Der Fall liegt schon ein Jahr zurück – hat aber an Nachrichtenwert keineswegs verloren: Eine Internetapotheke hat zwei Kunden verwechselt. So dass das Antiepileptikum dem Kunden geschickt wurde, der einen Blutdrucksenker verschrieben bekommen hatte. Ist die Verwechslung selbst schon heikel genug, musste aber der Kunde auf sein Antiepileptikum erstens lange warten und zweitens bekam er zwei Ausgaben: Ein Generikum, weil das Originalpräparat nicht zu bekommen gewesen war, und das Originalpräparat, das wohl doch zu bekommen gewesen war. Da er nur ein Rezept eingereicht hatte, hat ihm die Krankenkasse auch nur ein Präparat erstattet.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
3000 Jahre Pestgeschichte in Herne: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat 300 archäologische und kulturgeschichtliche Exponate zusammengetragen – und in 11 Themenbereiche gegliedert. Die Ausstellung wurde im September eröffnet und ist bis zum 10. Mai im LWL-Museum für Archäologie zu sehen. Größtes Exponat: Der Anker des Schiffes, das die Pest im 18. Jahrhundert nach Westeuropa gebracht hat.
Bildunterschrift: Aus dem 16. Jahrhundert ist ein Rezept für den sächsischen Kurfürsten überliefert, das eine Heilung der Pest versprach: Es bestand aus damals sehr teuren Zutaten wie z. B. Blattgold und "Einhorn" (fossiles Mammut).
Foto: LWL/. R. Piepe
Linkliste zum Medizinnobelpreis - zum Nachlesen, Nach-Sehen und mit Wissenswertem um den Nobelpreis:
Früher wär’s in den Tageszeitungen eine Nachricht auf „Aus aller Welt“: Die Geburt im Auto auf dem Weg in den Kreißsaal. Heute häufen sich solche Geburten, weil die Wege länger werden.. Chirurg und Publizist Bernd Hontschik klärt in der FR Ursachen und Zusammenhänge (7.10.2019):
https://www.fr.de/wissen/medizin-reisewarnung-schwangere-13071308.html
Die Thüringer Allgemeine hat sich unter den Kliniken in Thüringen umgehört, wer wann in den OP-Roboter Da Vinci investiert – und was das kostet. Der Artikel vom 7.10.2019:
Die Woche der Nobelpreise hat begonnen. Den Auftakt macht die Medizin – aber nicht vor 11:30 Uhr. Hier der Artikel zum Thema aus den Dresdner Neueste Nachrichten (7.10.2019): https://www.dnn.de/Nachrichten/Wissen/Nobelwoche-beginnt-Medizinnobelpreis-macht-den-Anfang
Die "Zeit" bietet hier einen Livestream an (7.10.2019): https://www.zeit.de/wissen/2019-10/bekanntgabe-nobelpreistraeger-medizin-2019-livestream
In Köln sind Mutter und Kind nach der Einnahme eines Glukosemixes aus einer Apotheke am Freitag gestorben. Die Frau war schwanger und hatte am Donnerstag in einer Longericher Apotheke das Präparat erhalten. Danach war der Zustand der Schwangeren so schlecht, dass ein Notkaiserschnitt durchgeführt wurde. Auch eine andere Frau hatte das Präparat erhalten, die Einnahme aber abgebrochen, als sich Komplikationen einstellten. Polizei und Stadt Köln warnen eindringlich davor, Mittel mit Glukose aus der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich einzunehmen. Zurzeit könne nicht überprüft werden, ob weitere Glukosepräparate über den Apothekentresen gegangen seien.
- Aktualisierung 4.10.2019: In einem weiteren Tütchen, abgegeben von einer Patientin nach dem Aufruf der Polizei, wurden Spuren der giftigen Substanz gefunden - nach Angaben der Polizei in so geringer Menge, dass sie nicht gesundheitsschädlich gewesen wären. Bericht vom WDR, 3.10.2019: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/apotheker-klagt-gegen-stadt-100.html
Spahn verzichtet auf die bundesweite Öffnung aller Krankenkassen – so die Schlagzeile im Handelsblatt (1.10.2019):
Rot oder weiß? – Für den Kölner im Allgemeinen keine ernstzunehmende Frage. Die ernste Antwort aus Köln lautet bestimmt aber „rutwieß“ – und es handelt sich hier nicht um die Farben der Sauce auf der Pommes, sondern um die Farben der Stadt. Aber über Köln hinaus ist die Frage, ob rot oder weiß, sehr ernst, wenn man sie vom Fleische aus betrachtet.
