NACHRICHTENPORTAL

Für fast 6000 Studien in der EU wurden die Ergebnisse nicht veröffentlicht

Dass medizinische Studien in Schubladen landen, obwohl ihre Ergebnisse veröffentlicht werden müssten, scheint seit Jahren ein Ärgernis. Die Nichtregierungsorganisation Transparimed hat nun zusammen mit der Uni Oxford nachgezählt und kommt für die Europäische Union auf fast 6000 Studien, die stillschweigend geendet haben. NDR, WDR und SZ haben hinterherrecherchiert – und Markus Grill (WDR) berichtet nun umfassend online auf der Webseite der Tagesschau:

Tagesschau, 04.07.2021:
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr-wdr/medizinische-studien-101.html

Die Nachricht im Deutschlandfunk Nova ist eher kurz gefasst: Unis und Pharmaunternehmen halten Studien zurück, die sie eigentlich veröffentlichen müssten, so das Ergebnis einer Untersuchung der Uni Oxford und einer Nichtregierungsorganisation. Deutschlandfunk verlinkt auch zur Quelle:

Deutschlandfunk Nova, 05.07.2021:
https://www.deutschlandfunknova.de/nachrichten/medizin-tausende-studien-nicht-veroeffentlicht

Lesetipp: Die Labortheorie und der amerikanische Rassismus

Nichts Neues zur Wuhan-These? Doch! Wolfgang Stieler kommentiert auf Heise.de: „Warum die Labortheorie zu Covid-19 einen Nerv trifft“. Ausgehend von den wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den beiden großen Blöcken analysiert Stieler dann im Wesentlichen den mehr oder weniger subtilen Antirassismus der Amerikaner gegenüber Asiaten/Chinesen. Vor allem im Bereich der Wissenschaft. Stieler wartet aber nicht nur mit Thesen auf, sondern bringt Beispiele, die man sonst wahrscheinlich suchen müsste. Wobei: Der Artikel ist eine Provokation und will das auch sein. Die (bis jetzt) 153 Kommentare zu Stielers Kommentar sind zum großen Teil aufgebracht bis empört.

Dennoch oder genau deswegen: Lesetipp und mindestens bedenkenswert. Wer an dem Thema dran bleiben will, dem wird auf Schritt und Tritt mit Verlinkungen weitergeholfen.

Text vom 01.07.2021:
https://www.heise.de/hintergrund/Warum-die-Labor-Theorie-zum-Ursprung-von-COVID-19-einen-Nerv-trifft-6124270.html

Gut, dass morgen Montag ist - Einwände gegen eine Debatte, die sich gebührlich gibt

Neue Täter braucht das Land. Die Impfbetrüger, die Vordrängler, die Termin-Erschleicher – all diese Leute, die offenbar nur dort in Massen auftraten, wo sie schwer zu filmen waren, uns aber ganz ohne Maß als Schuldige auf dem abendlichen Nachrichtenteller serviert wurden, haben sich genauso offenbar in Luft aufgelöst.

Nun wurden sie – offenbar – abgelöst. Heißt: Sie haben ihre Nachfolger gefunden. Dem Impfbetrüger, den wir alle verachten sollten, folgt nun der Impfschwänzer, den wir alle verachten sollen.

Denn dieser Impfschwänzer nimmt uns weg, was die Gesellschaft dringend braucht. Impftermine. Das macht er, ohne abzusagen. Hier ist jetzt die Stelle, an der Sie empört nicken oder mit dem Kopf schütteln dürfen, denn das ganze Land nickt oder schüttelt gerade mit dem Kopf und debattiert, wie wir die Impfschwänzer gebührend bestrafen.

Nein, ich frotzele nicht, ich floskele nur: Als Gebühr sind Preise zwischen 25 und 30 Euro im Gespräch. Links dazu, wenn Sie der Debatte folgen wollen, finden Sie gleich unten am Text.

Zuvor ein offenes Wort: Es gehört sich nicht, einen Termin nicht wahrzunehmen ohne abzusagen. Und ja, auch ich habe den Eindruck, dass solche Verpflichtungen den Mitmenschen gegenüber den meisten Menschen gar nicht mehr bekannt sind. Geführt wurde diese Debatte ja auch schon längst vor Corona: Was ist mit den Patienten, die einen Platz im Terminkalender eines Arztes einnehmen – und ihn dann alleine sitzenlassen? Auch da sollte noch vor kurzem eine Geldstrafe das Problem lösen.

