NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Zweifelhafte Hilfsangebote: Vom Umgangston im Internet

„Ich helfe dir bei der Beantwortung deiner Fragen.“** Diesen Satz konnte ich einen ganz kurzen Mauswischmoment lang bei dem Paketdienstleister zwar nicht meiner Wahl, aber doch meines Schicksals lesen. Jetzt aber ist er, wer auch immer er sei, der mir seine Hilfe anbietet, wieder weg. Nahezu spurlos verschwunden. Fast unwiederholbar. Es sei denn, ich öffne die Website erneut. Übrig bleibt andernfalls unten rechts ein gelbes Fragezeichen, begleitet von drei Punkten. Die eben noch eher nur geahnte als wirklich gelesene rechteckige Aufploppblase, die mich, auch das kann ich hassen, unaufgefordert duzte, ist irgendetwas zwischen Erinnerung und Einbildung. Habe ich das wirklich gesehen und gelesen?

Tatsächlich lässt sich der Vorgang dann doch wiederholen, wenn man ganz von vorne anfängt. Nebenbei: Ich brauche keine Hilfe bei der Beantwortung meiner Fragen. Ich interessiere mich nur dafür, wer mir so großzügig diese Hilfe anbietet, die ich eigentlich für eine Voraussetzung und Selbstverständlichkeit gehalten hätte. Will sagen: Ein solch höfliches Angebot macht mich skeptisch. Sagt doch der Sprecher, dass ich mich im Grunde genommen eigentlich ganz allein um die Beantwortung meiner Fragen kümmern müsste. Muss ich aber nicht, denn er, wer auch immer er sei, er bietet mir ja seine großzügige Hilfe an.

Nun also will mir bei der Sendungsverfolgung des Paketdienstleisters, auf dessen Website ich mich herumtreibe, jemand helfen, der als Person nicht kenntlich ist, der nicht personifiziert ist und der nicht als Chatbot in Aktion tritt oder treten wird. Egal wie doof ich mich anstelle.

Falls Sie nicht wissen, was ein Chatbot ist: Ich wusste es auch nicht, habe aber extra die Fachleute befragt, damit ich Ihnen dieses Fachwort hier auftischen kann. Der Chatbot ist das Tool, das dafür zuständig ist, Ihnen auf einer Website einen (Hilfe-)Dialog anzubieten, wenn Sie zu lange regungslos vor einer Seite, einer Aufgabe oder einem Vorhaben sitzen. Also zum Beispiel, wenn Sie bei der Bank Ihrer Wahl mit der Überweisung offenbar nicht zu Potte kommen. Oder bei der Bausparkasse. Meist tritt der Chatbot in Erscheinung in Gestalt menschenähnlicher Silhouetten oder Mensch-Simulationen. Wenn Mensch-Simulation, dann natürlich gern auch jung.

Aber bei dem von mir nicht auserwählten Paketdienstleister ist der Chatbot wahrscheinlich kein echter Chatbot, auch wenn ich das Wort ganz toll finde. Tatsächlich ist er nur ein kleines einprogrammiertes Fenster, das aufspringt und mich weiterleitet, sollte es mir gelingen, vor seinem Verschwinden darauf zu klicken. Und dieses Fenster ist ausgesprochen wirklichkeitsnah programmiert: Denn wenn man mal wirklich im Leben jemanden braucht, ist ja auch meist keiner da.

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Kritisches und Sprachliches: Coronare Ungereimtheiten

Wir drehen den Spieß jetzt um: Ich schreibe Ihnen was – und Sie müssen danach selbst weiterrecherchieren. Weil’s für mich einfacher ist und weil ich Ihnen sonst weder Wahrheit noch Wahrhaftigkeit garantieren kann. Einzig und allein meine Redlichkeit kann ich Ihnen beteuern. Recherche-Anfänge kann ich Ihnen auch noch liefern. Thematisch geht’s um Impfquoten, Herden, Schutz und Immunität. Also natürlich wieder um Corona. Und um meinen Eindruck: Das Thema ist so verwirrend wie vielfältig – und wer da noch den Überblick behält, der kann sich nur täuschen. Deswegen hier ein kleiner Leitfaden mit sprachideologischem Ansatz. Einfach deswegen, weil ich von Haus aus Germanistin bin – und wir der Wahrheit nur noch auf die Spur kommen, wenn wir der Sprache nicht mehr trauen.

