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Patientendaten für Forschung und (Produkt-)Entwicklung

Wie wichtig, ja sogar wie lebenswichtig, es ist, dass wir alle unsere Patientendaten aufs Smartphone holen können, wissen wir. Die Diskussion um die elektronische Patienenakte kennen wir. Pragmatisch gesehen ist vieles nachvollziehbar, manches tatsächlich wünschenswert, der Einwände sind immer noch genug – und alles ist gesagt.

Aber da gibt es noch manches, was nur leise gesagt wird: Die Patientendaten sollen nicht nur aufs Smartphone – sie sollen auch für die Forschung verfügbar gemacht werden. Dass Jens Spahn, seines Zeichens Bundesgesundheitsminister, sich das zu sagen traut, verwundert nicht weiter. Er hat die Rolle desjenigen eingenommen, der sich alles zu sagen traut, damit manches verwirklicht wird.

Was eher leise gesagt wird: Dass die Patientendaten in die medizinische Forschung gehen, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2018 bis 2021 mit 150 Millionen Euro gefördert. (Text der Medizininformatik-Initiative vom 28.9.2018)
http://www.medizininformatik-initiative.de/de/digitale-patientendaten-fuer-behandlung-und-forschung-verfuegbar-machen-bundesweit-vernetzte

Nun ist auch gegen die Forschung nicht so viel zu sagen. Eher im Gegenteil: Nur die Forschung kann neue Erkenntnisse, Medikamente, Zusammenhänge usw. Wissen wir.

Wir wissen aber auch, dass Daten, die gesammelt werden, auch auf Abwege geraten können. Einer dieser Abwege ist zum Beispiel die Produktentwicklung.

Und damit sind wir wieder bei Jens Spahn, der zurzeit ja alles sagen kann: Dass die Daten für die Produktentwicklung genutzt werden sollen, hat er längst gesagt. Und zwar auf der Konferenz „Zukunft E-Health“ der Unionsfraktion. Die Ärzte-Zeitung berichtete darüber am 14.12.2018:
https://www.aerztezeitung.de/praxis_wirtschaft/e-health/article/978396/e-health-spahn-will-patientendaten-forschung-entwicklung-nutzen.html

Was uns bleibt, ist dann der Hinweis an alle Produkt-Entwickler: Ihre Fragen nach Patientendaten richten Sie bitte gleich ans BMBF. Den Umweg über Jens Spahn können Sie sich wahrscheinlich sparen.

Noch ein Daten-Geheimnis zum Schluss: Ich habe gar kein Smartphone!

Und als allerletztes – für die italienischen Momente im Leben – die Werbung von 1992 mit Angelo:

„Ich habe gar kein Auto.“

Original-Link bei Youtube: https://www.youtube.com/watch?v=pWMUGH5y-l4

Fürs Geld fürs PJ auf die Straße
Kindergesundheitsbericht Duisburg

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