Der Focus hat wieder Deutschlands beste Krankenhausärzte ermittelt. Das tut er seit den 90er Jahre regelmäßig – und offenbar erfolgreich. Für 2019 ist das Heft seit heute, 4.6.2019 im Handel. Im Netz gibt es seit Jahren Tipps für Ärzte, wie man Focus auf sich aufmerksam macht, Diskussionen darüber, wie die Liste zustande kommt – und Ärzte, die die Auszeichnung mit Stolz vorzeigen – oder die stolz vorgezeigt werden.
Nachrichten aus dem Gesundheitswesen
Die Rheinische Post widmet sich heute (16.5.2019) dem Thema Behandlungsfehler. Ausgehend von der Leidensgeschichte einer Frau, die jahrelang auf Hexenschuss hin behandelt wurde, tatsächlich aber Osteoporose hatte, berichtet der Artikel über die allgemeine Situation, fügt Zahlen und Daten ein, gibt Tipps für Betroffene und verweist auf weitere Texte zum Thema.
Jens Spahn will die Ärzte künftig auch Apps verschreiben lassen, wenn sie beispielsweise Blutdruckwerte sammeln. In die elektronische Patientenakte sollen Mutterpass, Impfpass, Zahn-Bonus-Heft eingestellt werden, berichtet der Spiegel. Mit dem Verweis auf die Honorareinbußen, die Ärzten drohen, die die elektronische Patientenakte nicht vorhalten. Am Ende des Artikels landet der Spiegel an dem Punkt, an dem es heikelt: Wenn nämlich ITler im Dienste der Digitalisierung die Schutzsysteme außer Kraft setzen, die vor Hackerangriffen schützen.
Keimausbruch in einer Kölner Radiologie, 28 Personen durch Spritzen infiziert, ein Todesfall wird untersucht, die Praxis hat selbst die Staatsanwaltschaft eingeschaltet. Der Verursacher ist Pseudomonas Aeruginosa, einer der gefährlichen Keime. Die WHO hält ihn in puncto Antibiotikaresistenzen für den gefährlichsten Keim. Der Infektionsweg ist unklar, zwar konnte ein solches Bakterium in der Praxis gefunden werden, es ist aber nachweislich nicht der Erreger gewesen. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet heute (14.5.2019) in der Papier-Ausgabe mit einem großen Aufmacher auf der Titelseite – und auf der ganzen Seite 3. Online ist der Titel-Artikel hier zu finden:
In Sachsen-Anhalt macht ein Facharztzentrum von sich reden, dass pauschal fremdsprachige Patienten per Aushang abgewiesen hat, wenn sie nicht einen Dolmetscher mitbringen. Hintergrund sind die Schwierigkeiten bzw. die geänderten Modalitäten bei der Bereitstellung von Dolmetschern durch den Landkreis.
Fachärzte für Immunologie gibt es in Deutschland gerade mal sechs. Der WDR stellt einen von ihnen in der Servicezeit vor. Sendezeit: 3:22 min, Datum 8.5.2019:
IGeL-Leistungen seien eine Unsitte, ist Werner Bartens von der Süddeutschen Zeitung überzeugt. Manchmal seien sie sogar kontraproduktiv – und auch Ärzte seien nicht immer angetan von dieser Form der Angebote. Der Kommentartext wird als Video-Kolumne angeboten. Heißt für den Leser: Zuschauer werden – und erst die Werbung gucken. Der Kommentar kommt dann, videotechnisch gesehen, ziemlich schlicht rüber, was sich aber positiv abhebt von so manchem Info-Video, das nur auf Klicks ausgelegt ist.
Die Freie Presse veröffentlicht ein Interview mit Klaus Heckemann, dem Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung in Sachsen. Das Thema ist das neue Terminvergabegesetz, das den Engpass zwar verwalten will – den Ärztemangel aber nicht beseitigen kann. Überschrift: „Das Hauptproblem sind fehlende Ärzte“(17.3.2019):
https://www.freiepresse.de/ratgeber/gesundheit/das-hauptproblem-sind-fehlende-aerzte-artikel10471133
Hausarztpraxen schließen, neue Ärzte sind nicht nur auf dem Land schwer zu finden, MVZ wird – manchmal pauschalisierend – der Vorwurf der Gewinnmaximierung nachgesagt. Praxen, die an Krankenhäuser angebunden sind, wird vorgeworfen, eine Patientensammelstelle fürs Krankenhaus zu sein. Jedes Modell hat seine Vor- und Nachteile, je nach Standort. In der „Rheinpfalz“ habe ich nun den Hinweis auf einen Praxenverbund gefunden, die offenbar erfolgreich ist. Leider sind die wenigen Hinweise nicht sehr informativ. Dennoch: Die Nachricht ist einen Hinweis wert.
Der Artikel von Hajo Zenker wird von den deutschen Zeitungs-Online-Redaktionen gern genommen. Es geht um die Kommunikation zwischen Arzt und Patient. Zugrunde liegt dem Artikel eine Patientenbefragung des Klinikums Bogenhausen. Das Fazit: Mehr als die Hälfte der Patienten versteht kein Medizinisch. Hier nur drei der Fundstellen für den Text.
Das Ärgernis nicht abgesagter Patiententermine wird – ganz gewiss aus aktuellem Anlasse – bundesweit in den Medien aufgenommen. Hier ein paar aktuelle Links:
Bis zu 50 Prozent auf die Versichertenpauschale, wenn der Patient, der über die Terminvergabestelle einen Termin bei einem Arzt zu erreichen sucht, ihn innerhalb einer Woche bekommt. Das ist ein Eckwert aus der Wartestaffel, die der Koalition vorschwebt im Änderungsantrag zum Terminvergabegesetz. So soll unter anderem die Terminvergabestelle der Kassenärztlichen Vereinigung gestärkt werden. Der bisherige Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat eine Vergütung derartiger Termine bereits geplant. Die Prämie käme dann noch dazu. Der MDR berichtet (Version vom 2.3.2019):
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