Die Grippewelle 2017/2018 ist allen noch in lebhafter Erinnerung – und auch 2018/2019 wohl den meisten im Gedächtnis, auch wenn sie lange nicht so schlimm war wie die Grippe im Vorjahr. Nun wird’s Zeit für die nächste Grippe-Impfung – und die Hintergrundberichte kommen wie der Herbstregen.
Die Tagesschau legt die Zahlen des RKI vor. Demnach sind 2017/2018 25100 Menschen an der Grippe gestorben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Von 2018/2019 liegt noch keine Auswertung vor, die die Zahl der Todesfälle nennt, aber Interessantes und Statistisches zu Arztbesuchen, Rekordzahlen etc. sind dem Tagesschau-Bericht noch zu entnehmen (30.9.2019):
https://www.tagesschau.de/inland/grippe-129.html
In Gelsenkirchen-Buer sind in diesem Jahr zwischen Juni und September drei Babys mit Handfehlbildung geboren worden. Das Krankenhaus kann keine ethnische, kulturelle oder soziale Gemeinsamkeit feststellen, sucht aber dennoch nach einer gemeinsamen Ursache. Die Berichterstattung über die Geburten ist ausgelöst worden vom Kölner Express. Das Marien Hospital in Buer berichtet auf seiner Web-Seite.
Hier die Aktualisierungen ab 1.10.2019 - die vergangene Berichterstattung mit den Aktualisierungen bis zum 30.9. finden Sie in den unteren Absätzen.
Aktualisierung 1.10.2019: Das NRW-Gesundheitsministerium gibt Entwarnung: Es wurde keine Häufung von Neugeborenen mit fehlgebildeten Händen festgestellt, die Quote liege bei unter 0,1 Prozent. Hier der dpa-Bericht bei t-online, 30.9.2019:
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_86541752/ministerium-sieht-keine-haeufung-bei-fehlbildungen-in-nrw.html
Hier die Links zur anfänglichen Berichterstattung:
„Hunderte Millionen iPhones von Sicherheitslücke betroffen – Apple machtlos“, titelt der Spiegel (29.9.2019). Das Problem: Die Lücke lässt sich nicht per Update schließen, Apple selbst rät Menschen, die das iPhone beruflich nutzen, zum Umstieg auf ein Gerät mit neuerem Chip:
https://www.spiegel.de/netzwelt/gadgets/checkm8-apple-kann-gravierende-iphone-schwachstelle-nicht-schliessen-a-1289162.html
T-online berichtet am 30.9.2019 hier: https://www.t-online.de/digital/handy/id_86539818/apple-smartphones-hacker-software-setzt-iphones-schachmatt.html
Internetportale versprechen sich offensichtlich viel vom Terminservicegesetz. Webseiten, auf denen man schnell und unkompliziert einen Termin buchen kann, schießen wie Pilze aus dem Boden - oder waren schon vor der Erfindung des TSVG online. Da die Internetseiten mit den Arztpraxen zusammenarbeiten, ist der Zeitunterschied zwischen traditioneller Terminabsprache per Telefon und der Buchung auf einer Webseite durchaus relevant: So ist es einem Bekannten möglich gewesen, übers Internet am nächsten Tag einen Termin zu buchen – über die Praxis hätte er erst in drei Monaten einen freien Termin bekommen.
Medizinunterricht an der Schule? Ein Bischöfliches Gymnasium in Goch geht neue Wege. Die Schüler der Gaesdonck* können sich für eine „Advanced class medical science“ anmelden 156 Unterichtsstunden zusätzlich – in Studientagen alle vier Tage vierstündig. Der Gesundheitsminister des Landes NRW, Karl Laumann, ist voll des Lobes.
