Der Donau-Kurier nimmt sich heute des Themas „Abrechnungsbetrug“ an – gründlich aufgearbeitet mit Bericht, Interview und Kommentar (20.2.2019):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Der Bundesrechnungshof rechnet mit der Digitalisierung im Gesundheitswesen ab, die Computerwoche berichtet (19.2.2019). Danach steht sich die Gematik gegenseitig immer wieder selbst auf den Füßen – und hat dabei schon 606 Millionen Euro ausgegeben:
Das Bundesarbeitsgericht hat entschieden: Die Kündigung des Chefarztes eines katholischen Krankenhauses in Düsseldorf wegen seiner Wiederverheiratung nach Scheidung ist nicht wirksam. Bereits 2011 hatte das BAG die Kündigung für unwirksam erklärt, das Bundesverfassungsgericht hatte dieses Urteil jedoch aufgehoben und dies mit dem Selbstbestimmungsrecht der Kirchen begründet. Nun hat sich das BAG Rückendeckung vom Europäischen Gerichtshof geholt – und am Mittwoch (20.2.2019) seine Entscheidung wiederholt.
In NRW gibt es nun ein Landarztstudium – die Abinote ist nicht allein entscheidend. Das Bewerbungsverfahren beginnt im März. Infos gibt es hier:
Mit den Umfragen ist das ja so eine Sache – man weiß nie so genau, wovon das Ergebnis abhängt oder wer es bezahlt hat. Nachdem nun neulich laut Ärzte-Zeitung Baden-Württembergs Hausärzte gute Noten bekommen haben, bringt nun T-online über AFP ein Umfrageergebnis, das die Hausärzte bemängelt. Sie nähmen sich zu wenig Zeit. Fragen wir, wer’s gefragt hat: die Wirtschaftsprüfunggesellschaft PwC. Erhebungsmenge: 1000 Patienten.
Eine Studie zum E-Mail-Betrug im Gesundheitswesen hat deutliche Ergebnisse vorzuweisen, es berichtet am 20.2.2019 it-daily. Der zentrale Satz: „Durchschnittlich 96 E-Mail-Betrugsattacken trafen eine Gesundheitseinrichtung im letzten Quartal 2018 – fast sechsmal so viele wie im ersten Quartal 2017.“
Für Jens Spahn brennen gerade gleichzeitig mehrere Kreuzfeuer, die er entweder er selbst oder die Presse um seinetwillen angezündet hat. Und so manch einer würde aus dem Kreuzfeuer gern den Scheiterhaufen schichten.
Das Gesundheitswesen wird Tummelplatz für Investitionen. Nicht erst seitdem MVZs zur Problemlösung nicht nur der Landarztfrage geworden zu sein scheinen, warnen immer wieder die verschiedensten Stimmen – lokal wie politisch – vor einer „feindlichen Übernahme“. Aber auch in der Frage der Digitalisierung und der Künstlichen Intelligenz, der Robotertechnik und der telematischen Vernetzung machen die Geldgeber neugierig mindestens schon mal die Augen auf.
Heute (19.2.2019) beginnt die zweite Staffel der Fernsehserie „Charité“ in der ARD. Sie spielt in Berlin 1943, hat sich also das Thema „Ärzte unterm Hakenkreuz“ vorgenommen. Der Zeitsprung macht es möglich, dass auch Neueinsteiger sich in der Serie zurechtfinden.
Die Bundesärztekammer lehnt Neuregelungen ab, die es schwerkranken Patienten ermöglichen sollen, ihr Leben selbst zu beenden. Die Grundhaltung dahinter: Ärzte helfen im Sterben, aber nicht zum Sterben.
Mannheimer Morgen, 19.2.2019:
https://www.morgenweb.de/newsticker/newsticker-dpa_artikel,-nachrichten-aerzte-gegen-verkauf-von-suizid-mitteln-fuer-schwerkranke-_arid,1403637.html
Umfassender berichtet das Handelsblatt (19.02.2019). 2017 hatte der Bundesgerichtshof entschieden, dass Schwerkranken in Extremfällen der Zugang zu Medikamenten gewährt werden müsse, die tödlich sind. Das Bundesgesundheitsministerium hätte aber im vergangenen Jahr angewiesen, dass alle Anfragen abzulehnen seien. Nun fordere die FDP eine Klarstellung.
https://www.handelsblatt.com/dpa/wirtschaft-handel-und-finanzen-aerzte-gegen-verkauf-von-suizid-mitteln-fuer-schwerkranke/24010968.html?ticket=ST-1331111-E4vKmWVEzQI0K97IGrOd-ap3
Bad Godesberg war bis vor kurzem eine Stadt, in der sich Patienten aus den Golfstaaten gerne behandeln ließen. Das hat sich nun geändert. Über Patientenströme und Medizin-Tourismus berichtet der WDR am 18.2.2019:
Der Kreis Soest hat einen Hausärzte-Kümmerer. Angestellt ist der Mann bei der Wirtschaftsförderung des Kreises. Den Job macht er in Vollzeit – und er kennt nicht nur alle Förderprogramme, er unterstützt Ärzte, die willens sind, auf dem Land zu arbeiten, bei allen möglichen privaten Hindernissen, die sich auftun, wenn sie tatsächlich dann auf dem Lande arbeiten.
Am besten, wir fangen gleich mit den Ergebnissen an: Ärzte golfen weniger, als ihr Ruf behauptet. Dazu auch noch schlechter, als ihr Ruf erwarten lässt. Lediglich Chirurgen bringen es auf ein gutes Handicap. Die Medical Tribune formuliert das so: „Die schneidenden Fächer stellten mit ihren technischen Fertigkeiten ihre Kollegen in den Schatten.“
Gelenkoperationen mit Roboter-Unterstützung – ein Bericht aus Weilheim (Süddeutsche Zeitung, 18.2.2019):
AKK kann’s. Nicht nur das Reden – auch das Putzen. Schon aus Tradition räumt sie seit Jahren im saarländischen Karneval als Putzfrau mit dem Landtag auf. In diesem Jahr (2018 hatte sie ausgesetzt) ist ihr Thema selbstverständlich Berlin. Und selbstredend auch Jens Spahn, der sich um alles andere kümmere als um Gesundheit.
Der Bremer Senat will Medizinstudenten im praktischen Jahr nach Bremen holen – nicht aber einen Medizinstudiengang einrichten. Bremen ist das einzige Bundesland in Deutschland, in dem man nicht Medizin studieren kann.
Ein privater Kita-Träger in NRW führt eine Impfpflicht ein. Die Reaktionen stellt der Deutschlandfunk online (16.2.2019):
Luckau will Modellregion für die Digitalisierung in der Medizin werden. Entschieden ist darüber noch nicht. Die Lausitzer Rundschau nimmt sich des Themas an unter der Überschrift „Wenn der Hausarzt auf dem PC erscheint“, (15.2.2019):
Landarztzahlen und -Nachrichten aus dem Landkreis Cloppenburg, Bericht in der NWZ (15.2.2019):
Der Kreis Kleve und das katholischen Karl-Leisner-Klinikum in Kleve unterstützen sieben Stipendiaten mit 1200 Euro monatlich. Geplant war zuerst nur ein Stipendium für 5 Stundenten. Im Ausgleich dafür müssen die Stipendiaten ihre fünfjährige Facharztausbildung im Klinikum und anschließend fünf Jahre als Arzt im Kreis Kleve absolvieren.
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