Die Welt als Laboratorium, die Welt des Labors, das Labor in der Welt – wie auch immer, der Spiegel wartet mit einer Fotoserie auf, dessen Ästhetik mindestens verblüffend ist. Henrik Spohler hat für diese Fotoserie zwei Jahre lang Labors und Forscher aufgesucht. Keine Lese-, eher eine Sehgeschichte. Wunderbar allemal:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/grundlagenforschung-das-ganze-universum-im-labor-a-957307f1-f610-4f7a-908e-21be8eb6ca59#
Der NDR interviewt Thomas Lorentz vom Kieler Labor Krause, wie sehr sich die Arbeit und der Alltag im Labor verändert haben durch die Pandemie. Das Video vom Interview (21.08.2020) dauert vier Minuten:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/schleswig-holstein_magazin/Arbeiten-im-Test-Labor-in-Corona-Zeiten,shmag75380.html
Die Labore schlagen Alarm – die Reagenzien für Corona-Tests werden knapp. In einem Brief an den Bürgermeister raten die Berliner Labore dringend dazu, von kostenlosen Tests an Flughäfen abzusehen. Der Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, hat mitunterzeichnet. Der Bericht darüber geht gerade medial:
Die „ZEIT“ berichtet hier (24.08.2020):
https://www.zeit.de/wissen/2020-08/berlin-christian-drosten-kostelnlose-corona-tests-flughaefen-test-kapazitaeten
t-online (24.08.2020):
https://www.t-online.de/nachrichten/panorama/id_88445962/lauterbach-und-drosten-warnen-vor-kostenlosen-corona-tests-riesiges-problem-.html
Für den Tagesspiegel muss man abonnieren, 30 Tage kostenlos sind möglich (24.08.2020):
https://checkpoint.tagesspiegel.de/langmeldung/BZbtv0XWQ6hpEezhZtTtN?utm_source=tagesspiegel&utm_medium=hp-teaser&utm_campaign=drosten-empfiehlt-ende-der-flughafentests
Wahrscheinlich wollte Gesundheitsminister Jens Spahn gar nichts anderes. Mit seinem Satz, er könne sich Rosenmontag während Corona nicht vorstellen, hat er vor allem eines bewirkt: Die Diskussion von Konzepten, Programmen oder Vorschlägen von Karneval in ganz anderer Form. Denn eines dürfte nicht nur Spahn klar sein: Veranstaltungen kann man absagen. Karneval nicht. Wer das nicht glaubt, muss nur nach Köln kommen. Dort hat zwar die erste Karnevalsgesellschaft ihre Teilnahme am Zug schon offiziell abgesagt.
Auch wenn die Symptome und Gemeinsamkeiten der Corona-Erkrankten schnell aufgezählt sind, ist erstaunlich, wie extrem verschieden die Verläufe der Krankheit sein können, sowohl in der Auswirkung als auch in der Bandbreite der Symptome. Hier sind einige Erfahrungsberichte versammelt, chronologisch geordnet.
Neue Erkenntnis aus Oxford: Honig hilft bei Husten und Heiserkeit. Und zwar besser als Schmerzmittel. Der Bericht über die Studie mit 1761 findet sich bei RTL, eingestellt am 19.08.2020:
https://www.rtl.de/cms/studie-zu-husten-und-halsschmerzen-honig-hilft-besser-als-medizin-4598406.html
Auch der Spiegel berichtet am 20.08.2020:
https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/erkaeltung-honig-hilft-mehr-als-erkaeltungsmittel-a-d62bfeac-5bc2-418a-af85-5d7ec16b6aa5
Korallen sind eine Fundgrube für Mediziner – aber auch bedroht. Forscher der Universität München haben nun einen Wirkstoff der Koralle mithilfe von Kolibakterien synthetisch hergestellt. Bericht am 20.08.2020, Laborpraxis:
https://www.laborpraxis.vogel.de/medizin-aus-der-korallen-apotheke-nachgebaut-a-956530/
App statt Whatsapp: Weil zwei junge Hautärzte immer mal wieder Fotos von Muttermalen per Whatsapp bekamen, machten sie ein Startup daraus. Nun gibt’s die App zum Hautarzt. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet am 20.08.2020 über das telemedizinische Projekt:
https://www.rnd.de/wirtschaft/app-gestartet-corona-hit-gelandet-wie-vier-junge-arzte-die-telemedizin-umkrempeln-wollen-AOK5GCTTCZG3NEBVL6K75PZ7HI.html
