Der Deutschlandfunk berichtet über eine Medienwissenschaftlerin, die die Prozesse bei der digitalen Überwachung von Patienten analysiert. Überschrieben ist der Artikel „Wenn der Patient zum Datenkörper wird“. Zwar trifft die Überschrift, doch sie unterschlägt den anderen Aspekt. Untersucht wird, wie die digitale Auswertung von Daten Entscheidungen steuert, bevor sie Patient (oder Arzt) fällen. Durch den Vergleich und die Analyse von Daten geraten ja auch immer andere Paradigmen aus dem Blickfeld.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe verhandelt seit heute darüber, ob das Verbot geschäftsmäßiger Sterbehilfe zu weit geht. Es klagen Ärzte, schwerkranke Patienten und Vereine. Das Thema interessiert auf ganz breiter Ebene – so viele und so viel verschiedene Berichte, Interviews, Reportagen oder Kommentare finden sich selten zu einem Thema. Die Auswahl hier kann auch kaum vollständig sein – vielleicht aber wenigstens repräsentativ.
Die Päpstliche Akademie hatte 20 Wissenschaftler für zwei Tage in die Vatikanischen Gärten eingeladen. Die Gäste standen vor keiner leichten Aufgabe: Es ging um die personalisierte Medizin, ihre Chancen, ihre Risiken, das unterschiedliche Verständnis des Begriffes. Das Domradio berichtet mit einem Artikel von KNA und einer Hintergrundinformation über die Päpstliche Akademie (11.4.2019):
Gegner vorgeburtlicher Gentests demonstrieren in Berlin dagegen, dass Gentests eine Kassenleistung werden sollen. 150 Aktivisten mit und ohne Behinderung waren dort. Auch Natalie Dedreux hat an der Demo teilgenommen. Dedreux hat das Down-Syndrom und machte bundesweit auf sich, vor allem aber auf Menschen mit Down-Syndrom aufmerksam, als sie die Bundeskanzlerin offen ansprach – und später Besuch von ihr bekam.
Der Vorwurf wiegt schwer – und er ist schon lange öffentlich. Ein Arzt der Mindener Mühlenkreiskliniken weigere sich, im OP mit Frauen zusammenzuarbeiten. Ab hier gibt es verschiedene Versionen: Eine Mitarbeiterin sagt, er habe sie schon mehrfach aus dem OP geworfen. Außerdem heißt es, sei sein Wunsch im Dienstplan berücksichtigt worden. Die Debatte in öffentlichen Netzwerken mit und um Mitarbeiter der Kliniken blieb nicht aus – und nun griffen die Kliniken zu einer ungewöhnlichen Antwort: Sie luden Journalisten in die Klinik, damit sie dort Mitarbeiter befragen konnten. Heraus kam, was jeder erwartet: Nein, die Vorwürfe sind falsch – und es wäre gar nicht möglich, die Arbeitsabläufe „frauenfrei“ zu organisieren. Der WDR berichtet.
Künstliche Intelligenz, so suggeriert eine Überschrift in der Frankfurter Rundschau, bedeutet eine Zeitenwende in der Medizin. Ob das stimmt, welche ethischen Fragen eine Rolle spielen und wie die Zukunft aussehen könnte, überlegt Pamela Dörhofer. Der Artikel ist ein wenig ein Rundumschlag – aber so ist er auch gedacht: Als Anregung zum Weiterdenken.
4.4.2019:
https://www.fr.de/wissen/zeitenwende-medizin-12111721.html
Die umstrittene Reform des Paragrafen 219a ist beschlossen. RTL fasst pragmatisch zusammen, was für Frauen und für Ärzte fortan wie geregelt ist (21.2.2019):
Für Jens Spahn brennen gerade gleichzeitig mehrere Kreuzfeuer, die er entweder er selbst oder die Presse um seinetwillen angezündet hat. Und so manch einer würde aus dem Kreuzfeuer gern den Scheiterhaufen schichten.
Das Bundesgesundheitsministerium bekommt 5 Millionen Euro. Jens Spahn hat diese Forderung erhoben und umgesetzt, um die seelischen Folgen der Abtreibung zu untersuchen. Das Geld ist gesplittet auf drei Jahre – die Studie die Antwort Spahns auf den Kompromiss zum Werbeverbot für Abtreibung (§219a).
Hoppla – und schon wieder hat der Bundesgesundheitsminister eine Kurve schneller genommen als erwartet und schon mal einen Pressetermin bestritten.
Das Blogg-Web „Neopresse“ berichtet, Ärzte in der Schweiz wollen verhindern, dass Hirntoten Organe entnommen werden. Der Verein heißt Äpol, er will ein Totalverbot der Organentnahmen bei Hirntoten erreichen. Die Blogger-Seite stütz ihren Bericht auf einen Artikel in der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ).
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