Die Fakten: Nicht erst seit Beginn der coronaren Pandemie begreifen wir uns als Herde. Und die Hirten (von denen ich manchmal den Eindruck habe, dass sie auch nicht klüger sind als die Schafe) predigten zu Beginn der Pandemie die Herdenimmunität von 70 Prozent. Zu diesem Ziel gab es mehrere erklärte mögliche und unmögliche Wege: Die Durchseuchung erschien unethisch, der Impfzwang irgendwie auch. Also muss, so das Ziel in 2020, irgendwie anders eine Impfquote von 70 Prozent erreicht werden.

Nun ist noch immer von der Herdenimmunität die Rede, von 70 Prozent aber nicht mehr. Wie hoch die Impfquote ist, ist vollkommen unsicher, sicher aber ist, dass sie höher liegt, als das RKI noch bis vor fünf Tagen uns vorgerechnet hat. Das RKI rechnet seit kurzem neu und kommt, je nach Formierung der der Zahl zugrundeliegenden Herdengruppe, auf bis zu über 80 Prozent.

Tagesschau, 07.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-rki-impfquote-101.html

Tagesschau, 09.10.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/kritik-wieler-101.html

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Von Vischen und anderen Rechtschreibeübungen

Ihnen kann niemand ein X für ein U vormachen? Gut so, aber nun müssen Sie aufpassen, dass Ihnen niemand ein V für ein F vormacht. Es sei denn, Sie essen vegan oder vegetarisch. Dann nämlich müssen Sie aufpassen, wer Ihnen ein V für ein F serviert.

Die NORDSEE, also die Firma mit den Großbuchstaben in Blau und dem roten Fisch daneben, ist seit April öffentlich auf dem Weg zu „neuen Ufern“, wie sie selbst in einer Pressemitteilung schrieb. Am anderen „Ufer“ der Nordsee angelt die NORDSEE nun nach Fischen mit V am Anfang. Die kommen dann am Ende ins BackVisch-Baguette – und dann auf den Teller veganer oder vegetarischer Kunden.

Zumindest will der Kunde, der den BackVisch bestellt, in wenigen Minuten vegan essen. In der NORDSEE, seit April. Theoretisch. Denn dann kam die nicht ganz so perfekte Welle: Youtube, der Medienkonzern Ippen, die MOPO, vegane Foren und bestimmt noch einige andere Stimmverstärker empörten sich unisono: Der vegane BackVisch wird in der NORDSEE nämlich mit dem gemeinen Backfisch zusammen frittiert. Im selben Fett. Wenngleich auch das Frittierfett pflanzlich ist: Das gemeinsame Fettbad nimmt dem BackVisch seine ganze Unschuld, noch bevor er überhaupt aufs Baguette kommt. Vegan ist er nach dem Bad im Fettnapf gewiss nicht mehr. Theoretisch zumindest – und der gemeine Veganer hält ja bekanntlich viel von der Theorie.

NORDSEE zum BackVisch:
https://www.nordsee.com/de/produkte/backvisch-baguette/

Ruhr-Nachrichten, 16.04.2021:
https://www.ruhr24.de/service/nordsee-fisch-vegan-blamage-restaurant-zubereitung-fehler-produkt-angebot-wut-kunden-kette-90460228.html

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Pfizer forscht an mRNA-Impfstoff gegen Grippe

Pfizer will der Grippe künftig mit einem mRNA-Impfstoff begegnen und startet eine Studie. Bericht im Deutschen Ärzteblatt, 28.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127679/Pfizer-startet-klinische-Studie-mit-mRNA-Impfstoff-gegen-Grippe

