NACHRICHTENPORTAL

Nachrichten aus dem Gesundheitswesen

Genie und Wahnsinn in der Forschung

Dass Genie und Wahnsinn einander durchaus nahestehen, wusste schon Edgar Allen Poe. Das Urteil darüber, ob eine Erfindung oder eine Idee zum Geniestreich wird oder als Idiotie belächelt, fällt vielleicht jeder für sich, wirklich entscheidend wird aber wohl der Zeitgeist sein. Oder das Ergebnis.

Aber selbst ohne Ergebnis, Erfolg und Entscheidung: Manche Forschungen sind auf jeden Fall auch amüsant.

So informiert uns Deutschlandfunk Nova über ein Forschungsvorhaben, das dazu führen soll, dass Menschen die Grippeimpfung künftig mittels Zahnseide verabreicht werden kann. Ob das wirklich der einfachere Weg ist, sei dahingestellt. Bei Mäusen jedenfalls, deren Interesse an professioneller Zahnreinigung wahrscheinlich eher gering ist, war die Impfung mittels Zahnseide gar nicht so einfach. Der Artikel ist vom 10.08.2025:
https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/grippe-impfungen-mit-zahnseide

Auf eine ganz andere Art und Weise verrückt ist die Forschung, die sich um das Verhalten der Winkerkrabben bemühen. Männliche Winkerkrabben winken mit ihren großen Scheren, um weibliche Winkerkrabben zu beeindrucken. Forscher haben ihnen nun einen Winkerkrabbenroboter gegenübergestellt, dessen Schere genauso beeindruckend ist wie das Durchhaltevermögen der Maschine. Gesichert ist: Die männlichen Winkerkrabben bemühen sich um eine adäquate Reaktion. Die Weibchen hingegen scheinen den Apparat nicht wirklich ernst zu nehmen. Nachzulesen bei t3n, 08.08.2025:
https://t3n.de/news/was-dieser-krebsroboter-alles-ueber-sich-ergehen-lassen-musste-1701419/?utm_source=firefox-newtab-de-de

Nicht ganz so verrückt wirkt das Vorhaben, RNA-Sprays zu entwickeln, mit denen künftig Pflanzen besprüht werden sollen, um so die Pflanzen in die Lage zu versetzen, sich gegen Schädlinge zu wehren bzw. sich von ihnen weder schädigen noch beeindrucken zu lassen. Wenn man aber die Geschichte dieser Forschung betrachtet, bleibt immerhin noch Abenteuerliches genug für die Betrachtung. Denn es war die Coronapandemie, die der RNA-Forschung zu einem deutlich vergrößterten Wirkungs-, Forschungs- und Arbeitsfeld verhalf. Der Artikel auf der Seite „Transparenz Gentecnic“ ist am 21.02.2025 aktualisiert worden, ist aber mit Sicherheit älter. Der erste Kommentar ist vom Januar 2023:
https://www.transgen.de/forschung/2860.rna-spray-pflanzenschutz.html

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Studie: Atemwegseffekte können schlafende Krebszellen aktivieren

Der Effekt ist aus dem Alltag längst bekannt: Der Krebs schien besiegt. Vielleicht war er es auch. Aber er ist es ja nie wirklich. Eine Studie hat jetzt nachgewiesen, dass „schlafende“ Krebszellen aktiviert werden können von Corona, Grippe und anderen Atemwegseffekten. Scinexx berichtet am 31.07.2025 über eine Studie aus der Universität in Colorade, USA:
https://www.scinexx.de/news/medizin/atemwegs-infekte-koennen-krebs-metastasen-wecken/

Die Süddeutsche Zeitung hat ihren Artikel darüber hinter Bezahlschranke gelegt, 31.07.2025:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/krebsrisiko-atemwegsinfektionen-corona-grippe-studie-li.3292141?reduced=true

Die Frankfurter Rundschau nimmt das Thema am 01.08.2025 auf:
https://www.fr.de/panorama/grippe-kann-schlafende-krebszellen-wecken-ueberraschende-studienergebnisse-93861004.html

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Studie: Die Zahl der neuen Demenzerkrankungen nimmt ab

