NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Spahns Maskenkauf und das Löschwasser aus dem Stausee ...

Thomas Reichart ist Fernsehjournalist, beim ZDF, berichtet aus Berlin. Und ist gerade offensichtlich verärgert. Das Schöne daran: Er berichtet es auch. Es geht um Jens Spahn. Nein, es geht um die Masken, die der Bundesgesundheitsminister zu viel beschafft hat. Der Bundesrechnungshof kritisiert. Spahn verteidigt sich. Mit der Feuerwehr – der würde man zu viel Löschwasser nach gelöschtem Brand auch nicht anrechnen. Sie sehen: Thomas Reichart hat durchaus Grund verärgert zu sein, denn das Löschwasser, das hier als Vergleich herhalten muss wird, sind 5,8 Milliarden Masken. Aber das ist nicht das Einzige, worüber Reichart sich ärgert.

Schön ist, wenn Berichterstattung nachvollziehbar ist. Manchmal gehört das Atmosphärische zwingend zur Nachricht. Der Artikel ist vom 18.06.2021 - aber weil er so schön ist, wollte ich Ihnen den doch noch nachtragen. Den Vergleich mit dem Stausee zieht übrigens am Ende Thomas Reichart, der der Ansicht ist, das 5,8 Milliarden Masken nicht verschüttetes Löschwasser sind, sondern von der Menge her dem Stausee entsprechen:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-maskenkaeufe-bundesrechnungshof-spahn-100.html

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Der Lockdown und der Baby-Boom

Also doch! Lange spekuliert, dann wieder vergessen und jetzt im hellen Presseschein: Die Corona-Babys sind da. Im März ist die Geburtenrate in Deutschland so hoch gewesen, wie seit 20 Jahren nicht mehr, so die Statistiker. Schnelles Zurückrechnen führt aber zu unvermuteten Ergebnissen: Es war das Ende der ersten Corona-Welle, das der Geburtenrate förderlich war. Nicht der Lockdown.

Der BR (er)freut sich und uns am 15. 06.2021 mit der Analyse des Babybooms:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/familienfreuden-babyboom-nach-corona-lockerungen,SaOBTAN

... und Michaes Zametzer glossiert zwei Tage später:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/ende-der-welt-corona-babys-willkommen-boomer-100.html

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Studie lässt Debatte um die Aussagekraft der PCR-Tests als pandemisches Maß wieder aufflammen

PCR-Tests als Messinstrument der Pandemie, aus dem dann politische Maßnahmen abgeleitet werden, sind erneut in die Diskussion geraten. Die Universität Essen/Duisburg hat Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der die Daten von 190 000 PCR-Tests von 160 000 Personen ausgezählt wurden. Das Fazit ist kurz – und wahrscheinlich verkürzend: Der Ct-Wert, der als Messeinheit für den Ansteckungsgrad der Person gilt, ist, gelinde gesagt, flexibel zu handhaben – und taugt nicht zur Norm, da zu viele andere Faktoren eine Rolle spielen.

Die Tagesschau setzt sich im faktenfinder am 22.06.2021 mit der Studie auseinander:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-ctwert-101.html

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Hitzewellen und Klimawandel - Kleine Linksammlung

Klima Mensch Gesundheit – so die drei Schlagworte der neuen Web-Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Online geschaltet vor wenigen Tagen, sind wirken die Informationen eher noch wie pädagogische Lehreinheiten. Doch gedacht ist die Seite wohl als Informations- und Nachrichtenportal. Und wer weiß: Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt.
https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

Mehr Stoff für die Auseinandersetzung lieferte die Mediendebatte vor drei Wochen. Anlass waren die Daten einer internationalen Studie aus mehr als 730 Städten aus der ganzen Welt. Die Studie schreibt jeden dritten Todesfall bei Hitze dem Klimawandel zu. Der Deutschlandfunk berichtet umfangreich – und endet mit der Erkenntnis, dass Deutschland ganz vorn liegt in der Statistik der Hitzetoten. 2018 sollen 2000 Menschen der Hitze zum Opfer gefallen sein.

