Der Arzt, der keiner war und Schlagzeilen machte als Operateur ohne Doktortitel: Die Hannoversche Zeitung zeichnet seinen Werdegang nach und ist auf der Suche nach der Motivation (5.6.2019):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Krankenhäuser dürfen Honorarärzte nur kurzfristig in Ausnahmefällen einstellen, hat das Bundessozialgericht entschieden.
Der Focus hat wieder Deutschlands beste Krankenhausärzte ermittelt. Das tut er seit den 90er Jahre regelmäßig – und offenbar erfolgreich. Für 2019 ist das Heft seit heute, 4.6.2019 im Handel. Im Netz gibt es seit Jahren Tipps für Ärzte, wie man Focus auf sich aufmerksam macht, Diskussionen darüber, wie die Liste zustande kommt – und Ärzte, die die Auszeichnung mit Stolz vorzeigen – oder die stolz vorgezeigt werden.
Krankenhäuser in Deutschland erreichen oft die Mindestmengen nicht, die nötig sind, um bestimmte Operationen durchzuführen, ist das Ergebnis einer Analyse des Science Media Centers (SMC) und der Weissen Liste der Bertelsmann Stiftung. Der GBA hat bislang sieben Bereiche benannt, für die die Mindestmengenregelung gilt. Das Urteil der Medien, als Sachstandsbeschreibung formuliert, ist häufig schnell und eindeutig: In vielen Krankenhäusern operieren unerfahrene Ärzte. So eindeutig muss das Urteil vielleicht gar nicht ausfallen. Auf jeden Fall reagiert die Presse prompt und umfangreich.
Wenn es um Krankenhauskeime geht, besonders aber um MRSA, dann gelten die Niederlande als Vorbild. Schon Ende 2010 berichtete die Rheinische Post. 2015 ist der Umgang mit MRSA häufiges Thema in den gedruckten Medien – auch online. 207/2018 scheint das Jahr der Fernsehdokus zum Thema zu sein. Und nun setzt sich die Bild-Zeitung von der anderen Seite her an die Spitze der Berichterstattung und stellt eine Liste der Krankenhäuser in Deutschland ein, die bereits nach niederländischem Vorbild handeln. Bestimmt kein Zufall: Sie alle liegen im Norden und viele auch ziemlich grenznah.
Die Rheinische Post widmet sich heute (16.5.2019) dem Thema Behandlungsfehler. Ausgehend von der Leidensgeschichte einer Frau, die jahrelang auf Hexenschuss hin behandelt wurde, tatsächlich aber Osteoporose hatte, berichtet der Artikel über die allgemeine Situation, fügt Zahlen und Daten ein, gibt Tipps für Betroffene und verweist auf weitere Texte zum Thema.
Das Hamburger Abendblatt bringt Zahlen der Gesundheitsbehörden, die den zu erwartenden Zuzug in der Metropolregion in Bedarf an Ärzten und Pflegekräften umrechnen. Demnach werden in Hamburg bis 2030 4000 Ärzte und noch mehr Pflegekräfte gebraucht (4.5.2019):
Keine Einigung im Tarifstreik der Krankenhausärzte, weitere Warnstreiks sind möglich, die nächste Tarifverhandlung ist für den 21. Mai in Berlin festgesetzt.
Mehr als jede zweite überprüfte Krankenhausrechnung ist falsch, lautet die Kurznachricht, die seit wenigen Stunden durch die Medien rollt. 2,8 Milliarden Euro müssten die Kliniken zurückzahlen. Die letzte Zahl ist von 2012, damals seien es „nur“ 1,7 Milliarden Euro gewesen.
Ein kleines journalistisches Kunststück: Michaela Schwinn hat es geschafft, das Thema Digitalisierung und Vernetzung im Krankenhaus als Reportage aufzupeppen. So wird eine Lesegeschichte draus, deren Infos man zwar in zwei Sätzen zusammenfassen könnte. Nichts Neues also (zumindest nachrichtlich nicht, der Alltag hinkt der Nachricht bekanntermaßen immer hinterher), das aber wirkungsvoll. Schwinn berichtet aus der Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf (28.4.2019):
Am 8. und 9. Mai tagt der Bundesverband der Krankenhaus IT-Leiterinnen/Leiter e.V. Das Krankenhaus-IT-Journal veröffentlicht das Programm:
Spahn behält seinen Kurs bei: Er geht seinen Weg, nicht immer nach Absprache und nicht immer nach Regeln, aber immer nach vorn. Ein Nachrichtensammlung querbeet.
Zwei Herzinfarkte – zwei Lebensretter. Einer reanimierte ihn 40 Minuten lang. Das ergibt rechnerisch eine Überlebenschance von 8 Prozent. Das Göttinger Tageblatt hat eine wundervolle Lesegeschichte eingestellt, worin von vielen Schutzengeln die Rede ist. Vor allem aber von Ersthelfern, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Auch ein Loblied auf die betreffenden Krankenhäuser wird gesungen – also genau der richtige Artikel, wenn man mal wieder den Eindruck gewinnen will, dass doch gar nicht alles schlecht ist.
Sag’s in Bildern. Die Charité geht bei der Aufklärung von Herzkatheter-Operationen jetzt in die Comic-Sprache über. Ergebnis: Die Patienten verstehen mehr und sind weniger besorgt.
Der Vorwurf wiegt schwer – und er ist schon lange öffentlich. Ein Arzt der Mindener Mühlenkreiskliniken weigere sich, im OP mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ab hier gibt es verschiedene Versionen: Eine Mitarbeiterin sagt, er habe sie schon mehrfach aus dem OP geworfen. Außerdem heißt es, sei sein Wunsch im Dienstplan berücksichtigt worden. Die Debatte in öffentlichen Netzwerken mit und um Mitarbeiter der Kliniken blieb nicht aus – und nun griffen die Kliniken zu einer ungewöhnlichen Antwort: Sie luden Journalisten in die Klinik, damit sie dort Mitarbeiter befragen konnten. Heraus kam, was jeder erwartet: Nein, die Vorwürfe sind falsch – und es wäre gar nicht möglich, die Arbeitsabläufe „frauenfrei“ zu organisieren. Der WDR berichtet.
Nicht nur Hausärzte fehlen auf dem Land, sondern auch Chirurgen. Geschätzt kämen etwa 60 Prozent der Chirurgen in ländlichen Kliniken aus dem Ausland. Auch hier das Problem der Sprachbarrieren. Der Spiegel berichtet am 25.3.2019:
Der Marburger Bund hat Ärzte, die ankommunalen Krankenhäusern arbeiten, für den 10. April zum Warnstreick aufgerufen:
Die Mitteldeutsche Zeitung ging am 18. März mit der Nachricht online, dass jeder fünfte Klinikarzt in Sachsen-Anhalt keinen deutschen Pass besitze. Wie Sprach- und Qualifikationsprüfungen verlaufen oder verlaufen sollten, wird im Verlauf des Artikels ebenfalls thematisiert.
Die Uniklinik Mainz hat eine Praxis am Krankenhaus eröffnet – und hofft so, dass Problem mit der Notaufnahme, die von jedem auch nicht in Not genutzt wird, zu lösen:
Der Marburger Bund droht nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit Streik. 55.000 Klinikärzte könnten streiken. Vorbereitungen müssen noch getroffen werden, Urabstimmung wird vorbereitet.
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