Köln - Giftspuren in weiterer Probe (aktualisiert 4.10.2019)
In Köln sind Mutter und Kind nach der Einnahme eines Glukosemixes aus einer Apotheke am Freitag gestorben. Die Frau war schwanger und hatte am Donnerstag in einer Longericher Apotheke das Präparat erhalten. Danach war der Zustand der Schwangeren so schlecht, dass ein Notkaiserschnitt durchgeführt wurde. Auch eine andere Frau hatte das Präparat erhalten, die Einnahme aber abgebrochen, als sich Komplikationen einstellten. Polizei und Stadt Köln warnen eindringlich davor, Mittel mit Glukose aus der Heilig-Geist-Apotheke in Longerich einzunehmen. Zurzeit könne nicht überprüft werden, ob weitere Glukosepräparate über den Apothekentresen gegangen seien.
- Aktualisierung 4.10.2019: In einem weiteren Tütchen, abgegeben von einer Patientin nach dem Aufruf der Polizei, wurden Spuren der giftigen Substanz gefunden - nach Angaben der Polizei in so geringer Menge, dass sie nicht gesundheitsschädlich gewesen wären. Bericht vom WDR, 3.10.2019: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/apotheker-klagt-gegen-stadt-100.html
- Aktualisierung 2.10.2019: Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet von der Sondersitzung des Gesundheitsausschusses, in der es darum ging, ob und welche Fehler die Stadt in dem Fall gemacht hat und ob die Heilig-Geist-Apotheke Glukosemischungen für die beiden anderen Filial-Apotheken hergestellt habe. Artikel vom 1.10.2019:
https://www.ksta.de/koeln/gift-in-koelner-apotheke-stadt-weist-fehler-im-glukose-fall-zurueck-33254724
Der Bericht darüber bei t-online (1.10.2019):
https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_86551036/koeln-harald-rau-vom-gesundheitsamt-rechtfertigt-vorgehen-bei-koelner-apotheke.html - Die Süddeutsche Zeitung verweist darauf, dass es auch Fertiglösungen der Glukosemischung gibt - doch die Krankenkassen bezahlen sie nicht mehr. Deswegen wird die Mischung häufig erst in der Apotheke hergestellt. Bericht 1.10.2019:
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/apotheken-koeln-glucose-loesung-schwangerschaftsdiabetes-1.4623731 - Der Betreiber der drei Kölner Apotheken klagt nun gegen die Stadt auf Wieder-Eröffnung (1.10.2019):
https://www.express.de/koeln/nach-zwei-todesfaellen-koelner-apotheken-chef-greift-zum-letzten-mittel-33243026
- Aktualisierung 26.9.2019: Bezirksregierung und Land haben die drei Apotheken des Besietzers der Heilig-Geist-Apotheke geschlossen. Hier die aktuellen Links zum Kölner Stadt-Anzeiger:
https://www.ksta.de/koeln/-unumgaenglich--gesundheitsminister-verteidigt-apotheken-schliessungen-nach-todesfaellen-33227862
https://www.ksta.de/koeln/longericher-apotheke-stadtspitze-wurde-erst-tage-spaeter-ueber-todesfaelle-informiert-33229054 - Aktualisierung 30.9.2019: Die drei geschlossenen Apotheken dürfen weiterhin Pflegeheime mit Medikamenten beliefern. Allerdings werden die Medikamente in der Apotheke nur umgepackt - und es gilt ein Vier-Augen-Prinzip, berichtet die Rheinische Post am 29.9.2019:
https://rp-online.de/nrw/staedte/koeln/geschlossene-koelner-apotheken-duerfen-weiter-medikamente-ausliefern_aid-46169391
In der Papier-Ausgabe des Kölner Stadt-Anzeiger findet sich heute auf der ersten Lokalseite ein Artikel, der darauf hinweist, dass die Stadt nur vor der Einnahme von Glukose-Präparaten aus der Heilig-Geist-Apotheke gewarnt hatte. Nicht aber vor den Produkten aus den Filial-Apotheken. Da aber das Glukosegemisch in der Heilig-Geist-Apotheke für die Filial-Apotheken portioniert wurde, hätten auch die Kundinnnen der Filialen gewarnt werden müssen. Immerhin war in jedem Fall die Herkunft aus der Heilig-Geist-Apotheke auf der Verpackung erkennbar. Seit Beginn der Berichterstattung hat eine weitere Kundin ein Tütchen des Mittels bei der Polizei abgegeeben - das Ergebnis soll der Staatsanwaltschaft heute vorliegen, informiert der Stadt-Anzeiger.
Hier der Bericht im WDR vom Dienstag, 24.9.2019: https://www1.wdr.de/nachrichten/rheinland/glukose-koeln-100.html
mit der Frage, warum die Öffentlichkeit erst so spät informiert wurde
Der Kölner Stadt-Anzeiger hat heute in der Papier-Ausgabe (24.9.2019) den Bericht darüber als Aufmacher auf die Titelseite gestellt – und berichtet weiter im Lokalteil. Online ist der Artikel hier eingestellt:
https://www.ksta.de/koeln/stadt-aeussert-sich-heute-mutter-und-baby-sterben-an-praeparat-aus-longericher-apotheke-33212526
Der Express (24.9.2019):
https://www.express.de/koeln/stadt-koeln-will-sich-aeussern-mutter-und-baby-sterben-nach-glukose-test-aus-apotheke-33212518
Die Rheinische Post berichtet hier (24.9.2019):
https://rp-online.de/nrw/staedte/koeln/koeln-zwei-tote-warnung-vor-medikament-aus-apotheke-in-longerich_aid-46037225
Auch die tz aus München berichtet (24.9.2019):
https://www.tz.de/welt/koeln-zwei-todesopfer-polizei-warnt-vor-toedlichem-medikament-aus-dieser-apotheke-zr-13033150.html
t-online (23.9.2019):
https://www.t-online.de/region/koeln/news/id_86502410/zwei-tote-in-koeln-stadt-warnt-vor-toedlichem-stoff-aus-apotheke.html
RTL (24.9.2019):
https://www.rtl.de/cms/koeln-warnung-vor-toedlichem-glukosegemisch-aus-apotheke-mutter-und-baby-tot-4409604.html
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