Joachim Jakobs nimmt in der Ärzte-Zeitung das Thema Hackerangriffe auf Herzschrittmacher wieder auf. Er berichtet von den Risiken – und davon wie Hersteller ihre Geräte schützen (27.6.2019):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
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Telematikinfrastruktur, Gesundheitsakte, Gesundheitskarte, KI, TelemedizinDer österreichische Standard hat Daten und Zahlen zu Datenhacks im Gesundheitswesen gesammelt. Danach trifft es die Österreicher wohl deutlich heftiger als die Deutschen. Der Artikel ist eher allgemein gehalten, verweist aber aufs Portal doktorhelp, das Tipps und Infos zu aktuellen Angriffsmustern bereithält.
Eine OP an einer Puppe – unter der Vorherrschaft der KI – damit steigt Benedikt Fuest in der „Welt“ in seinen Artikel über KI ein, der über Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit und Schwächen informiert. Das Wichtigste ist vielleicht, dass einem beim Lesen klar wird, wer alles im Bereich der KI zu den Handelnden gehört. Auf jeden Fall ein Leseartikel, nichts für mal eben schnell in zwei Minuten:
Führungswechsel bei der Gematik – Bundesgesundheitsminister setzt den ehemaligen Ratiopharm-Chef Dr. Markus Leyck Dieken ein. Apotheke adhoc berichtet (17.6.2019):
Die ARD widmet sich dem Thema Künstliche Intelligenz in der Medizin. Der 6-minütige Film ist zu Gast in der Radiologie der Uniklinik Essen – und vergleicht mit den Radiologen die Fähigkeit der Bildauswertung von Mensch und Computer, macht das aber ganz gelassen und sachlich – ohne den Hype, der oft auch schon mal kurz vor der Anbetung endet – und ohne Mensch und Computer mit dem Maßstab von Über- und Unterlegenheit gegeneinander auszuspielen:
Dr. Ed will sich in Deutschland vergrößern. Der Online-Arzt aus London, der bisher vor allem in Fragen der Verhütung und Sexualitätsstörungen heimgesucht wurde, expandiert nach Hamburg. Die FAZ. weiß schon vor der offiziellen Kündigung von der Finanzspritze des niederländischen Fonds HPE Growth, der sich mit 28 Millionen Euro an Zava, so der neue Name von Dr. Ed, beteiligt.
Der heilige Gral der Medizin der Zukunft heißt KI. Oder Robotik. Oder Digitalisierung. Manchmal werden auch alle drei Substantive in einem Atemzug oder in einem Satz genannt. Die Gebetsmühlen zum Thema sind bekannt, Beispiele und Bewunderung in aller Munde. Dass die Kritik dabei nur stört, stört auch die Neue Züricher Zeitung. Die hat im Kampf um mehr Diskussionsfreiheit und Objektivität ganz tief in der Klamottenkiste nachgewühlt – und ein wunderbares Monty Python-Video gefunden. Eines, das den Glauben an die Gerätemedizin vorbildlich und (sau-)komisch in Szene setzt. Es geht um eine Geburt. Oder um die Maschine, die Ping macht. Aber erzählen kann man das nicht – das muss man sehen. Und den Artikel der Neuen Züricher sollte man vorher überflogen haben:
Das E-Rezept startet in Stuttgart und Tuttlingen im November, die Stuttgarter Nachrichten und die Wolfsburger Allgemeine berichten (10.6.2019). Handlungsweg ist hier das Programm docdirect der Kassenärztlichen Vereinigung:
Auf dem Deutschen Ärztetag in Münster ging es um viele grundsätzliche Themen. Eine kleine, unsystematische Presseschau im Rückblick:
Die FAZ berichtet – allerdings nicht kostenlos, sondern nur für Abonnenten – über einen Arzt, dem beim Anschluss an die Telematikplattform das bekannte Unglück ereilte: Nichts geht mehr, und damit wieder was geht, kostet es Geld und Zeit. Schmidt hat, so der Anriss der FAZ, ein Video gedreht, das in der Ärzteschaft umgeht. Der zweite Link führt auch ohne Abokosten zum br, der dasselbe Thema aufnimmt. Mit dem nicht nur finanziellen Fazit einiger Mediziner: Lieber den Honorarabzug riskieren – als später die Strafen nach der Datenschutzverordnung zahlen zu müssen.