Diese Nachricht ist erstaunlich: Die Zahl der Demenzkranken sinkt in Deutschland. Eigentlich würde man angesichts einer älter werdenden Gesellschaft auch eine steigende Zahl demenzkranker Menschen erwarten. Doch ein Forschungsteam um den Greifswalder Wissenschaftler Bernhard Michalowsky hat anhand von Abrechnungsdaten das Gegenteil bewiesen. Und die geringere Zahl lässt sich nicht allein durch ein verändertes Diagnoseverhalten erklären. Die Apotheken-Umschau berichtet am 17.07.2025:
https://www.apotheken-umschau.de/news/weniger-demenz-neuerkrankungen-als-erwartet-1371691.html

Das Ärzteblatt hat die Studie online gestellt:
https://api.aerzteblatt.de/pdf/122/14/m373.pdf

Über den Wissenschaftler Bernhard Michalowsky erfahren Sie beim Deutschen Zentrum für Neurogenerative Erkrankungen mehr:
https://www.dzne.de/forschung/forschungsbereiche/versorgungsforschung/forschungsgruppen/michalowsky/forschungsschwerpunkte/

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5500 Jahre alte Pesterreger gefunden

Die frühesten Belege für die Pest sind 5500 Jahre alt, so die Ergebnisse eines Forschungsteams an der Universität Kopenhagen. Und der Verdacht: Seit die Menschen Ackerbau und Viehzucht betreiben, ermöglichen sie es den Krankheitserregern überhaupt erst, sich dauerhaft an den Menschen anzupassen und Infektionen zu verbreiten. Mehr in Geo, 14.07.2025 oder in der „Welt“ vom 14.07.2025:
https://www.geo.de/wissen/forschung-und-technik/pest--leptospirose--rueckfallfieber--forschende-finden-jahrtausendealte-erreger-35891524.html?utm_source=firefox-newtab-de-de

https://www.welt.de/gesundheit/article256399106/Krankheiten-Forscher-gewinnen-erstaunliche-Erkenntnisse-ueber-den-Ursprung-von-Infektionen.html

Der ORF berichtete am 09.07.2025 über die Studie aus Kopenhagen:
https://science.orf.at/stories/3230987/

Der Tagesspiegel formuliert die Essenz der Studie so: „Seuchen aus der Steinzeit: Wie der Mensch zum Erreger-Magnet wurde – mit Folgen bis heute“, 13.07.2025 (Artikel hinter Bezahlschranke, kostenloser 30-Tage-Test möglich):
https://www.tagesspiegel.de/wissen/seuchen-aus-der-steinzeit-wie-der-mensch-zum-erreger-magnet-wurde--mit-folgen-bis-heute-14015474.html

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mRNA-Impfstoff gegen Lungenpest entwickelt

Israelische Forscher haben einen mRNA-Wirkstoff gegen die Lungenpest entwickelt, der sich auch schon in Tierversuchen als wirksam erwiesen hat, aber noch weiter getestet werden muss. Das Problem: ein mRNA-Impfstoff gegen Bakterien ist schwieriger herzustellen als ein Impfstoff gegen Viren.

Dass diese Forschungen im unmittelbaren Zusammenhang mit „Bioterrorismus“ stehen, wird in dem Text von scinexx deutlich, 15.07.2025:
https://www.scinexx.de/news/medizin/erster-mrna-impfstoff-gegen-lungenpest/

Die Bild berichtet ebenfalls am 15.07.2025, erläutert das Forschungsvorhaben und die Probleme dabei gut verständlich. Auffällig ist aber, dass die Autorin den Aspekt vollkommen ausblendet, dass der Impfstoff auch deswegen von großem Forschungsinteresse ist, weil er im Falle eines biologischen Angriffs – die Rede ist von Terrorismus, nicht vom Krieg – als Schutz bedeutend sein könnte.
https://www.bild.de/leben-wissen/medizin/pest-neuer-mrna-impfstoff-gegen-toedliche-lungenpest-entwickelt-6875e4db7310134cfb62a15a

Auf Wikipedia lässt sich kurz die Geschichte der Entwicklung (bzw. Nicht-Entwicklung) eines Pestimpfstoffes nachlesen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Pestimpfstoff

Infos zur Behandlung der Pest und zu den nicht mehr zugelassenen oder in anderen Ländern zugelassenen Impfstoffen hat die Shop-Apotheke gut überschaubar zusammengetragen (das Aufpoppen der Werbung stört die Übersicht aber erst einmal eine ganze Weile). Die Impf-Infos finden sich im blau hinterlegten Kasten. Der Artikel ist vom 07.05.2024:
https://www.shop-apotheke.com/ratgeber/pest/#

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Virusgenom der spanischen Grippe erforscht

Ein internationales Forscherteam hat ein Virusgenom der Grippepandemie von 1918 bis 1920 anhand eines historischen Präparates bestimmt.

