Internetportale versprechen sich offensichtlich viel vom Terminservicegesetz. Webseiten, auf denen man schnell und unkompliziert einen Termin buchen kann, schießen wie Pilze aus dem Boden - oder waren schon vor der Erfindung des TSVG online. Da die Internetseiten mit den Arztpraxen zusammenarbeiten, ist der Zeitunterschied zwischen traditioneller Terminabsprache per Telefon und der Buchung auf einer Webseite durchaus relevant: So ist es einem Bekannten möglich gewesen, übers Internet am nächsten Tag einen Termin zu buchen – über die Praxis hätte er erst in drei Monaten einen freien Termin bekommen.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Medizinunterricht an der Schule? Ein Bischöfliches Gymnasium in Goch geht neue Wege. Die Schüler der Gaesdonck* können sich für eine „Advanced class medical science“ anmelden 156 Unterichtsstunden zusätzlich – in Studientagen alle vier Tage vierstündig. Der Gesundheitsminister des Landes NRW, Karl Laumann, ist voll des Lobes.
* Gaesdonck (gesprochen: Ga:sdonk – das e ist ein Dehnungs-e) ist ein Ortsteil von Goch, der Name der Schule lautet vollständig: Collegium Augustinianum Gaesdonck.
Die geplante Änderung der Hebammen-Ausbildung zum Studium hatte schon im Vorfeld eine umfangreiche Berichterstattung ausgelöst. Hier eine – ungeordnete – Linksammlung zum Thema, die die „Lage der Nation“ wohl ganz gut widerspiegeln kann. Um sich schnell durchzufinden, sind die Schlagworte gefettet. Und ganz am Ende das Artikels die Links zu älteren Berichten oder Textsammlungen in den MEDNET-Nachrichten:
Hebammen sollen künftig ihre Ausbildung über ein Hochschulstudium absolvieren, hat der Bundestag am 26.9.2019 beschlossen. Der Bundesrat muss noch zustimmen. Auch Psychotherapeuten sollen studieren müssen – und das Implantatgesetz war ebenfalls Thema im Bundestag. Hier die Links – alle vom 26.9.2019:
Bei 14 Krankenhaus-Patienten sind in mehreren Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern multiresistente Keime nachgewiesen worden.
Aktualisierung 25.9.2019: Das Gesundheitsamt Mecklenburg-Vorpommern will Patienten, die in den letzten sechs Monaten der betroffenen Krankenhäuser in Vorpommern behandlelt wurden, erneut untersuchen, der NDR berichtet: https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/LAGuS-warnt-Kliniken-vor-multiresistenten-Keimen,multiresistent102.html
(Link bitte kopieren und bei Google einsetzen - der bricht wg. des Kommas unterwegs ab - und ich kriege ihn nicht funktionstüchtig verbessert)
Wem soll die KI gehören? Und wie müssen solche Programme geordnet und verwaltet werden? Diese und andere Fragen organisatorischer Art werden im Artikel von Stefan Krempl auf heise.de diskutiert. Der Artikel ist vom 24.9.2019:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Krankenkasse-Wichtige-medizinische-Algorithmen-sollten-allen-gehoeren-4538180.html
„Digitale Medizin – Wie geht das?“ fragt der NDR für Hamburg mit und in einer Radiosendung am Donnerstag, 26.9.2019 auf 90,3 um 10 und um 16 Uhr. Hier der Link zur Ankündigung:
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Digitale-Gesundheit-Was-passiert-in-Hamburg,digitalegesundheit102.html
Wie verlässlich ist die digitale Medizin?“, fragt hingegen rbb Praxis. Die Sendung ist für Mittwoch, 25.9.2019, 14.25 Uhr angekündigt, ist aber jetzt schon online. Der Beitrag von gut drei Minuten vergleicht die Diagnosefähigkeit von Arzt und App im Test:
https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/rbb_praxis/201909/25/373471.html#top
Spahns Rekrutierungsreise durch Mexiko macht Presse. Und Eindruck. Die Begeisterung allerdings ist verhalten – und Spahns Gleichung, dass ein solches Angebot für alle von Nutzen sei, relativiert der Spiegel gern. Spahns Überlegung: In Deutschland gibt es sehr viele alte Menschen, in Mexiko dagegen sehr viele junge Menschen, denen es noch dazu an Perspektive mangelt. Der Spiegel hält dagegen, dass es in Mexiko auch im Gesundheitswesen mangelt.
Dem ZDF ist auf Facebook ein schicker Coup gelungen – dort gibt es ein vielsagendes Statement des Bundesgesundheitsministers. Manchmal sieht man ja in der Verkürzung tatsächlich mehr. Das ist hier der Fall:
https://www.facebook.com/ZDFheute/videos/388142101878729/
Seit einem Jahr gibt es HIV-Selbst-Tests in Apotheken zu kaufen – und sie wurden dann auch gleich zum Verkaufsschlager: 30.000 Tests seien verkauft worden. Holger Wicht, Sprecher der Deutschen Aidshilfe hält das für eine gute Nachricht, da diese Menschen sich sonst zum größten Teil gar nicht hätten testen lassen. Der Bericht erscheint in allen großen Medien, auch in Fachmedien – und ist meistens sehr nah am dpa-Text.
