Das Redaktionsnetzwerk Deutschland hat den Bundesgesundheitsminister am 17.9. im „Berliner Salon“ ins Gespräch auch mit den Zuhörern genommen, so die vielleicht am richtigsten gemischte Redewendung für die Diskussion von anderthalb Stunden. Das Video ist auf Youtube zu sehen. Themen sind nicht nur die Pflegeversicherung, sondern unter anderm auch die politische Situation in Deutschland, Angela Merkel, der Paragraf 219, die Homöopathie und deren Abrechnung ...
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Teamviewer will am 25. September an die Börse gehen. Aus diesem Anlass eine kleine Linksammlung:
- Computerbild (12.9.2019):
https://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Software-Teamviewer-Software-Boerse-24126921.html - Heise online (12.9.2019):
https://www.heise.de/newsticker/meldung/TeamViewer-bereitet-milliardenschweren-Boersengang-noch-fuer-September-vor-4521513.html - Süddeutsche Zeitung (dpa-Bericht, 12.9.2019):
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/software-goeppingen-softwarefirma-teamviewer-plant-boersen-start-am-25-september-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190911-99-838700 - Handelsblatt (12.9.2019):
https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/aktien/softwarehersteller-teamviewer-plant-milliardenschweren-boersengang-fuer-den-25-september/25007106.html?ticket=ST-23906275-igyUGkhsbr4X6ZfvqC9b-ap1 - ARD (12.9.2019):
https://boerse.ard.de/aktien/teamviewer-kommen-zu-23-50-bis-27-50-euro100.html - FAZ (22.8.2019):
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/erfolgreiches-start-up-teamviewer-strebt-an-die-boerse-16344747.html
Der Vorsitzende der KBV fordert ein Verbot der E-Scooter, so eine der ersten Nachrichten des heutigen Tages (9.9.2019). Der Mann tut das gewiss aus Überzeugung und mit gutem Wissen: Er ist Unfallchirurg.
Die Mitglieder der Tierschutzorganisation Peta hingegen halten viel vom E-Roller. Sie fordern nämlich, Jesus höchstpersönlich müsse auf seinem Weg nach Jerusalem sein Transportmittel wechseln und vom Esel auf den E-Roller umsteigen – zumindest ab diesem Jahr in Oberammergau. Denn: Jesus ist zu schwer – und der traditionelle Eselsritt verstößt gegen die Tierschutzrichtlinien.
Privacy International, eine Organisation, die sich seit 1990 international für die Privatsphäre der Menschen gegenüber Staat und Wirtschaft einsetzt, hat eine Studie veranlasst, in der 136 Webseiten von Gesundheitsportalen untersucht wurden. Das Ergebnis ist eindeutig, die Lage schlecht: Die allermeisten Portale setzen natürlich Werbung ein, die Daten der User können ausgelesen werden. Die Studie weist sogar nach, dass die Daten von Fragebögen genutzt wurden, ohne dass die Internetnutzer gefragt worden waren. Auch Krankenhäuser setzten Tracking-Tools ein, nahmen aber nach Anfrage Abstand davon. Der Artikel auf der Webseite der Tagesschau (3.9.2019) und der Fernsehbeitrag (5:23) min.:
Lydia Krüger traut sich was: Sie sagt die Wahrheit. Das Schöne daran: Die meisten von uns würden diese Wahrheit auch gern mal laut sagen. Sie ist schlicht, kurz und unhöflich: Telefonieren ist (oft) lästig, noch öfter ineffektiv und häufig wirklich störend. Der Wahrheit zweiter Teil: Das Handy macht’s nicht einfacher. Denn nun verfolgen uns die Telefonate bis aufs Klo und in den Urlaub. Da Lydia Krüger Journalistin ist und für die „Zeit“ arbeitet, hat sie natürlich auch die Hintergründe recherchiert: Wie oft wird in deutschen Unternehmen telefoniert und ge-e-mailt usw? Fazit: Der Artikel wird hier zum Lesetipp fürs Wochenende. Wer den Artikel heute nach verrichteter Arbeit liest, kann am Samstag vielleicht schon das Handy stummschalten (27.August).