* Gaesdonck (gesprochen: Ga:sdonk – das e ist ein Dehnungs-e) ist ein Ortsteil von Goch, der Name der Schule lautet vollständig: Collegium Augustinianum Gaesdonck.
Die geplante Änderung der Hebammen-Ausbildung zum Studium hatte schon im Vorfeld eine umfangreiche Berichterstattung ausgelöst. Hier eine – ungeordnete – Linksammlung zum Thema, die die „Lage der Nation“ wohl ganz gut widerspiegeln kann. Um sich schnell durchzufinden, sind die Schlagworte gefettet. Und ganz am Ende das Artikels die Links zu älteren Berichten oder Textsammlungen in den MEDNET-Nachrichten:
Hebammen sollen künftig ihre Ausbildung über ein Hochschulstudium absolvieren, hat der Bundestag am 26.9.2019 beschlossen. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Auch Psychotherapeuten sollen studieren müssen – und das Implantatgesetz war ebenfalls Thema im Bundestag. Hier die Links – alle vom 26.9.2019:
Bei 14 Krankenhaus-Patienten sind in mehreren Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern multiresistente Keime nachgewiesen worden.
Aktualisierung 25.9.2019: Das Gesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern will Patienten, die in den letzten sechs Monaten der betroffenen Krankenhäuser in Vorpommern behandlelt wurden, erneut untersuchen, der NDR berichtet: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/LAGuS-warnt-Kliniken-vor-multiresistenten-Keimen,multiresistent102.html
(Link bitte kopieren und bei Google einsetzen - der bricht wg. des Kommas unterwegs ab - und ich kriege ihn nicht funktionstüchtig verbessert)
Wem soll die KI gehören? Und wie müssen solche Programme geordnet und verwaltet werden? Diese und andere Fragen organisatorischer Art werden im Artikel von Stefan Krempl auf heise.de diskutiert. Der Artikel ist vom 24.9.2019:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Krankenkasse-Wichtige-medizinische-Algorithmen-sollten-allen-gehoeren-4538180.html
„Digitale Medizin – Wie geht das?“ fragt der NDR für Hamburg mit und in einer Radiosendung am Donnerstag, 26.9.2019 auf 90,3 um 10 und um 16 Uhr. Hier der Link zur Ankündigung:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Digitale-Gesundheit-Was-passiert-in-Hamburg,digitalegesundheit102.html
Wie verlässlich ist die digitale Medizin?“, fragt hingegen rbb Praxis. Die Sendung ist für Mittwoch, 25.9.2019, 14.25 Uhr angekündigt, ist aber jetzt schon online. Der Beitrag von gut drei Minuten vergleicht die Diagnosefähigkeit von Arzt und App im Test:
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/rbb_praxis/201909/25/373471.html#top
Spahns Rekrutierungsreise durch Mexiko macht Presse. Und Eindruck. Die Begeisterung allerdings ist verhalten – und Spahns Gleichung, dass ein solches Angebot für alle von Nutzen sei, relativiert der Spiegel gern. Spahns Überlegung: In Deutschland gibt es sehr viele alte Menschen, in Mexiko dagegen sehr viele junge Menschen, denen es noch dazu an Perspektive mangelt. Der Spiegel hält dagegen, dass es in Mexiko auch im Gesundheitswesen mangelt.
Dem ZDF ist auf Facebook ein schicker Coup gelungen – dort gibt es ein vielsagendes Statement des Bundesgesundheitsministers. Manchmal sieht man ja in der Verkürzung tatsächlich mehr. Das ist hier der Fall:
https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/388142101878729/
KBV Praxisnachrichten
-
"Wir sind für Sie nah." – Kampagne macht auf zugespitzte Situation in der ambulanten Versorgung aufmerksam
Mit einer breit angelegten Kampagne gehen die KBV und die...
Robert-Koch-Institut
-
Epidemiologisches Bulletin 16/2024
Hygienische Aspekte in der außerklinischen Intensivpflege
-
Epidemiologisches Bulletin 15/2024
Epidemiologie der Masern in Deutschland und Bewertung der Situation...
-
Epidemiologisches Bulletin 14/2024
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen...