Die Labvolution ist schon rein sprachlich vom Namen her ein vollmundiges Versprechen. Die europäische Fachmesse für Labortechnik findet vom 21. bis 23. Mai in Hannover statt.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Ostsee-Zeitung prognostiziert schon das Aus des einstigen Vorzeigeprojektes. Die Uniklinik Rostock will Patienten mit Herzerkrankungen mithilfe der Telemedizin das Leben erleichtern verbinden. Es fehlt auch nicht an Fördermillionen, aber an Probanden und Patienten. Am 8. April, so die Nachricht, gab es 545 Probanden, erwartet wurden 3000. Das Projekt heißt „Herzeffekt MV“ – und stehe auch bei der Uni auf dem Prüfstand. Der Artikel ist vom 23.4.2019 und die Reaktion auf eine Anfrage der Linken im Landtag:
Der Focus hat sich die IGeL-Leistungen der Ärzte zum Thema gemacht und folgt damit nach eigenen Angaben dem Medizinischen Dienst, der diese Leistungen von Wissenschaftlern hat bewerten lassen. In einem Video von 1:31 min werden diejenigen Leistungen aufgezählt, die die Wissenschaftler für Geldmacherei halten. Der Tenor des Artikels trifft genau diesen Ton, Überschrift: „Abzocke beim Arzt“ – doch das Focus-Video ist allenfalls knapp informativ und jedenfalls Geldmacherei. Will sagen: Eingebettet in eher zu lange Werbung. Kurz: So richtig die Infos in diesem Artikel sind, er ist dennoch nicht viel mehr als ein Klickfänger (29.4.2019). Aber auch der Focus muss IGeL zu Geld machen ...
Der Fotograf Brock Elbank hat Menschen mit außergewöhnlich großen oder außergewöhnlich vielen Muttermalen fotografiert. Der Spiegel zeigt acht Porträts – und Ines Kaffka hat einen kurzen Text dazugeschrieben. Ein eindrucksvoller Artikel, Datum 29.4.2019:
Die KV Nordrhein und der Apothekerverband Nordrhein bieten am 8. Mai eine Patientenveranstaltung an. Die Besucher sollen informiert werden, was zu beachten ist, wenn man viele Medikamente nimmt. Auch über Gesundheits-Apps wird informiert. Lokalkompass.de informiert hier über Zeit, Ort und Themen:
Ein kleines journalistisches Kunststück: Michaela Schwinn hat es geschafft, das Thema Digitalisierung und Vernetzung im Krankenhaus als Reportage aufzupeppen. So wird eine Lesegeschichte draus, deren Infos man zwar in zwei Sätzen zusammenfassen könnte. Nichts Neues also (zumindest nachrichtlich nicht, der Alltag hinkt der Nachricht bekanntermaßen immer hinterher), das aber wirkungsvoll. Schwinn berichtet aus der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (28.4.2019):
Im Dachauer Hinterland fehlen Ärzte. Keine Nachricht, die verblüfft. „Nur“ eine die ins Bild passt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Auch über den Alltag der Landärzte, deren Feierabend immer spät ist und über Konzepte in den Kommunen (26..4.2019):
Der Kölner Stadt-Anzeiger hat sich heute (25.4.2019) in seiner Papierausgabe des Themas „MVZ als Renditeobjekt“ angenommen. Die Autorin Corinna Schulz ist dabei gleich zweimal prominent platziert: Der erste Artikel ist der Aufmacher auf der Titelseite, der zweite der Aufmacher auf der Wirtschaftsseite. Unterfüttert ist der Artikel mit Zahlen der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZVB). Ende 2015 zählte sie 87 MVZ, Ende 2018 699. Ein Anstieg von 44 Prozent. 75 dieser Zentren seien Kapitalbeteiligungsgesellschaften zuzuordnen, zu den größten der Branche zähle auch das Kaffee-Unternehmen Jacobs.
Tja, es sieht so aus, als ob die Ärzte nicht wollen. Die Gesundheitskarte nicht, das Internet nicht. Und die FAZ schüttelt missbilligend ihr weises Haupt. Zumal nicht einmal sichere Zahlen vorliegen. Sicher ist nur eines: Die Gesundheitskarte wird nicht bis Mitte des Jahres überall installiert sein. Unsicher allerdings ist, wo der Autor des Artikels das sichere Internet ausgemacht haben will. Der Schwarze Peter, der auch in diesem Artikel rumgereicht wird, wechselt von den Händen der Gematik über die KBV bis hin zur Industrie.
Übers Frühstücken gibt es hinreichend Meinungen, Sprüche, Erkenntnisse und Forderungen. Studien auch – die jetzige Studie kommt aus den USA und bringt das alte Ergebnis neu auf den Punkt: Ohne Frühstück lebt es sich deutlich ungesünder. Vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Übergewicht tragen die Forscher als Ergebnis zusammen. Analysiert wurde von 1988 bis 1994 das Verhalten von 6500 Amerikanern, die Art des Frühstücks selbst spielte bei der Untersuchung keine Rolle.