Bericht bei idw-online, 14.07.2025:
https://nachrichten.idw-online.de/2025/07/14/schweizer-virusgenom-der-spanischen-grippe-entschluesselt

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Die Ehe - ein Demenzrisiko? Oder: Die Wissenschaft hat festgestellt ...

Die Ehe, so eine aktuelle Studie der Florida State University, ist ein echtes Risiko – für Demenz. 24000 Teilnehmer, Zeitraum bis zu 18 Jahre, Durchschnittsalter: 71,8. Ergebnis: 21,9 Prozent der verheirateten oder verwitweten Personen entwickelten eine Demenzerkrankung. Von den Geschiedenen oder Unverheirateten waren es nur 12,9 Prozent. Den Bericht zur Studie – und am Ende des Textes auch einen Link zur Studie – finden Sie in der Frankfurter Rundschau vom 12.06.2025:
https://www.fr.de/panorama/langzeitstudie-ehe-schuetzt-nicht-vor-demenz-im-gegenteil-zr-93765039.html

Nun ist guter Rat teuer. Denn bislang war das Gegenteil die herrschende Vorstellung. Nach dem Rat, an dem es nun ja mangelt, kommt das Raten oder Rätseln: Vielleicht, so eine der Thesen, ernähren sich die alleinlebenden Menschen besser, vielleicht haben sie umfassendere soziale Kontakte. Vielleicht aber ist alles auch ganz einfach: In der Ehe fällt die Demenz früher auf. Denn der alleinlebende Mensch hat keinen Partner, bei dem schon die ersten Symptome Argwohn wecken. Vielleicht.

Bevor Sie nun daran denken, Ihre Ehe auf welchem Wege auch immer zu beenden, nur um selbst nicht in der Demenz zu enden, kann ich Ihnen mit einer anderen, ebenfalls neuen, Studie weiterhelfen.

Chip führt nämlich am 26.06.2025 britische Forscher ins Feld – der Link zur Studie ist im Text hinter die britischen Forscher gelegt. Diese Forscher haben herausgefunden, dass Singles im Vergleich zu Verheirateten ein um 42 Prozent höheres Risiko haben, an Demenz zu erkranken, als Eheleute. Verwitwete trifft immer noch ein höheres Risiko von immerhin 20 Prozent:
https://www.chip.de/news/Verheiratet-Dann-haben-Sie-bei-Demenz-einen-klaren-Vorteil_185566079.html

Auch hier bleibt ein Erklärungsversuch nicht aus. Eheleute, so hier die Vermutung, haben nämlich umfassendere soziale Kontakte. Und sie ernähren sich gesünder.

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Von der PET-Flasche zum Paracetamol-Päckchen

Es gibt Nachrichten, da kommt der Kopf beim Lesen ins Stolpern: Paracetamol aus Plastikflaschen? E.coli kann das. Sofern gentechnisch verändert. Macht man sich klar, dass der Grundstoff für Paracetamol bislang aus Erdöl gewonnen wird, kommt der Verstand beim Lesen der Nachricht wieder auf die Beine. Wer den nötigen Umwandlungsprozess ganz genau kennenlernen will, der kann sich hier weiterbilden:

Die Welt erklärt gut verständlich am 30.06.2025:
https://www.welt.de/gesundheit/article256298916/Schmerzmittel-Bakterien-fressen-Plastikflaschen-und-erzeugen-Paracetamol.html

Auch dem Tagesspiegel kann man ganz gut folgen, 24.06.2025:
https://www.tagesspiegel.de/wissen/medikament-aus-mull-forscher-gewinnen-aus-alten-plastikflaschen-paracetamol-13904002.html

Leicht verständlich und einfach erklärt in der Bild, 24.06.2025:
https://www.bild.de/leben-wissen/medizin/nachhaltiges-schmerzmittel-bakterien-verwandeln-plastik-in-paracetamol-685acfb63446cc6249ea4045

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Demenzielle Ernährungslehren

Mein Deutschlehrer hat es vor langer Zeit gut mit uns gemeint, als er uns aus dem Lehrplan Büchners Woyzeck zu lesen gab. Der arme Soldat – monatelang bekam er nur Erbsen vorgesetzt, während der Doktor, der ihn für diesen recht einseitigen Versuch bezahlte, die Auswirkungen der Erbsenkost auf Harn, Puls und vor allem Verstand überprüfte. Dass Woyzecks Verstand tatsächlich beschädigt war, begriffen wir Schüler sehr schnell. Ob die Erbsenversuche dafür wirklich die Ursache waren, daran ließ Büchner uns zweifeln. Kein Zweifel hingegen bestand beim Lesen darin, dass der Doktor auch nicht ganz dicht in seinem Oberstübchen war.

