Der Würzburger Medizin-Dekan Prof. Matthias Frosch leitet seit drei Jahren den Medizinischen Fakultätentag. Die Zeitung „Main-Echo“ hat ein Interview mit ihm eingestellt. Aspekte: Ärztemangel und Unterversorgung in Deutschland, das Medizinstudium, die Auswirkungen der Pandemie aufs Medizinstudium. Und die neuen Notwendigkeiten, die die Folge struktureller gesellschaftlicher Veränderungen sind. 11.04.2022:
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/wuerzburger-medizin-dekan-frosch-warum-die-neue-approbationsordnung-wichtig-ist-und-was-sie-bedeutet-art-10769112
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Das Video ist nicht neu, aber wahrscheinlich immer noch aktuell. Es tritt auf, als sei es die Sendung mit der Maus. Wenn Sie keine Kinder mehr im Maus-Alter haben und auch sonst die Maus aus keinen anderen Gründen seriell auf dem Schirm haben: Ohne Vorwarnung wären Sie vielleicht tatsächlich drauf reingefallen. Gut gemeint und gut gemacht.
Hier haben sich vor zehn Jahren angehende Mediziner ausgelebt und vorgestellt. Und sie erklären nicht nur den Kindern, wie Medizin studieren geht. Zwischen Klischee und Wirklichkeit liegt wohl auch heute noch irgendwo der Alltag.
Also, viel Vergnügen mit den Medizinstudenten, die sich die Maus mal kurz für ihre Zwecke geliehen haben:
Auch im Saarland mangelt es an Landärzten. Über die Landarztquote dort berichtet die Saarbrücker Zeitung am 04.04.2022:
https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saarland-mit-dieser-quote-studieren-auch-bewerber-mit-schlechten-chancen-medizin_aid-67768485
Die RWTH Aachen hat sich verrechnet und muss zum Wintersemester 2022/23 sechs zusätzliche Medizin-Studienplätze anbieten. Bericht in der ZEIT, 28,.02.2022:
https://www.zeit.de/news/2022-02/28/richter-rechnen-weitere-plaetze-fuer-erstsemester-in-medizin
Das Portal „Gesundheitsstadt Berlin“ hat Daten und Fakten zum Medizinstudium im Ausland zusammengetragen. Artikel vom 18.02.2022:
https://www.gesundheitsstadt-berlin.de/medizinstudium-in-osteuropa-kein-nc-aber-hohe-studiengebuehren-15869/
An der Uniklinik Augsburg entsteht ein Modellstudiengang Allgemeinmedizin. Bericht beim BR, 17.02.2022:
https://www.br.de/nachrichten/bayern/uniklinik-augsburg-neues-institut-fuer-mehr-hausaerzte,SxfiF0v
NRWs Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich in Bielefeld den neuen Modellstudiengang Medizin angeguckt. Die Neue Westfälische berichtet am 25.01.2022 über den Besuch und den Austausch mit den Studenten:
https://www.nw.de/nachrichten/zwischen_weser_und_rhein/23179880_Medizin-Studium-in-Bielefeld-Patientenkontakt-ab-dem-ersten-Semester.html
Auch Radio Bielefeld berichtet am 25.01.2022:
https://www.radiobielefeld.de/nachrichten/lokalnachrichten/detailansicht/wuest-besucht-neue-medizinische-fakultaet-der-uni-bielefeld.html
Der SWR stellt eine angehende „Landarztstudentin“ vor. Die junge Frau hat eine Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten absolviert. Doch ihr Abitur mit einem Schnitt von 2,2 hätte ihr kaum einen regulären Studienplatz ermöglicht. Nun kann sie ihren Traum verwirklichen – und die angedrohte Vertragsstrafe von 250000 Euro, sollte sie keine 10 Jahre im Baden-Württembergischen Land als Ärztin arbeiten, macht ihr nichts aus – denn ihr Traumberuf ist die Landärztin (Text und Fernsehbeitrag, Video 2 min, 10.12.2022.