Nikolaus Nützel ist im Deutschlandfunk der Frage nachgegangen, wie viele Ärzte in Deutschland via Internet behandeln – und wie’s überhaupt mit der Telemedizin in Deutschland steht. Heraus kommt wohl auch das bekannte Klagelied: Es sieht schlecht aus, auch mit den Bedingungen. Allerdings ist Nützel auch dort unterwegs, wo bereits tele-medizinisch behandelt wird. Sein Artikel (27.5.2019) ist ein Mittelweg aus Reportage und Bericht, und er ist anschaulich:
Deutlich mehr Besucher als beim 122. Deutschen Ärztetag werden in Leipzig beim Deutschen Röntgenkongress erwartet: 7000 im Vergleich zu 1500 Gästen, die in Münster erwartet werden. Und während der Ärztetag schon zum 122. Mal tagt, können die Radiologen mit einem wirklich runden Jubiläum aufwarten: Sie treffen sich zum 100. Mal. Zur Eröffnung kommt Ranga Yogeshwar. Der Wissenschaftsjournalist spricht über KI und Radiologie.
Das Handelsblatt diskutiert das Thema KI praxisnah, Stefan Merx beginnt seinen Artikel mit einem Menschen, dessen Handprothese sich seinen Gedanken anpasst und nicht umgekehrt. KI macht’s möglich. So wird sein Text auch zu einem Loblied auf den Weltmarktführer in Prothetik, der in Niedersachsen zuhause ist.
Doch um den Artikels „rund“ zu machen, spricht Merx auch andere Möglichkeiten der KI an, ebenso wie die Gefahren und die Frage nach den ethischen Grundlagen bzw. Grenzen. Wobei er bei den Kehrseiten ein wenig im Vagen bleibt. Dennoch lesenswert:
Die Uniklinik Essen und die Universität Duisburg-Essen gründen ein Institut für Künstliche Intelligenz. Vier Professuren sind vorgesehen. Es geht um die Auswertung von Diagnosen und individuellen Therapien.
Ein neues Zentrum für digitale Gesundheitstechnologien entsteht in Bielefeld. Die Neue Westfälische berichtet am 20.5.2019. Es geht zum Beispiel um digitale Angebote für Pflege und Therapien:
„Bei Spahns Patientenakte wird der Datenschutz erst nachgeliefert“, titelt die Süddeutsche Zeitung – und man ist versucht, einen spöttischen Unterton darin zu lesen. Der Spott ist aber nun wirklich nicht in der Überschrift nachweisbar. Eine gewisse Freude scheint aber die Journalistin Kristiana Ludwig befallen zu haben, als sie mit der Erklärung begann, wie diese Einschränkung im Alltag aussieht. Im Anfang wird es nämlich dem Patienten nicht möglich sein, auszuwählen, wer welche Daten einsehen darf.
Ärztepräsident Montgomery fordert Digitalisierung mit Maß. Der Datenschutz dürfe nicht aus den Augen verloren werden, zitiert ihn das ZDF. Vor allem verweist Montgomery aber auch darauf, wie leichtfertig Patienten selbst ihre Daten sammeln und den Datenkonzernen via App, Schrittzähler, Smartphone zur Verfügung stellen. (20.5.2019):
Jens Spahn will die Ärzte künftig auch Apps verschreiben lassen, wenn sie beispielsweise Blutdruckwerte sammeln. In die elektronische Patientenakte sollen Mutterpass, Impfpass, Zahn-Bonus-Heft eingestellt werden, berichtet der Spiegel. Mit dem Verweis auf die Honorareinbußen, die Ärzten drohen, die die elektronische Patientenakte nicht vorhalten. Am Ende des Artikels landet der Spiegel an dem Punkt, an dem es heikelt: Wenn nämlich ITler im Dienste der Digitalisierung die Schutzsysteme außer Kraft setzen, die vor Hackerangriffen schützen.
Der Deutschlandfunk berichtet über eine Medienwissenschaftlerin, die die Prozesse bei der digitalen Überwachung von Patienten analysiert. Überschrieben ist der Artikel „Wenn der Patient zum Datenkörper wird“. Zwar trifft die Überschrift, doch sie unterschlägt den anderen Aspekt. Untersucht wird, wie die digitale Auswertung von Daten Entscheidungen steuert, bevor sie Patient (oder Arzt) fällen. Durch den Vergleich und die Analyse von Daten geraten ja auch immer andere Paradigmen aus dem Blickfeld.
Detlef Borchers hat sich auf heise.de um die Telematikanbindung der Arztpraxen gekümmert. Recherche-Ergebnis: Um Konnektoren anzuschalten, schalten Techniker Firewalls gerne mal aus. Oder die Online-Schaltung wird als Parallelbetrieb eingerichtet, während die Gematik dies nur für große Praxen empfiehlt.
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