Die App heißt Dermanostic – und verspricht eine Diagnose in 24 Stunden. Videogespräche gibt es nicht, Telefonate wohl und manchmal wird am Ende zum Besuch eines Hautarztes geraten:
Tja, auch da liegt er: der Flickenteppich, den die Bundesländer ausgebreitet haben. Die Maskenpflicht beim Arzt ist keineswegs bundeseinheitlich – und so hat denn auch der Bußgeldkatalog 2020 rechte Schwierigkeiten beim Ordnen:
https://www.bussgeldkatalog.org/maskenpflicht-arztpraxen/
Medial liegt das Thema eher so am Rande der Betrachtung. Was seltsam ist, denn Corona macht nicht nur Quote, sondern ist quasi zum Brennglas geworden, aus dessen Perspektive Journalisten die Welt betrachten. Aber diese und jene Nachricht zur Maske in der Praxis gibt es dann doch, und deswegen eine kleine Sammlung. Und Achtung: Keine Regel ohne Änderung. Will sagen: eine Internetrecherche zum Thema kann nicht zuverlässig sein. So nehmen Sie’s einfach nur mit als Gesamteindruck vom Flickenteppich:
Das ARD-Magazin Report Mainz hat recherchiert, dass in den 60er Jahren das Schlafmittel Contergan auch an kranken Säuglingen, Kindern und Jugendlichen getestet worden ist.
Hier das Video aus der Sendung vom 18.08.2020:
https://www.swr.de/report/contergan-skandal-aerzte-missbrauchten-kleinkinder-fuer-medikamententests/-/id=233454/did=25342096/nid=233454/1xqbjfv/index.html
Der Bericht in der Tagesschau am 18.08.2020:
https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/contergan-menschenversuche-101.html
Die Süddeutsche Zeitung nimmt das Thema hier auf:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/medizin-bericht-contergan-an-kranken-kindern-getestet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200818-99-212337
Report Mainz berichtet heute, 18.08.2020 um 21:45 Uhr:
https://www.swr.de/report
Ein Gynäkologe in Berlin hat seine Kassenzulassung zurückgegeben und behandelt nur noch Privatpatienten. Er verdient jetzt weniger, kommt aber dennoch besser klar. „Business Insider“ berichtet über Gründe und Motive – und über Hürden und Schikanen, über die die Kassenärzte sich erst einmal hinwegarbeiten müssen. Bericht von Franziska Telser, 17.08.2020:
https://www.businessinsider.de/wissenschaft/gesundheit/warum-ein-arzt-seine-kassenzulassung-zurueckgegeben-hat/
Das Chaos könnte größer nicht sein: Kostenlose Corona-Tests für Reiserückkehrer, aber auch für Erzieher. Doch wer testet wann und wo kostenlos und wo gewinnt man einen Überblick? Die Frage ist nur rhetorisch – und Hausärzte sind nicht nur ratlos. Sprachlich äußert sich das Chaos beispielhaft in folgender, kaum zu übertreffender Formulierung:
„Verordnung zur Änderung der Verordnung zum Anspruch auf bestimmte Testungen für den Nachweis des Vorliegens einer Infektion mit dem Coronavirus SARS-Cov-2“
Diese Verordnung findet sich für interessierte Leser unter dem Artikel der KBV. Der Verband informiert hier – auch darüber, dass die Vergütung von 15 Euro nicht wirtschaftlich und die Bürokratie zu umfangreich ist. Artikel vom 04.08.2020:
https://www.kbv.de/html/1150_47396.php
Es ist das Bayrische Rote Kreuz, das den Fehler beim Namen nennt: Fünf Teststationen innerhalb eines Tages sollten aufgebaut werden – eine Software für die Erfassung und Verarbeitung der Testdaten konnte das Landesamt für Gesundheit und Lebenmittelsicherheit aber nicht bereitstellen. So kam es wie es kommen musste: In Bayern wurden – wie an anderen Orten auch – die Daten auf Formulare notiert und händisch erfasst. Das führt selbstverständlich zu einem Datenstau – mit den bekannten Folgen. Eine Linksammlung:
In den Laboren wird durchgearbeitet. Nicht nur am Wochenende und nicht erst, seit die Reiserückkehrer zum Test verpflichtet sind. Es fehlt an Zeit, an Arbeitskräften und auch an Möglichkeiten serieller Datenerfassung. Denn die dazu nötige Software muss sich ja nicht nur ins eigene System einfügen.