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RKI und BzGA geben das "Impfbuch für alle" heraus

Es gibt was für umsonst: Das „Impfbuch für alle“ wird seit Ende Juni kostenlos in den Apotheken verteilt. Das Taschenbuch hat 80 Seiten, ist vom Robert-Koch-Institut (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA) veröffentlicht worden. Auch Eckart von Hirschhausen hat mitgeschrieben. Die Namens- und Farbgebung erinnert an den Impfpass, das Cover des Büchleins ist knallgelb.

Am umfassendsten imformiert die Apotheken-Umschau am 01.07.2021 über das Erscheinen, den Umfang, den Inhalt, die Beweggründe des Buches:
https://www.apotheken-umschau.de/gesund-bleiben/vorsorge/kostenloses-impfbuch-blick-ueber-den-tellerrand-786741.html

Das Buch informiert über Impfungsverfahren, über die Geschichte der Impfung, über die verschiedenen Impfungen, über die Wirkung der Impfung, über die Bedeutung der Impfungen für die Gesellschaft ...

Man erhält das Buch in den Apotheken, man kann es online bestellen und man kann sich das PDF herunterladen.
Zum PDF geht’s hier lang:
file:///C:/Users/mec/AppData/Local/Temp/62300013.pdf
und auch auf  https://www.dasimpfbuch.de/
Hier können Sie auch prima durchs Buch scrollen und lesen.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung informiert hier per Pressemitteilung:
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/presse/pressemitteilungen/2021/2-quartal/das-impfbuch-fuer-alle-neues-kostenfreies-sachbuch-von-rki-und-bzga-erscheint-diese-woche.html

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Zukunft mit Mehlwurm: Lebensmittel und Plastikfresser

Wahrscheinlich haben Sie’s auch irgendwie verpasst: Wir stecken schon mitten in der Zukunft, die uns vor kurzem noch in Aussicht gestellt wurde. Der Mehlwurm, sie nennen ihn neuerdings den gelben Mehlwurm, ist in der EU als Lebensmittel zugelassen. Eine Durchführungsverordnung gibt es auch schon: Er ist im Lebensmittelregal nun willkommen als Zutat oder Snack. Erstmal sind die Rechte für fünf Jahre bei dem französischen Unternehmen, das den Antrag gestellt hatte. Ausnahmen gelten für alle die, die schon vorher eine Mehlwurm-Lebensmittel-Verkaufs-Erlaubnis hatten, informiert das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL).
https://www.bvl.bund.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/01_lebensmittel/2021/2021_05_04_PI_Mehlwurm.html

Wenn Sie im Hinterkopf haben, dass der Mehlwurm uns demnächst vom Fleischessen abbringen soll: Bei den derzeitigen Preisen können wir allenfalls selbst vom Fleisch fallen. Noch ist der Mehlwurm mehr Gag als Snack: 222 Euro pro Kilogramm Mehlwurm, so ein Angebot bei Amazon. Macht 8,88 Euro für die 40-Gramm-Tüte, in der die Würmer verkauft werden. Es geht aber auch auf dem freien Markt deutlich günstiger: Als Ab-Hof-Produkt fand ich sie für 14,99 Euro pro 500 Gramm. Die „Koch-Würmchen“ sind dann sogar schon vorgekocht.

Aber Achtung: Auch wenn die Würmchen gut verträglich sein sollen, so sind sie nichts für Allergiker. Wer gegen Krustentiere und Hausstaubmilben allergisch ist, der sollte sich den Mehlwurm (und wahrscheinlich auch alle anderen Insekten) sparen, informiert auch das BVL. Unbedacht scheint mir dagegen das Problem einer Protein-Überdosierung. Die vielgelobten und -geliebten Eiweiße können nämlich durchaus auch zu viel werden und nicht nur Menschen mit Leberproblemen Bauchschmerzen bereiten. Hier gilt: Alles eine Frage der Dosis. Bei den derzeitigen Preisen erübrigt sich diese Frage wahrscheinlich noch vollkommen.