https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/karlsruhe/studentin-wird-landaerztin-100.html
Die NRW-Regierung zieht nach drei Jahren Landarzt-Studium ein positives Fazit, die Süddeutsche Zeitung berichtet am 03.01.2022:
https://www.sueddeutsche.de/politik/medizinstudium-aerztemangel-landarzt-quote-1.5499850
Die ZEIT berichtet auch in Zahlen. Demnach sind 63 Prozent der Bewerberinnen auf Landarztstudienplätze in NRW Frauen. Artikel vom 28.12.2021:
https://www.zeit.de/news/2021-12/28/zwei-drittel-frauen-bewerben-sich-auf-landarzt-studiengaenge
Die VKV Sachsen vergitb 40 Landarztstudienplätze an der Universität Pécs in Ungarn. Die Studenten verpflichten sich, mindestens fünf Jahre auf dem sächsischen Land als Ärzte tätig zu sein. Die ZEIT berichtet am 03.01.2022:
https://www.zeit.de/news/2022-01/03/40-studienplaetze-in-ungarn-an-kuenftige-landaerzte-zu-vergeben
In der Halterner Zeitung, hinter Bezahlschranke, blickt ein Landarzt auf 40 Jahre Tätigkeit zurück. Damals hatte es in Lippramsdorf keinen Arzt mehr gegeben. 19.12.2021:
https://www.halternerzeitung.de/haltern/40-jahre-landarzt-in-haltern-es-ist-ein-ur-vertrauen-gewachsen-w1705289-p-3000401749/
In Mecklenburg-Vorpommern haben die ersten „Landarzt-Studenten“ mit dem Studium begonnen, der NDR berichtet in Text und Fernsehbericht am 17.11.2021:
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Erstmals-in-MV-Medizin-Studium-mit-Landarztquote,landarztquote110.html
(Vorsicht, im Text ist ein Zahlendreher: 400 ist die Gesamtzahl der Studienplätze, davon acht Prozent sind 32 Landarztstudenten, nachzulesen auf der Seite der Uni Rostock:)
https://www.med.uni-rostock.de/forschung-lehre/studium-und-lehre/bewerbung/humanmedizin
„Gesetz für Landarztquote in Niedersachsen soll noch 2021 kommen“, berichtet die Ärzte-Zeitung am 12.10.2021. Aber Vorsicht beim Lesen: Nachrichten sind manchmal so gefährlich wie Kleingedrucktes in Verträgen. Mit dem Gesetz alleine ist es ja noch lange nicht getan, deswegen ist mit dem Beginn erst zum Wintersemester 2023/24 zu rechnen. Vorgeschlagen wird, dass 60 Studenten an drei Standorten (Hannover, Göttingen, Oldenburg je 20) sich im Gegenzug für den Studienplatz auf 10 Jahre Landarzttätigkeit in Niedersachsen festlegen.
Ärzte-Zeitung, 12.10.2021:
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Gesetz-fuer-Landarztquote-in-Niedersachsen-soll-noch-2021-kommen-423557.html
Das Land Niedersachsen wollte die Zahl der Studienplätze in Oldenburg von 80 auf 120 aufstocken, macht aber jetzt einen Rückzieher. Die KV Niedersachsen und der Marburger Bund kritisieren das deutlich (ZEIT, 160.7.2021):
https://www.zeit.de/news/2021-07/16/keine-neuen-medizin-studienplaetze-aerzte-sehen-wortbruch?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Die Universität Oldenburg appelliert und informiert hier:
https://uol.de/medizin-muss-wachsen
Das Ärzteblatt berichtet am 16.07.2021 hier:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/125651/Ausbau-der-European-Medical-School-in-Oldenburg-stockt
Tja. Wer brav ist, wird nicht gehört, wenn er was will. Keine Weisheit für’s Poesiealbum, aber eine wichtige Lebensweisheit aus Kindergarten und Grundschule. Wo viele Kinder Aufmerksamkeit wollen, muss man sich schon irgendwie herausstellen.