Wir haben gelernt: In der Aufklärung lag das Bild vom Menschen in der Forschung ganz in der Nähe eines mechanistischen Modells. Für das Büchner auch gern an anderen Stellen die Errungenschaft des Automaten als Bild bemüht. Für Woyzeck heißt das: Erbsen rein, Verstand raus. Im Prinzip – und in der Übertreibung. Die Literaturwissenschaft lehrt uns, dass Woyzeck schizophren ist.

Vielleicht war’s ja auch ganz andersherum, und der aufgeklärte Doktor wollte mit seiner Erbsendiät die Schizophrenie des Soldaten heilen. Sein Versuch misslang auf jeden Fall gründlich. Das Drama endet tödlich.

Mit einer gewissen Überheblichkeit ließen wir uns als 17-Jährige aufklären über die Welt am Beginn der Aufklärung, über die Schrecken und Einseitigkeiten der Aufklärung. Und über den zynischen Humor – ist das noch Humor? – Büchners. Unsere Welt war das nicht. Unser Menschenbild war das auch nicht. Und unsere Zeit war das auch nicht.

Oder?

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Lecanemab - Hoffnung am Anfang von Alzheimer

Die Europäische Arzneimittelbehörde hat ein neues Medikament gegen Alzheimer mit Namen Lecanemab zugelassen. Die Nachricht ist von Mitte April. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat sie in seiner heutigen Ausgabe zum Aufmacher auf dem Titelblatt gemacht und ein Interview veröffentlicht, das Claudia Lehnen mit Franz Jessen geführt hat, dem Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie an der Uniklinik in Köln. Im Interview wird klar, welche Möglichkeiten dieses Medikament, das „erste seiner Art“ hat, für wen es geeignet ist und welche Hoffnungen sich damit verknüpfen. Es ist abgedruckt im Magazinteil der Papierausgabe heute, 23.04.2025. Online findet sich das Interview hier:
https://www.ksta.de/ratgeber/gesundheit/lecanemab-alzheimer-medikament-zulassung-interview-professor-frank-jessen-uniklinik-koeln-1006273

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hatte am 18.04.2025 mit Josef Hecken, dem Chef des GBA, gesprochen, der vor überzogenen Hoffnungen warnt.
https://www.rnd.de/politik/alzheimer-medikament-lecanemab-experte-warnt-vor-ueberzogenen-erwartungen-RK7E45SZX5BHJER3YJ335ZXGPE.html

Vor der Zulassung von Lecanemab hatte die Arzneimittelbehörde der EU ein anderes Medikament, auf dem sich große Hoffnungen gründeten, überraschend nicht zugelassen. Die Risiken von Donanemab seien zu groß.

Für den Überblick deshalb hier zwei chronologische Listen mit einigen ausgewählten Links:

Donamebab:

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Brustkrebs - Aktuelles, Statistisches, Persönliches

Marisa Kurz ist Ärztin – und sie schreibt für „Spektrum“ einen ausführlichen Artikel über Brustkrebs. Ihr Ziel: den Krebs verstehen. Ob das überhaupt gelingen kann, sei mal dahingestellt. Was ihr auf jeden Fall gelingt: Der Leser bekommt eine Vorstellung davon, wie Brustkrebs – statistisch – in der Welt verteilt ist, welche Länder wann und warum vorne liegen, welche Voraussetzungen es dem Krebs leichter machen etc. Wobei – und auch darauf weist die Autorin hin – die Statistik natürlich nur widerspiegelt, was erfasst ist. Die Erkrankungen, die nicht diagnostiziert wurden, verfälschen ebendiese Statistik.
Der Artikel vom 15.04.2025:
https://www.spektrum.de/kolumne/in-welchen-laendern-das-risiko-fuer-brustkrebs-besonders-hoch-ist/2261192?utm_source=firefox-newtab-de-de