Der Bericht vom 01.06.2021, mit weiteren Verlinkungen:
https://www.deutschlandfunk.de/hitzetote-der-klimawandel-ist-schon-heute-toedlich.676.de.html?dram:article_id=498150

Die ZEIT berichtete am 31.05.2021:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-05/hitzetote-klimawandel-erderwaermung-todesfaelle-nature-climate-change-bericht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Zugang zur Studie bekommt man, nicht kostenlos, bei Nature.com:
https://www.nature.com/articles/s41558-021-01058-x

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Helmholtz-Studie zeigt Dunkelziffer bei Corona-Infektionen im Raum Osnabrück

In Stadt und Kreis Osnabrück wurden 3000 Menschen daraufhin untersucht, ob sie Antikörper gegen das Coronavirus aufweisen. Ziel war es, herauszufinden, wie viele Menschen tatsächlich – auch unbemerkt – sich mit dem Virus angesteckt haben. Das Ergebnis überrascht: Es sind doppelt so viele, als in den Statistiken gezählt werden. Der NDR berichtet am 22.06.2021 über die Helmholtz-Studie:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Hohe-Dunkelziffer-bei-Corona-Infektionen-in-Region-Osnabrueck,helmholtz114.html

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Laborfund beim TÜV in Essen oder wie man Quecksilberoxycyanid entsorgt ...

Quecksilberoxycyanid ist hochgiftig und höchst selten. In einem Labor beim TÜV in Essen-Frillendorf lag es in einem Panzerschrank, seit Jahren. Verkauft werden darf der Stoff seit den 70er-Jahren nicht mehr. Nun musste er in Frillendorf fachgerecht unschädlich gemacht, das heißt verdünnt, werden. Das ging nicht ohne Evakuierung. Bericht am 21.06.2021 in Ruhr24.de:
https://www.ruhr24.de/ruhrgebiet/essen-ruhrgebiet-labor-chemikalie-tuev-nord-explosion-gefahr-feuerwehr-frillendorf-quecksilber-90812246.html

Laut Bild-Zeitung dauerte die Vorbereitung für die Entsorgung drei Jahre (20.06.2021):
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/essen-explosive-chemikalie-in-tuev-labor-entdeckt-76811904.bild.html

Radio Essen tickerte den Einsatz am 20.06.2021 vom 8 bis 14:40 Uhr, hier findet sich die Info, dass der Stoff im Labor der TÜV vor Jahren für einen Versuch benötigt worden war. Das ist offenbar die konkreteste Auskunft, die zur Herkunft des Stoffes zu machen war:
https://www.radioessen.de/artikel/essen-quecksilber-entsorgung-in-frillendorf-983283.html

Der Psychrembel informiert über Quecksilberoxycyanid wie folgt: „die frühe­re med. An­wendung als Antisyphilitikum und Antiseptikum ist obsolet“ (Na, Gott sei Dank, würde ich dann mal sagen).
https://www.pschyrembel.de/Quecksilberoxycyanid/H0C3T                                                                  

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Medizingeschichte - Impfung mit lebenden Pockenviren

Lady Mary Wortley Montagu, 1689 bis 1762, war nicht nur englische Schriftstellerin und Lyrikerin, die durchaus auch mit spitzer Feder schreiben konnte, sie war in gewisser Weise Pionierin der Medizin. Selbst durch die Pocken entstellt, erlebte sie in der Türkei so etwas wie eine Impfparty: Es traf sich eine Gruppe von Menschen, mit einer geringen Menge lebender Pockenviren infiziert wurden. So geimpft, erkrankten diese Menschen, sofern sie nicht an einer „Überdosis“ starben, in deutlich geringerem Maße als andere.

Der Spiegel erinnert nun (14.06.2021) an die Pionierin, die die in Indien und China bekannte Methode nach Großbritannien brachte. Auch mit angespitzter Feder, aber von grundlegender Bewunderung getragen.
https://www.spiegel.de/geschichte/lady-mary-wortley-montagu-wie-die-fruehe-impfpionierin-die-pocken-bekaempfte-a-aaf5c7ef-4157-4c70-9173-0e36d77fea1a

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Corona: Die Delta-Variante ist umtriebig

Die Delta-Variante des Coronavirus, zuerst in Indien aufgetreten, bereitet Sorgen. Die Portugiesen schließen Lissabon übers Wochenende ab. Raus darf nur, wer einen triftigen Grund hat, berichtet das ZDF am 18.06.2021 hier:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/lissabon-abgeriegelt-delta-variante-video-100.html