Am 8. und 9. Mai tagt der Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen/Leiter e.V. Das Krankenhaus-IT-Journal veröffentlicht das Programm:
Dass der Patient an seine Grenzen kommt, wenn er den Arztbrief in die Finger kriegt, ist bekannt. Und dass es eine Studie braucht, um herauszubekommen, dass Arztbriefe zuweilen durchaus schwer verständlich sind, hätte wohl kaum jemand vermutet. Wenn aber eine Studie herausfindet, dass 98,5 Prozent (sic!) aller Hausärzte zuweilen Arztbriefe nicht auf Anhieb verstehen, dann ist das doch mal ein lohnenswertes Studienergebnis. Befragt wurden 197 Ärzte von Sprachwissenschaftlern. Die WN hat den dpa-Artikel dann auch wohl gerne online gestellt (23.4.2019):
Die Zulassungsquoten fürs Medizinstudium ändern sich – und die Warteschleife für die, die schon lange warten, verlängert sich. Das Göttinger Tageblatt berichtet (22.4.2019):
Arztserien prägen – vor allem den Seriengucker. Der erwartet nämlich am Ende mehr Arzt, mehr Zeit und hat dennoch mehr Furcht. Der MDR weiß Bescheid und hat sich mit einem Chirurgen unterhalten, der zugleich Kommunikationswissenschaftler ist. Das Dilemma: Vieles, was in den Serien dargestellt wird, entspricht tatsächlich dem Alltag. Aber eben nur vieles. (22.4.2019)
https://www.mdr.de/wissen/mensch-alltag/einfluss-von-arztserien-auf-patienten-100.html
Wer noch einen Wiki-Rundumschlag zum Thema braucht: Unter dem Begriff Krankenhausserie kann man lernen, wie sich die Seifenoper von der Krankenhausserie unterscheidet. Kann man. Müssen muss man nicht. Aber es gibt auch Titellisten – gut geeignet für den schnellen Überblick:
https://de.wikipedia.org/wiki/Krankenhausserie
Zwei angehende syrische Ärzte in Dresden – der MDR hat sie auf ihrem Weg in die Zukunft befragt und Zahlen und Fakten zu ausländischen Ärzten in Deutschland hinzurecherchiert. Herausgekommen ist nicht nur ein Artikel, der Hürden und Schwierigkeiten benennt, sondern auch eine lebendige Beschreibung, die Dinge benennt, die man sich selten klar macht: So konnten die Syrer während des Bürgerkrieges natürlich keinen Sprachkursus für Deutsch absolvieren, sondern lernten über Youtube. Lesenswert.
Aktualisierung 18.4.2019:
Der Zahnarzt, der gegen Jameda geklagt hat, hat den Prozess verloren. Er hatte dem Bewertungsportal gekündigt - und danach zehn seiner positiven Bewertungen gelöscht. Di Welt berichtet (16.4.2019):
https://www.welt.de/regionales/hamburg/article192033645/Jameda-Zahnarzt-verliert-vor-Gericht-gegen-Aerzte-Bewertungsportal.html
Auch der NDR (16.4.2019):
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Bewertungsportale-fuer-Aerzte-mit-Vorsicht-nutzen,bewertungsportale100.html
Spahn behält seinen Kurs bei: Er geht seinen Weg, nicht immer nach Absprache und nicht immer nach Regeln, aber immer nach vorn. Ein Nachrichtensammlung querbeet.
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verhandelt seit heute darüber, ob das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe zu weit geht. Es klagen Ärzte, schwerkranke Patienten und Vereine. Das Thema interessiert auf ganz breiter Ebene – so viele und so viel verschiedene Berichte, Interviews, Reportagen oder Kommentare finden sich selten zu einem Thema. Die Auswahl hier kann auch kaum vollständig sein – vielleicht aber wenigstens repräsentativ.
Ärztemangel auf dem Land gab es auch schon in den 70er-Jahren – der Bayerische Rundfunk hat eine Dokumentation aus dieser Zeit online gestellt, in der um Ärzte mit Grundstücken geworben wird. Der Film ist zugleich eine technische Zeitreise: Wenn die Arzthelferin den Arzt auf Hausbesuch erreichen will, ruft sie seine Autohupe an – und der Arzt ruft später aus dem Auto zurück. Nostalgie mit Mikrofon ….
KBV Praxisnachrichten
-
HPV-Impfung im Fokus der Europäischen Impfwoche – Hofmeister: "Wir brauchen höhere Impfquoten"
Anlässlich der Europäischen Impfwoche hat KBV-Vorstandsvize Dr....
-
KIM-Adressen jetzt auch in der Kollegensuche zu finden
Die KIM-Adressen von Praxen sind nun auch in der Kollegensuche...
-
Mammographie-Screening: EBM wird zum 1. Juli angepasst
Ab 1. Juli können auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren am...
Robert-Koch-Institut
-
Epidemiologisches Bulletin 17/2024
EKOS-Net: HCID-Preparedness in die Breite tragen
-
Epidemiologisches Bulletin 16/2024
Hygienische Aspekte in der außerklinischen Intensivpflege
-
Epidemiologisches Bulletin 15/2024
Epidemiologie der Masern in Deutschland und Bewertung der Situation...