Der Abgesang aufs Fax ist längst gesungen, das Spottlied auf die Ärzte, die’s nicht missen mögen, längst gedichtet. Aber offenbar gilt auch hier: Totgesagte leben länger. Zurzeit lebt das Fax fürs Kammergericht Berlin wieder auf. Das war nämlich einem Trojaner zum Opfer gefallen – und nun macht nicht nur das Kammergericht Presse, sondern auch das Fax. Nach dem Telefon ist es nämlich das einzige kommunikative Mittel, das funktioniert. Drei Wochen nach dem Überfall immer noch, so berichtete der Tagesspiegel am 19.10.2019:
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Lebende Frühchen in Brutkästen als Ausstellung – damit hat der Stern wohl eine der Geschichten aus dem Bereich der Medizin ausgegraben, die mindestens skurril ist. Ein Mann, der sich als Arzt ausgab, stellte von 1903 bis 1943 im Vergnügungpark auf Coney Island die Frühgeburten aus – und ermöglichte so ihr Überleben. Denn Brutkästen waren teuer – und die Mediziner glaubten nicht daran, dass die Frühchen überleben könnten. DerBericht von Amelie Graen erschien am 19.10.2019:
Ein Loblied auf die KI und ihre Zukunft, auch aber auf ihre Gegenwart in China und USA, singt Anastassia Lauterbach am 15.10.2019 in der Wirtschaftswoche. Lesenswert ist der Artikel auch deshalb, weil in ihrem Artikel die Rolle des Arztes offenbar trotz aller Möglichkeiten der KI im Mittelpunkt der Betrachtung bleibt.
https://www.wiwo.de/erfolg/management/fuehrungswechsel-ki-in-der-medizin-bietet-grosse-chancen-was-fehlt-sind-die-daten/25117568.html
Kurze Linksammlung mit Nachrichten zur Tuberkulose:
Nächster Rückruf – Milch. Offenbar nur 1,5 prozentige – dafür sind aber fast alle großen Supermarktketten vertreten. Hier der Link zum Focus mit Liste (11.10.2019):
https://www.focus.de/gesundheit/news/milch-mit-bakterien-verseucht-aldi-lidl-edeka-netto-kaufland-starten-rueckruf_id_11227150.html
Zwei Tote und mehrere Erkrankte sollen die Folge von Listerien in der Wurst von Wilke sein. Der Hersteller aus Hessen musste als Folge jetzt Insolvenz anmelden. Und die Presse sucht nach Zusammenhängen. In der Uniklinik Köln sollen Patienten die Wurst noch zum Frühstück bekommen haben, als sie längst zurückgerufen war. Geliefert wurde von einem Caterer. Auch Todesfälle in den Niederlanden werden in den Zusammenhang mit der Wurst von Wilke gebracht.
Gleichzeitig geht eine Listerien-Warnung für eine bestimmte Käsesorte durch die Presse (Alle Links unten):
Aktualisierung 11.10.2019: Das Robert-Koch-Institut bestätigte einen dritten Todesfall und veröffentlicht Zahlen zu Listerien-Infektionen. Der Focus berichtet - und hat zudem einen Nachrichtenticker, der auch zu Nachrichten/Features rund ums Thema verlinkt. Interessant ist der Link zur Geschichte des Geschäftsführers. Artikel vom 10.10.2019:
https://www.focus.de/gesundheit/news/listerien-skandal-um-wilke-robert-koch-institut-bestaetigt-dritten-todesfall_id_11203271.html
Eine Studie im Auftrag der Bertelsmann-Stiftung warnt: Auch wenn Krankenkassen derzeit Milliarden-Überschüsse erwirtschaften, könnte das Vorzeichen sich schon in wenigen Jahrzehnten ändern. Für 2040 wird ein Defizit von 50 Milliarden prognostiziert. Die Alterung der Bevölkerung, so die Information des Instituts IGES, das die Studie durchgeführt hat, trage dazu, anders als erwartet, in vergleichsweise geringem Umfang bei.
