Das Ärzteblatt fasst eine Abendvorlesung von Prof. Dr. Stefan Gesenhues an der Uni Witten/Herdecke zusammen. Gesenhues hat eine Arztpraxis in Ochtrup und ist Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum der Uni Essen. Thema des Vortrages ist die Empathie – die Ärzten im Alltag verloren geht. Wie dieser Alltag aussieht, und worin sich Lehre und Alltag völlig unterscheiden, schildert Gesenhues eindringlich.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
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Umfragen, Ausbildung und Studium, Hausbesuche, Fallpauschale, Notfallpraxen, Studien, Pflegenotstand, Psychotherapie, Ärztemangel, Weiterbildung, Krankenhäuser, Krankenkassen, Impfungen, GBA, IGeL, ApothekenEin Assistenzarzt soll an der Uniklinik des Saahrlandes in Homburg 2014 mehrere Kinder missbraucht haben. Der Arzt ist 2016 gestorben. Die Medien berichten von 30 Verdachtsfällen, drei hätten sich laut Staatsanwaltschaft konkretisiert. Das Klinikum will sich heute (Montag, 24.6.2019) auf einer Pressekonferenz äußern.
Die Stiftung Warentest hat 2000 rezeptfreie Medikamente getestet – und 500 davon für wenig geeignet befunden.
Das Thüringische Stipendium für Haus- und Augenärzte besteht seit zehn Jahren, hat 111 Stipendiaten gefördert, von denen die Hälfte sich selbständig gemacht hat. Ein kurzer dpa-Bericht bei RTL (24.6.2019):
Das Land Brandenburg hat Karten online gestellt, aus denen die Verfügbarkeit von Haus- und Fachärzten im Land Brandenburg hervorgeht. Das Ergebnis ist nicht so schlecht, wie das Landarztmangel-Klagelied hätte befürchten lassen: Ein Hausarzt ist meistens in 15 Minuten mit dem Auto zu erreichen.
Es geht nicht, dass sich Patienten regelmäßig eine Zweit- und Drittmeinung einholen, meint der neue Bundesärztepräsident Klaus Reinhardt. Denn das sei erstens zu teuer und zweitens in Zeiten des Ärztemangels nicht förderlich. Reinhardt will die Patienten zu einem sinnvollen Verhalten umerziehen und fordert eine moderate Selbstbeteiligung bei mehrfachen und übermäßigen Arztbesuchen. Der erste Arztbesuch solle aber immer kostenlos bleiben.
Nachdem er für eine dörfliche Filialpraxis keinen Arzt als Kollegen gewinnen konnte, hat ein Arzt aus dem Kreis Olpe ein Projekt angestoßen, in dem junge Ärzte aus dem Krankenhaus unterstützt werden, wenn sie sich niederlassen wollen. Er hat verschiedene Partner ins Boot geholt und, wie er sagt, offene Türen eingerannt. Die Westfalenpost berichtet (19.6.2019):
Das Bundeskabinett hat heute (19.6.2019) ein Gesetz für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften auf den Weg gebracht.
In Siegen konkurrieren zwei Krankenhäuser – und streiten um Klinikbetten in der Neurologie.
Aktien-Tipp in „Euro am Sonntag“, ein Titel von finanzen.net. Die Autorin Birgit Haas legt Wert darauf, dass der digitale Gesundheitsmarkt in Deutschland führend ist, auch wenn der öffentliche Bereich erst langsam aufwache. Sei es, wie es sei – ihre Einleitung dient dazu, einzelne Firmen und ihre Produkte hervorzuheben. Insofern ist der Artikel hilfreich fürs eigene „Who is who“ – bzw. auf gut Deutsch: Wer tut was?
Ihr Name ist MoniKa – mit großem K. Keine persönlicher Name, sondern eine Abkürzung. Stilistisch gesehen die Steigerungsform vom Akronym, nämlich ein Apronym. Den Titel bekommt die sprechbare Abkürzung (Akronym), wenn sie ein bereits vorhandenes Wort ergibt.
Aber jetzt zur Sache: Das Apronym MoniKa bedeutet „Monitoring- und Kommunikationsassistentin“, dergestalt abgekürzt wurde sie vom Gesundheitsnetz Leverkusen. 80 Haus- und Fachärzte schicken nun, wenn sie es für sinnvoll halten „MoniKas“ zu ihren chronisch kranken Patienten nach Hause. Die ausgebildeten Pflegekräfte sollen die Patienten unterstützen und anleiten und sie sind die Mittler zwischen Patient und Arzt. Mittelweg ist selbstredend die elektronische Patientenakte (Akronym ePa, Frotzelei darüber am Textende beim Sternchen*).
Das BMG stellt Berufe im Gesundheitswesen vor. Mit Text, Bild und Video. Einer dieser wunderbaren Berufe: der Landarzt. Weil’s auch Werbung ist, darf das BMG ganz tief ins Klischee der ländlichen Idylle greifen: Deich, Schafe, Meer, Kutter, Krabben ... aber all das ist nur Beiwerk. Der Alltag: Gemeinschaftspraxis, Teamwork, beste Ausstattung, junge Ärzte, Hausbesuche auch mit Kaffeeklatsch.
Das schleswig-holsteinische kleine Dorf mit 1100 Einwohnern hatte schon lange keine Arztpraxis mehr. Nun kommt an zwei Vormittagen die Woche eine Ärztin ins Gemeindezentrum. Die Bedingungen wirken an manchen Stellen durchaus provisorisch – für eine Sprechstundenhilfe ist zum Beispiel gar kein Platz. Und doch sind alle Beteiligten glücklich. Ein Beispiel, das zeigt, wie aus vielen Kompromissen am Ende doch noch eine Lösung entsteht. Der Fochus berichtet am 18.6.2019:
Kaffeebecher aus Bambus, verrät uns nicht nur der Focus, bestehen keinesfalls nur aus Bambus, sondern auch aus synthetischen Kunstharzen. Und die sind ab einer Temperatur von 70 Grad in der Lage, sich im Kaffee aufzulösen. Also wie der Name schon sagt: Coffee to go. Das ganze Modell sei zwar öko – aber möglicherweise nicht gesund, und möglicherweise sogar krebserregend.
Die Rhein-Neckar-Zeitung zieht ein positives Fazit der Hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg, die von der AOK und anderen Kassen vor zehn Jahren eingeführt wurde (18.6.2019):
Eine OP an einer Puppe – unter der Vorherrschaft der KI – damit steigt Benedikt Fuest in der „Welt“ in seinen Artikel über KI ein, der über Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit und Schwächen informiert. Das Wichtigste ist vielleicht, dass einem beim Lesen klar wird, wer alles im Bereich der KI zu den Handelnden gehört. Auf jeden Fall ein Leseartikel, nichts für mal eben schnell in zwei Minuten:
Führungswechsel bei der Gematik – Bundesgesundheitsminister setzt den ehemaligen Ratiopharm-Chef Dr. Markus Leyck Dieken ein. Apotheke adhoc berichtet (17.6.2019):
An der Berliner Charité gibt es jetzt eine Professur für Klimawandel und Gesundheit, berichtet der Deutschlandfunk (17.6.2019):
Das Land Niedersachsen investiert Hunderte Millionen in seine Kliniken, berichtet der NDR am 13.6.2019 (Text und Video):
In den USA ist ein Patient an einer Stuhltransplantation gestorben, ein anderer erkrankte schwer. Beide hatten den Stuhl desselben Spenders erhalten – und im Nachhinein stellte sich heraus, dass er ein multiresistentes Bakterium Escheria coli enthielt. Die Süddeutsche berichtet am 14.6.2019:
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