Eine Landarzt-Abschied-Lesegeschichte aus Südtirol, 21.5.2019, 40 Jahre Gemeindedoktor in Prad, eine Gemeinde, die etwa 3600 Einwohner hat:
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Michael Kretschmer, Ministerpräsident in Sachsen, setzt sich für einen Studiengang ein, der Landarztmediziner ausbildet. Der Tagesspiegel berichtet (13.5.2019) – auch über die FDP im Bundestag, die den Ärztemangel als Märchen zurückweist – und stattdessen in ländliche Regionen insgesamt investieren will. Wären die Regionen attraktiv, blieben auch die Ärzte nicht mehr aus, so der Gedanke.
Nora Schumann hat für die Süddeutsche Zeitung einen Landarzt im Landkreis Bad Tölz Wolfratshausen begleitet und einiges über die Arbeit eines Hausarztes erfahren – aber auch so manches über die Situation im Landkreis recherchiert. Naheliegendes Ergebnis: Die Lücken sind nicht überall gleich groß. Ein Leseartikel, Datum: 3.5.2019
Die neuen Landarzt-Studienplätze in NRW sind offenbar begehrt. Das Portal „Forschung und Lehre“ berichtet von neun Bewerbern pro Studienplatz (3.5.2019):
Die Bild nimmt sich des Landarztmangels in Niedersachsen an. 355 Arztsitze sind unbesetzt, auf 100.000 Menschen kommen nur 65,7 Ärzte. Das ist bundesweit das zweitschlechteste Ergebnis. Bild fragt gleich in der Überschrift. „Brauchen wir die Landarztquote?“ Bremen, so der Hinweis am Ende des Artikels, hat bundesweit das beste Ergebnis. Der Artikel vom 4.5.2019 findet sich hier:
Im Dachauer Hinterland fehlen Ärzte. Keine Nachricht, die verblüfft. „Nur“ eine die ins Bild passt. Die Süddeutsche Zeitung berichtet. Auch über den Alltag der Landärzte, deren Feierabend immer spät ist und über Konzepte in den Kommunen (26..4.2019):
Zwei angehende syrische Ärzte in Dresden – der MDR hat sie auf ihrem Weg in die Zukunft befragt und Zahlen und Fakten zu ausländischen Ärzten in Deutschland hinzurecherchiert. Herausgekommen ist nicht nur ein Artikel, der Hürden und Schwierigkeiten benennt, sondern auch eine lebendige Beschreibung, die Dinge benennt, die man sich selten klar macht: So konnten die Syrer während des Bürgerkrieges natürlich keinen Sprachkursus für Deutsch absolvieren, sondern lernten über Youtube. Lesenswert.
Im Kreis Schleswig-Erfde fehlt es an Ärzten. Zwei Ärzte aus Erfde schließen bald ihre Praxis – und die Nachwuchschancen sind schlecht. Die Idee: Ein Ärztezentrum, bei dem die Kommune die Ärzte anstellt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war ebenfalls in Erfde.
NRW ist das erste Bundesland, das eine Landarztquote einführt, die Bewerbungsfrist für 145 Plätze hat begonnen. Matthias Korfmann berichtet in der WAZ (1.4.2019):
„Landarzt gesucht“ – das reicht in den Medien allemal für eine Überschrift und ist ihnen häufig sogar einen Aufmacher wert. Hier werden jetzt nun die Artikel gesammelt – und laufend hinzugefügt, die eine solche Überschrift tragen könnten. Geordnet wird nicht zeitlich, sondern alphabetisch nach Ortsnamen. Artikel ab 2019 werden aufgenommen. Vollständig ist die Liste gewiss nicht, sondern nur ein Google-Spiegel.
Auch in Sachsen-Anhalt sollen Medizin-Studienplätze für angehende Landärzte reserviert werden. Der Deal: Leichtere Einstiegsmöglichkeit gegen die Verpflichtung, später auf dem Land zu arbeiten. Die Volksstimme sammelt Eindrücke und Stimmungen. Aber auch Zahlen: Laut Prognose könnten 2032 260Allgemeinärzte in Sachsen-Anhalt fehlen (21.3.2019)
Er könnte in die Rubrik „Helden des Alltags“ passen. Die Leipziger Volkszeitung bringt einen Bericht über einen Landarzt, der an sich ja schon einer aussterbenden Gattung angehört, der noch dazu 14 Pflegeheime betreut. Hausbesuche, zu denen viele Ärzte nicht mehr bereit seien. Eine Lesegeschichte mit Herz und Hoffnung (20.3.2019):
Die Mitteldeutsche Zeitung ging am 18. März mit der Nachricht online, dass jeder fünfte Klinikarzt in Sachsen-Anhalt keinen deutschen Pass besitze. Wie Sprach- und Qualifikationsprüfungen verlaufen oder verlaufen sollten, wird im Verlauf des Artikels ebenfalls thematisiert.
Der Landarzt, der keiner sein darf – Die Kieler Nachrichten betiteln so den Widerspruch, den ein Arzt im Umland von Kiel leben muss: Für die Kassenärztliche Vereinigung liegt seine Praxis zu nah an Kiel, als dass er als Landarzt durchgehen könnte. Dennoch: Der Bus nach Kiel fährt nur alle anderthalb Stunden – und das hat auch Auswirkungen auf den Alltag in der Praxis.
Das Radio „Antenne Niedersachsen“ hat sich ausführlich dem Thema Ärztemangel auf dem Land gewidmet. Beginnend mit den Zahlen: Schon jetzt fehlen demnach 355 Ärzte in Niedersachsen – und bis 2030 gehen noch etwa 2000 Ärzte in den Ruhestand. Die Projekte die das Radio vorstellt:
In NRW gibt es nun ein Landarztstudium – die Abinote ist nicht allein entscheidend. Das Bewerbungsverfahren beginnt im März. Infos gibt es hier:
Der Kreis Soest hat einen Hausärzte-Kümmerer. Angestellt ist der Mann bei der Wirtschaftsförderung des Kreises. Den Job macht er in Vollzeit – und er kennt nicht nur alle Förderprogramme, er unterstützt Ärzte, die willens sind, auf dem Land zu arbeiten, bei allen möglichen privaten Hindernissen, die sich auftun, wenn sie tatsächlich dann auf dem Lande arbeiten.
Landarztzahlen und -Nachrichten aus dem Landkreis Cloppenburg, Bericht in der NWZ (15.2.2019):
Der Kreis Kleve und das katholischen Karl-Leisner-Klinikum in Kleve unterstützen sieben Stipendiaten mit 1200 Euro monatlich. Geplant war zuerst nur ein Stipendium für 5 Stundenten. Im Ausgleich dafür müssen die Stipendiaten ihre fünfjährige Facharztausbildung im Klinikum und anschließend fünf Jahre als Arzt im Kreis Kleve absolvieren.
Es war 2012 – und der Medizinstudent in Bosnien hatte einen Gehirntumor, der dort nicht operiert werden konnte. Mit einer Spendenaktion der NRZ wurde die Operation in Deutschland finanziert – und der Bosnier versprach, dass er als Arzt zurückkommt. Auch das ging nicht ohne Schwierigkeiten. Nun arbeitet er hier als Assistenzarzt, will in Rees Landarzt werden – und die ganze, schöne Lesegeschichte findet sich in der NRZ:
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