In Thüringen sind die Niederlassungsmöglichkeiten für Ärzte erweitert worden, berichtet dpa. Hier der Bericht in der Süddeutschen Zeitung (03.06.2020):
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Deutsche Welle berichtet in Text und Video von Corona als Stresstest für niedergelassene Ärzte. Der Journalist befragte einen Rettungsarzt, eine Landarztpraxis, einen Intensivmediziner und eine Psychotherapeutin. Datum 02.04.2020:
https://www.dw.com/de/corona-krise-als-stresstest-f%C3%BCr-%C3%A4rztinnen-un-%C3%A4rzte-medizinische-versorgung-sars-cov-2/a-52980165
In Hessen sind zwei Ärzte angeklagt, weil sie 2017 auf eine Pilzvergiftung einer Familie nicht richtig reagierten. Die Familie hatte einen Speispilz mit dem Grünen Knollenblätterpilz verwechselt. Vater und Kinder und waren erst nach zwei Tagen als Notfall in eine Spezialklinik eingeliefert worden. Zuvor hatte der Hausarzt mit einem Durchfallmittel und dem Rat, viel Wasser zu trinken, reagiert. Die sechsjährige Tochter starb damals. Laut Frankfurter Rundschau hatte der syrische Vater den Pilz mit einem Pilz aus seiner Heimat verwechselt.
Hessenschau, 01.04.2020:
https://www.hessenschau.de/panorama/zwei-aerzte-nach-toedlicher-pilzvergiftung-angeklagt,anklage-pilzvergiftung-100.html
Frankfurter Rundschau, 01.04.2020:
https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-kind-familie-tod-pilzvergiftung-aerzte-anklage-krankenhaus-zr-13636202.html
Auf die Verwechslungsgefahr hatte 2017 auch das Ärzteblatt aufmerksam gemacht. Damals begann die Pilzsaison früh und man befürchtete eine Vergiftungswelle. Bekannt war, dass Osteuropäer den Grünen Knollenblätterpilz unter Umständen mit einem Pilz aus ihrer Heimat verwechseln:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/77736/Experten-befuerchten-fruehe-Pilzvergiftungswelle
Der Niedersächsische Städtetag insistiert deutlich: „Die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung ist keine Aufgabe der Kommunen“. Die Überschrift zur Pressemitteilung vom 03.03.2020 ist die entschiedene Zusammenfassung geforderter Sofortmaßnahmen. Darunter: mehr Studienplätze, mehr Hausärzte, die Landarztquote allein reicht nicht aus, Senkung des NC, Ausbau von Verah, Eva und dem Studium zum Physician Assistant. Hier der Link zur Pressemitteilung:
niederschsischer-Stdtetag-Pressemitteilung-10-2020
Alle Pressemitteilungen des Niedersächsischen Städtetages finden Sie hier:
https://www.nst.de/Aktuelles/Pressemitteilungen
Zehn Euro extra für den Hausarzt, der dem Kassenpatienten mit der Überweisung zugleich zu einem Termin beim Facharzt verhilft. Die Regelung gilt ab 1. September, so dpa. Hier beim ZDF (1.9.2019), aber auch in vielen anderen Medien:
https://www.zdf.de/nachrichten/heute/aenderungen-zum-1--september-mehr-geld-fuer-aerzte-100.html
Das ist aber nur die eine Hälfte der Wahrheit. Was in der dpa-Meldung nicht drinsteht: Der Facharzt-Termin muss innerhalb von vier Tagen erfolgen. Und der Facharzt kann einen solchen Termin „extrabudgetär“ abrechnen.
In Höxter ist die Zahl der Hausärzte zufriedenstellend. Und damit das so bleibt, hat die Kreisverwaltung eine Anlaufstelle geschaffen, um alle Hausärzte und solche, die es in Höxter werden wollen, zu unterstützen. Was noch so alles auf der Liste der guten Absichten steht, weiß die Hermann Ludwig in der Neuen Westfälischen am 2.9.2019:
Der Vorsitzende der KBV, Andreas Gassens, beklagt in der „Bild“, dass Patienten wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt gingen. Es gäbe oft nicht einmal mehr ein Fieberthermometer im Haus – und was bei Husten helfe, wisse auch keiner mehr. So zitiert ihn der Mitteldeutsche Rundfunk, der sich daraufhin bei Ärzten umgehört hat, wie denn der Alltag aussieht (Link folgt am Artikel-Ende).
Die Techniker Krankenkasse beklagt eine ungleiche Verteilung von Ärzten in Bayern und fordert, dass in den gut oder besser besetzten Gebieten künftig freie Arztsitze nicht nachbesetzt werden, um Anreize für Ärzte zu geben, sich in den schlechter besetzten Gebieten niederzulassen. Die Meldung kommt vom Bayrischen Rundfunk, (27.8.2019):
Der Ärztemangel im Saarland verschärft sich noch, befürchtet die KV Saarland. Die Süddeutsche berichtet auf dpa-Grundlage (22.8.2019):
Gleichzeitig berichtet die Presse durchgängig über den neuen „Teilhabeatlas“, der die Strukturen von Stadt und Land, Ost und West vergleicht. Die 88 Seiten enthalten auch eine Deutschlandgrafik, die ein Flickenteppichbild von der Hausarzt-Dichte in Deutschland zeichnet (Seite 29). Den Teilhabeatlas kann man beim Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung herunterladen (um Spenden wird gebeten), das Thema Hausärztemangel ist dort aber allenfalls infrastrukturell betrachtet:
Michael Wiesner hackt sich in und durch Arztpraxen – sozusagen auf Wunsch und als Berater. Dass es ihm dabei oft ein Leichtes ist, bis zum Administrator aufzusteigen, berichtet er im Interview. Und: Das Unglück lässt sich noch viel leichter anzetteln. Auch Ärzte und Arzthelferinnen fallen nämlich auf Phishing-Mails rein. Und: Eines der beliebtesten Passwörter für Ärzte lautet Doc – sofern nicht der Name der Praxis bereits das Passwort stellt.
