Frauen und Männer sind verschieden. Das wirkt sich auch auf die Medizin aus: Gleich ist auch hier nicht gleich. Was logisch klingt und jedem pauschal erst mal einleuchtet, war in der Medizin und in den Gesundheitsseiten der Medien lange eher ein Orchideen-Thema. Nun hat sich nicht nur die Tagesschau des Themas angenommen, es folgt eine Link- und Themensammlung.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
In Sachsen brodelt es: So viele Regressforderungen, wie in keinem anderen Bundesland, Unterversorgung, Notdienstregelungen. Die Dresdner Neuesten Nachrichten haben den Ärger zusammengetragen (25.3.2019):
Pro Familia schlägt Alarm: In manchen Regionen in NRW gäbe es nicht genügend Ärzte, die Abtreibungen vornähmen. Nun ist die Frage der Erreichbarkeit und die Frage der nötigen Anzahl von Ärzten das eine Problem, ein anderes ist, dass kein Arzt zu Abtreibungen gezwungen werden darf – und dass die Ärzte, die Abtreibungen vornehmen, zum großen Teil älter als 60 Jahre sind. Der WDR nimmt sich des Themas an (27.3.2019):
Den Arztkittel hat er ausgezogen, nun arbeitet er an Programmen, die seinen Kollegen helfen: Die Auswertung vieler Bilddaten mit Künstlicher Intelligenz. Er beschreibt das Programm wie einen Autopiloten, das wie eine Rechtschreibkorrektur arbeitet. Menschen übersehen Fehler, Daten, Kleinigkeiten. Der Bayerische Rundfunk stellt den Mann vor, der vom Arzt zum Programmierer wurde (26.3.):
Der Marburger Bund hat Ärzte, die ankommunalen Krankenhäusern arbeiten, für den 10. April zum Warnstreick aufgerufen:
Köln, 26. März 2019. Das MEDNET Kompetenznetz ist umgezogen in die eHealthCloud der Deutschen Telekom. Wir brauchen die Verfügbarkeit, die Sicherheit, die Verlässlichkeit und die Skalierbarkeit der eHealthCloud, denn wir wollen als MEDNET Service für Ärzte AG nun Ärzte, Labore und Krankenhäuser aus ganz Deutschland in das MEDNET Kompetenznetz einladen.
Was bietet das MEDNET Kompetenznetz?
Abwarten und Tee trinken – diese Redensart ist seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts verbürgt, schreibt Lutz Röhrich in seinem Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Über die Entstehung dieser Redensart kann auch Röhrich nur spekulieren: Entweder war’s ein Arzt, der einem ungeduldigen Patienten zu Geduld und Kräutertee riet, oder aber, ein wenig aufregender, es geschah in den Salons der Biedermeierzeit, in denen der Tee erst zu späterer Stunde gereicht worden sein soll.
Vor allem junge Menschen sind Apps auf dem Handy gegenüber aufgeschlossen – und halten Google oftmals für eine zuverlässige Informationsquelle. Das hat Folgen, die ein Frauenarzt in der Westfalenpost schildert. Viele der Apps und Antworten seien einfach nur Hokuspokus – und eine Handy könne keine Schwangerschaft verhindern. Der Artikel ist vom Januar, wird aber in der Zwischenzeit wohl kaum an Aktualität eingebüßt haben:
Die Heilbronner Stimme (stimme.de) hat mit Sylvia Thun gesprochen. Thun ist Expertin für Informations- und Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen an der Berliner Charité. Es geht um den Datenaustausch im Gesundheitswesen: Deutschland verliert den Anschluss, wenn nicht bald etwas passiert, ist Thuns Auffassung. Daten müssten einheitliche Formate haben und einheitlich austauschbar, strukturierbar und aufzubereiten sein. Es reiche nicht hin, PDFs abzuspeichern. (24.3.2019)
Mit 387,2 Milliarden Euro beziffert das Statistische Bundesamt die Gesundheitskosten in Deutschland für 2018, wobei diese Zahl eher prognostisch bis hoch- oder vorgerechnet ist und sich aus dem Vergleich mit dem Vorjahr ableitet. Noch mehr Zahlen gibt’s bei cash-online (24.3.2019):
Dr. Günter Gerhardt ist nicht nur Facharzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Psychotherapie, er ist auch Fernseh- und Medienarzt, war einstens KV-Vorsitzender, hat keinen Wikipedia-Eintrag, dafür googelt man ihn ziemlich erfolgreich – und auch bei Amazon füllt sein Namensaufruf bestimmt eine Seite. Kurz und auch gut: Dr. Günter Gerhardt ist Arzt und ganz gewiss medientauglich.
