Das Bundeskabinett hat heute (19.6.2019) ein Gesetz für eine bessere Bezahlung von Pflegekräften auf den Weg gebracht.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
In Siegen konkurrieren zwei Krankenhäuser – und streiten um Klinikbetten in der Neurologie.
Aktien-Tipp in „Euro am Sonntag“, ein Titel von finanzen.net. Die Autorin Birgit Haas legt Wert darauf, dass der digitale Gesundheitsmarkt in Deutschland führend ist, auch wenn der öffentliche Bereich erst langsam aufwache. Sei es, wie es sei – ihre Einleitung dient dazu, einzelne Firmen und ihre Produkte hervorzuheben. Insofern ist der Artikel hilfreich fürs eigene „Who is who“ – bzw. auf gut Deutsch: Wer tut was?
Ihr Name ist MoniKa – mit großem K. Keine persönlicher Name, sondern eine Abkürzung. Stilistisch gesehen die Steigerungsform vom Akronym, nämlich ein Apronym. Den Titel bekommt die sprechbare Abkürzung (Akronym), wenn sie ein bereits vorhandenes Wort ergibt.
Aber jetzt zur Sache: Das Apronym MoniKa bedeutet „Monitoring- und Kommunikationsassistentin“, dergestalt abgekürzt wurde sie vom Gesundheitsnetz Leverkusen. 80 Haus- und Fachärzte schicken nun, wenn sie es für sinnvoll halten „MoniKas“ zu ihren chronisch kranken Patienten nach Hause. Die ausgebildeten Pflegekräfte sollen die Patienten unterstützen und anleiten und sie sind die Mittler zwischen Patient und Arzt. Mittelweg ist selbstredend die elektronische Patientenakte (Akronym ePa, Frotzelei darüber am Textende beim Sternchen*).
Das schleswig-holsteinische kleine Dorf mit 1100 Einwohnern hatte schon lange keine Arztpraxis mehr. Nun kommt an zwei Vormittagen die Woche eine Ärztin ins Gemeindezentrum. Die Bedingungen wirken an manchen Stellen durchaus provisorisch – für eine Sprechstundenhilfe ist zum Beispiel gar kein Platz. Und doch sind alle Beteiligten glücklich. Ein Beispiel, das zeigt, wie aus vielen Kompromissen am Ende doch noch eine Lösung entsteht. Der Fochus berichtet am 18.6.2019:
Das BMG stellt Berufe im Gesundheitswesen vor. Mit Text, Bild und Video. Einer dieser wunderbaren Berufe: der Landarzt. Weil’s auch Werbung ist, darf das BMG ganz tief ins Klischee der ländlichen Idylle greifen: Deich, Schafe, Meer, Kutter, Krabben ... aber all das ist nur Beiwerk. Der Alltag: Gemeinschaftspraxis, Teamwork, beste Ausstattung, junge Ärzte, Hausbesuche auch mit Kaffeeklatsch.
Kaffeebecher aus Bambus, verrät uns nicht nur der Focus, bestehen keinesfalls nur aus Bambus, sondern auch aus synthetischen Kunstharzen. Und die sind ab einer Temperatur von 70 Grad in der Lage, sich im Kaffee aufzulösen. Also wie der Name schon sagt: Coffee to go. Das ganze Modell sei zwar öko – aber möglicherweise nicht gesund, und möglicherweise sogar krebserregend.
Die Rhein-Neckar-Zeitung zieht ein positives Fazit der Hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg, die von der AOK und anderen Kassen vor zehn Jahren eingeführt wurde (18.6.2019):
Eine OP an einer Puppe – unter der Vorherrschaft der KI – damit steigt Benedikt Fuest in der „Welt“ in seinen Artikel über KI ein, der über Zukunft, Gegenwart, Vergangenheit und Schwächen informiert. Das Wichtigste ist vielleicht, dass einem beim Lesen klar wird, wer alles im Bereich der KI zu den Handelnden gehört. Auf jeden Fall ein Leseartikel, nichts für mal eben schnell in zwei Minuten:
Führungswechsel bei der Gematik – Bundesgesundheitsminister setzt den ehemaligen Ratiopharm-Chef Dr. Markus Leyck Dieken ein. Apotheke adhoc berichtet (17.6.2019):
An der Berliner Charité gibt es jetzt eine Professur für Klimawandel und Gesundheit, berichtet der Deutschlandfunk (17.6.2019):
Das Land Niedersachsen investiert Hunderte Millionen in seine Kliniken, berichtet der NDR am 13.6.2019 (Text und Video):
In den USA ist ein Patient an einer Stuhltransplantation gestorben, ein anderer erkrankte schwer. Beide hatten den Stuhl desselben Spenders erhalten – und im Nachhinein stellte sich heraus, dass er ein multiresistentes Bakterium Escheria coli enthielt. Die Süddeutsche berichtet am 14.6.2019:
Die Rußrindenkrankheit macht in mehreren Regionen Deutschlands Schlagzeilen. Der Pilz, der sich unter der Rinde vom Ahorn ausbreitet – und im Ergebnis wie Ruß aussieht, kann auch heftige allergische Reaktionen beim Menschen auslösen.
In Cottbus soll man demnächst Medizin studieren können. Berichte gibt’s auf rbb24 (13.6.2019) und der Märkische Bote (14.6.2019):
Ein hohes Alter kann nicht alleiniger Anlass sein, für die Fahrtüchtigkeit von Senioren ein medizinisches Gutachten anzufordern, genausowenig, wie dafür eine pauschale Begründung eines Arztes hinreichend ist.. Diese Grundsätze sind Entscheidung des Verwaltungsgerichtshofes Münster. Ein Autofahrer hatte sich geweigert, ein medizinisches Gutachten einzuholen. Seine Hausärztin hatte der Fahrerlaubnisbehörde Zweifel an der Fahrtüchtigkeit des Mannes gemeldet, ohne konkretere Angaben zu machen. Der Mann hat geklagt – und Recht bekommen:
Dr. Ed will sich in Deutschland vergrößern. Der Online-Arzt aus London, der bisher vor allem in Fragen der Verhütung und Sexualitätsstörungen heimgesucht wurde, expandiert nach Hamburg. Die FAZ. weiß schon vor der offiziellen Kündigung von der Finanzspritze des niederländischen Fonds HPE Growth, der sich mit 28 Millionen Euro an Zava, so der neue Name von Dr. Ed, beteiligt.
In Thüringen setzen sich Ärzteverbände für mehr Medizinstudienplätze in Jena ein.
Der Wochenendeffekt ist gezählt, bewiesen, untersucht und erforscht: Patienten, die am Wochenende ins Krankenhaus kommen, haben ein höheres Sterberisiko – statistisch gesehen. Vorherrschende These bislang: Das liegt am Personal, das am Wochenende weniger oder weniger gut ausgebildet ist.
Nun haben britische Forscher bisherige Studien daraufhin quergekämmt. Ihre Antwort: So einfach ist die Sache nicht. Denn Schwangere – so ein Beispiel – sterben keinesfalls häufiger, wenn sie am Wochenende ins Krankenhaus kommen. Möglich ist, dass Patienten, die am Wochenende eingeliefert werden, auch kränker sind. Möglich ist eine Mischung aus allen Begleitfaktoren.
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