Dass der Preis so hoch ist, hat gewiss mehrere Gründe. Auf der Hand liegt der Grund mit der Nachfrage: Die wenigsten von uns wollen tatsächlich Insekten in ihren Speiseplan integrieren. Und schon gar nicht täglich. Der andere Grund: Die Produktion von Mehlwürmern ist offenbar aufwendig und zeitintensiv. Aber in Karlsruhe gibt’s eine geförderte Firma, die sich als „Game Changer“ betrachtet. Sie will die Zucht der Mehlwürmer revolutionieren und Mehlwürmer mit den Nebenprodukten der Lebensmittelindustrie füttern – oder mit den Lebensmitteln, die „aus dem Verkauf genommen werden“. Das Ziel ist kein geringes: Es geht um den Grundstein für den Wandel der Ernährung der Weltbevölkerung.
https://www.alpha-protein.de/

Sollten Sie jetzt die Zeichen der Zeit erkannt haben, aber im Portemonnaie nicht genügend Geld, um mit dem Wandel der Ernährung zuerst einmal bei sich selbst anzufangen: Man kann Mehlwürmer auch selbst züchten. Sie brauchen etwa eine halbe bis anderthalb Stunden Zeit – täglich. So heißt es auf einer der vielen Bloggs, die eine bildreiche Anleitung dafür geben. So könnten sie zum Selbstversorger werden, bevor überhaupt der Boom beginnt. Hier ein paar Mehlwurmzucht-Links:

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Gassen warnt vor Endzeitszenarien

Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der KBV, spricht von „Alarmismus“ und davon, dass man nicht den Eindruck habe, die Regierung habe etwas dazugelernt. Und damit meint er nicht nur den Umgang mit den Gefahren der „Delta-Variante“. Tim Szent-Ivany hat fürs RND am 30.06.2021 ein Interview mit Gassen eingestellt, in dem dieser gegensteuert: Auch wenn die Delta-Variante ansteckender sei, so sei sie wohl nicht gefährlicher als bisherige Varianten. Und die derzeitige Situation sei eine andere als noch vor einem Jahr, da viele geimpft seien.
https://www.rnd.de/politik/delta-variante-kassenarzt-chef-warnt-vor-hysterie-panikmache-und-alarmismus-XEB7DC6NZRGBVOAOEVO6K3EVKU.html

Die Tagesschau hat die Aussagen des KV-Vorsitzenden aufgenommen und titelt, Gassen zitierend, „Endzeitszenarien unverantwortlich“. 01.07.2021:
https://www.tagesschau.de/inland/delta-variante-kassenaerzte-101.html

Die Rheinische Post bemüht wsich am 30.06.2021 um eine Bewertung und Einordnung der Ereignisse in Sydney, wo sich zwei Menschen binnen weniger Sekunden mit der Delta-Variante angesteckt haben sollen:
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/delta-kann-man-sich-im-vorbeigehen-mit-der-corona-variante-anstecken_aid-60366015

In Großbritannien waren ein Drittel der Menschen, die an einer Corona-Erkrankung aufgrund der Delta-Variante gestorben sind, zweifach geimpft, so die Statistik. Die Einordnung der Statistik bei Spektrum.de lässt diese Aussage jedoch in einem ganz anderen Licht erscheinen und erklärt die Zusammenhänge. So ist der Anteil der Vorerkrankten unter den Verstorbenen hoch – und bei ihnen ist der Impfschutz weniger vollständig. Kommentar von Lars Fischer, 29.06.2021:
https://www.spektrum.de/kolumne/delta-variante-warum-unter-den-coronatoten-immer-mehr-geimpfte-sind/1889236

Wem der Text von Lars Fischer gefallen hat: Fischer ist Wissenschaftsjournalist mit Ausbildung in Chemie. Im Spektrum hat er einen eigenen „Fischblog“, in dem zurzeit das Thema Corona im Mittelpunkt steht, das Themenspektrum reicht aber von "Allgemein" bis "Verhaltensforschung", und man kommt per Klick in die Themenwelten seiner Wahl.
https://scilogs.spektrum.de/fischblog/

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Long Covid: Erste Zahlen und Ursachenforschung