Heute Abend (24.9.2019) bringt der NDR im Rahmen seines Gesundheitsmagazins Visite um 20.15 Uhr auch einen Beitrag zum Thema Handfehlbildungen. Die Ankündigung der Sendung hier (Nachtrag 25.9.2019: Sendung als Video unter diesem Link abrufbar):
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/visite/Visite,sendung947230.html
Der Text zum Beitrag hier:
https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Hand-Fehlbildungen-Ursachen-noch-unklar,fehlbildung100.html
Seit dem 1. September ist die HIV-Präexpositionsprophylaxe im EBM-Leistungskatalog. Die Meldung der KBV vom 22.8.2019:
https://www.kbv.de/html/1150_41824.php
Die Klinik in Köln Mehrheim soll einen Arzt während einer laufenden Hirnoperation entlassen haben, weil er in einer früheren Operation einen Studenten habe mitoperieren lassen, berichtet der WDR. Der Arzt habe nicht in den OP zurückkehren dürfen, Der Patient habe zwei Tage später erneut operiert werden müssen (19.9.2019):
https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/schwere-vorwuerfe-gegen-klinik-merheim-100.html
Aktualisierung 22.9.2019: Die Klinik widerspricht der Beschreibung, dass dem Arzt während laufender OP gekündigt worden sei: Den Gesprächstermin habe man drei Tage zuvor mitgeteilt, darauf hingewiesen, dass er fix sei und OPs deswegen verschoben werden müssten. Dass der Arzt während laufender OP zum Termin gekommen sei, habe er nicht mitgeteilt. Der Artikel bei t-on line vom 20.9.2019:
https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_86484386/koeln-merheim-arzt-geht-einfach-waehrend-hirn-op-aus-operationssaal.html
Nun ist’s beschlossene Sache: Die Krankenkassen zahlen in Einzelfällen vorgeburtliche Tests auf das Down-Syndrom. Gestern (19.9.2019) fiel die Entscheidung im G-BA. Die Rede ist von engen Grenzen und begründeten Einzelfällen.
Union und SPD nehmen im Bundestag gemeinsam den Gesundheitsminister an die kürzere Leine. Der will nämlich dafür sorgen, dass neue Behandlungsmethoden schneller beim Patienten ankommen – und quasi en passent wollte er auch noch dafür sorgen, dass sein Ministerium in den Debatten inhaltlich mitmischt. Diese Passagen im Gesetzesentwurf wurden gestrichen, übrig bleibt die Rechtsaufsicht – nicht mehr die Fachaufsicht. Das Handelsblatt berichtet am 19.9.2019:
CeTraMed – Zentrum für Translationale Medizin* lautet der Name eines neuen wissenschaftlichen Zentrums, für das in Jena gerade der Grundstein gelegt worden ist. 2022 soll der Bau fertig sein, erforscht werden sollen interdisziplinär Krankheiten, die dem Alter angerechnet werden. Aber der Auftrag reicht weiter: Die Erkenntnisse sollen in neue Therapieformen oder Diagnoseverfahren münden, die auch beim Patienten ankommen.
Dem gelben Schein droht das Aus, das ZDF spricht vom Ende der Zettelwirtschaft, die AU soll digital werden. So der Gesetzesentwurf von Peter Altmaier (CDU, Wirtschaftsminister), der heute, Mittwoch, 18.9.2019, im Kabinett zur Debatte steht.
Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat den Bundesgesundheitsminister am 17.9. im „Berliner Salon“ ins Gespräch auch mit den Zuhörern genommen, so die vielleicht am richtigsten gemischte Redewendung für die Diskussion von anderthalb Stunden. Das Video ist auf Youtube zu sehen. Themen sind nicht nur die Pflegeversicherung, sondern unter anderm auch die politische Situation in Deutschland, Angela Merkel, der Paragraf 219, die Homöopathie und deren Abrechnung ...
Sagen Sie niemals jemandem, der mit der englischen Sprache groß geworden ist, dass Sie im Home Office arbeiten. Im Zweifelsfall nimmt ihr Gegenüber nämlich an, Sie arbeiten im Innenministerium und/oder drücken sich nur schlecht aus. Die ganze Wahrheit lautet: Sie arbeiten von zuhause aus. Working from home – auf Englisch. Mit dieser Formulierung kommen wir der ganzen Wahrheit auch schon beträchtlich näher.
Kein kleines Leck: Millionen von Patientendaten liegen ungeschützt auf Servern. Seit Jahren. Und ein jeder hätte nur zuzugreifen brauchen. So liest sich das Fazit eines Berichtes in der Tagesschau. Auch die Daten Tausender Deutscher sind dort zu finden (17.09.2019). Text und anderthalb Minuten aus dem Morgenmagazin Moma:
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