Unverbesserliche Deutsche - coroni, oblada und es kütt, wie es kütt ...
Die Menschen sind unverbesserlich, unvernünftig, unbelehrbar. Das weiß ja jeder. Aber wer hätte das gedacht: Nach gut zweieinhalb Jahren Abstand halten, Maske tragen, ins Testcenter rennen, Selbsttests im Supermarkt kaufen, Hygienespray in der Manteltasche tragen, Einkäufe reduzieren, Krankenhäuser meiden und vielen, vielen anderen sinnvollen und unsinnigen Maßnahmen, sind die Deutschen auf ihre alten Unsitten zurückgefallen: Sie gehen krank zur Arbeit. Auch dann, wenn sie coronapositiv sind. Nein, natürlich nicht alle Deutschen: Aber fast jeder Zehnte! Eine Krankenkasse hat’s festgestellt, die Tagesschau hat’s hinausposaunt (17.10.2022):
https://www.tagesschau.de/inland/krankenkasse-umfrage-krank-zur-arbeit-101.html
Aber hoppla Nummer 1: Wieso nennt die Tagesschau den Namen der Krankenkasse nicht. Doch, tut sie. Und zwar im dritten oder vierten Satz, nicht ohne vorher einzugestehen, dass sie den Bericht der Krankenkasse Pronova BKK aus der Funke Mediengruppe zitiert. Gut, manchmal ist ja Schnelligkeit wichtiger als die Originalquelle. Jedoch: Die Studie ist zwar aktuell, aber nicht brandneu. Die Pronova BKK wirbt natürlich selbst auf eigener Webseite mit ihren Erkenntnissen aus der Studie.
Aber hoppla Nummer 2: Wieso nennt die Pronova BKK in ihrem Eigenbericht über ihre Studie „Arbeiten 2022“ nicht an vorderster Stelle, dass jeder zehnte Deutsche coronakrank zur Arbeit geht? Unzweifelhaft ist doch, dass dieser Nachricht ein hoher Nachrichtenwert zukommt. Doch nein, bei der Pronova BKK selbst erfahren wir, wie viele Deutsche am Arbeitsplatz Maske tragen möchten, wer welche Coronasorgen für den und am Arbeitsplatz hegt – und dass das Homeoffice entzaubert ist. Kein Sehnsuchtsort mehr. Auch eine Nachricht ersten Ranges, sicher (11.10.2022).
https://www.pronovabkk.de/presse/pressemitteilungen/corona-herbst-berufstaetige-wuenschen-erneute-maskenpflicht-und-tests-aber-kaum-homeoffice.html
Die Nachricht, dass jeder zehnte Deutsche sich mit milden Corona-Symptomen zur Arbeit begibt, verbreitet sich natürlich dennoch und erwartungsgemäß wie ein Lauffeuer. Die Kommentare fallen auch genauso aus, wie Sie es erwarten würden. Deswegen zur Übersicht nur eine kleine Linkliste, aber unkommentiert. Sie finden aber deutlich mehr Kommentare und Nachrichten dazu im WWW.
Der WDR sammelt Stimmen von DGB bis zu Krankenhäusern und Seniorenheimen, 17.10.2022:
https://www1.wdr.de/nachrichten/trotz-corona-krank-zur-arbeit-100.html
ZDFheute, 17.10.2022:
https://www.zdf.de/nachrichten/wirtschaft/corona-krankmeldung-arbeit-test-100.html
Spiegel, 17.10.2022:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/mehrheit-der-deutschen-geht-trotz-krankheit-zur-arbeit-auch-mit-corona-a-faea0d64-ec42-468f-91f2-1edd6b7b354b
Die „Welt“, 17.10.2022:
https://www.welt.de/wirtschaft/article241627395/BKK-Studie-Fast-jeder-zehnte-Corona-Infizierte-geht-krank-zur-Arbeit.html
Zum Schluss der lapidare Versuch, die Moral von der Geschicht‘ in irgendeiner Weise zu fassen zu kriegen. Vielleicht in Anlehnung an die Beatles. Coroni, Corona, life goes on, bra, lala how the life goes on.
Sie denken, das passt jetzt nicht? Doch, das passt wie angegossen: "Ob la di, ob la da" ist nämlich eine Redewendung aus Nigeria, die Paul McCartney irgendwo aufgeschnappt hatte. Und sie bedeutet: Es kommt, wie es kommt. Der Kölner sagt ja: Es kütt, wie es kütt.
https://www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Beatles-Ob-la-di-ob-la-da,beatles227.html
Coroni, Corona …. (Wenn Sie das Video in Ruhe anschauen können: Auch die Beatles trugen schon Maske. 😷)
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