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Ab ins Beet! Corona und die Gärten

Nur die Harten kommen in den Garten, heißt es – und jeder weiß eigentlich, dass das nicht stimmt. Genauso wenig wie die Weichen Eichen kochen. Diesen Teil der Redensart kennt nun zumindest kaum einer, denn eigentlich kamen zuerst die Weichen in den Teich. Was ein fauler Reim war. Der Germanist spricht von einem unreinen Reim.

Reiner wird’s inhaltlich und bezüglich der Reimform beim NDR: Da kommen nun endlich auch die Zarten in den Garten. Und wer ist schuld? Corona natürlich.

So, jetzt ist aber Schluss mit der Blödelei. Tatsache ist: Wer nicht verreisen kann, der gärtnert. Der Trend zeichnete sich schon im ersten Lockdown vor einem Jahr ab. Und dort im Garten treffen sich mittlerweile (oder sie treffen sich genau nicht) die Harten, die Zarten, die Weichen und die Warmduscher, die Faulenzer, die Arbeiter, die Alten und die Jungen. 2020 sogar am Vatertag und mit Bollerwagen – vielerorts aber ohne Alkohol.

Andere Tatsache: Wer nicht verreisen kann, es aber sonst getan hätte, hat Geld übrig. Und das fließt jetzt in den Garten – oft über den Umweg der Gartenbaufachbetriebe. Anders gesagt: Wer Geld übrig hat, muss nicht einmal selbst gärtnern, sondern kann getrost gärtnern lassen.

Der NDR (Schleswig-Holstein Magazin) hat sich am 13.03.2021 des Themas angenommen in Text, Bild und Video. Und zwar so schön, dass auch Nicht-Gartenbesitzer und Menschen ohne ungenutzte Reisekasse ihre Freude daran haben. Die passende Überschrift: „Das zweite Wohnzimmer“:
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Das-zweite-Wohnzimmer-Exklusive-Gaerten-boomen-durch-Corona,gartengestalter100.html

Weniger idyllisch geht das Portal „Absatzwirtschaft.de“ an das Thema heran. Es beginnt mit einem Umsatzplus von 9 Prozent in der Gartenbaubranche 2020. Im Bericht vom 11.03.2021 verweist der Autor  für den Gartenonlinehandel sogar auf ein Umsatzplus von über 30 Prozent. Das ist vielleicht auch der passende Rahmen, ein Trendwort der 80er-Jahre des vorigen Jahrhunderts wieder aufzukochen: Cocooning. Auch alphabetisch in unmittelbarer Nähe zu Corona und Covid. Der Artikel ist spannend – und man erfährt, wer welche Teile vom Kuchen abbekommt.
https://www.absatzwirtschaft.de/wie-baumaerkte-und-gartenbranche-von-corona-profitieren-178313/

Eine Kurzfassung des dpa-Berichts aus der Absatzwirtschaft finden Sie auch in der Frankenpost, 09.03.2021:
https://www.frankenpost.de/inhalt.corona-pandemie-rekordumsatz-fuer-gartenbranche-baumaerkte-gewinner.7e965252-7c12-432d-80bb-c7a6d7047c83.html

Die therapeutische und heilsame Wirkung des Gärtnerns oder einfach nur des Gartenschlenderns ist in einem Pressetext im Presseportal berücksichtigt. Mit Links zum Kleingartenbund und zur Apothekenumschau. Der über alles liegende Aspekt ist halt die Gesundheit. Die im Text gestellte Frage, „warum nicht einen Kleingarten mieten?", lässt sich leider ganz kurz angebunden beantworten: Weil die Wartelisten der meisten Kleingartenvereine eben nicht kurz sind und sich während der Pandemie deutlich verlängert haben. Dennoch: Versuch schadet nicht und Glück kann man ja auch haben.
https://www.presseportal.de/pm/52678/4855781

Genau diesen Kleingartenboom nimmt RTL in den Blick. Und zwar in Brandenburg. Text vom 13.03.2021:
https://www.rtl.de/cms/kleingartenboom-uckermark-profitiert-besonders-4721785.html

Zum Schluss etwas mehr Weisheit als Geschwätz. Den Satz von Hermann Hesse habe ich beim Gartenbauverein Schliersee abgekupfert:

Im übrigen bin ich, nicht ungern, der Sklave meines Garten, wo ich samt meiner Frau fast jede freie Minute arbeite. Es macht mich sehr müd und ist etwas zuviel, aber mitten in alledem, was die Menschen heut tun, fühlen, denken und schwatzen, ist es das Klügste und Wohltuendste, was man tun kann.

Hermann Hesse

Nicht mehr ganz so locker: Was passiert wo nach Er...
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