Noch eine hoffnungsvolle Impf-Nachricht: Biontech arbeitet auch an der Entwicklung eines Impfstoffes gegen Multiple Sklerose. Erfolge gibt’s auch schon, wenngleich erst einmal nur bei Mäusen. Der Deutschlandfunk berichtet am 13.01.2021:
https://www.deutschlandfunk.de/durchbruch-bei-ms-forschung-rna-impfung-gegen-multiple.676.de.html?dram:article_id=490760
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Frage klingt häufig zynisch – und Angehörigen ist es am Ende vielleicht auch nicht die wichtigste Frage, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist. Zumal die Grenzen fließend sind und vielleicht manchmal jemand auch an und mit Corona gestorben ist. Auch diejenigen, die sich akut bedroht fühlen, bezeichnen diesen Unterschied in Diskussionen zuweilen als unerheblich. Klar: Woran ich gestorben bin, wenn ich gestorben bin, ist mir spätestens nach meinem Tod, vielleicht aber auch schon im Sterben egal.
Doch die Diskussion über die (richtigen) Sterbezahlen lässt an dieser Stelle nicht nach: Denn es lässt sich nicht nur schwer beurteilen, ob jemand an oder mit Corona gestorben ist, es ist auch für die Statistik von eklatanter Bedeutung.
Der RND hat den Grenzen, die statistisch gezogen werden, nicht gezogen werden oder nicht gezogen werden können (ja, es ist auch eine Frage der Absicht) hinterhergespürt.
Der Artikel vom 16.12.2020 ist eher zu kurz als zu lang – das ist aber vielleicht gar nicht die Schuld der Autorin. Heraus kommen zwei Ergebnisse: Das RKI zählt alle Toten als Corona-Tote, bei denen das Virus nachgewiesen wurde, mehrere Bundesländer unterscheiden jedoch nach „an“ und „mit“. Das Fazit, das sich aus dem Artikel nicht herleitet, vielleicht aber trotzdem nicht falsch sein muss, ist: Die meisten Corona-Toten starben an Corona.
Zum Selberlesen:
https://www.rnd.de/gesundheit/an-corona-oder-mit-corona-gestorben-das-ist-der-unterschied-und-das-sagen-die-aktuellen-zahlen-ID5I4BOXBNG7FJJJUIYOTULE3M.html
Nun geht’s dem Virus an die Gurgel: Nicht nur der Bundesgesundheitsminister empfiehlt uns das Gurgeln gegen den Virus, ihm und der Forschung folgt bereits die ganze Medienlandschaft. (Alle Links am Textende und hinterlegt).
Zur Erinnerung: Im März tauchten Videos und Geheimtipps im Internet auf, wonach man durch gehöriges Trinken und häufiges Gurgeln dem Virus Contra bieten könnte. Diese Videos und Geheimtipps wurden von Ärzten und Journalisten als schädlich bewertet, weil sie die Menschen in falsche Sicherheit wiegen. Fake News, die wie immer aus dem Sumpf vom Youtube kamen.
20200 Tote in Deutschland im Alter von über 65 Jahren im Jahr 2018 sind auf die große Hitze zurückzuführen, ist das Ergebnis eine Klimastudie. Damit liegen wir im Ländervergleich ziemlich vorn. (Tagesschau 03.12.2020)
https://www.tagesschau.de/inland/hitzetote-deutschland-103.html
„34 Gesetze in 32 Monaten“ – die Überschrift im Netz prangt groß und grün auf der Web-Seite – und der Leser weiß noch nicht so recht, ob das jetzt ein Loblied auf die Regierung oder ein Verweis auf unsere preußische Tradition werden soll. Die grüne Farbe, das ist schnell erklärt, gehört zum Layout der Seite „Pharma Fakten“. Sie ist eine Initiative von Arzneimittelherstellern in Deutschland – und es gibt tatsächlich schönere Farben. Schreien tut sie aber, und darum geht’s.
Schluss mit der Geschwätzigkeit: Die Pharmazeutische Industrie schätzt sich glücklich, dass endlich Bewegung in den Produktionsstandort Deutschland kommt. Es geht (auch und vor allem) um Digital Health. Auf der Hauptversammlung des BPI (Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie) hat sich eine Expertenrunde ausgesprochen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war für ein Grußwort digital zugeschaltet und prangt deswegen jetzt mit seinem Konterfei unter der großgrünen Überschrift. Darunter die Zusammenfassung der pharma-industriellen Expertenrunde, die der Coronakrise eben so viel Positives abgewinnen kann, als dass es jetzt endlich losgeht.