Von November 2020 bis März 2021 zählt alleind die Barmer Krankenkasse 2900 Long-Covid-Patienten. Die Tagesschau informiert über die Auswertung der Krankenkasse hier (30.06.2021), die Deutsche Rentenversicherung rechnet damit, dass die Reha-Maßnahmen steigen.
https://www.tagesschau.de/inland/gesellschaft/coronavirus-pandemie-longcovid-101.html

Bericht auch in der ZEIT, 30.06.2021:
https://www.zeit.de/news/2021-06/30/langes-leiden-an-covid-steigende-reha-zahlen-erwartet?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

und im General-Anzeiger, 30.06.2021:
https://ga.de/news/panorama/immer-mehr-menschen-von-long-covid-syndrom-betroffen_aid-60419957

Die „Welt“ berichtet im Video (1:49 min) über Zahlen und Symptome von Long-Covid, schaltet aber eine lange Werbung vor, 30.06.2021:
https://www.welt.de/politik/deutschland/video232209079/Corona-10-Prozent-leiden-an-Long-Covid-Lisan-ist-eine-von-ihnen.html

Unklarheit herrscht noch über die Ursachen von Long-Covid. Für eine wahrscheinliche Ursache halten Forscher eine Veränderung der Blutkörperchen durch das Virus, die über Monate anhalten kann. ntv berichtet am 29.06.2021 hier:
https://www.n-tv.de/wissen/Ursache-fuer-Long-Covid-im-Blut-entdeckt-article22650931.html

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Strengere Anforderungen an die Bescheinigungen der Corona-Schnelltests

Erst war er in Zeichen der Hoffnung, nun steht er im Zeichen des Zwielichts: Der Corona-Schnelltest. So gibt es Tests, die falsch sind, Ergebnisse, die keinen Test als Voraussetzung hatten, Tests die gefälscht sind. Das betrifft gewiss nicht alle Testzentren – aber die schwarzen Schafe sorgen dafür, dass der Ruf der ganzen Branche doch arg gelitten hat.

Da setzt der Spiegel an mit seinem Einleitungssatz, der als Vergleich die handgeschriebene Schulentschuldigung heranzieht. Nachrüstung sei erforderlich, so die Autoren. Ab 1. August wird aber die Anforderung an die Bescheinigung der Testzentren doch erhöht. Ein PDF-Formular, das sich, nebenbei bemerkt, auch jeder selbst aus dem Internet hochladen – und ausfüllen – kann, reicht dann als Bescheinigung nicht mehr.

Bericht vom 29.06.2021:
https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/corona-schnelltests-neue-regeln-fuer-testnachweise-a-d5e2b1eb-b2ae-4317-9bc0-baa8bb68db10

Infos der Bundesregierung zur neuen Coronavirus-Testverordnung:
https://www.bundesregierung.de/breg-de/aktuelles/cornoavirus-testverordnung-1935172

Die Zusammenfassung in der „Gelben Liste“:
https://www.gelbe-liste.de/apotheke/coronavirus-testverordnung-24-juni

Neue Zahlen zur Ärztedichte in Deutschland

Die Ärztedichte in Deutschland ist leicht gestiegen. Statt 4,4 Ärzte – wie 2019 – kommen 2020 4,4 Ärzte auf 1000 Einwohner, so die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Mehr Zahlen über die Beschäftigten im Gesundheitssektor in der ZEIT, 28.06.2021:
https://www.zeit.de/gesundheit/2021-06/aerztedichte-2020-deutschland-medizin-gesundheit?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Die Rheinische Post berichtet, auch ausgehend von den Zahlen des Statistischen Bundesamtes ebenfalls am 28.06.2021:
https://rp-online.de/panorama/deutschland/aerztedichte-2020-leicht-gestiegen-4-5-mediziner-auf-1000-einwohner_aid-60306333

Die Pressemitteilung  des Statistischen Bundesamtes zum Thema, 28.06.2021, finden Sie hier:
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2021/06/PD21_304_23526.html