Eigentlich könnten sich die Hebammen eines Krankenhauses in Gießen glücklich schätzen – ihr Team ist aufgestockt worden. Doch im Umkreis schließt eine Entbindungsstation nach der anderen – die Perspektive ist bedrückend. Schon jetzt müssen Schwangere abgewiesen werden – und oft finden Frauen keine Hebamme, die sie nach der Geburt betreut. Ein Zusammenfassung der Situation in der Gießener Allgemeine, 8.10.2019:
Die Funke Mediengruppe hat das Portal gesundheit.de übernommen und betreibt jetzt 16 Healthcare-Seiten und Apps unter dem Titel „Lifeline“. gesunheit.de habe monatlich rund 2,5 Mio. Klicks, heißt es auf meedia.de und informiere über Ursachen und Symptome von Krankheiten sowie deren Behandlung.
Die Selbstdarstellung der Funke-Gruppe lautet: „Die FUNKE MEDIENGRUPPE ist auf dem Weg, das beste nationale Medienhaus in Deutschland zu werden.“ https://www.funkemedien.de/de/
Der Fall liegt schon ein Jahr zurück – hat aber an Nachrichtenwert keineswegs verloren: Eine Internetapotheke hat zwei Kunden verwechselt. So dass das Antiepileptikum dem Kunden geschickt wurde, der einen Blutdrucksenker verschrieben bekommen hatte. Ist die Verwechslung selbst schon heikel genug, musste aber der Kunde auf sein Antiepileptikum erstens lange warten und zweitens bekam er zwei Ausgaben: Ein Generikum, weil das Originalpräparat nicht zu bekommen gewesen war, und das Originalpräparat, das wohl doch zu bekommen gewesen war. Da er nur ein Rezept eingereicht hatte, hat ihm die Krankenkasse auch nur ein Präparat erstattet.
3000 Jahre Pestgeschichte in Herne: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat 300 archäologische und kulturgeschichtliche Exponate zusammengetragen – und in 11 Themenbereiche gegliedert. Die Ausstellung wurde im September eröffnet und ist bis zum 10. Mai im LWL-Museum für Archäologie zu sehen. Größtes Exponat: Der Anker des Schiffes, das die Pest im 18. Jahrhundert nach Westeuropa gebracht hat.
Bildunterschrift: Aus dem 16. Jahrhundert ist ein Rezept für den sächsischen Kurfürsten überliefert, das eine Heilung der Pest versprach: Es bestand aus damals sehr teuren Zutaten wie z. B. Blattgold und "Einhorn" (fossiles Mammut).
Foto: LWL/. R. Piepe
Linkliste zum Medizinnobelpreis - zum Nachlesen, Nach-Sehen und mit Wissenswertem um den Nobelpreis:
Früher wär’s in den Tageszeitungen eine Nachricht auf „Aus aller Welt“: Die Geburt im Auto auf dem Weg in den Kreißsaal. Heute häufen sich solche Geburten, weil die Wege länger werden.. Chirurg und Publizist Bernd Hontschik klärt in der FR Ursachen und Zusammenhänge (7.10.2019):
https://www.fr.de/wissen/medizin-reisewarnung-schwangere-13071308.html
Die Thüringer Allgemeine hat sich unter den Kliniken in Thüringen umgehört, wer wann in den OP-Roboter Da Vinci investiert – und was das kostet. Der Artikel vom 7.10.2019:
Die Woche der Nobelpreise hat begonnen. Den Auftakt macht die Medizin – aber nicht vor 11:30 Uhr. Hier der Artikel zum Thema aus den Dresdner Neueste Nachrichten (7.10.2019): https://www.dnn.de/Nachrichten/Wissen/Nobelwoche-beginnt-Medizinnobelpreis-macht-den-Anfang
Die "Zeit" bietet hier einen Livestream an (7.10.2019): https://www.zeit.de/wissen/2019-10/bekanntgabe-nobelpreistraeger-medizin-2019-livestream
In Köln sind Mutter und Kind nach der Einnahme eines Glukosemixes aus einer Apotheke am Freitag gestorben. Die Frau war schwanger und hatte am Donnerstag in einer Longericher Apotheke das Präparat erhalten. Danach war der Zustand der Schwangeren so schlecht, dass ein Notkaiserschnitt durchgeführt wurde. Auch eine andere Frau hatte das Präparat erhalten, die Einnahme aber abgebrochen, als sich Komplikationen einstellten. Polizei und Stadt Köln warnen eindringlich davor, Mittel mit Glukose aus der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich einzunehmen. Zurzeit könne nicht überprüft werden, ob weitere Glukosepräparate über den Apothekentresen gegangen seien.