Wenn sie sich in Deutschland durchsetzt, müssen vor allem die Kinder, die ja zumeist ungeimpft sind, gegen sie kämpfen, so die Einschätzung. Die Tagesschau zitiert am 18.06.2021 Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit der Aussage, die Frage sei nicht, ob die Delta-Variante die dominante Form werde, sondern wann das sei:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-delta-variante-deutschland-103.html

Die Süddeutsche Zeitung fasst alles Wissenswerte am 18.06.2021 hier zusammen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/coronavirus-delta-variante-frage-antwort-1.5326032

Die Tagesschau schilderte Krankheitssymptome und Vorgehensweise der Delta-Variante am 16.06.2021 hier:
https://www.tagesschau.de/inland/faq-delta-variante-mutante-101.html

Der WDR berichtet am 18.06.2021:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/kinder-jugendliche-gefahr-delta-variante-100.html

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Stent transportiert Medikamente dorthin, wo sie gebraucht werden

Medikamente mithilfe eines Vehikels an Ort und Stelle zu transportieren, ist die Idee eines Forscherteams in Massachussets. Sie arbeiten an einem Stent mit Schuppen, der z. B. in den Magen-Darm-Trakt geschoben wird, um dort z. B. Kortison abzugeben. Die Schuppen lassen sich aufstellen für die Abgabe und zusammenlegen, um den Stent wieder zu entfernten. Bericht von Esther Megbel, 17.06.2021, Spektrum:
https://www.spektrum.de/news/moderne-medizin-medikamente-ueber-einen-geschuppten-schlauch/1885804

Link zum Text im Fachmagazin „Nature Materials“, in der die Forscher ihre Ziele und Versuche vorstellen:
https://www.nature.com/articles/s41563-021-01031-1.epdf?sharing_token=25eM3Zuq7tgeJDOJNn3xe9RgN0jAjWel9jnR3ZoTv0NYATkHbqJpBrpKLtdHHDIrOEP55iQ3F7peMMpAJX3phiuSKGdM4iJfn6ACqlXMy52dwPZe8_EWpQZOH0d1HdYYEw1_ktGb58m0M518O-eW7acUxZo1Vk8cE4xAazr17dxeVTnnjExBjsyd_lXT4mg6-XH4Cd-yhrudScnsVRqi5hHq2RTrHac_z0lMfV9b3OQ%3D&tracking_referrer=www.spektrum.de

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Nachrichtenlage Novavax und Curevac

Aktualisierung 20:21 Uhr:

Der Ausfall von Curevac, dem Impfstoff aus Tübingen wurde eine Wirksamkeit von nur 47 Prozent bescheinigt, bedeutet für Deutschland 1,4 Mio. Impfdosen weniger in diesem Quartal, allein 0,7 Mio davon in NRW. Tagesschau 17.06.2021:
https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-41119.html

Text 15:21 Uhr:

In Deutschland war die Hoffnung auf den Impfstoff von Curevac groß. Doch die neuesten Nachrichten sorgen für Kurseinbrüche und schwindende Hoffnungen: Eine Wirksamkeit von 47 Prozent lässt die Aktien um 50 Prozent sinken, berichtet das Handelsblatt am 17.06.2021:
https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/corona-pandemie-curevac-impfstoff-liefert-nur-schwache-daten-bund-keine-auswirkung-auf-impfkampagne/27294828.html

Die FAZ geht den Kurseinbruch aber positiv an. Kommentatorin Ilka Kopplin erinnert ebenfalls am 17.06.2021 daran, dass Flops für Wissenschaftler zum täglichen Brot gehören und noch gar nichts über die Zukunft aussagen. Prinzip Hoffnung:
https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/corona-pandemie-curevac-impfstoff-liefert-nur-schwache-daten-bund-keine-auswirkung-auf-impfkampagne/27294828.html

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Lesetipp: Lieferengpässe, monatelang