„Die Gefahr des Ärztemangels kannte ich zum Start des Filmprojektes lediglich aus den Medien“, schreibt Autorin Frauke Siebold über die Filmdoku, die heute abend (13.8.2019) im ZDF unter der Rubrik 37 Grad ausgestrahlt wird. Die Doku beginnt um 22.15 Uhr – und dauert eine halbe Stunde. Als Video kann man sie bereits online abrufen. Der Ankündigungstext enthält eine umfassende Inhaltsangabe und die Stellungnahme der Autorin.
Notfall Hausarzt
Praxensterben in Deutschland
ZDF, 13.8.2019, 22.15 Uhr
https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-notfall-hausarzt-100.html
Auch im Erzgebirge mangelt es an Ärzten. Die Freie Presse berichtet über eine politische Diskussion über die Unterversorgung (7.8.2019):
Müde und kranke Ärzte – ein Gastkommentar mit Rückblick in der Süddeutschen Zeitung von Berndt Birkner, 70 Jahre, Gastroenterologe in München. Er fasst die Veränderung von Gesellschaft und Gesundheitswesen zusammen. Sein Fazit: Kranke und müde Ärzte sind das Symptom einer kranken Gesellschaft, die – gefördert durch die Mechanismen des Internet - Befindlichkeitsstörungen zu Modekrankheiten macht.
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheitssystem-aerzte-ueberlastung-gastkommentar-1.4540708
Report Mainz (Das Erste) berichtete über Ärzte, die Kassenleistungen nur gegen Bargeld ausführen. Der Bericht dauert 6 Minuten und wurde am 9.7.2019 gesendet. Beispiel ist ein Patient mit Fibromen, die als gefährlich beurteilt wurden. Ihre Entfernung wäre dann eine Kassenleistung. Doch: Der Patient findet keinen Hautarzt, der die Kassenleistung auch kostenlos ausführt. 46 Prozent der Einnahmen der Hautärzte stammten aus Privateinnahmen, so die Statistik von Report. Bei Allgemeinmedizinern seien es nur 14 Prozent.
Die KV Hamburg hat sich im Jubiläumsjahr (100) eine Erneuerungskur verordnet – und tritt damit laut in die Öffentlichkeit: Hamburgs Ärzte stellen ihre Termine ins Internet, Patienten sollen sich über das Portal Termine buchen können. Und der Vorstandsvorsitzende der KV Hamburg, Walter Plassmann, teilt gleich nach zwei Seiten hin aus: Gegen die Hamburger Gesundheitssenatorin, die sich besser informiert glaubt als die KV selbst. Gegen Dr. Ed (jetzt Zava), der als Internet-Arzt die Ärzte das Fürchten lehrt.
Ärzte arbeiten immer häufiger lieber angestellt. Das heißt vor allem: weniger. Andreas Mihm ist dieser Veränderung in der FAZ mit Zahlen auf der Spur. Zugrunde liegen die Zahlen des Zi-Praxis-Panel, 2016. Dachzeile des Artikels: Keine Lust auf eine eigene Praxis (25.6.2019):
Das Ärzteblatt fasst eine Abendvorlesung von Prof. Dr. Stefan Gesenhues an der Uni Witten/Herdecke zusammen. Gesenhues hat eine Arztpraxis in Ochtrup und ist Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin am Universitätsklinikum der Uni Essen. Thema des Vortrages ist die Empathie – die Ärzten im Alltag verloren geht. Wie dieser Alltag aussieht, und worin sich Lehre und Alltag völlig unterscheiden, schildert Gesenhues eindringlich.
Das Thüringische Stipendium für Haus- und Augenärzte besteht seit zehn Jahren, hat 111 Stipendiaten gefördert, von denen die Hälfte sich selbständig gemacht hat. Ein kurzer dpa-Bericht bei RTL (24.6.2019):
Nachdem er für eine dörfliche Filialpraxis keinen Arzt als Kollegen gewinnen konnte, hat ein Arzt aus dem Kreis Olpe ein Projekt angestoßen, in dem junge Ärzte aus dem Krankenhaus unterstützt werden, wenn sie sich niederlassen wollen. Er hat verschiedene Partner ins Boot geholt und, wie er sagt, offene Türen eingerannt. Die Westfalenpost berichtet (19.6.2019):
Die Rhein-Neckar-Zeitung zieht ein positives Fazit der Hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg, die von der AOK und anderen Kassen vor zehn Jahren eingeführt wurde (18.6.2019):
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