Die Berliner Morgenpost greift am 17.04.2025 auf die Studie – und vor allem auch auf den Artikel von Marisa Kurz im Spektrum zurück und fasst zusammen:
https://www.morgenpost.de/ratgeber-wissen/article408807528/brustkrebs-warum-frauen-in-deutschland-haeufiger-betroffen-sind.html

In Hallo Niedersachsen berichtet der NDR am 12.04.2025 über Frauen, die Brustkrebs haben oder hatten, und aus einem Gesprächskreis in Gifhorn. Das Video dauert 4:44 min:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/hallo_niedersachsen/Brustkrebs-Wie-umgehen-mit-der-Diagnose,hallonds94504.html

Und die Frauenzeitschrift Brigitte wartet mit einem sehr emotionalen Statement auf: „Lasst mich bitte in Ruhe krank sein“, lautet die Überschrift zu einem Text über eine 48 Jahre alte Krebspatientin, die übergriffige, gut gemeinte, schlecht geratene Anteilnahme ihrer Mitmenschen so geballt aufzählt, dass es dem Leser schwindeln kann, 12.04.2025:
https://www.brigitte.de/gesund/gesundheit/brustkrebs--lasst-mich-in-ruhe-krank-sein-13971592.html

Und noch eine persönliche Geschichte: Der SWR berichtet von einer jungen Frau, die im Alter von 22 Jahren die Diagnose Brustkrebs erhielt – und jetzt seit fünf Jahren krebsfrei ist. Der Artikel ist vom 05.02.2025:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/kaiserslautern/brustkrebs-mit-22-jahren-was-ist-wenn-ich-sterbe-weltkrebstag-chemotherapie-angst-100.html

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Impfungen mit Zusatznutzen - (lassen Leser langsam stutzen)

Die euphorischen Worte gleich zu Anfang des Textes lassen vermuten: Hier ist Werbung im Spiel. Und der Titel der Zeitung – wir lesen die Berliner Morgenpost – lässt dies zumindest nicht undenkbar scheinen. Noch dazu scheint diese Nachricht (noch) nahezu exklusiv in der Berliner Morgenpost zu stehen. Einzigartig. Oder eigenartig. Entscheiden Sie selbst:

Im ersten Satz sinngemäß: Die Corona-Impfung könnte sehr viel mehr Nutzen für uns haben, als wir bislang schon wussten. Im zweiten Satz:

„Während der Corona-Pandemie arbeiteten Forscher weltweit in atemberaubendem Tempo, um die Menschheit schnellstmöglich mit Impfstoffen zu versorgen und so bestmöglich zu schützen.“

Klingt vertrauenerweckend, nicht wahr? Es folgt das Loblied auf die mRNA-Impfstoffe, die, wie jetzt Forscher in Köln erforscht haben, unser Immunsystem „umprogrammiert“ haben. Und zwar, so der Artikel, in eine gute Richtung. Das Fazit: mRNA-Impfstoffe können das Immunsystem des Körpers so ankurbeln, dass es fortan schneller und besser auf Infektionen reagiert.

Wunderbar. Oder? Nur der sprachliche Eifer der Berliner Morgenpost lässt stutzen. Vor allem, wenn man sich erinnert, welche ebenfalls positive Impfnachricht vor etwa einer Woche die mediale Runde machte. Da war es die Gürtelrose-Impfung, die auch einen ungeahnten Zusatznutzen aufweisen soll: Sie kann, vor allem bei Frauen, offenbar Demenz verhindern, aufschieben oder mildern.

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MPox - die Berichterstattung

MPox epidemisch – die Medien warten mit Forschern auf, die auch auf die Gefahr einer Pandemie hinweisen. Meldungen über den ersten Fall in Niedersachsen, den ersten Fall in der Schweiz, die Lage in Berlin stehen neben Forderungen über Aufklärungskampagnen in der schwulen Szene. Dazwischen verblüfft eine Nachricht, deren Rolle und Bedeutung für die Berichterstattung zumindest bedenkenswert ist. „Der Aktionär“ berichtet nämlich am 07.04.2025 mit folgernder Überschrift: „Bavarian Nordic: Trotz Mpox-Warnung – Aktie im Sinkflug“:
https://www.deraktionaer.de/artikel/pharma-biotech/bavarian-nordic-trotz-mpox-warnung-aktie-im-sinkflug-20378002.html