Die Pharmazeutische Zeitung berichtet am 30.09.2021:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/pfizer-startet-studie-mit-mrna-grippeimpfstoff-128340/

Und Business Insider trägt am 27.09.2021 eine Reihe von Einsatzmöglichkeiten für mRNA-Impfstoffe zusammen, auf die Pharma-Unternehmen ihre Hoffnungen richten.
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/die-grossen-plaene-mit-der-mrna-so-wollen-pharma-unternehmen-sie-gegen-eine-reihe-von-krankheiten-einsetzen/

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Konkurrenz der Viren: Covid und Influenza

Auch Mediziner wissen, dass sie Vieles nicht wissen. Rätselhafte Zusammenhänge zwischen Grippe und Corona, Vermutungen, Verdachtsmomente und Theorien. Die FR trägt zusammen, was spannend ist: So kann ein Schnupfen vor schwerem Covid-Verlauf schützen. Auch die Grippe-Impfung kann das. Nicht immer sind die Gründe klar. Aber die Forscher sind den Wechselwirkungen der Erreger von Atemwegserkrankungen untereinander auf der Spur. Artikel von Pamela Dörhöfer in der FR, 29.09.2021:
https://www.fr.de/wissen/covid-und-die-influenza-91019546.html

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Hebammen digital

2020 ist das Jahr der Digitalisierung in der Medizin. Und so hat Corona auch dafür gesorgt, dass Hebammen Schwangere vermehrt digital beraten. Wie die Schwangeren und die Hebammen davon profitieren, ob und wie die Hebammen die digitale Beratung beibehalten möchten, haben die Barmer, die Hochschule für Gesundheit und der Hebammenverband für 2020 erfragt. Der Bericht von AFP findet sich am 30.09.2021 im Täglichen Anzeiger (Holzminden):
https://www.tah.de/afpnewssingle/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut

Auch der Stern berichtet:
https://www.stern.de/news/schwangere-in-pandemie-durch-hebammen-zunehmend-digital-betreut-30788372.html

Die Pressemitteilung zur UMfrage findet sich hier:
https://www.barmer.de/presse/presseinformationen/pressemitteilungen/digitale-hebammenbetreuung-348264

Und auch bei der Hochschule für Gesundheit, Bochum:
https://www.hs-gesundheit.de/aktuelles/details/digitale-hebammenbetreuung-gut-akzeptierte-alternative-in-pandemiezeiten

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Lauterbach gegen Impfpflicht

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ) laut gegen eine Impfpflicht für Lehrer, Erzieher, Ärzte und Pfleger gewandt. Er widerspricht damit dem Präsidenten der Kinder und Jugendärzte. Die NOZ hat ihren Bericht ins Presseportal lesbar eingestellt, 29.09.2021:
https://www.presseportal.de/pm/58964/5032594

Auch über Fischbachs Aufforderung zur Impfpflicht von Lehrern, Erziehern usw. hatte die NOZ berichtet, der Bericht liegt allerdings hinter Bezahlschranke (29.09.2021):
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/2433496/kinderaerztepraesident-fuer-impfpflicht-fuer-lehrer-und-pflegekraefte

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Nachrichten zum Landarztmangel

In Sachsen-Anhalt haben 20 angehende Landärzte ihr Medizinstudium begonnen. Ihr Studienplatz ist an die Forderung gebunden, später als Landarzt in Sachsen-Anhalt zu arbeiten. Kurze Nachricht bei Radio Brocken, 29.09.2021:
https://www.radiobrocken.de/nachrichten/Gute-Nachricht-aus-Sachsen-Anhalt/Mehr-%C3%84rzte-f%C3%BCr-das-Land-id591702.html

Eine etwas ausführlichere Nachricht im Deutschen Ärzteblatt, 29.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127720/20-angehende-Landaerztinnen-und-Landaerzte-in-Sachsen-Anhalt-beginnen-Studium

Über den Hausarztmangel in Torgau, aber dann auch in ganz Sachsen, berichtete der MDR am 06.09.2021:
https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/leipzig/delitzsch-eilenburg-torgau/medizinische-versorgung-nordsachsen-aerztemangel-100.html