Zitat aus dem Web-Auftritt:
Man habe in der Coronakrise erlebt, „wie viel besser es wäre, das alles schon zu haben – die Vernetzung in Europa direkt von den Patientenakten, die Zusammenführung von Daten, um daraus zu lernen und noch besser zu werden“.
Nicht nur die Weihnachtsmärkte fallen aus – auch die Grippe. Dennoch gibt es die eine oder andere Nachricht über die Krankheit, die aufgrund der Hygieneregeln und anderer Einschränkungen sich milde gebärdet.
Die AOK Nordost hat ihre Krankmeldungen ausgewertet. Ergebnis: Von Anfang September bis Mitte November nur halb so viele Grippe-Kranke wie im Vorjahr. Lungenentzündungen und Magen-Darm-Erkrankungen um ein Drittel weniger, Bronchitis mehr als die Hälfte. Bericht be ntv, 29.11.2020:
https://www.n-tv.de/panorama/Corona-Regeln-drosseln-auch-andere-Infekte-article22201445.html
Sie sind die Gespenster der Gegenwart: die Asymptomatischen. Die Nicht-Erkrankten und Doch-Überträger. Wenn das Virus schon schlimm ist, weil man es nicht sehen kann, sind die Asymptomatischen noch schlimmer. Bei ihnen kann man das Virus nämlich auch übermorgen nicht sehen – sie stecken’s weg. Und niemand wird auf die Idee kommen, die Asymptomatischen zu testen. Weil’s zu teuer ist.
Tja. So kann’s kommen. Da weisen Frauen immer wieder darauf hin, dass die Medizin männlich orientiert ist, der Durchschnittspatient männlich definiert, Frauen anders reagieren, nicht wahrgenommen werden, der Herzinfarkt bei ihnen ganz anders aussehen kann – und überhaupt: Seit Menschengedenken werden die Frauen übersehen. Zumindest kann man diesen Eindruck haben. An dem Vieles sicher auch richtig ist.
Thomas Gesterkamp, Journalist und Sozial- und Politikwissenschaftler, hat nun einen ganz anderen Eindruck, an dem Vieles sicher auch richtig ist: Es sind nämlich die Männer, die in der Medizin nicht richtig wahrgenommen werden. Und weil nach Allerheiligen und Allerseelen am 3. November der Weltmännertag im Kalender steht, hat sich Gesterkamp der Männer in der Medizin angenommen. Titel: Was Männer krank macht.
Forscher der TU Dresden widmen sich den Cyano-Bakterien – ein ebenso großes wie spannendes Aufgabenfeld, mit der Hoffnung auf ihre Mithilfe bei der Produktion von Wirkstoffen. Der Artikel der TU findet sich am 26.210.2020 im Portal Labo:
https://www.labo.de/biotechnologie/cyanobakterien-als-hoffnungstraeger-fuer-medizin-und-biotechnologie.htm
aber auch auf der Seite der TU, 23.10.2020:
https://tu-dresden.de/tu-dresden/newsportal/news/cyanobakterien-kleine-kandidaten-als-grosse-hoffnungstraeger-fuer-medizin-und-biotechnologie
Wie kriegt man eine Blutprobe von einem Schwarzbär – und was hat der Winterschlaf mit Covid-19 zu tun? Der Zusammenhang ist das Blutgerinnsel, das der Schwarzbär im Winterschlaf nicht bekommt, Coronapatienten auf der Intensivstation hingegen schon. Eine Medizinerin fragt sich nun: Wie machen die Bären das eigentlich? Bericht im Schweizer Tagblatt von Niklaus Salzmann, 26.10.2020:
https://www.tagblatt.ch/leben/was-die-medizin-von-baren-lernen-kann-ld.1271531
Seit rund 8 Monaten beherrscht das Coronavirus das tägliche Nachrichtengeschehen genauso wie die Wissenschaft. Entscheidene Erkenntnisse über das Auftreten von Sars-CoV-2 konnten bisher aber leider noch nicht erzielt werden - außer es gibt einen neuen Terminus in unserem Wortschatz mit dem Namen "Superspreader".
Die NZZ hat darüber nachfolgenden Artikel veröffentlicht. Bitte hier lesen.
Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften hat in diesem Jahr Prof. Dr. Emmanuelle Charpentier, Direktorin der Max-Planck-Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene für ihre bahnbrechenden Arbeiten zu CRISPR-Cas9, einem Werkzeug zur Genom-Editierung, mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet. Sie teilt sich den Preis mit Jennifer Doudna, Molekularbiologin an der University of California, Berkeley.
Auf den Seiten des Portals von Medscape finden wir die Ankündigung eines Risikorechners für die Bewertung der Schwere einer COVID-19 Erkrankung. Dabei soll es bis zu 18-fache Unterschiede bei den Schweregraden geben:
Die nächste Hoffnung auf einen Corona-Impfstoff wächst in Chile. Es ist der Quillay-Baum, den die Mapuche-Indianer schon lange als Heilpflanze einsetzen, berichtet die Deutsche Welle am 04.10.2020:
https://www.dw.com/de/corona-impfstoff-aus-chilenischem-baum/a-55139419
Aktualisierung, 11:50 Uhr: Der Medizin-Nobelpreis wird in diesem Jahr für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus verliehen. Hier die Süddeutsche Zeitung, 05.10.2020:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/nobelpreis-medizin-1.5054556
Das Ärzteblatt schreibt, dass Kontaktuntersuchungen ergeben haben, dass nur wenige Menschen Verteiler von SARS-CoV-2 sind. Dabei wäre die Rolle von Kindern als größer anzusehen als bisher.
Um die medizinische Bildgebung bis in die allerkleinsten Strukturen hinein zu verbessern, bringt ein Forscher der Uni Dortmund Quantenpysik und Medizin zusammen. Den Bericht darüber gibt’s beim idw (Informationsdienst Wissenschaft), 03.09.2020:
https://nachrichten.idw-online.de/2020/09/03/forscher-der-technischen-universitaet-dortmund-bringt-quantenphysik-und-medizin-zusammen/
Wie kommt man an eine Million Genom-Datensätze für die Krebsforschung? Diese Frage bewegt nicht nur die Firma Roche. Deswegen lädt Roche zu einer virtuellen Diskussionsrunde am 10.09.2020 von 15:00 Uhr bis 17:00 Uhr ein. Die Pressemitteilung mit Anmeldelink finden Sie hier:
https://www.press1.de/health/db/press1.ADENION_1599032472.html
Eine Gruppe von Forschern und Ärzten stößt eine Diskussion über Sinn und Ausgestaltung der Maskenpflicht an, berichtet der NDR am 02.09.2020 und verweist auf ein Thesenpapier, an dem eine Autorengruppe aus Köln, Berlin, Bremen und Hamburg gewirkt hat. Das Thesenpapier ist tatsächlich wesentlich umfangreicher - und es geht auch und vor allem um die Politisierung des Virus. Das 88-seitige PDF mit dem Titel
"Die Pandemie durch SARS-CoV-2/Covid-19
- der Übergang zur chronischen Phase -"
lässt sich aus der Nachricht des NDR herunterladen:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/coronavirus/Forschergruppe-sieht-offene-Fragen-zur-Maskenpflicht-,coronadebatte100.html
Eine Zusammenfassung des Skripts findet sich auf der Web-Seite der Uni Bremen unter den aktuellen Mitteilungen vom 31.08.2020
https://www.socium.uni-bremen.de/ueber-das-socium/thesenpapier102
Hier das PDF:
Die Russische Grippe könnte auch eine Corona-Pandemie sein. So wird es zumindest gerade in den Medien zitiert. Ausgangspunkt ist eine Veröffenlichung des Virologen Marc van Ranst – vor 15 Jahren:
https://jvi.asm.org/content/79/3/1595
Diesen Artikel hat Ulrike Gebhardt ausgegraben, die im „Riff-Reporter“ der Studie, der Parallele, der ZEIT und dem Sachverhalt auf der Spur ist:
https://www.riffreporter.de/immun/russische-grippe-corona-pandemie/
Der zitierte Artikel vom 22.07.2020 ist zwar nicht kostenlos, aber ein kostenloses Probeabo ist möglich:
https://www.zeit.de/2020/31/coronavirus-impstoff-versuche-brasilien
Gebhardts Fazit: Historisches Material für einen Beweis gibt es nicht mehr, aber der Parallelen sind viele.
KBV Praxisnachrichten

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