Wer es nicht schon wusste, der weiß es jetzt: Bavarian Nordic liefert den Impfstoff, der vor MPox schützt. Doch der Markt hat das wohl weniger im Blick als Trumps Zollpolitik, vermutet „Der Aktionär“: „Erst der (erzwungene) Rücktritt des obersten US-Impfstoffexperten Peter Marks, jetzt die erratische Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump: Aktionäre von Bavarian Nordic brauchen derzeit starke Nerven. Am Montag wurde das Papier auf ein frisches 52-Wochen-Tief durchgereicht. Eine eindringliche Mpox-Expertenwarnung wird vom Markt komplett ausgeblendet.“

Womit eines klar wird: Auch die (epidemischen?) Warnungen vor der nächsten Epidemie haben ihre ganz eigenen – und auch verschiedenen – Kausalzusammenhänge.

Deswegen hier eine kleine aktuelle Linkliste, nicht vollständig, da sich die Nachrichten naturgemäß oft gleichen, aber chronologisch geordnet:

Im Landkreis Harburg, Niedersachsen, ist der erste MPox-Fall Niedersachsens aufgetreten. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestehe laut Landesgesundheitsamt nicht. 09.04.2025:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Mpox-Erster-Fall-in-Niedersachsen-bestaetigt,mpox114.html

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Schützt eine Gürtelrose-Impfung vor Demenz?

Kein Zweifel: Dieses Ergebnis hätte man nicht erwartet. Womöglich schützt eine Gürtelrose-Impfung Frauen vor Demenz. Vor Gürtelrose auch. In den Medien reicht die Reaktion von Verwunderung bis zur Empfehlung. Hier die aktuellen Links:

Der SWR spricht sieben Minuten (Audio) mit einen Virologen der Uniklinik Freiburg, 03.04.2025:
https://www.swr.de/swrkultur/wissen/guertelrose-impfung-scheint-frauen-vor-demenz-zu-schuetzen-100.html

t-online am 03.04.2025
https://www.t-online.de/gesundheit/aktuelles/id_100663612/guertelrose-impfung-senkt-laut-studie-demenzrisiko-um-20-prozent.html

Die „Welt“ am 03.04.2025 hinter Bezahlschranke:
https://www.welt.de/gesundheit/plus255845050/Guertelrose-Die-Impfung-die-vor-Demenz-schuetzt.html

Die Deutsche Welle, 03.04.2025:
https://www.dw.com/de/g%C3%BCrtelrose-impfung-sch%C3%BCtzt-frauen-vor-demenz/a-72106702

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Mit Bakterien gegen Krebs

Der Ansatz ist nicht neu: Bakterien können im Kampf gegen den Krebs helfen. Schwierig ist es, über das Verhalten der Bakterien die Kontrolle zu behalten. Der Bericht von Justin Stebbing, Professor für Biomedizin an der Anglia Ruskin University in Großbritannien, ist online zu finden bei telepolis. 24.03.2025:
https://www.telepolis.de/features/Bakterien-als-Krebskiller-Neue-Verbuendete-im-Kampf-gegen-Tumore-10319886.html

Der Merkur berichtet über eine Studie in Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien, die ebenfalls das Wirken von Bakterien gegen Krebs beobachtet, 25.03.2025:
https://www.merkur.de/welt/triumph-in-der-melanom-forschung-therapie-gegen-krebs-mobilisiert-soldaten-unseres-immunsystems-93646826.html

Die FR hatte diesen Artikel schon am 23.03.2025 aufgenommen:
https://www.fr.de/panorama/meilenstein-in-der-krebsforschung-neuartige-behandlung-koennte-immuntherapie-revolutionieren-zr-93642162.html

Von einer möglichen Renaissance bakterieller Krebstherapeutika berichtete die Pharmazeutische Zeitung am 18.03.2025:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bakterien-als-lebende-krebstherapeutika-153893/seite/alle/?cHash=2c6b291235db9d4c556bfbf018e25446

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Aber Hatschi! Neues aus der Immunforschung

Die Rubrik, in der der Text steht, von dem ich Ihnen hier berichten will, heißt: Lifestyle, Fitness & Gesundheit. Das Medium ist die „freundin“. Das Thema: Die Grippewelle. Es könnte aber auch eine andere beliebige Krankheit sein. Das eigentliche Thema nämlich ist die Forschung. Und hier wird es irgendwie abstrus. Die Wissenschaft hat nämlich festgestellt, dass es das Immunsystem von Menschen aktiviert, wenn sie Videos von niesenden oder kranken Personen angucken.

