Mücken und Zecken profitieren vom Klimawandel und von der Globalisierung – und nicht nur den Europäern drohen Krankheiten, die man bisher eigentlich nur durchs Reisen sich zuziehen konnte. In Amsterdam tagen Forscher auf dem Europäischen Kongress für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten (ECCMID). – und warnen. Ihr Ziel: Frühwarnsysteme.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) haben einen Weg gefunden, körpereigenen Immunzellen so zu aktivieren, dass Narbengewebe nach einem Herzinfarkt besser heilt. Das Göttinger Tageblatt berichtet (12.4.2019). Bei Mäusen und Schweinen funktioniert’s schon.
Antibiotika machen gerne Schlagzeilen – und zwar auf allen Ebenen. Hier eine Sammlung der jüngsten Berichte, nach Themengruppen geordnet.
Der Journalist Axel Spilcker hat sich der Frage gewidmet, warum die Weiterentwicklung von Antibiotika stoppt – und ob man der resistenten Keimen überhaupt Herr werden kann. Zugleich gibt’s in seinem Artikel einen Fernsehtipp für heute (19.3.2019) Abend: Die Dokumentation zum Thema läuft auf Arte, 20:15 Uhr, unter dem Titel „Resistance Fighters“. Die Sendung dauert 100 Minuten.
Sag’s in Bildern. Die Charité geht bei der Aufklärung von Herzkatheter-Operationen jetzt in die Comic-Sprache über. Ergebnis: Die Patienten verstehen mehr und sind weniger besorgt.
Die Päpstliche Akademie hatte 20 Wissenschaftler für zwei Tage in die Vatikanischen Gärten eingeladen. Die Gäste standen vor keiner leichten Aufgabe: Es ging um die personalisierte Medizin, ihre Chancen, ihre Risiken, das unterschiedliche Verständnis des Begriffes. Das Domradio berichtet mit einem Artikel von KNA und einer Hintergrundinformation über die Päpstliche Akademie (11.4.2019):
Die TU Dresden bekommt ein neues Zentrum für Digitale Gesundheit. 40 Millionen Euro will die Else Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS) laut einer Mitteilung in das Zentrum investieren. Weitere 20 Millionen hat das sächsische Wirtschaftsministerium in Aussicht gestellt. Die Ziele: fächerübergreifende Forschung, bessere Patientenversorgung, Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft bei der Medizintechnik ...
Das Berliner Gesundheitsinstitut (BIG) wird in die Charité integriert. Damit ist der Bund zum ersten mal Teilhaber ein einem Universitätsklinikum, berichtet das Portal „Forschung und Lehre“ (8.4,.2019):
Alkohol schadet, keine Frage. Neurowissenschaftler aus Alicante haben nun nachgewiesen, dass auch im Entzug die Schädigung des Gehirns weiter voranschreitet. Süddeutsche Zeitung, 3.4.2019:
Das Bundesgesundheitsministerium bekommt 5 Millionen Euro. Jens Spahn hat diese Forderung erhoben und umgesetzt, um die seelischen Folgen der Abtreibung zu untersuchen. Das Geld ist gesplittet auf drei Jahre – die Studie die Antwort Spahns auf den Kompromiss zum Werbeverbot für Abtreibung (§219a).
Schmerzen hat sie nie kennengelernt, dass die Herdplatte heiß ist, fühlt sie nicht, sie riecht nur die Verbrennung, den Lkw-Fahrer, der sie in den Graben gefahren hat, hat sie getröstet. Vergesslich ist sie auch, fröhlich immer. So manches Mal waren ihre Mitmenschen deswegen genervt. Mit 65 Jahren hat sie die Gründe für all ihre besonderen Eigenarten überhaupt erst erfahren: Sie hat einen Gendefekt. Das mit den fehlenden Schmerzen wusste sie nicht. Nicht viele Menschen mit einem solchen Defekt sind bekannt – und für die Schmerzforschung sind sie hochinteressant. Der Stern macht die Lebensgeschichte der Frau zu einer Lesegeschichte (28.3.2019):
Frauen und Männer sind verschieden. Das wirkt sich auch auf die Medizin aus: Gleich ist auch hier nicht gleich. Was logisch klingt und jedem pauschal erst mal einleuchtet, war in der Medizin und in den Gesundheitsseiten der Medien lange eher ein Orchideen-Thema. Nun hat sich nicht nur die Tagesschau des Themas angenommen, es folgt eine Link- und Themensammlung.
Was kann Künstliche Intelligenz in der Medizin, wo wird sie schon eingesetzt, was wird erwartet, wie sieht die Zukunft aus? Die FAZ hat das Thema von allen Seiten her aufgerollt um auf die Podiumsdiskussion in Berlin heute Abend (18.3.2019, 18:30 Uhr) vorzubereiten. Auf der Seite der FAZ wird die Diskussion auch als Livestream übertragen.
Heute ist Welttuberkulosetag (24. März) – und damit Anlass für die Berichterstattung. Die Westfälischen Nachrichten sind dabei mit dem Fazit: Zwar ist die Tuberkulose rückläufig, aber es gibt immer noch 5500 Fälle in Deutschland pro Jahr, von denen 100 sterben. Das müsste nicht sein, denn Tuberkulose sei gut heilbar. Daher der Rat: bei nicht nachlassendem Husten, Fieber und Gewichtsabnahme müsse immer auch an Tuberkulose gedacht werden, denn sie wird meist zu spät diagnostiziert. (24.3.2019)
Hormonersatztherapien – so hieß es einstens wohl nicht nur einzeln – sollten Frauen nicht nur vor den Folgen der Wechseljahre schützen, sondern zugleich auch noch Demenzkrankheiten vorbeugen. Nun liegt das Gegenteil nahe. Das Ärzteblatt berichtet (7.3.2019):
Der Deutschlandfunk bringt (12.3.2019) die Nachricht, dass Forscher Alzheimer an den Augen ablesen können:
Die Uni Heidelberg hat einen Blut-Brustkrebs-Test entwickelt. Trefferquote 75 Prozent, über Marktreife wird diskutiert. Er könne bisherige Diagnose-Verfahren ergänzen, heißt es. Hier die wichtigsten Medien mit ihren Berichten:
Mediziner haben halbidentische Zwillinge entdeckt: eine mütterliche Eizelle, zwei väterliche Samenzellen. Das Phänomen ist selten, weltweit seien die beiden erst das zweite beschriebene Paar. Normalerweise entwickelten sich zweifach befruchtete Eizellen nicht weiter.
Die Verordnung von Cannabis boomt, der Spiegel berichtet, seit der Freigabe seien die Abgabemengen ums Dreifache gestiegen. Genaue Zahlen gibt es nicht, auch weil die Verordnungen an Privatpatienten nicht erhoben werden (5.3.2019), für 2018 gibt der Spiegel die Zahl der Abgaben im Apotheken mit 145000 Einzeiten (Zubereitungen oder Blüten) an:
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