Schon Anfang September hatte der Präsident der Bundesärztekammer Klaus Reinhardt an die nächste Bundesregierung appelliert, mehr Medizinstudienplätze einzurichten. Bericht im Deutschen Ärzteblatt, 08.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127072/Bundesaerztekammer-plaediert-fuer-mehr-Medizinstudienplaetze

An der Uni Bayreuth können im Wintersemester nun 130 Medizinstudenten ihr Studium beginnen, die nach vielen Kriterien ausgewählt wurden, bei denen der NC aber keine Rolle spielte. Bericht beim Bayrischen Rundfunk.21.09.2021:
 https://www.br.de/nachrichten/bayern/medizinstudium-ohne-nc-uni-bayreuth-hat-bewerber-ausgewaehlt,Sjd940J

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Ärzte und Gesundheitspolitiker im Bundestag

Unter den neu gewählten Bundestagsabgeordneten sind auch 15 Ärztinnen und Ärzte. Das Ärzteblatt ordnet nach Parteienzugehörigkeit und informiert umfassend über die Mitglieder im Gesundheitsausschuss. 27.09.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127664/15-Aerztinnen-und-Aerzte-im-neuen-Bundestag-vertreten

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Mit 3G-Plus nach Babylon?

Ach Babylon, ach Babylon. Dort war die Sprachverwirrung jedenfalls sofort zu begreifen. Ein jeder sprach in einer anderen Sprache. Aber das ist ja eine ganz alte Geschichte, und wir können heutzutage, wann immer wir wollen, zu immer besseren Übersetzungsgeräten greifen.

Dennoch: Man kann noch immer mit verschiedenen Zungen Verwirrung stiften. Sogar, wenn man das Gleiche sagt. Sagen Sie mal 3Gplus in Thüringen. Dann werden Sie, sofern Sie mit Eingeweihten sprechen, dahingehend verstanden, dass Sie Ihren Veranstaltungsraum bei einer Veranstaltung nur bis zu 75 Prozent mit 3G-Menschen, geimpft, genesen, getestet, zu füllen gedenken.

Auch in Köln denkt man über Veranstaltungen nach. Auch hier gibt es ein Modell unter der Überschrift 3G-Plus. Es soll seinen Nutzen an Karneval beweisen und es bedeutet: Geimpft, genesen, getestet – das Plus steht dabei für den PCR-Test, der dann Auflage ist.

Auch in Saarbrücken ist von 3G-Plus die Rede. Das Plus kann ich beim Lesen der Saarbrücker Zeitung jedoch nicht eindeutig zuordnen. Vielleicht ist es der Fall der Maskenpflicht? Im zweiten Text, Link siehe unten, wird’s klarer: Das 3G-Plus-Modell der Saarländer berücksichtigt den dortigen großen Impffortschritt. Ach so.

Wenn Sie bei 3G-Plus bislang nicht im Geringsten an Corona gedacht haben: Sie liegen nicht falsch, Sie dürfen sprachlich auch so über manche Tablets reden. Außerdem habe ich auch noch einen Patientensimulator gefunden, der diesen Titel stolz nach sich tragen darf.

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Gelb und nicht fälschungssicher: Ausweisprobleme

In Berlin gilt der Impfnachweis nur noch, wenn er digital übers Handy vonstatten geht. Das gelbe Heft hingegen hat dort ausgedient, es ist nicht fälschungssicher. So die Nachricht am 28.09.2021 im Kölner Stadt-Anzeiger. Die Gegenrecherche: Im Land NRW behält das gelbe Heft seine Beweiskraft, da es zwar Fälschungen gebe, aber nicht flächendeckend:
https://www.ksta.de/politik/regelung-bei-2g-veranstaltungen-gedruckter-impfpass-soll-in-nrw-weiter-gelten-39049164