- Aktualisierung 4.10.2019: In einem weiteren Tütchen, abgegeben von einer Patientin nach dem Aufruf der Polizei, wurden Spuren der giftigen Substanz gefunden - nach Angaben der Polizei in so geringer Menge, dass sie nicht gesundheitsschädlich gewesen wären. Bericht vom WDR, 3.10.2019: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/apotheker-klagt-gegen-stadt-100.html
Spahn verzichtet auf die bundesweite Öffnung aller Krankenkassen – so die Schlagzeile im Handelsblatt (1.10.2019):
Rot oder weiß? – Für den Kölner im Allgemeinen keine ernstzunehmende Frage. Die ernste Antwort aus Köln lautet bestimmt aber „rutwieß“ – und es handelt sich hier nicht um die Farben der Sauce auf der Pommes, sondern um die Farben der Stadt. Aber über Köln hinaus ist die Frage, ob rot oder weiß, sehr ernst, wenn man sie vom Fleische aus betrachtet.
Die Grippewelle 2017/2018 ist allen noch in lebhafter Erinnerung – und auch 2018/2019 wohl den meisten im Gedächtnis, auch wenn sie lange nicht so schlimm war wie die Grippe im Vorjahr. Nun wird’s Zeit für die nächste Grippe-Impfung – und die Hintergrundberichte kommen wie der Herbstregen.
Die Tagesschau legt die Zahlen des RKI vor. Demnach sind 2017/2018 25100 Menschen an der Grippe gestorben – so viele wie seit 30 Jahren nicht mehr. Von 2018/2019 liegt noch keine Auswertung vor, die die Zahl der Todesfälle nennt, aber Interessantes und Statistisches zu Arztbesuchen, Rekordzahlen etc. sind dem Tagesschau-Bericht noch zu entnehmen (30.9.2019):
https://www.tagesschau.de/inland/grippe-129.html
In Gelsenkirchen-Buer sind in diesem Jahr zwischen Juni und September drei Babys mit Handfehlbildung geboren worden. Das Krankenhaus kann keine ethnische, kulturelle oder soziale Gemeinsamkeit feststellen, sucht aber dennoch nach einer gemeinsamen Ursache. Die Berichterstattung über die Geburten ist ausgelöst worden vom Kölner Express. Das Marien Hospital in Buer berichtet auf seiner Web-Seite.
Hier die Aktualisierungen ab 1.10.2019 - die vergangene Berichterstattung mit den Aktualisierungen bis zum 30.9. finden Sie in den unteren Absätzen.
Aktualisierung 1.10.2019: Das NRW-Gesundheitsministerium gibt Entwarnung: Es wurde keine Häufung von Neugeborenen mit fehlgebildeten Händen festgestellt, die Quote liege bei unter 0,1 Prozent. Hier der dpa-Bericht bei t-online, 30.9.2019:
https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/id_86541752/ministerium-sieht-keine-haeufung-bei-fehlbildungen-in-nrw.html
Hier die Links zur anfänglichen Berichterstattung:
KBV Praxisnachrichten
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Kommentar zum EBM in aktualisierter Online-Version
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Robert-Koch-Institut
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Epidemiologisches Bulletin 41/2025
Saisonrückblick 2024/25 zu COVID-19, Influenza und RSV-Infektionen...
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Epidemiologisches Bulletin 40/2025
Bericht über das achte Treffen der Moderatorinnen und Moderatoren...
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Epidemiologisches Bulletin 39/2025
Syphilis in Deutschland in den Jahren 2023 und 2024