In Spanien haben 17 Kinder das sogenannte Werwolf-Syndrom. Statt eines Magenmittels hatte die Pharmafirma ein Blutdruckmedikament ausgegeben, das auch gegen Haarausfall wirkt. Der ersteFall wurde im April bekannt. Nun muss das Unternehmen alle falsch verpackten Medikamente vom Markt nehmen, die Fabrik wird auf unbestimmte Zeit geschlossen.
Das Ärztenetzwerk änd hat 2000 niedergelassene Haus- und Fachärzte befragt. Ergebnis: 67 Prozent der Ärzte sind mit den derzeitigen Arbeitsbedingungen und der Gesundheitspolitik so unzufrieden, dass sie ihre Tätigkeit gerne früher als geplant beenden möchten. Die Pressemitteilung zur Umfrage ist ins Presseportal eingestellt:
Der Auftrag ist (fast) eindeutig – und schon ziemlich alt: „Ritzt eure Haut nicht ein aus Trauer um einen Toten und lasst euch nicht tätowieren. Ich bin der Herr!“ Der Herr, der da in Levitikus 19, Vers 28, diese Regel formuliert, ist Gott selbst. Aber damals wie heute hat ein Großteil der Menschheit die Stimme des Herrn nicht gehört – und ein anderer großer Teil der Menschheit verweist darauf, dass das biblische Tätowier-Verbot nur für den Fall der Trauer gesetzt ist. Also: Tätowieren ja, nur nicht um der Toten willen. Der große Teil der Menschheit, der das Verbot nicht gehört hat, lässt sich auch zählen: In Deutschland tragen, wenn man der Grafik von Statista trauen darf, 36 Prozent der Menschen ein Tattoo. (Alle Links am Ende des Textes.) An der Spitze der Umfrage unter 18 Ländern liegt Italien: Dort sind es gar 48 Prozent der Menschen, die ihre Haut bebildern oder beschriften.
Auch Väter bringt die Geburt eines Kindes schon mal aus dem seelischen Gleichgewicht. Der Berufsverband deutscher Nervenärzte hat auf die Existenz der postpartalen Depression auch bei Männern jetzt hingewiesen, t-online nimmt den dpa-Artikel darüber auf (15.8.2019):
Nachdem eine ältere Frau gestorben ist, die sich in der Ostsee mit Vibrionen infiziert hatte, zählt die Presse die Ansteckungen. RTL zählt sechs Ansteckungen in diesem Jahr – und erinnerte an drei Todesfälle im vergangenen Jahr (14.8.2019).
Die Nachricht von dpa läuft gut. Auf das Thema Lachgas als Partydroge steigen die verschiedensten Medien gerne ein. Die Neuigkeit besteht dabei nicht wirklich darin, dass junge Leute eine vergleichsweise kostengünstige Droge, die zudem auch noch legal ist, entdeckt haben. Die aktuelle Nachricht besteht eigentlich "nur" darin, dass niederländische Städte ein Verkaufsverbot fordern und dass das niederländische Gesundheitsministerium dieses prüfen will.
Die Nachricht bzw. die Diskussion darüber, wie krebserregend Palmöl ist, ist gewiss nicht neu. Aber offenbar gerade wieder neu aufgerollt. Mit der Umweltkatastrophe im Hintergrund rücken die Autoren jetzt die krebsgefährdeten Kinder in den Vordergrund. Das ist umso wirksamer, als dass die beliebten Nuss-Nougat-Aufstriche nicht nur von ferrero gerne in den Mittelpunkt der Palmöl-Diskussion gestellt werden. Aber Kekse und Co. gehören auch dahin. Eine kleine Linksammlung:
Wes Brot ich ess, des Lied ich sing, wusste auch schon Egbert von Lüttich um 1020. Er sagte es allerdings noch auf Latein: Cuius panem manduco, carmina canto (hier abgeschrieben: https://de.wiktionary.org/wiki/wes_Brot_ich_ess,_des_Lied_ich_sing).