Die Regelungen, die für Berlin ab 26.09.2021 gelten, sind im Forum „Gesundheitsstadt Berlin“ zusammengefasst. Wer kein Smartphone hat oder keines vorweisen möchte, kann den QR-Code des Europäischen Impfzertifikates vorlegen. Text vom 23.09.2021:
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/berlin-gelber-impfausweis-reicht-bei-2-g-regel-nicht-mehr-15494/

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Einblick in die Vermehrung der Pockenviren

Noch eine virale Nachricht: Auch wenn’s keine Pockenviren mehr gibt – ein paar liegen noch auf Reserve. Und für den Fall eine Unfalls oder Terroranschlags, so formuliert es der Deutschlandfunk, ist es wichtig, dass Forscher die Arbeitsweise der Pockenviren verstehen. Das tun sie jetzt, sie können den Pockenviren beim Vermehren in den Wirtszellen zusehen.

Der Dlf berichtet am 27.09.2021:
https://www.deutschlandfunk.de/medizin-so-vermehren-sich-pockenviren.2850.de.html?drn:news_id=1305543

Grundlage der Nachricht des Dlf ist dieser Bericht in Nature, 23.09.2021:
https://www.nature.com/articles/s41594-021-00655-w

Den Pressetext der Julius-Maximilians-Universität Würzburg finden Sie hier, 23.09.2021:
https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/wie-pockenviren-sich-vermehren/

Einen längeren Bericht gib’s auch bei zm-online (Zahnärztliche Mitteilungen) am 27.09.2021:
https://www.zm-online.de/news/gesellschaft/deshalb-waren-pocken-so-erfolgreich/

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Fledermaus-Nachrichten aus dem "Daily Telegraph"

Und: Wann haben Sie die letzte Fledermausnachricht im Zusammenhang mit dem Coronavirus erhalten oder gelesen? Lange her? Nichts Neues? Auf jeden Fall mangelt es allen Neuigkeiten an Eindeutigkeit. Vielleicht kommt weiter, wer den Kreislauf der Nachrichten versteht. Hier zumindest scheint der britische Telegraph jeweils neue Diskussionsansätze in die Welt zu setzen – von beiden Seiten.  

Wenn Sie die Neue Züricher Zeitung lesen, erfahren Sie von Anträgen von chinesischen und amerikanischen Wissenschaftlern, die 2018 gestellt und abgelehnt wurden und die darauf zielten, die den Fledermäusen eigenen Coronaviren mit gefährlichen Bestandteilen auszustatten, die die Infektiosität erhöhen. Antrag abgelehnt, wie gesagt. Nun kann man diskutieren, ob die Versuche trotzdem stattfanden – und ob man so etwas nachweisen kann. Die NZZ tut’s am 24.09.2021. Ohne eindeutiges Ergebnis. Aber wenn Sie’s lesen: Sie werden am Ende den Verdacht nicht los, dass ...
https://www.nzz.ch/wissenschaft/ursprung-von-corona-neue-nahrung-fuer-die-laborhypothese-ld.1647091

Ähnliches lesen Sie einen Tag später, am 25.09.2021 beim RND. Nur dass es hier die Chinesen - in Zusammenarbeit mit amerikanischen Wissenschaftlern - sind, deren Antrag Antrag auf amerikanische Fördergelder 2018 abgelehnt wurde. Ansonsten: Die Nachrichtenquellen sind dieselben: die NZZ und The Telegraph. Die Formulierungen um die Antragstellung sind jedoch sprachlich mit anderen Betonungen versehen.
https://www.rnd.de/wissen/ein-alptraum-namens-wuhan-erst-panne-dann-pandemie-OLGSYZBC5ZCRBLGKX5FCB4T4EU.html

Hier der Link zum Telegraph, Nachricht vom 21.09.2021, wer den ganzen Artikel lesen will, muss sich einloggen:
https://www.telegraph.co.uk/news/2021/09/21/wuhan-scientists-planned-releaseskin-penetrating-nanoparticles/