SPD und Union beraten angesichts der Masern, die in mehreren Regionen gehäuft auftreten, jetzt über eine Impfpflicht, berichten die Medien:
Heute ist Welttuberkulosetag (24. März) – und damit Anlass für die Berichterstattung. Die Westfälischen Nachrichten sind dabei mit dem Fazit: Zwar ist die Tuberkulose rückläufig, aber es gibt immer noch 5500 Fälle in Deutschland pro Jahr, von denen 100 sterben. Das müsste nicht sein, denn Tuberkulose sei gut heilbar. Daher der Rat: bei nicht nachlassendem Husten, Fieber und Gewichtsabnahme müsse immer auch an Tuberkulose gedacht werden, denn sie wird meist zu spät diagnostiziert. (24.3.2019)
Sachsens Ärzte haben sich an den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer gewandt wegen des Ärztemangels. Sie fordern zugleich eine Umstrukturierung der KV, die diesem Problem so nicht mehr gewachsen sei. n-tv berichtet am 22.3.2019:
Die B.Z. gibt Tipps für chronisch kranke Patienten, welche App ihnen wie am besten hilft – und wie sie sie finden. Ein paar wichtige Grundsätze, darauf weist das Portal hin, seien unbedingt vorab zu klären: Wo werden meine Daten gespeichert? Und: Welche Interessen stehen hinter der App. Diese Frage ist vor allem dann wichtig, wenn sie kostenlos angeboten wird. Und dann sei die Frage nach dem Speicherort der Daten von noch größerer Bedeutung. Derartig grundlegend beraten, enttäuscht dann etwas die App-Auswahl: Einnahme-Erinnerungen und Apotheken-Apps.
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will regionale Krankenkassen offenbar bundesweit öffnen. Proteste gibt’s jetzt schon von den Gesundheitsministern der Länder, vier Minister haben einen Protestbrief verfasst, der dem Merkur vorliege (20.3.2019)
Der Europäische Gerichtshof stärkt die Rettungsdienste. Private Anbieter hatten eine europaweite Ausschreibung von Seiten der Kommunen gefordert. Das Oberlandesgericht Düsseldorf verhandelt darüber und erhielt nun vom Europäischen Gerichtshof die Antwort: Die Rettungsdienste dienen der Gefahrenabwehr – und müssen nicht öffentlich ausgeschrieben werden.
Nachrichten aus der Schweiz: Bei den Ärzten unter 45 Jahren haben die Frauen die Mehrheit. Und: Ein Fünftel der Ärzte in der Schweiz kommt aus Deutschland. Weitere Zahlen zur Arztdichte in Österreich, Deutschland, der Schweiz, zu prozentualen Verteilung von Allgemein- und Fachärzten etc.:
Nach dem Beschluss des TSVG ist es um den Bundesgesundheitsminister leise geworden. Diese und jene und welche Protestnoten erscheinen zwar noch. Nachrichten aber offenbar eher in Fachjournalen als in der Tagespresse.
Das Ärzteblatt veröffentlicht die Umstrukturierung des Bundesgesundheitsministeriums, das nun zu 51 Prozent an der gematik beteiligt ist. Namen und Referate hier (20.3.2019):
Original-Link zu Youtube:
https://www.youtube-nocookie.com/watch?v=dPjwLGJaKp4
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