Lieferengpässe bei Medikamenten – vor Corona waren sie regelmäßig Thema. Während Corona sind sie immer noch Alltag, nur in der Berichterstattung eine Ebene nach hinten gerückt. Hier ein Lesetipp: PTA Eva Bahn recherchiert für eine Patientin einem Medikament hinterher, auf das sie schon lange wartet – und gibt uns Einblick in die Struktur des Versorgungssystems und ihrer daraus resultierenden Zettelwirtschaft. Der Artikel ist vom 26.05.2021, aber gewiss noch nicht veraltet. Zu finden im Portal DocCheck:
https://www.doccheck.com/de/detail/articles/33259-lieferengpaesse-die-unerreichbare-spritze

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Der Teufel im Detail kann auch digital - Hakendes vom CovPass

Es ist alles ganz einfach: Ab in die Apotheke, Impfausweis vorlegen, Personalausweis auch, Daten werden minutenschnell beim RKI geprüft, QR-Code in der Apotheke (oder einem Impfzentrum) erstellt, dann QR-Code auf’s Handy – und ab in den Urlaub, zum Event oder wie gehabt zum Friseur. Beim Hausarzt geht’s meist noch nicht. Ende Juli, so das Versprechen.

Das war die Theorie – und da es in der Praxis allerorten hapert, eine kleine Linksammlung. Zuerst der große Pauschalverriss in der Welt. Wirtschaftskorrespondent Philipp Vetter kommentiert mit großem Schwung gleich in der Überschrift: Für Deutschland sei der digitale Impfpass eine unentschuldbare Blamage, so der Titel seines Kommentars. Und genauso tief holt er auch aus: Wir gehören zu den digitalen Entwicklungsländern, denn das Server aufgrund übergroßer Belastung ihren Dienst vorübergehend einstellen, entspräche nun so gar nicht mehr den Standards. Der Angriff zielt nicht nur auf den Bundesgesundheitsminister, sondern auf IBM, Bechtle etc.

Kommentar vom 16.06.2021
https://www.welt.de/wirtschaft/plus231867017/Digitaler-Impfpass-Eine-unentschuldbare-Blamage-fuer-Deutschland.html

Wen die lange Werbung am Anfang nicht stört, der kann das Video der Welt zum Thema Serverüberlastung hier ansehen (1:40):
https://www.welt.de/politik/deutschland/video231824969/Server-ueberlastet-Digitaler-Impfpass-mit-Startschwierigkeiten.html

Und auch bei der Ausführung der App lag und liegt mindestens einer der vielen, immer noch existierenden Teufel im Detail: Corona-Genesene, die einmal geimpft sind, gelten als immun. Die App aber weiß das nicht, sie zählt die Impfungen. Und für den vollständigen Impfschutz gilt die alte Weisheit: Einmal ist keinmal – (naja, bei Johnson & Johnson ist das anders). Bericht von Lukas Böhl in den Stuttgarter Nachrichten, 15.06.2021:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.digitaler-impfpass-genesen-einmal-geimpft-mhsd.786cc004-50db-428a-aa7b-5d9aa6eaa73d.html

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Von Klägern und Richtern - oder: Muss man wirklich mit Impfvordränglern abrechnen?

Die Ersten werden die Letzten sein, so lernten wir in Anlehnung an’s Neue Testament, Matthäus 19,30, als Kinder, wenn sich die anderen vorgedrängelt hatten, wo auch immer es was zu holen gab. In der Kindheit gibt der Satz wenig Trost, eher schon ist er ein Satz für die Weisheit des Alters. Dort noch nicht angekommen, sorgt er beim Menschen durchschnittlicher Abgeklärtheit eher für heimliche Schadenfreude. Vor allem dann, wenn er sich als richtig erweist.

Bernd Wiegand ist Oberbürgmeister von Halle und hat sich im Januar vorgedrängelt. Beim Impfen. Im Januar war das noch ziemlich unklug und jetzt ist er des Amtes enthoben worden. Vorläufig. Schon am 7. Juni, aber jetzt wird’s erst bekannt. RND am 15.06.2021:
https://www.rnd.de/politik/beim-impfen-vorgedraengelt-halles-ob-wiegand-des-amtes-enthoben-BGAU6FZMFITWJ7D5Z6YCOTZ34U.html

Damit ist er ganz offensichtlich ein Fall für oben dargelegte Schadenfreude. Oder, auch wieder biblisch betrachtet: Er könnte sich als bestmöglicher Sündenbock erweisen.