Eine Entdeckung, die die Labortheorie zumindest wieder etwas ins Abseits befördert, machten französische Wissenschaftler: Sie entdeckten die nahesten Verwandten des Sars-Cov2-Virus bei laotischen und chinesischen Fledermäusen, ausgestattet mit der Fähigkeit, beim Menschen anzudocken. Die Wissenschaftler nehmen das als Beweis für den natürlichen Ursprung der Pandemie. Mehr dazu in Forschung und Wissenschaft, 24.09.2021:
https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/mit-sars-cov-2-verwandte-viren-in-laotischen-fledermaeusen-entdeckt-13375374

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Mit oder wegen Corona - Formulierungsschwierigkeiten im Formular

Vielleicht haben Sie’s auch noch nicht gewusst: Es macht auch einen Unterschied, ob man mit oder wegen Corona ins Krankenhaus kommt. Und nun ist die gesamte Statistik im Eimer, zumindest im Lande Thüringen, weil das RKI diesen Unterschied zwar sehr wohl kennt – und fordert, dass nur die Patienten gezählt werden, die wegen Corona im Krankenhaus behandelt werden. Aber es gibt eben auch die Patienten, die wegen eines anderen Leidens behandelt werden – und ganz nebenbei auch noch an Corona erkrankt oder lediglich infiziert sind. Die zählen nicht, zumindest nicht in der vom RKI angeforderten Statistik. Das Formular aber, das eben diese Zahlen abfragt, unterscheidet nicht zwischen mit und wegen. Tja.

Zu lesen beim MDR, 24.09.2021:
https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/corona-hospitalisierungsinzidenz-patienten-zahlen-krankenhaus-100.html

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Fragen nach dem tödlichen Schuss in Idar-Oberstein

In Idar-Oberstein, Rheinland-Pfalz, hat am Samstagabend ein Mann den Kassierer an einer Tankstelle erschossen, weil der ihn aufgefordert hat, eine Maske aufzusetzen. Die Tat löst bundesweit Entsetzen, Anteilnahme, Forderungen und Kritik an Zuständen aus, die die Gesellschaft in eine Polarisierung treiben. Auch wenn – vielleicht aber auch weil – die Hintergründe über die Tat selbst noch gar nicht vollständig klar sein.

Die Nachricht als Video der Tagesschau vom 21.09.2021:
https://www.youtube.com/watch?v=jQ-eYfoQy-o

Die Nachricht über den Mord erschreckt, Spekulationen über die Gründe gibt es viele. Gunnar Herrman hat in der Süddeutschen Zeitung hat einiges zusammengetragen. Auch die Auswertung der Social-Media-Profile des Täters. (22.09.2021)
https://www.sueddeutsche.de/politik/idar-oberstein-querdenker-mord-1.5417655

Der Tagesspiegel trägt am 21.09.2021 die Reaktionen derer zusammen, die die Tat bejubeln. https://www.tagesspiegel.de/themen/reportage/nach-streit-um-maskenpflicht-rechte-jubeln-ueber-mord-von-idar-oberstein/27631262.html

Das Bundesinnenministerium spricht von einem extremen Einzelfall, der Zeichen der Verrohung der Gesellschaft sei. Zu lesen in der ZEIT, 22.09.2021:
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-09/toetungsdelikt-masken-streit-idar-oberstein-bundesinnenministerium-verrohung-gesellschaft-corona?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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Keine Quarantäne-Entschädigung für Ungeimpfte

Jetzt ist’s beschlossen: Wer ungeimpft in Quarantäne muss, weil er Kontaktperson eines Infizierten ist, der soll ab November keinen Verdienstausfall bekommen. Damit haben sich heute Bund und Länder auf etwas geeinigt, was längst schon im Infektionsschutzgesetz so formuliert, also bereits geltendes Recht ist. Ausgenommen sind Ungeimpfte, die nachweisen können, dass sie aus medizinischen Gründen nicht geimpft sind/werden. Wird die Quarantäne nötig, weil der Ungeimpfte selbst infiziert ist, bekommt er sein Geld selbstverständlich weiter: Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Die Nachricht in der Tagesschau, 22.09.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/faq-verdienst-ausfall-arbeitnehmer-quarantaene-101.html