Herausgestellt hat sich für die KV Baden-Württemberg jetzt, dass dieses Grundgesetz aus der Schule des Lebens auch im wirklichen Leben eine Rolle spielt: Baden-Württembergs Ärzte kommen gedanklich in der Regierungserklärung nicht so vor, wie sie es sich gewünscht hätten. Kein bisschen Aufmerksamkeit. Und das nach oder inmitten dieser Pandemie. Denn das, was Kretschmann als „Etablierung von Primärversorgungszentren und kommunalen Ärztehäusern“ plant, kann man übersetzen mit: „Wir mussten in der Ecke stehen, (und durften nicht nach Hause gehen)“. Oh Tannenbaum, welch Überraschung!
Florian Staeck moniert genau diese Überraschung, die ehrlicherweise gar nicht überraschend kam, in der Ärzte-Zeitung und sein Artikel kriegt ein wenig den Duktus von „selbst schuld“. Fehlt nur das Ätschibätschi. Das braucht Staeck aber nicht, um seinen Kommentar rund zu machen. Er kann die Argumente stapeln wie Bauklötzchen auf dem Spieleteppich. Das macht er in Gemeinschaftsarbeit mit dem Baden-Württembergischen KV-Vize Dr. Johannes Fechner. Mangelnde Berufspolitik, will sagen, zu wenig Einsatz, zu wenig Förderung und schon gar keine Forderungen für und um medizinische Berufe, die nicht das klassische Medizinstudium voraussetzen. Zum Beispiel Heilberufe. Zum Beispiel der Physician Assistant. Dieser künftige Arztassistent wird ausgebildet, ohne dass die KVen maßgeblichen Einfluss auf die Ausbildungsinhalte genommen hätten.
Staecks kommentierender Artikel (06.07.2021) ist lang und gründlich – und er verweist darauf, dass nicht allein die Ärzte in Baden-Württemberg an der Bushaltestelle stehen und dem Bus, der sie hätte mitnehmen sollen, verdutzt hinterhergucken. Sie merken schon: Unbedingter Lesetipp:
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Politik-hoert-nicht-auf-Aerzte-Ein-hausgemachtes-Problem-421092.html
Und: Das Problem war bekannt, Florian Staeck thematisierte es bereits am 08.04.2021 in der Ärzte-Zeitung, als es um die Sondierung zu den Koalitionsverträgen ging, in denen Ärzte ebenfalls nicht vorkamen:
https://www.aerztezeitung.de/Nachrichten/Baden-Wuerttemberg-Gruen-Schwarz-schweigt-sich-zum-Thema-Gesundheit-aus-418613.html
In Essen können Medizin-Studenten nun Gender-Medizin als Wahlfach belegen. Die NRZ, die am 28.04.2021 darüber berichtet, hat zum Einstieg in ein Interview mit zwei Wissenschaftlerinnen des Kollegs für Geschlechterforschung ein aktuelles Beispiel gewählt: 2,7 Prozent der Frauen, die an Corona erkranken, sterben. Bei den Männern sind es 3,1 Prozent.
https://www.nrz.de/region/niederrhein/gender-medizin-warum-frauen-seltener-an-covid-sterben-id232161701.html
Zur Webseite des Kollegs, das 1998 gegründet wurde, geht’s hier:
https://www.uni-due.de/ekfg/
Der NDR berichtet aus Papenburg über den neuen Studiengang zum Arztassistenten/Physician Assistant am Freitag, 16.04.2021:
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/niedersachsen_1800/Neuer-Studiengang-bildet-Assistenzaerzte-aus,ndsmag41594.html
Nicht nur Ärzte werden mancherorts rar, offenbar zeichnet sich auch ein Mangel an MFAs ab. Doch es gibt bereits Bemühungen, Ansehen und Beruf aufzuwerten.