Medizin im alten Ägypten ist Heilkunde, die auch religiöse und magische Rituale einschließt. Hier drei Lese-Tipps:
Einen Einblick gibt Rebecca Braun, M.A., Ägyptologisches Seminar, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin im Focus am 07.08.2020:
Das Thema in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medizin_im_Alten_%C3%84gypten
Im „Hausarzt digital“ war die ägyptische Medizin im März 2018 Thema. Ursula Armstrong berichtete über Kreuzkümmel und Koriander bei Blähungen und suchte die Parallelen zum heutigen Hausarzt:
https://www.hausarzt.digital/kultur/medizinhistorische-schlaglichter-die-aegypter-21794.html
Corona verändert auch die Blickwinkel, den Berichterstattung und die Geschichtsschreibung. So hat unter Journalisten die Medizingeschichte Konjunktur. Hier ein paar spannende Berichte:
Der Hausarztmangel hat sich so etabliert, dass er auf den Nachrichtenseiten nur noch aus aktuellem Anlass vorkommt. Dennoch ist die Ergebnisliste der Google-Suche zum Thema Hausarztmangel überaus lang: Die Medien berichten seit Jahren. Hier eine kurze Linksammlung zum Thema Hausarztmangel, nicht vollständig und nur nach Bundesländern geordnet, Artikel nicht älter als Juni 2020:
Die KBV und die Kven wenden sich geschlossen gegen die Digitalisierungspläne des Bundesgesundheitsministers Jens Spahn. Begründung: Ein Mehrwert ist den Ärzten nicht zu vermitteln, die Bürokratisierung steigt. Das Handelsblatt berichtet am 26.07.2020 hier:
https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/gesundheitspolitik-aerzte-rebellieren-geschlossen-gegen-spahns-digitalisierungsplaene/26034284.html?ticket=ST-13713284-YWq4ovQpVA3kOdQmd1hY-ap5
Den offenen Brief gibt’s u. a. auf der Seite der KV Rheinland-Pfalz als PDF:
https://www.kv-rlp.de/nachrichten/nachrichtentext/kven-und-kbv-an-bm-jens-spahn-rahmenbedingungen-der-ti-ausgestaltung-geeignet-akzeptanz-der-niede/
Aktualisierung 03.08.2020:
Die Firma Noventi drückt bei den Apothekern auf die Tube und will sie mit einem TI-Sorglos-Paket ausstatten, um dem eRezept in die Zukunft zu verhelfen. Die Pressemitteilung voller Tatendrang jubelt: "Der TI-Day ist da". Der Text ist vom 28.07.2020:
https://www.pressebox.de/inaktiv/noventi-gmbh/Der-TI-DAY-ist-da-NOVENTI-startet-TI-Installation-in-Apotheken/boxid/1015968
Das Ärzteblatt berichtete am 30.07.2020:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/115176/Aerztekritik-an-Tele%C2%ADma%C2%ADtik%C2%ADinfra%C2%ADstruk%C2%ADtur-Spahns-Antwort-steht-noch-aus
Hier der Kommentar vom Chefredakteur des Ärzteblatts, Egbert Maibach-Nagel:
https://www.aerzteblatt.de/archiv/214862/Digitalisierung-Der-Druck-muss-raus
Was macht das Virus mit dem Gesundheitswesen? Die Frage ist so aktuell wie spannend und kann aufgrund wechselnder Einschätzungen der Pandemie auch immer wieder wechselnd beurteilt werden. Hier eine Auswahl von Artikeln, die aber um aktuell zu bleiben, nicht vor Mai zurückgeht:
Den Amerikanern geht das Kleingeld aus, so die verblüffende Schlagzeile von heute. Und sie ist wörtlich zu nehmen: Es kursieren zu wenig Münzen in den Staaten. Der Mangel ist so groß, dass die Amerikaner aufgefordert werden, mehr mit ihrem Kleingeld zu bezahlen. Oder es gleich bei den Banken abzugeben. Denn auch die Münzindustrie steckt in der pandemischen Krise – und kann aus diesem Grund nicht im erforderlichen Ausmaß produzieren.
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