Beim BR kommen zur Nachricht noch Zahlen hinzu. Demnach hat eine Umfrage des Evangelischen Pressedienstes ergeben, dass bislang in der Pandemie für den Verdienstausfall wegen Quarantäne in der Pandemie 600 Millionen Euro ausgegeben worden sind. 22.09.2021:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ab-november-keine-lohnfortzahlung-fuer-ungeimpfte-bei-quarantaene,SjjsDqn

Die Diskussion darüber, inwieweit Ungeimpfte künftig Kosten selber tragen müssen, geht noch weiter. Der SWR berichtet über eine Versicherung, die überlegt, die Versicherungsbeiträge zu staffeln – und Ungeimpften einen höheren Beitrag zu berechnen. 21.09.2021:
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/braucht-es-krankenkassentarife-fuer-ungeimpfte-100.html

Ganz so eindeutig, wie der SWR diese Nachricht formuliert, verhält sich die Sache dann aber doch nicht. Der Chef der R+V-Versicherung hat dies zwar t-online gegenüber tatsächlich sehr deutlich so angedeutet, jedoch: Der Frager, alsodie Journalisten von t-online, fragen gezielt nach höheren Krankenkassengebühren, Norbert Rollinger jedoch antwortet weise: Er habe Verständnis für eine solche Diskussion sagt er, und begründet dieses Verständnis. Er spart sich allerdings auch nicht den Hinweis darauf, dass Krankenkassen bereits jetzt zwischen Rauchern und Nichtrauchern unterscheiden dürfen. Die Frage nach höheren Krankenkassenbeiträgen für Ungeimpfte ist jedoch nur ein Aspekt des Interviews, in dem sich die veränderte Lage der Versicherungen, auch bezüglich der Altersvorsorge, spiegelt oder spiegeln soll. Lohnt zu lesen – und t-online nutzt das Gespräch zu reichlichen Verlinkungen. 21.09.2021:
https://www.t-online.de/finanzen/news/unternehmen-verbraucher/id_90830952/r+v-chef-rollinger-impfverweigerer-zeigen-ein-sozial-schaedliches-verhalten-.html

Das Interview hat Folgen, vor allem medial. Verbraucherschützer und Presse laufen gleichzeitig zur Höchstform auf. Im Handelsblatt endet die Folgeberichterstattung mit dem Hinweis, dass es im Hause R+V keine Überlegungen gebe, Ungeimpften höhere Beiträge zu berechnen. 21.09.2021:
https://www.handelsblatt.com/finanzen/banken-versicherungen/versicherer/versicherungen-unterschiedliche-praemien-fuer-geimpfte-und-ungeimpfte-rv-chef-bringt-tarife-nach-impfstatus-ins-spiel/27632430.html?ticket=ST-151059-FXQHectnfgObeg9bXHLu-ap5

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Coronaregeln im Überblick

2G oder 3G? Und wenn ja, dann wo? Wo nicht? Und all diese Fragen für 16 Bundesländer. Wer den Überblick verloren hat, dem kann der RND ein wenig weiterhelfen. Die geltenden Corona-Regeln der Bundesländern, alphabetisch sortiert (21.09.2021):
https://www.rnd.de/politik/wo-gilt-die-2g-oder-3g-regel-alle-bundeslaender-im-ueberblick-MGCH3XW77FGNTGOCTWBA5LZNJE.html

Oder in der „Welt“, 21.09.2021:
https://www.welt.de/politik/article233801290/2G-oder-3G-Welche-Corona-Regeln-jetzt-in-den-Bundeslaendern-gelten.html

Auch die Bundesregierung informiert über die Regeln der einzelnen Bundesländer:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/coronavirus/corona-bundeslaender-1745198

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Corona: In Köln gibt's die Zertifikate für die Genesenen online

