesgesundheitsministers zur Süffisanz übergegangen. Nichts für einen Ausruf. Wohl aber gemacht, um im Kopf hängenzubleiben:
Die Uniklinik in Göttingen will dem Mangel an Pflegekräften entgegenwirken: Sie lädt derzeit Pflegekräfte aus Italien ein, um sie als Pfleger anzuwerben. Auch philippinische Pfleger sind als Zielgruppe im Gespräch. Die HNA berichtet über den Stand der Dinge, die Besuchergruppe aus Italien – und die Hoffnungen der Uniklinik (20.1.2019):
Die Hochschule Gesundheit in Bochum beginnt im Wintersemester mit dem Bachelor-Studiengang „Digitalisierung und Gesundheitsdaten“. Die Pressemitteilung auf idw:
https://idw-online.de/de/news709153
Die Hochschule selbst informiert hier:
https://www.hs-gesundheit.de/de/department-of-community-health/gesundheitsdaten-und-digitalisierung/
Freitag war der Tag der Konfrontation: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, das Terminservice- und Vergabegesetz „TSVG“ und 200 Ärzte. Gastgeber: die Kassenärztliche Bundesvereinigung, Ort der Handlung: Berlin.
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