Jetzt aber lieber pragmatisch als weise: „Tausende Impfbetrüger“ schrien und titelten die Medien im Mai. Und sie machten uns Hoffnungen auf Bußgelder und Strafen, die all den Bösen, also den anderen, also nicht uns, drohen würden. Das Ziel: Den Vordränglern sollte eine Ordnungswidrigkeit vorgeworfen werden können, die dann mit Bußgeld belegt werden kann. Aus der Ordnungswidrigkeit wurde nichts, weil man vermeiden wollte, dass Impfstoff vernichtet wird, aus Furcht davor, Ordnungwidrigkeiten zu begehen, wenn übrig gebliebener Impfstoff an Nicht-Priorisierte geimpft würde. Diese Weisheit lag beim Gesetzgeber schon im März vor und wurde im Portal evangelisch.de als Text des evangelischen Pressedienstes auf ganzer Web-Breite ausgerollt.

https://www.evangelisch.de/inhalte/183337/04-03-2021/keine-hohen-bussgelder-fuer-vordraengler-beim-impfen

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Spahnischer Pressespiegel, 10.06.2021

Apothekerpreise für die Apotheken und verschwundene Intensivbetten: Der Bundesrechnungshof rechnet mit Jens Spahn ab, die Tagesschau berichtet. Geldverschwendung, so das Hauptwort der Überschrift am 10.06.2021:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/bundesrechnungshof-corona-101.html

Die Süddeutsche Zeitung setzt beim gleichen Thema das Gießkannenprinzip als Schlüsselwort in den Vorspann, 10.06.2021:
https://www.sueddeutsche.de/politik/jens-spahn-corona-masken-bundesrechnungshof-intensivbetten-1.5317544

Die „Welt“ macht sich ebenfalls über den Bundesgesundheitminister her. CDU und SPD wollen nämlich drei weitere Monate lang eine „epidemische Lage“ konstatiert wissen, getroffen werden soll die Entscheidung am morgigen Freitag und die „Welt“ schlägt sich in der Überschrift auf die Seite der Grünen: „Bundesregierung muss Entmachtung von Jens Spahn vorbereiten“ lautet der Titel am 10.06.2021:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article231702389/Epidemische-Lage-Regierung-muss-Entmachtung-von-Spahn-vorbereiten.html

Die Bild gibt sich volksnah, bildet ein Volksfest ab und bemängelt Spahns Partyzurückhaltung, 10.06.2021:
Obwohl Inzidenzen überall sinken - Spahn erteilt unseren Volksfesten Absage - Politik Inland - Bild.de

Was nachrichtlich etwas untergeht, ist der CovPass. Den hat der Bundesgesundheitsminister heute vorgestellt. Nach und nach sollen wir unseren Impfnachweis im Handy mit uns führen können. Nicht nur die Tagesschau hat die gesamte Vorstellung, Dauer 51 Minuten, online gestellt, es mangelt aber an medialer Auswertung.
https://www.youtube.com/watch?v=CAZp9130sSw

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Bill Gates und die künstliche Muttermilch

2013 noch hieß es aus der Universität Gießen: Muttermilch ist sehr komplex – und man könne nur die einfachen Zucker der Muttermilch verstehen. Dennoch lag die Latte höher: Das Ziel war mindestens, alle Zucker zu durchschauen. Nachbauen wäre noch schöner, so hieß es. Auch wenn, das altbekannte Credo lautet(e): "Stillen noch immer das Beste fürs Kind". Der Deutschlandfunk berichtete damals hier:
https://www.deutschlandfunk.de/muttermilch-aus-dem-labor.676.de.html?dram:article_id=245885

Keine 10 Jahre später, ein amerikanisches Start-up namens Biomilq, ein geschiedener Milliardär namens Bill Gates, die Berliner Morgenpost arbeitet mit Vokabeln wie Furore, Durchbruch und Euphorie. Zum ersten Mal sei es gelungen, Muttermilch außerhalb der mütterlichen Brust zu produzieren. Dahinter liegt nicht nur Hoffnung, dahinter liegt vor allem ein Markt, den die Morgenpost dann auch beziffert: 2025 soll der Markt für Babynahrung bei einer Größe von 104 Milliarden Dollar liegen, die Quelle für diese Einschätzung bleibt sprachlich unklar. Artikel vom 04.06.2021:
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article232456939/bill-gates-muttermilch-labor-investition.html

