War's doch in Wuhan? Politische und virologische Neuauflage einer These
Und nun die ganze Diskussion von vorne: Es könnte, sollte, wäre vielleicht doch möglich, dass das Coronavirus einem Labor im chinesischen Wuhan entfleucht ist. Joe Biden, der amerikanische Präsident, ist sprachlich sehr viel vorsichtiger als sein Vorgänger und diplomatisch vielleicht auch. Dass er das Thema seit März auf der Agenda hat, verwundert nicht. Warum gerade jetzt die Wuhan-These öffentlich neu aufgekocht wird, verwundert vielleicht. In der HNA sind die jüngsten Geschehnisse und Deutungsversuche nach dem Muster von „was bisher geschah“ bestens zusammengefasst, auch die Info, dass die WHO erneut forscht, ist enthalten. Biologisch und faktisch gibt’s die Info, dass das amerikanische Außenministerium Dokumente hat, die darauf schließen lassen, dass im November 2019 drei Mitarbeiter des Labors in Wuhan so erkrankt sind, dass sie in die Klinik mussten. Ihre Symptome ähnelten denen der späteren Corona-Kranken. Damit müsste der Ausbruch der Krankheit von Dezember 2019 auf November 2019 zurückdatiert werden. Insgesamt geht es aber wohl weniger um Fakten als um Drohung und Diplomatie. Und diese Seite wird im HNA-Bericht gut deutlich (27.05.2021):
https://www.hna.de/politik/corona-ursprung-wuhan-labor-china-coronavirus-who-gesundheit-pandemie-90661013.html
Focus online berichtet am 25.05.2021 mit Berufung auf das Wallstreet Journal von ebendiesen Hinweisen, die dem amerikanischen Außenministerium vorliegen sollen. Danach seien drei Mitarbeiter des Labors in Wuhan im November 2019 klinikreif erkrankt – mit Symptomen, die der Corona-Erkrankung gleichen:
https://www.focus.de/panorama/praezises-us-dokument-woher-kam-corona-ploetzliche-erkrankung-von-labor-mitarbeitern-wirft-erneut-fragen-auf_id_13325189.html
Die Süddeutsche Zeitung berichtet ebenfalls umfangreich und politisch, wobei der Korrespondent Hubert Wetzel aus Washington durchaus mit dem Bild des allwissenden Geheimdienstes spielt. Nichtsdesto: Der Artikel verlinkt mit Joe Bidens Presseerklärung, blickt Jahre und Jahrzehnte zurück, erfasst die Stimmungslage – auch und vor allem unter den amerikanischen Journalisten – und ordnet die Rezensionen der Wuhan-These ins Farb- und Stimmungsfeld Trump-Biden ein. Lohnt sich unbedingt, zu lesen (27.05.2021):
https://www.sueddeutsche.de/politik/ursprung-coronavirus-us-geheimdienste-labor-wuhan-biden-1.5305275
Für die FAZ berichtet am 27.05.2021 Friederike Böge aus China – hinter Bezahlschranke:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-ursprung-kommt-das-virus-doch-aus-dem-labor-in-wuhan-17359779.html
Auch die Rheinische Post geht das Thema chronologisch an und berichtet am 25.05.2021 hier:
https://rp-online.de/panorama/coronavirus/corona-neue-mutmassungen-ueber-labor-unfall-als-ausgangspunkt-von-pandemie_aid-58415703
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