18.02.2025: https://www.freundin.de/lifestyle/fitness-gesundheit/studie-videos-von-kranken-menschen-aktivieren-immunsystem

Daraus kann man doch was machen: Im ÖPNV zum Beispiel, in dem die Ansteckungsgefahr ja so etwas wie eine öffentlichen Bedrohung oder eine Bedrohung der Öffentlichkeit geworden ist. Stellen Sie sich vor, über den Bildschirm, der sonst ihre Route, die nächste Haltestelle, das nächste Haltezeichen einblendet, werden Ihnen Videos von niesenden Menschen gezeigt. Und schon rappelt sich Ihr Immunsystem auf und beginnt Sie zu schützen. Natürlich, man könnte sich das ja viel einfacher machen – und bräuchte nur den niesenden, hustenden und erkälteten Menschen in eben diesem Bus oder ebendieser Bahn beim Niesen und Husten zuschauen. Aber so einfach ist es eben nicht. Vor allem nicht nach der coronaren Abstandslektion. Nein, wir rücken einander nicht nur nicht mehr auf die Pelle. Man schaut den anderen auch nicht auffällig an. Schon gar nicht, wenn er niest oder hustet. Das ist so unanständig, wie ansteckend. Da käme doch so ein Video gerade richtig, oder?

Aber wir können auch umschalten: Wartezimmer TV. Die Immunbehandlung, noch bevor der Arzt kommt … Oder noch besser: Gesundheits-Apps könnten doch gut gelegentliche Kurznies-Videos in ihre Anwendung einbetten. Ideen gibt’s unendlich viele, im Grunde so viele, wie es Bildschirme gibt. Auf Handys, im Fernsehen, im Internet, auf Werbetafeln …

Und falls Sie glauben, die „freundin“ oder gar ich, verbreiten hier mit Freude Fake-News, dann haben Sie sich wahrscheinlich getäuscht. Die Uni Hamburg berichtet hier, 04.02.2025, selbst von ihren bahnbrechenden Erkenntnissen:
https://www.uni-hamburg.de/newsroom/presse/2025/pm4.html

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Ein Grippevirenstamm wohl ausgerottet

Die Corona-Maßnahmen der pandemischen Jahre zeigen Wirkung: Ein Stamm von Grippeviren ist seitdem offenbar verschwunden. Nun wird künftig wieder mit einem Dreifach-Impfstoff gegen die Grippe geimpft. Wie vor 2018 übrigens auch. Seit 2018 empfahl die Stiko einen Vierfachimpfstoff.

MDR, 20.11.2024:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/grippe-corona-influenza-stiko-empfiehlt-dreifachimpfstoff-100.html

Deutschlandfunk, 19.11.2024:
https://www.deutschlandfunk.de/nur-noch-dreifach-impfstoff-notwendig-grippestamm-mit-corona-massnahmen-wahrscheinlich-ausgerottet-100.html

Spektrum, 19.11.2024:
https://www.spektrum.de/news/influenza-grippevirusstamm-durch-corona-massnahmen-ausgerottet/2243334

Ärzteblatt 19.11.2024:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/155829/Grippestamm-durch-Coronamassnahmen-ausgerottet

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Zeit für den Winterschlaf?

Der November tut sein Bestes: grau, feucht, nass. Genau die richtige Zeit, darüber nachzudenken, ob nicht doch der Winterschlaf eine Alternative sein könnte für Menschen, die nicht den ewigen Sommer gebucht haben. Klingt so vielversprechend wie unrealistisch, oder? Nicht ganz. Seit Jahren schon setzen sich Forscher nicht nur mit der Frage auseinander, wie der Winterschlaf funktioniert. Es geht auch um die Frage, ob und wie oder warum bzw. warum nicht Menschen ihn nutzen können oder könnten. Von Vorteil wäre das für Reisen ins All genauso wie für Reisen ins Krankenhaus nach Schwer- oder Schwerstverletzung. Einfach den menschlichen Körper in eine Art Warteschleifen-Modus versetzen, um Energie zu sparen, Zeit zu gewinnen. Oder vielleicht einfach nur ,m die Farblosigkeit des Novembers zu überstehen.