Die KBV berichtet ebenfalls von einem Anstieg der Zahl der Ärzte, zählt die bei den Landesärztekammern gemeldeten Ärzte zusammen und kommt so zu anderen Zahlen. Außerdem verweist sie darauf, dass die Zahl der Ärzte zwar steigt, die Arbeitszeit der Ärzte jedoch sinkt. Und der Behandlungsbedarf bei den Patienten steigt, weil die Bevölkerung im Durchschnitt älter wird:
https://gesundheitsdaten.kbv.de/cms/html/17077.php

Einen weltweiten Ländervergleich zur Ärztedichte hält das Statistische Bundesamt hier bereit:
https://www.destatis.de/DE/Themen/Laender-Regionen/Internationales/Thema/Tabellen/Basistabelle_Aerzte.html;jsessionid=8F24ADE4CFCCA2B329FF86AFD1B2BCFF.live732?nn=379006

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Die Folgen der Askese: Essen ohne alles ...

Pizza ohne Käse, Pizza mit Käse, der in Wirklichkeit aber gar kein Käse ist, Schnitzel ohne Fleisch, Würstchen ohne Wurst, Sekt ohne Alkohol: Die lebensmitteltechnologische Deklination des Wörtchens „ohne“ kennen wir rauf und runter. Aus der Presse, aus dem wirklichen Leben, aus der Werbung. Nur die hochprozentigen Spirituosen sind noch immer vollständig „mit“. Und zwar mit Prozenten. Aber die Spirituosen sind ja auch eher was für Alkoholiker oder für Ausnahmen.

Schön waren ja bis vor Kurzem auch die Haribo-Tüten, auf denen ein Hinweis verkündete: „Ohne Fett“. Das steht dort mittlerweile nicht mehr. Jetzt wurde das Schildchen ersetzt durch die Aufschrift „Zum Teilen“.

Nun ist das Wörtchen „ohne“ an und für sich ja überhaupt nicht tendenziös oder programmatisch. Auch nicht subversiv, alternativ, verlogen oder verbogen. Es zeigt einfach nur das Fehlen von Etwas an. Das kann programmatisch oder gesund sein, und es kann Teil einer Vertuschung sein mit Gewinnmaximierung als Absicht, zum Beispiel. Und manchmal kommen beim „Ohne“ auch alle möglichen Absichten und Erkenntnisse zusammen.Zum Beispiel dann, wenn der Kunde in der Pommesbude die klassische Pommes "mit ohne alles" bestellt. Das ist Purismus, Askese und Genusssucht aufs Grundlegendste vereint. Wenn aber nun ein Kunde in den USA beim Subway einen Tuna-Sub bestellt, dann liegt die Absicht zur Askese möglicherweise gar nicht bei ihm selbst.

Die US-Kette Subway scheint nämlich dort so etwas wie veganen Thunfisch ohne Fisch entdeckt zu haben, den sie allerdings keineswegs als solchen vermarktet oder gar bekennt. Veranlasst durch den Auftrag einer Journalistin, konnten Labore im Thunfischbrötchen von Subway nämlich keinen Thunfisch, also keine DNA, nachweisen. Die Kette Subway selbst hält diesen Test für eine Episode aus dem Kapitel, Anwälte profilieren sich auf Kosten der Lebensmittelindustrie, und beteuert, dass der Thunfisch bei ihnen unbedingt aufs Brot kommt – und zwar im Mix mit Mayonnaise.

Nachzulesen, mit mehr Infos, bei den Stuttgarter Nachrichten, 23.06.2021:
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.untersuchung-der-new-york-times-labor-findet-keinen-thunfisch-im-subway-tuna-sub.2a12bc84-d1b4-4e9a-8fea-ea565c6f78db.html

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Spahns Maskenkauf und das Löschwasser aus dem Stausee ...

Thomas Reichart ist Fernsehjournalist, beim ZDF, berichtet aus Berlin. Und ist gerade offensichtlich verärgert. Das Schöne daran: Er berichtet es auch. Es geht um Jens Spahn. Nein, es geht um die Masken, die der Bundesgesundheitsminister zu viel beschafft hat. Der Bundesrechnungshof kritisiert. Spahn verteidigt sich. Mit der Feuerwehr – der würde man zu viel Löschwasser nach gelöschtem Brand auch nicht anrechnen. Sie sehen: Thomas Reichart hat durchaus Grund verärgert zu sein, denn das Löschwasser, das hier als Vergleich herhalten muss wird, sind 5,8 Milliarden Masken. Aber das ist nicht das Einzige, worüber Reichart sich ärgert.

