Der Bürger und seine Versicherung - Rechenerkenntnisse des IW
Rechtzeitig vor der Wahl gerät die Bürgerversicherung wieder in die Diskussion. Dabei weiß noch niemand so genau, was denn eigentlich eine Bürgerversicherung ist oder sein sollte. Gemeint ist, in unterschiedlichen Modellen, die Idee einer Krankenversicherung, die die Trennung von privat und gesetzlich aufhebt. Unterschiedslos ginge es danach immer noch nicht zu, denn die Differenzierung wird in verschiedenen Formen gleich mitgedacht: Anreiz- und Sparmodelle ebenso wie zubuchbare Zusatzversicherungen. Im Praxisalltag wird also die Frage „Wie sind Sie versichert?“ weiterhin keinesfalls bedeutungslos bleiben, auch wenn die Bürgerversicherung die Krankenversicherung irgendwann ablösen sollte.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) kommt nun, ebenfalls rechtzeitig vor der Wahl, zu dem Ergebnis, dass eine Zusammenlegung gesetzlicher und privater Krankenversicherung den gesetzlich Versicherten sechs Jahre lang einen Prozentpunkt günstiger käme, und dann würden die weiterhin steigenden Kosten die Preise wieder angleichen, wenn keine Kostenbremse gezogen werde. Fazit ist: Auch wenn eine Zusammenlegung gut ist, ist sie keine Lösung, mit der die Kostenexplosion im Gesundheitswesen zu wuppen ist. Was in den Medien eher am Rande zur Sprache kommt: Die Studie ist die Antwort des IW auf eine Anfrage der Fraktion der LINKEN im Bundestagsausschuss Gesundheit.
Die Studie:
Hier können Sie die Studie als PDF herunterladen:
https://www.iwkoeln.de/studien/jochen-pimpertz-buergerversicherung-keine-loesung-fuer-kuenftige-herausforderungen-in-der-gkv.html
Die Presse:
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über die Berechnungen des IW am 12.07.2021:
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/buergerversicherung-gruene-krankenversicherung-1.5349659
Das Ärzteblatt widmet sich dem Thema am 13.07.2021:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/125529/IW-Studie-Buergerversicherung-wuerde-zu-leichter-Beitragssenkung-fuehren
Der „Versicherungsbote“ berichtet am 20.07.2021 ausführlich:
https://www.versicherungsbote.de/id/4902757/Buergerversicherung-wuerde-kurzzeitig-Beitraege-entlasten/
Hintergrund:
Wie nützlich oder hinderlich fürs Verständnis der Wikipedia-Artikel zur Bürgerversicherung ist, liegt wahrscheinlich auch an der Fragestellung, die der Leser selbst hat. Für den Überblick hilft’s:
https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCrgerversicherung
Interessanter aber, und doch ein wenig nachteilig für den Überblick, ist die Wiki-Diskussion über den Wiki-Beitrag zum Thema. Hier ist Stoff genug zum Nachdenken und Nachbeißen – und für die Erkenntnis, dass die Diskussion ja gerade erst so richtig beginnt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:B%C3%BCrgerversicherung
Ähnliche Beiträge
Kommentare
KBV Praxisnachrichten

-
BMG gibt Zeitplan bekannt: Einführung der ePA in Praxen ab 29. April - Verpflichtende Nutzung ab 1. Oktober
In knapp zwei Wochen beginnt die Einführung der elektronischen...
-
So lange sind Überweisungen gültig - KBV veröffentlicht PraxisInfo
Patienten, die auf Überweisung bei einem Haus- oder Facharzt in...
Robert-Koch-Institut
-
Epidemiologisches Bulletin 15/2025
Beschluss zur Ausweitung der STIKO-Empfehlung der Standardimpfung...
-
Epidemiologisches Bulletin 14/2025
Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) und der Deutschen...
-
Epidemiologisches Bulletin 12-13/2025
Welttuberkulosetag 2025 – Yes! We Can End TB: Commit, Invest,...