Köln ist Vorreiter – und bietet Genesenen-Zertifikate als erste Kommune über ein Online-Portal an, berichtet die Tageschau heute, 22.09.2021 im „Coronavirus-Liveticker“ (11:23 Uhr):
https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-coronavirus-mittwoch-247.html

Die Pressemitteilung der Stadt Köln finden Sie hier (22.09.2021):
https://www.stadt-koeln.de/politik-und-verwaltung/presse/mitteilungen/23854/index.html

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Die Grippewelle hat begonnen - und der Grippeimpfung kommt während der Pandemie eine noch größere Bedeutung zu

Der September geht zuende, die Inzidenzwerte bessern sich unerwarteter Weise. Die Frage, ob die vierte Welle schon gebrochen ist, darf offenbar offen gestellt werden. Experten warnen zur Antwort weiterhin. Und dann gibt es ja noch das Thema Influenza, dass die Corona-Frage noch einmal in neuem Licht erscheinen lässt. Dabei geht’s vor allem ums Impfen: Corona und Influenza zusammen, getrennt. So wird dann auch gleich dass alljährliche Wer und Warum der Grippeimpfung thematisch bereichert. Kleine Linkliste folgt:

Der Deutsche Hausärzteverband kann sich die Kombi von Grippe- und Coronaimpfung gut vorstellen. Aber nicht alle Hausärzte finden diese Idee gut. ntv berichtet am 19.09.2021:
https://www.n-tv.de/panorama/Hausaerzte-sind-fuer-Impfung-im-Doppelpack-article22812866.html

Die Kombinationsimpfung ist heute (20.09.2021) auch Thema im Ärzteblatt:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127416/Corona-und-Grippe-Hausaerzte-fuer-zwei-Impfungen-an-einem-Termin

Der Businessinsider nutzt das Thema sogar, um die alte Grundsatzfrage neu aufzurollen: Was ist denn nun gefährlicher? Grippe oder Influenza? Kein Zweifel natürlich, es ist Corona. Aber die Autoren rechnen und recherchieren gründlich. Und behandeln die Fragezeichen des Vergleichs. Die Dunkelziffer zum Beispiel, oder der Faktor der Durchimpfung. Wer den Artikel liest, ist also auf eine Diskussion des Themas gut vorbereitet:
https://www.businessinsider.de/politik/deutschland/corona-oder-grippe-was-ist-gefaehrlicher-was-wir-nach-zwei-jahren-pandemie-wissen-c/

In Rheinland-Pfalz steigt die Zahl der Grippefälle seit August, da die Immunität der Menschen aufgrund der Corona-Maßnahmen eher niedrig sein wird, ruft der Hausärzteverband zum Impfen auf, berichtet der SWR am 20.09.2021:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/grippe-impfung-winter-2021-corona-100.html

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Biontech-Gründer in Köln geehrt

Özlem Türeci und Ugur Sahin haben in Köln die Ehrendoktorwürde der Universität Köln erhalten. Außerdem trug sich das Biontech-Gründer-Ehepaar in das Goldene Buch der Stadt Köln ein. Kleiner Pressespiegel:

Stadt Köln, 17.09.2021:
https://www.koeln.de/koeln/nachrichten/lokales/biontech-gruenderpaar-erhaelt-ehrendoktorwuerde-in-koeln_1182844.html

Universität Köln, 17.09.2021:
https://portal.uni-koeln.de/universitaet/aktuell/presseinformationen/detail/oezlem-tuereci-und-ugur-sahin-im-historischen-rathaus-zu-koeln-geehrt

Kölner Stadt-Anzeiger, 17.09.2021:
https://www.ksta.de/koeln/-rockstars-der-wissenschaft--biontech-ehepaar-im-koelner-rathaus-geehrt-39033746?cb=1631959890932

Die Zeit, 17.09.2021:
https://www.zeit.de/news/2021-09/17/biontech-gruenderpaar-erhaelt-ehrendoktorwuerde-in-koeln?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

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KBV Praxisnachrichten

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Robert-Koch-Institut

Dies ist der RSS Feed des Robert Koch-Instituts zum Epidemiologisches Bulletin.

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