Schön ist, wenn Berichterstattung nachvollziehbar ist. Manchmal gehört das Atmosphärische zwingend zur Nachricht. Der Artikel ist vom 18.06.2021 - aber weil er so schön ist, wollte ich Ihnen den doch noch nachtragen. Den Vergleich mit dem Stausee zieht übrigens am Ende Thomas Reichart, der der Ansicht ist, das 5,8 Milliarden Masken nicht verschüttetes Löschwasser sind, sondern von der Menge her dem Stausee entsprechen:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/corona-maskenkaeufe-bundesrechnungshof-spahn-100.html

Der Lockdown und der Baby-Boom

Also doch! Lange spekuliert, dann wieder vergessen und jetzt im hellen Presseschein: Die Corona-Babys sind da. Im März ist die Geburtenrate in Deutschland so hoch gewesen, wie seit 20 Jahren nicht mehr, so die Statistiker. Schnelles Zurückrechnen führt aber zu unvermuteten Ergebnissen: Es war das Ende der ersten Corona-Welle, das der Geburtenrate förderlich war. Nicht der Lockdown.

Der BR (er)freut sich und uns am 15. 06.2021 mit der Analyse des Babybooms:
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/familienfreuden-babyboom-nach-corona-lockerungen,SaOBTAN

... und Michaes Zametzer glossiert zwei Tage später:
https://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowelt/ende-der-welt-corona-babys-willkommen-boomer-100.html

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Studie lässt Debatte um die Aussagekraft der PCR-Tests als pandemisches Maß wieder aufflammen

PCR-Tests als Messinstrument der Pandemie, aus dem dann politische Maßnahmen abgeleitet werden, sind erneut in die Diskussion geraten. Die Universität Essen/Duisburg hat Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der die Daten von 190 000 PCR-Tests von 160 000 Personen ausgezählt wurden. Das Fazit ist kurz – und wahrscheinlich verkürzend: Der Ct-Wert, der als Messeinheit für den Ansteckungsgrad der Person gilt, ist, gelinde gesagt, flexibel zu handhaben – und taugt nicht zur Norm, da zu viele andere Faktoren eine Rolle spielen.

Die Tagesschau setzt sich im faktenfinder am 22.06.2021 mit der Studie auseinander:
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/corona-ctwert-101.html

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Hitzewellen und Klimawandel - Kleine Linksammlung

Klima Mensch Gesundheit – so die drei Schlagworte der neuen Web-Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Online geschaltet vor wenigen Tagen, sind wirken die Informationen eher noch wie pädagogische Lehreinheiten. Doch gedacht ist die Seite wohl als Informations- und Nachrichtenportal. Und wer weiß: Die nächste Hitzewelle kommt bestimmt.
https://www.klima-mensch-gesundheit.de/

Mehr Stoff für die Auseinandersetzung lieferte die Mediendebatte vor drei Wochen. Anlass waren die Daten einer internationalen Studie aus mehr als 730 Städten aus der ganzen Welt. Die Studie schreibt jeden dritten Todesfall bei Hitze dem Klimawandel zu. Der Deutschlandfunk berichtet umfangreich – und endet mit der Erkenntnis, dass Deutschland ganz vorn liegt in der Statistik der Hitzetoten. 2018 sollen 2000 Menschen der Hitze zum Opfer gefallen sein.

Der Bericht vom 01.06.2021, mit weiteren Verlinkungen:
https://www.deutschlandfunk.de/hitzetote-der-klimawandel-ist-schon-heute-toedlich.676.de.html?dram:article_id=498150

Die ZEIT berichtete am 31.05.2021:
https://www.zeit.de/wissen/umwelt/2021-05/hitzetote-klimawandel-erderwaermung-todesfaelle-nature-climate-change-bericht?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F

Zugang zur Studie bekommt man, nicht kostenlos, bei Nature.com:
https://www.nature.com/articles/s41558-021-01058-x

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Helmholtz-Studie zeigt Dunkelziffer bei Corona-Infektionen im Raum Osnabrück

In Stadt und Kreis Osnabrück wurden 3000 Menschen daraufhin untersucht, ob sie Antikörper gegen das Coronavirus aufweisen. Ziel war es, herauszufinden, wie viele Menschen tatsächlich – auch unbemerkt – sich mit dem Virus angesteckt haben. Das Ergebnis überrascht: Es sind doppelt so viele, als in den Statistiken gezählt werden. Der NDR berichtet am 22.06.2021 über die Helmholtz-Studie:
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Hohe-Dunkelziffer-bei-Corona-Infektionen-in-Region-Osnabrueck,helmholtz114.html

Laborfund beim TÜV in Essen oder wie man Quecksilberoxycyanid entsorgt ...