Überschriftlich besser auf den Punkt gebracht, hat’s natürlich die Bild. Sie gönnte sich und uns die Schlagzeile: Bill Gates investiert in Muttermilch. Artikel vom 03.06.2021:
3,5 Mio. Dollar für Start-up: Bill Gates investiert in Muttermilch - News Ausland - Bild.de

Bill Gates ist nicht der einzige Unterstützer der Firma Biomilq. Bei Futurezone finden Sie auch Marc Zuckerberg, Jeff Bezos u. a. in der Liste der Investoren. Futurezone wartet auch mit einem anderen positiven Aspekt auf: Der CO2-Ausstoß verringert sich, wenn die Baby statt mit Kuhmilchprodukten mit künstlicher Milch gefüttert werden. Soso.
https://futurezone.at/start-ups/bill-gates-muttermilch-biomilq-labor/401403969

Die Web-Seite der Biomilq informiert in Text und Bild hier. Firmenhinweis: „We’re women-owned, science-led, and mother-centered.”
https://www.biomilq.com/

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Spökenkieker - oder: Mit dem Zweiten seh ich schlechter

Nachrichtlich vollkommen frei gibt's hier nun mal wieder einen Text von der Sorte, die mit dem Unsinn verwandt ist, ohne vollkommen sinnlos zu sein. Ich hoffe, er macht Ihnen Spaß:

Kennen Sie den Suppenmüller? Nein, den kennen Sie ganz bestimmt nicht. Ich kannte den Suppenmüller nämlich auch nicht, aber er flog mir beim Zeitunglesen eben geradezu ins Auge. Die Anzeige von Edeka bot mir einen Blumenkohl vom Suppenmüller an für 1,29 Euro. Guter Preis, aber: Wer zum Teufel ist Suppenmüller – und warum verkauft der Blumenkohl? Gut, ich könnte den Kohl in die Suppe tun, stutze aber weiter. Und zwar erfolgreich: Alle Artikel, die Edeka in der Anzeige nicht nur mir anbietet, sind vom Suppenmüller.

Nein! Wenn ich beide Augen inmitten der Brillengläser ganz fest zusammenkneife, muss ich feststellen: Alles nur Superknüller. Kein Suppenmüller und erst recht kein Suppenkaspar. Nur der Blumenkohl wäre für des Kaspars Suppe super geeignet. Also alles unspektakulär.

Bleibt nur ein Rückschluss: Ich werde älter. So ist das manchmal. Anderen Menschen passiert das auch. Alles halb so schlimm. Hier wird nicht gejammert.

Die Erkenntnis, dass die Sehfähigkeit zweifelhaft ist, ist außerdem mir persönlich gar nicht neu. Vor allem mit dem zweiten Auge sehe ich, und das seit meiner Geburt, schlechter. Nur nimmt der Grad der Veränderung gerade zu. Das bedeutet zugleich ungeahnte Möglichkeiten: Neben den Suppenmüllern sehe ich nämlich längst – aber nur im Augenwinkel des zweiten Auges – fliegende Radfahrer, reitende Horden, Schatten und Unholde, meist in Schwarz, dafür aber in allen möglichen Größen. Auch schon einen schwarzen Fuchs. Gewiss: Alles eine Frage der Fantasie. Wer links an mir vorbeifliegt, vorbeischwebt, vorbeihuscht oder sich sonstwie vorbeibewegt, hat, sofern mein Hauptaugenmerk nicht unmittelbar auf ihm liegt, gute Chancen als Fabelwesen völlig verkannt zu werden.

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Und die Mühlen mahlen wieder: Spahns Entlassung gefordert

Aktualisierung 06.06.2020:

Norbert Walter Borjans, SPD, fordert die "Entbindung" Spahns in der Bild am Sonntag, t-online prägt das Wort von der "Schrottmasken-Affäre", 06.06.2021:
https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/id_90165358/schrottmasken-affaere-jens-spahn-schwer-unter-beschuss-ministerium-wehrt-sich.html

in der Bild, 05.06.2021:
„Unwürdig“ und „geschmacklos“ - SPD-Chef will Rücktritt von Spahn in Masken-Affäre - Politik Inland - Bild.de