Was Zukunftstraum, was möglich und unmöglich ist oder war, dafür gibt es hier eine Liste mit wenigen, aber ausgesuchten Artikeln zum Thema.

Der jüngste Artikel findet sich in National Geographic, 06.11.2024. Hier erfahren Sie, wie der Winterschlaf funktioniert, dass es noch Zwischenformen zwischen Schlaf und Winterschlaf gibt, dass wir zu wenig braunes Fett bilden, um winterschlafen zu können, dass, wann und wie Menschen winterschlafähnliche Zustände haben oder hatten, und welche Hoffnungen sich mit der Winterschlafforschung verknüpfen:
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2024/10/darum-halten-menschen-keinen-winterschlaf?utm_source=pocket-newtab-de-de

Der MDR verweist am 17.09.2024 auf unsere Vorfahren: Der Homo Heidelbergensis hielt offenbar Winterschlaf:
https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/heidelbergmenschn-winterschlaf-bei-vorfahren-nachgewiesen-100.html

Am 14.05.2022 begann der Standard seinen Artikel in Sibirien vor 100 Jahren. Als dort im Winter Lebensmittelknappheit herrschte, hätten die Menschen um ein Lagerfeuer herum weitestgehend geschlafen – und nur einmal am Tag Brot und Wasser zu sich genommen. Danach geht es von der Tierwelt direkt in die Traumwelt: Medizin und Weltraumforschung könnten enorm profitieren:
https://www.derstandard.de/story/2000135660752/halten-menschen-kuenftig-winterschlaf

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Wenn der Zwang zu gesundem Essen krank macht ...

Viele werden es geahnt haben, manche längst gewusst: Das kann nicht gut sein, wenn man seine Essgewohnheiten nur streng nach Lehre – welche auch immer gerade angesagt und „richtig“ ist – ausrichtet. Ist es auch nicht, die dazugehörige Krankheit hat auch einen Namen. Wer an Orthorexie erkrankt ist, dem ist das Essen sozusagen zur Zwangsform geworden. Längst ist die Krankheit noch nicht vollständig erforscht. National Geographic trägt zusammen, was bekannt ist. Und am Ende läuft alles, auch das werden viele geahnt und manche gewusst haben, darauf hinaus: Die Mittelmeerküche ist gesund und empfehlenswert. 05.11.2024:
https://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2024/11/diagnose-orthorexie-krank-durch-gesunde-ernaehrung?utm_source=pocket-newtab-de-de

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Von der Verwendung von Seegras in der Medizin und anderswo

Antibiotika aus der Ostsee? Das Mikrobiom des Seegrases produziert antibakterielle Wirkstoffe – und die könnten, so die Hoffnung, auch gegen resistente Erreger eingesetzt werden. Das Magazin Scinexx berichtet am 31. Oktober 2024 über die Forschung im Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel:
https://www.scinexx.de/news/biowissen/ostsee-seegras-als-antibiotika-lieferant/

Das Forscherteam selbst berichtet auf Geomar.de am 29.10.2024:
https://www.geomar.de/news/article/mikrobengemeinschaften-auf-seegraesern-reduzieren-krankheitserreger

Dass Seegras gesund und von vielerlei Nutzen ist, ist hingegen eine Erkenntnis, die vielleicht fast so alt ist wie die Menschheit. Algen als Superfood liegen zwar in unseren Breitengraden erst seit wenigen Jahrzehnten auf dem Tisch, die Japaner servieren bestimmte Algensorgen seit Jahrhunderten. Mineralien, Vitamine, Ballaststoffe in großer Menge, dazu die vorbeugende Wirkung gegen Krebs – die Algen sollen für ein langes Leben sorgen.

Eine Webseite aus der Schweiz, die sich Gesundheitsthemen widmet, hält die Braunalge für einen Geheimtipp und zählt die ihr nachgesagten gesundheitlichen Wirkungen auf. Der Artikel ist vom 30.09.2021:
https://www.doktorstutz.ch/so-gesund-ist-seegras/?srsltid=AfmBOorQF9y43FuAR9r3U_ABUyyzWW1u_zqCmlyNEptYTZkLlV4TNYCe

Und der Deutschlandfunk setzte am 17.10.2011 seine Hoffnungen auf eine Forscherin, die in einem Seegras ein Molekül gefunden hatte, das die Grundlage für ein neues Malaria-Mittel bilden sollte:
https://www.deutschlandfunk.de/medizin-aus-der-tiefe-100.html

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