Quecksilberoxycyanid ist hochgiftig und höchst selten. In einem Labor beim TÜV in Essen-Frillendorf lag es in einem Panzerschrank, seit Jahren. Verkauft werden darf der Stoff seit den 70er-Jahren nicht mehr. Nun musste er in Frillendorf fachgerecht unschädlich gemacht, das heißt verdünnt, werden. Das ging nicht ohne Evakuierung. Bericht am 21.06.2021 in Ruhr24.de:
https://www.ruhr24.de/ruhrgebiet/essen-ruhrgebiet-labor-chemikalie-tuev-nord-explosion-gefahr-feuerwehr-frillendorf-quecksilber-90812246.html

Laut Bild-Zeitung dauerte die Vorbereitung für die Entsorgung drei Jahre (20.06.2021):
https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/essen-explosive-chemikalie-in-tuev-labor-entdeckt-76811904.bild.html

Radio Essen tickerte den Einsatz am 20.06.2021 vom 8 bis 14:40 Uhr, hier findet sich die Info, dass der Stoff im Labor der TÜV vor Jahren für einen Versuch benötigt worden war. Das ist offenbar die konkreteste Auskunft, die zur Herkunft des Stoffes zu machen war:
https://www.radioessen.de/artikel/essen-quecksilber-entsorgung-in-frillendorf-983283.html

Der Psychrembel informiert über Quecksilberoxycyanid wie folgt: „die frühe­re med. An­wendung als Antisyphilitikum und Antiseptikum ist obsolet“ (Na, Gott sei Dank, würde ich dann mal sagen).
https://www.pschyrembel.de/Quecksilberoxycyanid/H0C3T                                                                  

Medizingeschichte - Impfung mit lebenden Pockenviren

Lady Mary Wortley Montagu, 1689 bis 1762, war nicht nur englische Schriftstellerin und Lyrikerin, die durchaus auch mit spitzer Feder schreiben konnte, sie war in gewisser Weise Pionierin der Medizin. Selbst durch die Pocken entstellt, erlebte sie in der Türkei so etwas wie eine Impfparty: Es traf sich eine Gruppe von Menschen, mit einer geringen Menge lebender Pockenviren infiziert wurden. So geimpft, erkrankten diese Menschen, sofern sie nicht an einer „Überdosis“ starben, in deutlich geringerem Maße als andere.

Der Spiegel erinnert nun (14.06.2021) an die Pionierin, die die in Indien und China bekannte Methode nach Großbritannien brachte. Auch mit angespitzter Feder, aber von grundlegender Bewunderung getragen.
https://www.spiegel.de/geschichte/lady-mary-wortley-montagu-wie-die-fruehe-impfpionierin-die-pocken-bekaempfte-a-aaf5c7ef-4157-4c70-9173-0e36d77fea1a

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Corona: Die Delta-Variante ist umtriebig

Die Delta-Variante des Coronavirus, zuerst in Indien aufgetreten, bereitet Sorgen. Die Portugiesen schließen Lissabon übers Wochenende ab. Raus darf nur, wer einen triftigen Grund hat, berichtet das ZDF am 18.06.2021 hier:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute-sendungen/lissabon-abgeriegelt-delta-variante-video-100.html

Wenn sie sich in Deutschland durchsetzt, müssen vor allem die Kinder, die ja zumeist ungeimpft sind, gegen sie kämpfen, so die Einschätzung. Die Tagesschau zitiert am 18.06.2021 Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit der Aussage, die Frage sei nicht, ob die Delta-Variante die dominante Form werde, sondern wann das sei:
https://www.tagesschau.de/inland/corona-delta-variante-deutschland-103.html