 Auch in der "Welt"; 06.06.2021:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article231606949/Spahn-SPD-fordert-Konsequenzen-nach-Bericht-ueber-unbrauchbare-Masken.html

Derweil arbeitet das Bundesgesundheitsministerium an einem Eckpunktpapier, das Montag vorliegen soll - und das dazu dienen soll, den seriellen Betrug mit Schnelltestzentren zu verhindern. Bericht auch in der "Welt", 06.06.2021:
https://www.welt.de/politik/deutschland/article231539683/Bundesgesundheitsministerium-Weniger-Geld-fuer-Schnelltests.html

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Impfen mit Drive-In - In Meerbusch ist's möglich

Die Bild-Zeitung macht’s mit Humor: „In diesem Stau standen die Autofahrer gestern gerne!“, schreibt sie in der ersten Zeile. Der Titel hatte es schon verraten: „3000 Impfungen am Drive-In von Meerbusch“ (05.06.2021)
https://www.bild.de/regional/duesseldorf/duesseldorf-aktuell/auto-schlangen-in-meerbusch-3000-impfungen-am-drive-in-76633714.bild.html

Dr. Markus Groteguth hatte vor seiner Praxis mehrere Impfstraßen aufgebaut. Die Impflinge mussten aus Meerbusch kommen und sich über Internet angemeldet haben. Und sie bekamen den Impfstoff von Johnson & Johnson, der nur einmal verimpft werden muss.

Auch die Rheinische Post berichtet – hinter Bezahlschranke – am 05.06.2021:
https://rp-online.de/nrw/staedte/meerbusch/meerbusch-tausende-nutzen-drive-in-impfstation_aid-58977159

Der WDR berichtete am 02.06.2021 im Vorfeld:
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/impfung-meerbusch-drive-in-100.html

Und die Praxis veröffentlichte den Organisationsplan auf ihrer Internetseite:
https://medicm.de/corona-drive-in/

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Das Bundesgesundheitministerium geht in der Pressearbeit ganz eigene Wege ...

Auch ohne Pressecodex gibt es so etwas wie Anstandsregeln im medialen Umgang. Und wenn nicht alle Anstandsregeln schriftlich fixiert sind, so gibt es doch Analogien. Das Bundesgesundheitsministerium – oder der Bundesgesundheitminister, das lässt sich nicht immer sauber unterscheiden – hat’s aber wohl eher nicht mit der Analogie. Der Tagesspiegel bringt heute die Nachricht, dass das Bundesgesundheitsministerium Fragen der ZEIT samt Antworten des Bundesgesundheitsminister/ium/s (das ist doch mal eine praktische Anwendung des Schrägstrichs, oder? Auf jeden Fall ganz genderlos) an andere Medien verschickt hat.

Tja. Benehmen ist Glücksache. Und Glück hat man halt selten. Oder: Die Sache mit dem Anstand kannste dir auch kniggen ....

Tagesspiegel 05.06.2021:
https://www.tagesspiegel.de/politik/pressefreiheit-verletzt-journalistenverband-ruegt-spahn-fuer-offenlegung-von-zeit-anfragen/27258122.html

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Die vierte Welle - musikalisch und gedanklich untermalt

„Spahn plant für eine vierte Viruswelle“, titelt die Berliner Morgenpost am 02.06.2021.
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article232428875/corona-news-impfung-who-china-lockerungen-rki-zahlen.html

Und ich frage mich, welches Vergnügen der zuständige Schlagzeilen-Redakteur bei dieser Schlagzeile wohl empfunden haben mag. Stellen Sie sich mal vor, Sie fliegen schnell über diese Zeile hinweg, weil Sie eigentlich gleichzeitig etwas anderes tun. Oder weil das Telefon klingelt. Oder weil Sie sich für Spahn nur deshalb interessieren, weil es ohne Gesundheitsminister auch nicht geht. Sie huddeln also optisch durch die oberste Zeile und lesen: „Spahn plant vierte Viruswelle“. Spätestens da hat die Berliner Morgenpost die Aufmerksamkeit, die man als Zeitung so braucht. Und dann bemerken Sie den Irrtum. Spahn plant nur für. Oder sorgt vor. Aber: Seit wann reden wir denn eigentlich von der vierten Welle? Und wer spahnt oder plant was und warum?

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KBV Praxisnachrichten

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Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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