Spahn behält seinen Kurs bei: Er geht seinen Weg, nicht immer nach Absprache und nicht immer nach Regeln, aber immer nach vorn. Ein Nachrichtensammlung querbeet.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Zwei Herzinfarkte – zwei Lebensretter. Einer reanimierte ihn 40 Minuten lang. Das ergibt rechnerisch eine Überlebenschance von 8 Prozent. Das Göttinger Tageblatt hat eine wundervolle Lesegeschichte eingestellt, worin von vielen Schutzengeln die Rede ist. Vor allem aber von Ersthelfern, die zur richtigen Zeit am richtigen Ort waren. Auch ein Loblied auf die betreffenden Krankenhäuser wird gesungen – also genau der richtige Artikel, wenn man mal wieder den Eindruck gewinnen will, dass doch gar nicht alles schlecht ist.
Sag’s in Bildern. Die Charité geht bei der Aufklärung von Herzkatheter-Operationen jetzt in die Comic-Sprache über. Ergebnis: Die Patienten verstehen mehr und sind weniger besorgt.
Der Vorwurf wiegt schwer – und er ist schon lange öffentlich. Ein Arzt der Mindener Mühlenkreiskliniken weigere sich, im OP mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ab hier gibt es verschiedene Versionen: Eine Mitarbeiterin sagt, er habe sie schon mehrfach aus dem OP geworfen. Außerdem heißt es, sei sein Wunsch im Dienstplan berücksichtigt worden. Die Debatte in öffentlichen Netzwerken mit und um Mitarbeiter der Kliniken blieb nicht aus – und nun griffen die Kliniken zu einer ungewöhnlichen Antwort: Sie luden Journalisten in die Klinik, damit sie dort Mitarbeiter befragen konnten. Heraus kam, was jeder erwartet: Nein, die Vorwürfe sind falsch – und es wäre gar nicht möglich, die Arbeitsabläufe „frauenfrei“ zu organisieren. Der WDR berichtet.
Nicht nur Hausärzte fehlen auf dem Land, sondern auch Chirurgen. Geschätzt kämen etwa 60 Prozent der Chirurgen in ländlichen Kliniken aus dem Ausland. Auch hier das Problem der Sprachbarrieren. Der Spiegel berichtet am 25.3.2019:
Der Marburger Bund hat Ärzte, die ankommunalen Krankenhäusern arbeiten, für den 10. April zum Warnstreick aufgerufen:
Die Mitteldeutsche Zeitung ging am 18. März mit der Nachricht online, dass jeder fünfte Klinikarzt in Sachsen-Anhalt keinen deutschen Pass besitze. Wie Sprach- und Qualifikationsprüfungen verlaufen oder verlaufen sollten, wird im Verlauf des Artikels ebenfalls thematisiert.
Die Uniklinik Mainz hat eine Praxis am Krankenhaus eröffnet – und hofft so, dass Problem mit der Notaufnahme, die von jedem auch nicht in Not genutzt wird, zu lösen:
Der Marburger Bund droht nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen mit Streik. 55.000 Klinikärzte könnten streiken. Vorbereitungen müssen noch getroffen werden, Urabstimmung wird vorbereitet.
Von 2812 Ärzten an der Berliner Charité sind laut Berliner Tagesspiegel 2077 Ärzte befristet angestellt. Möglich ist das, da für die Charité als Universitätsklinik eine Ausnahme gilt bei Kettenverträgen. Die sind nämlich – um Forschungsprojekte nicht zu gefährden – seriell möglich. Die Grünen haben nachgefragt, der Tagesspiegel das Thema aufgenommen (17.3.2019):
In Hamburg beginnt die Digitalisierung und Vernetzung der Krankenhäuser bei Asklepios. So ist es zumindest zwei Zeitungsberichten zu entnehmen, die sich vom Stimmungsbild durchaus unterscheiden. Aber vielleicht wird aus beiden zusammen ja ein Bild. Die Welt berichtete am 7.3.2019, das Hamburger Abendblatt am 8.3.2019. Wobei das Abendblatt seinem Image treu bleibt – und mit der Furcht vor Amazons Schwester Alexa beginnt.
Der WDR hat die Situation der Geburtshilfe in NRW aufgearbeitet. Das Ergebnis war schon vorher klar: Es ist knapp an allen Ecken und Enden. Zahlen und Statistiken im Video beim WDR (12.3.2019):
Es sind immer nur regionale Nachrichten, die von regionalen Zeitungen und den regionalen Formaten der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender berichtet werden. Immer stehen dabei Dringlichkeit und Notlage im Vordergrund – und doch bleiben diese Nachrichten auch danach noch meist regional. Die Rede ist von der Titelzeile „Geburtshilfe geschlossen“. Meist ist der Mangel an Hebammen der Grund.
Der Artikel von Hajo Zenker wird von den deutschen Zeitungs-Online-Redaktionen gern genommen. Es geht um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Zugrunde liegt dem Artikel eine Patientenbefragung des Klinikums Bogenhausen. Das Fazit: Mehr als die Hälfte der Patienten versteht kein Medizinisch. Hier nur drei der Fundstellen für den Text.
Notfallmediziner schlagen Alarm: Schon heute sei die intensivmedizinische Versorgung in Gefahr, weil es in dreiviertel aller Krankenhäuser auf den Intensivstationen Bettensperrungen wegen Personalmangels gebe. Das berichtet die „Welt“ von der Deutschen Gesellschaft für internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN). Auch plane ein Großteil der Pflegekräfte auf Intensivstationen, den Beruf in den nächsten fünf Jahren aufzugeben (8.3.2019):
Der Beitrag des SWR ist von Ende Januar – das tut seiner Aktualität jedoch keinen Abbruch. Die Redakteure waren bei Kaspersky – und konnten zuschauen, wie schnell die Experten im Darknet auf der Suche nach Patientendaten fündig wurden. Ein Beitrag zum Thema Patientendaten und Hacker. Mit durchaus erpresserischen Folgen:
Die Filstalwelle meldet, die Alb Fils Kliniken seien in Baden-Württemberg Vorreiter in Sachen E-Portal. Das Göppinger Krankenhaus sei hier unter den ersten Häusern die den E-Arztbrief verwirklichen, 50 Ärzte und ihre Patienten seien bereits angeschlossen (28.2.2019):
Der Beruf des Krankenpflegers und auch die Ausbildung dazu ist in verschiedenen Ländern verschieden geregelt. Zusammen mit den Sprachhindernissen führe dies in Kliniken häufig dazu, dass sich zwei Gruppen von Pflegern herausbildeten – die deutschen und die aus dem Ausland. Oftmals würde dann den zwar gut ausgebildeten, aber nicht sicher Deutsch sprechenden Pflegern die einfachen Tätigkeiten als Aufgabe zugeteilt – die in ihren Heimatländern von der Familie oder von Helfern ausgeführt würden. Den Zwiespalt ausgelotet hat die Hans-Böckler-Stiftung in einer Studie, die Süddeutsche Zeitung berichtet (1.3.2019):
Karneval am Krankenbett – und das seit 57 Jahren. Das Ganze ist eine etablierte Veranstaltung, zu der auch immer Besucher und Gäste kommen – und vor allem auch Karnvalisten, für die das „Lachende Schpital“ fest zum Terminplan gehört. Für Kranke beginnt die Veranstaltung um 9.11 Uhr – und endet um 13 Uhr. Die anderen feiern weiter. Bericht in der Aachener Zeitung (8.2.2019):
Selbstverteidigungskurse werden nun auch bereits in Arztpraxen durchgeführt, die Märkische Allgemeine berichtet (1.3.2019):
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