Dass der Mensch hinwiederum nicht vom Brot allein lebt, weiß die Pharma-Industrie auch schon lange. Sie hat sich um das Wohl der Mediziner dergestalt gekümmert, dass der Ruf von Ärzten und Pharma-Industrie durchaus zweifelhaft ist.
Mein Essen zahl ich selber, sagen deswegen viele Ärzte, die sich 2007 zur Initiative Mezis zusammengeschlossen haben. Sitz der Initiative ist in Bad Salzuflen – und die Mitgliederzahl liegt jetzt nach 12 Jahren bei über 1000.
Über die Verwandtschaft von Pharma- und Staubsaugervertretern hat sich nun Christiane Fischer, Chefin der Mezis, in der Abendzeitung im Interview geäußert (7.8.2019). In ihrer Kritik geht sie jedoch noch ein ganzes Stück weiter: Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sei Teil des Systems:
Die KV Nordrhein und der Apothekerverband Nordrhein bieten am 8. Mai eine Patientenveranstaltung an. Die Besucher sollen informiert werden, was zu beachten ist, wenn man viele Medikamente nimmt. Auch über Gesundheits-Apps wird informiert. Lokalkompass.de informiert hier über Zeit, Ort und Themen:
Doc Morris droht der Bundesregierung mit Klage, für den Fall dass das geplante Gesetzesvorhaben in Kraft treten soll, dass deutsche Apotheken vom den Folgen des Internetversandhandels schützen soll.
Magensäureblocker lösen möglicherweise Allergien aus, Frauen und ältere Menschen seien besonders betroffen, berichten die Medien die Ergebnisse einer Studie österreichischer Forscher, die Krankenkassendaten ausgewertet haben (31.7.2019):
Spiegel:
Kann man Empathie messen? Soll man das? Sind Ärzte ohne Einser-Abi mitfühlender als Ärzte mit einem solchen? Oder geht es etwa um Kommunikation? Fragen über Fragen, wahrscheinlich so alt wie die Geschichte der Medizin. Werner Bartens verknüpft in der Süddeutschen Zeitung all diese – gegenwärtigen – Fragen zu einem Text. Und fühlt am Ende, und das ist vielleicht die wichtigste Nachricht, empathisch mit den Ärzten. Will sagen: Auch hier ist der kranke Arzt das eigentliche Thema. Artikel vom 30.7.2019:
Während in der Tiermast insgesamt der Gebrauch von Antibiotika zurückgeht, steigt er in der Geflügelmast noch an. Um 40 Prozent – und die Rede ist dabei von Reserveantibiotika. Heute treffen sich deshalb die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit Vertretern der Geflügelwirtschaft. Die Ankündigung finden Sie heute in den Dresdner Nachrichten (17.7.2019):
Aktien-Tipp in „Euro am Sonntag“, ein Titel von finanzen.net. Die Autorin Birgit Haas legt Wert darauf, dass der digitale Gesundheitsmarkt in Deutschland führend ist, auch wenn der öffentliche Bereich erst langsam aufwache. Sei es, wie es sei – ihre Einleitung dient dazu, einzelne Firmen und ihre Produkte hervorzuheben. Insofern ist der Artikel hilfreich fürs eigene „Who is who“ – bzw. auf gut Deutsch: Wer tut was?
Kaffeebecher aus Bambus, verrät uns nicht nur der Focus, bestehen keinesfalls nur aus Bambus, sondern auch aus synthetischen Kunstharzen. Und die sind ab einer Temperatur von 70 Grad in der Lage, sich im Kaffee aufzulösen. Also wie der Name schon sagt: Coffee to go. Das ganze Modell sei zwar öko – aber möglicherweise nicht gesund, und möglicherweise sogar krebserregend.
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