Sie haben im September mit ihrem Studium begonnen und werden die ersten PAs sein, die niedergelassenen Ärzten zur Seite stehen. In Papenburg gibt’s einen PA-Studiengang. Die Studenten wechselten bislang Räume und Standort, sind aber nun in den fertiggestellten Campus eingezogen, Papenburg ist jetzt Außenstelle der staatlichen Hochschule Anhalt. Der Campus eine denkmalgeschützte Industriehalle. Studieren kann nur, wer schon einen medizinischen Beruf ausübt. Die Ems-Zeitung berichtet, leider hinter Bezahlschranke. Ein Probemonat und drei Monate Rabatt sind möglich:
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2281428/studium-zum-arztassistenten-im-campus-papenburg-startet
Wer die Bezahlschranke überwunden hat, kommt dann auch zum Kommentar von Gerd Schade:
https://www.noz.de/lokales/papenburg/artikel/2281442/kommentar-zum-campus-papenburg-weitere-potenziale-heben
Einblick ohne Zeitung gibt’s in diesem Video von Dr. Volker Eissing:
Das Land Thüringen plant fürs Medizinstudium an der Uni Jena eine Haus- und Facharztquote. Die kann aber wohl zum Wintersemester 2021/22 nicht verwirklicht werden. Die Zahl der Studienplätze wird zum Wintersemester 2021/22 von 260 auf 286 erhöht. Nachricht in der Süddeutschen Zeitung, 05.04.2021:
https://www.sueddeutsche.de/bildung/hochschulen-jena-quote-fuer-medizin-studienbewerber-nicht-in-diesem-herbst-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210405-99-87501
Mit dem 1. April 2021 nimmt der Campus Papenburg als An-Institut der Hochschule Anhalt seinen Betrieb auf. Die Ausbildung von Physician Assistants beginnt mit der Blockwoche in der zweiten Woche nach Ostern.
Hier der Link auf die neue Web-Seite:
https://www.campus-papenburg.net/
Hier ein Video über die neuen Räumlichkeiten in der Nähe des Bahnhofs und der Alten Werft:
https://youtu.be/ubpg5LIZHuw
Die NWZ stellt am 15.03.2021 mit einem dpa-Bericht das Berufsbild der CTA (Chemisch Technische Assistenten) vor. Der Bericht ist ein Teil des NWZ Jobs-Newsletters, den man abonnieren kann:
https://www.nwzonline.de/bildung-beruf/arbeitsplatz-labor-cta-brauchen-freude-am-experimentieren_a_51,0,1839047673.html
Den Artikel gibt’s auch in der Berliner Morgenpost, 15.03.2021:
https://www.morgenpost.de/wirtschaft/karriere/article231797301/CTA-brauchen-Freude-am-Experimentieren.html
In Bielefeld beginnt zum Wintersemester 2021/22 ein Modellstudiengang Medizin, der einen Schwerpunkt auf die ambulante Medizin setzt (zm online, 26.01.2021). 60 Studenten können dann beginnen:
https://www.zm-online.de/news/gesellschaft/im-zentrum-steht-die-ambulante-medizin/
Eine Enquete-Kommission des Niedersächsischen Landtags hat den Mangel an Medizinstudienplätzen in Niedersachsen auf 200 beziffert. So viele zusätzliche Plätze seien notwendig, um dem Hausarztmangel in Niedersachsen entgegenzuwirken.
RTL, 19.02.2021:
https://www.rtl.de/cms/bericht-niedersachsen-braucht-mehr-medizin-studienplaetze-4707995.html
NDR 20.02.2021:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Niedersachsen-braucht-mehr-Medizinstudienplaetze,medizinstudium120.html
Die Nordwest-Zeitung hatte zuerst berichtet, liegt aber hinter Bezahlschranke. Kennenlern-Angebot von 1 Euro möglich:
https://www.nwzonline.de/plus-politik/landarzt-quote-und-uni-medizin-in-oldenburg-marco-trips-vom-staedte-und-gemeindebund-im-interview_a_51,0,448475947.html
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