Schulmedizin und traditionelle Medizin stehen sich nicht immer nur frontal gegenüber. Dennoch werden Blutegel und Quecksilber nicht mehr nur belächelt (oder verteufelt) und dennoch und suchen Mediziner nach Wirkungsmuster in der ayurvedischen Medizin. Zwischen Indien, Mittelalter und Universität bewegt sich ein Aufsatz in National Geographic vom 01.03.2021:
https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2021/02/traditionelle-indische-medizin-blutegel-sind-als-arznei-anerkannt
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=15884071
Und als sie in das Haus gekommen waren, sahen sie das Kind mit Maria, seiner Mutter, und sie fielen nieder und huldigten ihm; und sie taten ihre Schätze auf und brachten ihm Gaben dar: Gold und Weihrauch und Myrrhe. Mt, 2,11
Die Rede ist natürlich von den Heiligen Drei Königen, die am 6. Januar ihren Feiertag haben. Die Gaben, die sie darbrachten, spielen von alters her eine bedeutende Rolle in der Medizin. Zum Feiertag hier eine kleine Linksammlung:
Der Myrrhenbaum ist Arzneipflanze des Jahres 2021. Im medizinischen Einsatz ist Myrrhe schon lange, bevor die Heiligen Drei Könige sie als Geschenk für das Christus-Kind bis nach Bethlehem getragen haben. Über die heutige Anwendung von Myrrhe berichtet eine Pressemitteilung der Cramer Gesundheits Consulting GmbH (11.12.2020):
https://www.presseportal.de/pm/7139/4788361
Die Russische Grippe könnte auch eine Corona-Pandemie sein. So wird es zumindest gerade in den Medien zitiert. Ausgangspunkt ist eine Veröffenlichung des Virologen Marc van Ranst – vor 15 Jahren:
https://jvi.asm.org/content/79/3/1595
Diesen Artikel hat Ulrike Gebhardt ausgegraben, die im „Riff-Reporter“ der Studie, der Parallele, der ZEIT und dem Sachverhalt auf der Spur ist:
https://www.riffreporter.de/immun/russische-grippe-corona-pandemie/
Der zitierte Artikel vom 22.07.2020 ist zwar nicht kostenlos, aber ein kostenloses Probeabo ist möglich:
https://www.zeit.de/2020/31/coronavirus-impstoff-versuche-brasilien
Gebhardts Fazit: Historisches Material für einen Beweis gibt es nicht mehr, aber der Parallelen sind viele.
Medizin im alten Ägypten ist Heilkunde, die auch religiöse und magische Rituale einschließt. Hier drei Lese-Tipps:
Einen Einblick gibt Rebecca Braun, M.A., Ägyptologisches Seminar, Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften, Freie Universität Berlin im Focus am 07.08.2020:
Das Thema in Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Medizin_im_Alten_%C3%84gypten
Im „Hausarzt digital“ war die ägyptische Medizin im März 2018 Thema. Ursula Armstrong berichtete über Kreuzkümmel und Koriander bei Blähungen und suchte die Parallelen zum heutigen Hausarzt:
https://www.hausarzt.digital/kultur/medizinhistorische-schlaglichter-die-aegypter-21794.html
Corona verändert auch die Blickwinkel, den Berichterstattung und die Geschichtsschreibung. So hat unter Journalisten die Medizingeschichte Konjunktur. Hier ein paar spannende Berichte:
Lebende Frühchen in Brutkästen als Ausstellung – damit hat der Stern wohl eine der Geschichten aus dem Bereich der Medizin ausgegraben, die mindestens skurril ist. Ein Mann, der sich als Arzt ausgab, stellte von 1903 bis 1943 im Vergnügungpark auf Coney Island die Frühgeburten aus – und ermöglichte so ihr Überleben. Denn Brutkästen waren teuer – und die Mediziner glaubten nicht daran, dass die Frühchen überleben könnten. DerBericht von Amelie Graen erschien am 19.10.2019:
3000 Jahre Pestgeschichte in Herne: Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat 300 archäologische und kulturgeschichtliche Exponate zusammengetragen – und in 11 Themenbereiche gegliedert. Die Ausstellung wurde im September eröffnet und ist bis zum 10. Mai im LWL-Museum für Archäologie zu sehen. Größtes Exponat: Der Anker des Schiffes, das die Pest im 18. Jahrhundert nach Westeuropa gebracht hat.

Bildunterschrift: Aus dem 16. Jahrhundert ist ein Rezept für den sächsischen Kurfürsten überliefert, das eine Heilung der Pest versprach: Es bestand aus damals sehr teuren Zutaten wie z. B. Blattgold und "Einhorn" (fossiles Mammut).
Foto: LWL/. R. Piepe
100 Jahre KV – und alles begann in Hamburg. Die KV feiert, das Hamburger Abendblatt berichtet. Zum Jubelfest ein paar Links:
Der dpa-Artikel „Frauenmilchbanken helfen Frauen mit Stillproblemen“ ist seit dem 18. Mai von den Medien gern veröffentlicht worden: Focus, Westfälische Nachrichten, Badische Neueste Nachrichten, n-tv - und gewiss noch mehr. Es geht dabei darum, dass tiefgefrorene Muttermilch vor allem für Frühchen von großem Nutzen sein kann. Die Idee ist nicht neu – vor 100 Jahren wurde sie zum ersten mal entwickelt.
Dr. Günter Gerhardt ist nicht nur Facharzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin und Psychotherapie, er ist auch Fernseh- und Medienarzt, war einstens KV-Vorsitzender, hat keinen Wikipedia-Eintrag, dafür googelt man ihn ziemlich erfolgreich – und auch bei Amazon füllt sein Namensaufruf bestimmt eine Seite. Kurz und auch gut: Dr. Günter Gerhardt ist Arzt und ganz gewiss medientauglich.
Heute (19.2.2019) beginnt die zweite Staffel der Fernsehserie „Charité“ in der ARD. Sie spielt in Berlin 1943, hat sich also das Thema „Ärzte unterm Hakenkreuz“ vorgenommen. Der Zeitsprung macht es möglich, dass auch Neueinsteiger sich in der Serie zurechtfinden.
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