Ärztemangel ist immer ein Thema. Und schon lange eines gewesen. Das stellt man fest, wenn man das Thema googelt. Häufig sind es dieselben Städtenamen, die entweder 2005 oder 2008 oder sonstwann für Schlagzeilen unter der Rubrik Ärztemangel sorgten. Hier ein paar aktuelle Schlagzeilen:
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Der WDR hat die Situation der Geburtshilfe in NRW aufgearbeitet. Das Ergebnis war schon vorher klar: Es ist knapp an allen Ecken und Enden. Zahlen und Statistiken im Video beim WDR (12.3.2019):
Ein Sohn, dessen demenzkranker Vater 2011 gestorben ist, klagt gegen den Arzt. Dieser hätte seinen Vater zu lange leiden lassen. Der Vater war jahrelang bewegungsunfähig und künstlich ernährt worden. Schadensersatzforderung: 150000 Euro für Behandlugns- und Pflegekosten (Lippische Landes-Zeitung, 12.3.2019):
Die "Welt" kümmert sich um Medizin-Wearables – und um die Leser, die herausfinden können sollen, welche tragbaren medizinischen Messgeräte nützlich, funktionell und vor allem vertrauenswürdig sind (11.3.2019):
Über den Masernausbruch an einer Schule in Hildesheim berichtet die Hannoversche Allgemeine (11.3.2019). Mittlerweile dürfen nur noch Kinder die Schule besuchen, die eine Impfung nachweisen können. Die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin fordert nun eine Impfpflicht.
Das Sana-Klinikum Lichtenberg kooperiert mit Technikkonzernen aus den USA – auch weil in Deutschland die Digitalisierung in der Medizin eher schleppend vorankommt. Auch die Nützlichkeit der AppleWatch, deren Möglichkeiten auf dem Nicht-US-Markt eingeschränkt wurden, wird getestet. Der Tagesspiegel berichtet (11.3.2019). Auch der Datenschutz ist am Ende Thema. Die bequeme Daunendecke zum Drüberlegen und Wegkuscheln: Große Player können sich Datenschutzlecks nicht leisten. Na dann ..... Trotzdem lesenswert.
Es sind immer nur regionale Nachrichten, die von regionalen Zeitungen und den regionalen Formaten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender berichtet werden. Immer stehen dabei Dringlichkeit und Notlage im Vordergrund – und doch bleiben diese Nachrichten auch danach noch meist regional. Die Rede ist von der Titelzeile „Geburtshilfe geschlossen“. Meist ist der Mangel an Hebammen der Grund.
Der Artikel von Hajo Zenker wird von den deutschen Zeitungs-Online-Redaktionen gern genommen. Es geht um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Zugrunde liegt dem Artikel eine Patientenbefragung des Klinikums Bogenhausen. Das Fazit: Mehr als die Hälfte der Patienten versteht kein Medizinisch. Hier nur drei der Fundstellen für den Text.
In Siegen studieren jetzt Humanmediziner und Informatiker zusammen – in einer fünftägigen Blockveranstaltung mit dem Titel „Digital Medicine – Hands on“. Den Bericht zur Zusammenarbeit gibt die Westfalenpost am 11.3.2019:
„Dr. Hontschiks Diagnose“ ist in der Frankfurter Rundschau zu finden – und sie bezieht sich auf Qualitätsmessung. Der Publizist und Mediziner geht einer einfachen Erkenntnis grundlegend nach: Qualität kann man nicht messen. Beispiel: Der Spitzenchirurg operiert die schwersten Fälle. Daher habe er die meisten Komplikationen und Todesfälle.
Neues von und über den Bundesgesundheitsminister – sortiert nach Stichworten:
Notfallmediziner schlagen Alarm: Schon heute sei die intensivmedizinische Versorgung in Gefahr, weil es in dreiviertel aller Krankenhäuser auf den Intensivstationen Bettensperrungen wegen Personalmangels gebe. Das berichtet die „Welt“ von der Deutschen Gesellschaft für internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Auch plane ein Großteil der Pflegekräfte auf Intensivstationen, den Beruf in den nächsten fünf Jahren aufzugeben (8.3.2019):
Eine telemedizinische Behandlungsmethode geht nun den Weg durch die Instanzen: Der GKV-Spitzenverband hat das Verfahren zur Prüfung beim Gemeinsamen Bundesausschuss (GBA) einreicht, berichtet das Ärzteblatt (8.3.2019):
Hormonersatztherapien – so hieß es einstens wohl nicht nur einzeln – sollten Frauen nicht nur vor den Folgen der Wechseljahre schützen, sondern zugleich auch noch Demenzkrankheiten vorbeugen. Nun liegt das Gegenteil nahe. Das Ärzteblatt berichtet (7.3.2019):
Die nordrhein-westfälische Landesregierung wendet sich gegen ein Modell, das dem Hausarzt einen Assistenten an die Seite stellt. Die Abwehr gilt dem Plan, den Assistenten dem Arzt vorzuschalten – sozusagen als „Filter“ bzw. Erstkontakter. So sei die Patientensicherheit gefährdet, lautet die Reaktion der Landesregierung. Das Modell hatte Professor Stefan Gesenhues – auch in einem Presse-Interview – zur Diskussion gestellt.
rbb und Lausitzer Rundschau berichten über einen Arzt in Brandenburg, der mit 78 Jahren eine Praxis eröffnet hat. Seine erste. Zuvor hatte er in der Poliklinik und dann im MVZ gearbeitet. Über das Ende im MVZ weiß man nichts Genaues – aber aufhören wollte der Mediziner nicht. Eine Lebens- und Lesegeschichte, bei der man dennoch nicht – wie so oft im Leben – die ganze Wahrheit erfassen kann.
Das Ärgernis nicht abgesagter Patiententermine wird – ganz gewiss aus aktuellem Anlasse – bundesweit in den Medien aufgenommen. Hier ein paar aktuelle Links:
Der Beitrag des SWR ist von Ende Januar – das tut seiner Aktualität jedoch keinen Abbruch. Die Redakteure waren bei Kaspersky – und konnten zuschauen, wie schnell die Experten im Darknet auf der Suche nach Patientendaten fündig wurden. Ein Beitrag zum Thema Patientendaten und Hacker. Mit durchaus erpresserischen Folgen:
Die Verordnung von Cannabis boomt, der Spiegel berichtet, seit der Freigabe seien die Abgabemengen ums Dreifache gestiegen. Genaue Zahlen gibt es nicht, auch weil die Verordnungen an Privatpatienten nicht erhoben werden (5.3.2019), für 2018 gibt der Spiegel die Zahl der Abgaben im Apotheken mit 145000 Einzeiten (Zubereitungen oder Blüten) an:
Krankenkassen sind verpflichtet, die Gehälter ihrer Vorstände offenzulegen. Das geschieht jährlich zum 1. März. Der Versicherungsbote informiert am 4.3.2019 darüber, welcher Vorstand wie viel Geld bekommt:
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