Glosse: Der fälschungssichere Impfausweis - mehr als nur eine Eintrittskarte in die Zukunft
Fast unbemerkt im Weihnachtstrubel beginnen Politiker und Veranstalter an den Stellschrauben gesellschaftlichen Handelns und Einverständnisses zu drehen. Das Ziel: Der Impfausweis als Eintrittskarte. Klar, so kommen die Organisatoren von Groß- und Größtveranstaltungen sicher aus der Falle raus. Und so können wir ein letztes Relikt aus dokumentarischen Zeitaltern in die digitale Zukunft retten. Der Impfausweis kriegt nen QR-Code verpasst, Labore hätten damit schon gute Erfahrungen gemacht, heißt es nicht nur in der nordrhein-westfälischen SPD. Einsetzbar ist ein solcher fälschungssicherer und digitaler Impfausweis vielfältig: Als Eintrittskarte fürs Fußballspiel, für den Flieger, für die neue Stelle, für den Besuch im Krankenhaus, um nur wenige Vorschläge zu machen. Die Linkliste zum Thema finden Sie im folgenden Artikel auf dieser Seite. Ich möchte an dieser Stelle nämlich lieber schnell noch ein paar weitere gute Ideen loswerden:
Nachdem wir uns nun neun Monate lang weder per Handschlag begrüßt haben, noch uns in die Arme gefallen sind, vom Küssen ganz zu schweigen,
könnte ein solcher, fälschungssicherer Impfausweis auch zwischenmenschlich ganz neue Realitäten und vor allem Möglichkeiten schaffen. Der klassische Heiratsantrag zum Beispiel lässt sich bestimmt mit einem fälschungssicheren Impfnachweis bestens untermauern. Sicher ist sicher, und wenn die zukünftigen Schwiegereltern wissen, wogegen der Partner ihres Kindes alles gefeit ist, ist’s doch auch viel leichter mit dem Ja. Falls Heiratsanträge demnächst überhaupt noch nötig sind. Aber auch schon früher, beim Flirt, erhöht es beim anvisierten Gegenüber gewiss die Kontaktbereitschaft, wenn man ihm gleich die ganze Impfliste als Beweis für die eigene Sterilität (ja ich weiß, richtig muss es Immunität heißen) vorlegen kann.
Und überhaupt: Vielleicht müssen wir ja gar nicht wieder zurück zum Anfassen, Umarmen und dem, was dann noch so alles folgen kann. Das war doch schon immer viel zu riskant. Überlegen Sie mal: all die Viren und Bakterien. Selbst die ungefährlichen Viren können ja ganz schön lästig sein, das schlägt doch seit Jahrhunderten – was sage ich, Jahrtausenden – in Form von Krankentagen auf die Volksgesundheit und auf die Wirtschaftsleistung durch. Man kann sich doch auch so liebhaben. Das haben wir nun ja schon neun Monate geübt. Und das mit dem Kinderkriegen, soweit sind wir auch schon längst, müssen wir gar nicht dem Storch überlassen. Soll ich noch einschieben: Gottseidank?
Wer weiß denn schon, was für ein Kind der Storch uns aussuchen würde. Nein, das mit dem Kinderkriegen macht demnächst das Labor für uns, die haben auch damit schon gute Erfahrungen gemacht. Zumindest mit der Zeugung. Und das Labor räumt uns bei der Zeugung dann sogar ganz bestimmt noch Gestaltungsfreiheit und Mitsprachrechte ein. An dieser Stelle können wir – fürs Labor und für unsere eigene Sicherheit – dann gern auch noch den fälschungssicheren Impfausweis um ein paar Daten erweitern, die für die Zeugung wichtig bis unerlässlich sind. Erbinformationen zum Beispiel. Nur abrufbar fürs Labor. (Nicht für den Klapperstorch).
Damit sind wir allerdings, und da bin ich jetzt in meiner Vision doch eher eingeschränkt, immer noch nur bei der Zeugung. Spätestens, wenn die befruchtete Eizelle verpflanzt wird, kommen wir, also Mutter und Kind, uns doch wieder körperlich ganz nahe. An der künstlichen Gebärmutter wird meines Erachtens ja noch gearbeitet. Dauert also noch. Ich überspringe also kurz und aus praktischen Gründen den ganzen Prozess der Schwangerschaft, um dann, nach der Geburt des demnächst außerhalb von Mutter und Vater geborenen Kindes ihm einen QR-Code auf den Hintern drücken. Sozusagen als Ausweis und um die Fälschungssicherheit zu gewährleisten.
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