Antibiotika - Resistenzen, Mangel, fehlende Forschung
Nachtrag vorab:
Dieser Artikel war gerade geschrieben, da meldet Apotheke adhoc (18.09.2024, 10:40 Uhr); "Bild: Lauterbach wehrt sich gegen Apotheker-Vorwürfe". Demnach hat ein Ministeriumssprecher auf den unten zitierten Bild-Artikel reagiert. Der Artikel soll auf Seite 3 der heutigen Ausgabe zu finden sein:'
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/panorama/bild-lauterbach-wehrt-sich-gegen-apotheker-vorwuerfe/
Es sind drei Nachrichten, die sich nahezu schrecklich ergänzen: Weltweit nehmen Antibiotikaresistenzen zu - und eine Studie hält offenbar für das Jahr 2050 fast 40 Millionen Tote aufgrund dieser Resistenzen für möglich. Gleichzeitig mehren sich die Nachrichten, dass auch in diesem Herbst die Versorgung mit Antibiotika in Deutschland eng werden könnte. Und: Pharmafirmen hätten kein Interesse mehr an der Entwicklung neuer Antibiotika, da es finanziell lohnendere Projekte gebe.
Unter der Überschrift „Eine Katastrophe mit Ansage“ berichtet die Tagesschau am 16.09.2024 über die mangelnde Entwicklung von Antibiotika in der Pharmabranche. Recherchiert hat der NDR:‘
https://www.tagesschau.de/investigativ/ndr/antibiotika-pharmakonzerne-101.html
Über die möglichen 39 Millionen Toten in 2050 aufgrund von antibiotikaresistenten Keimen berichtet die Tagesschau am 17.09.2024:
https://www.tagesschau.de/wissen/datenanalyse-antibiotika-krise-100.html
Auch der Spiegel berichtet über die Studie, die aktuell die Zahl der Toten aufgrund von Antiobiotikaresistenzen auf weltweit 1,1 Millionen schätzt. 17.09.2024:
https://www.spiegel.de/wissenschaft/antibiotika-resistenzen-bis-2050-koennten-40-millionen-menschen-sterben-a-328ad762-c48a-4738-ae3a-de034b5c02ee
Das ZDF berichtet am 17.09.2024 hier – mit Verlinkungen zu früheren Fernsehbeiträgen:
https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/antibiotika-resistenz-studie-100.html
In Geo, 17.09.2024:
https://www.geo.de/wissen/gesundheit/resistenzen--antibiotika-krise-droht-schlimmer-zu-werden-35069296.html?utm_source=pocket-newtab-de-de
Über die Lieferengpässe vor allem bei Antibiotika für Kinder berichtet die Pharmazeutische Zeitung. Sie differenziert zwischen den Aussagen des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte und den Aussagen der Apotheker, die in der Tat durchaus unterschiedlich sind. 16.09.2024:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/bfarm-sieht-keinen-anlass-zur-sorge-bei-kinder-arzneien-149997/
Der Merkur nimmt bezüglich der Lieferengpässe die Krise als Schlagwort gleich mit in die Überschrift. „Deutschland steuert auf die Krise zu: Hunderte Medikamente sind nicht lieferbar“, 18.09.2024:
https://www.merkur.de/wirtschaft/hunderte-medikamente-sind-nicht-lieferbar-deutschland-steuert-auf-die-krise-zu-93302276.html
Auch die Bild schlägt Alarm. Vor der Bezahschranke erfahren wir, dass 1600 Medikamente fehlen. Hinter der Bezahlschranke, so wird uns versprochen, wird der Mangel benannt – und das „Rezept“ zur Verbesserung der Lage. 17.09.2024:
https://www.bild.de/leben-wissen/medizin/lieferengpaesse-diese-medikamente-sind-jetzt-kaum-noch-zu-bekommen-66e7ffa4cb180e1cf92091c4
Journalistisch spannend sind die Unterschiede, mit der die Bild zitiert wird. Laut DAZ berichtet die Bild über 1600 fehlende Medikamente, die Apotheke adhoc zitiert die Bild mit 1000 fehlenden Medikamenten. Beide Texte sind vom 17.09.2024, beide Texte belegen „ihre“ Zahl mit einem Foto der Bild-Zeitungs-Überschrift.
DAZ 17.09.2024:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/09/17/bis-zu-1600-arzneimittel-fehlen-in-den-apotheken
Apotheke adhoc, 17.09.2024:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/bild-titelt-apotheken-fehlen-1000-arzneimittel/
Und die DAZ liefert heute, 18.09.2024 nach: Demnach sieht das BMG nur „punktuelle Lieferengpässe“ (mit einem schicken Foto von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach):
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/09/18/bmg-sieht-nur-punktuelle-lieferengpaesse
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