Die Süddeutsche Zeitung fasst alles Wissenswerte am 18.06.2021 hier zusammen:
https://www.sueddeutsche.de/wissen/coronavirus-delta-variante-frage-antwort-1.5326032

Die Tagesschau schilderte Krankheitssymptome und Vorgehensweise der Delta-Variante am 16.06.2021 hier:
https://www.tagesschau.de/inland/faq-delta-variante-mutante-101.html

Der WDR berichtet am 18.06.2021:
https://www1.wdr.de/nachrichten/themen/coronavirus/kinder-jugendliche-gefahr-delta-variante-100.html

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Stent transportiert Medikamente dorthin, wo sie gebraucht werden

Medikamente mithilfe eines Vehikels an Ort und Stelle zu transportieren, ist die Idee eines Forscherteams in Massachussets. Sie arbeiten an einem Stent mit Schuppen, der z. B. in den Magen-Darm-Trakt geschoben wird, um dort z. B. Kortison abzugeben. Die Schuppen lassen sich aufstellen für die Abgabe und zusammenlegen, um den Stent wieder zu entfernten. Bericht von Esther Megbel, 17.06.2021, Spektrum:
https://www.spektrum.de/news/moderne-medizin-medikamente-ueber-einen-geschuppten-schlauch/1885804

Link zum Text im Fachmagazin „Nature Materials“, in der die Forscher ihre Ziele und Versuche vorstellen:
https://www.nature.com/articles/s41563-021-01031-1.epdf?sharing_token=25eM3Zuq7tgeJDOJNn3xe9RgN0jAjWel9jnR3ZoTv0NYATkHbqJpBrpKLtdHHDIrOEP55iQ3F7peMMpAJX3phiuSKGdM4iJfn6ACqlXMy52dwPZe8_EWpQZOH0d1HdYYEw1_ktGb58m0M518O-eW7acUxZo1Vk8cE4xAazr17dxeVTnnjExBjsyd_lXT4mg6-XH4Cd-yhrudScnsVRqi5hHq2RTrHac_z0lMfV9b3OQ%3D&tracking_referrer=www.spektrum.de

Nachrichtenlage Novavax und Curevac

Aktualisierung 20:21 Uhr:

Der Ausfall von Curevac, dem Impfstoff aus Tübingen wurde eine Wirksamkeit von nur 47 Prozent bescheinigt, bedeutet für Deutschland 1,4 Mio. Impfdosen weniger in diesem Quartal, allein 0,7 Mio davon in NRW. Tagesschau 17.06.2021:
https://www.tagesschau.de/regional/nordrheinwestfalen/wdr-story-41119.html

Text 15:21 Uhr:

In Deutschland war die Hoffnung auf den Impfstoff von Curevac groß. Doch die neuesten Nachrichten sorgen für Kurseinbrüche und schwindende Hoffnungen: Eine Wirksamkeit von 47 Prozent lässt die Aktien um 50 Prozent sinken, berichtet das Handelsblatt am 17.06.2021:
https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/corona-pandemie-curevac-impfstoff-liefert-nur-schwache-daten-bund-keine-auswirkung-auf-impfkampagne/27294828.html

Die FAZ geht den Kurseinbruch aber positiv an. Kommentatorin Ilka Kopplin erinnert ebenfalls am 17.06.2021 daran, dass Flops für Wissenschaftler zum täglichen Brot gehören und noch gar nichts über die Zukunft aussagen. Prinzip Hoffnung:
https://www.handelsblatt.com/technik/medizin/corona-pandemie-curevac-impfstoff-liefert-nur-schwache-daten-bund-keine-auswirkung-auf-impfkampagne/27294828.html

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KBV Praxisnachrichten

PraxisNachrichten

Robert-Koch-Institut

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Auch in Brasilien, ZEIT online, 01.03.2024: https://www.zeit.de/news/2024-03/01/rasanter-anstieg-bei...
Mechthild Eissing Auf den Hund gekommen - Tierisches und Therapeutisches aus Krankenhäusern
20. Februar 2024
Auch Therapiehund Ide ist im Krankenhaus im Einsatz. Der NDR berichtet am 19.02.2024: https://www.nd...

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