Krankenhäuser bereiten sich auf Krieg vor
„Köln plant Klinik für den Kriegsfall“ – so lautet heute, 21.03.2025 mindestens gleich zweimal eine Überschrift. Der Kölner Stadt-Anzeiger hat diese Zeile als Aufmacher auf seine Titelseite der Papierausgabe gesetzt, die „Welt“ nutzt diese Schlagzeile heute online. Online hingegen ist die Schlagzeile des Stadt-Anzeigers zurückhaltender – und informativer – formuliert unter der Dachzeile „Katastrophenschutz“: „Kölner Kliniken planen unterirdische Intensivstation am neuen Campus“.
https://www.ksta.de/koeln/katastrophenschutz-koelner-kliniken-planen-unterirdische-intensivstation-am-neuen-campus-in-merheim-988934
In der Welt:
https://www.welt.de/vermischtes/article255752976/Koeln-plant-Klinik-fuer-den-Kriegsfall-Tiefgarage-soll-zur-Intensivstation-umfunktioniert-werden.html
Und da es von der Planung bis zur Wirklichkeit offenbar nur ein kleiner Schritt ist, titelt der Kölner Express, ebenfalls aus dem Hause DuMont Schauberg, am 21.03.2025: „Für den Kriegfall – Kölner Klinik bekommt Intensivstation unter der Erde“:
https://www.express.de/koeln/koelner-klinik-bekommt-intensivstation-unter-der-erde-989586
Der „Ernstfall“, gemeint ist zweifelsohne der Krieg, hat zurzeit viele Synonyme: Katastrophenfall, Krisenfall, Verteidigungsfall. Und für den Fall der Fälle gibt es natürlich an vielen Orten Vorbereitungen, auch in den Krankenhäusern. Die Rheinische Post berichtet am 21.03.2025 hinter Bezahlschranke darüber, wie Wirtschaft und Kliniken sich in NRW vorbereiten:
https://rp-online.de/nrw/panorama/nrw-wie-wirtschaft-und-kliniken-sich-auf-den-ernstfall-vorbereiten_aid-125329525
Schneller war die Bild. Sie brachte am 18.03.2025 bereits Bilder aus dem Bundeswehrkrankenhaus Ulm, in dem die „Zusammenarbeit im Ernstfall“ geprobt wird:
https://www.bild.de/regional/bayern/blutkonserven-prothesen-deutsche-kliniken-ueben-fuer-verteidigungsfall-67d7da18a7ec4b4b052de7b7
Ebenfalls am 18.03.2025 machte die FAZ darauf aufmerksam, dass die Bundeswehr nicht genügend Kliniken hat – im Ernstfall. Und dass die Fachkräfte im Krieg an der Front seien, es also in Deutschland dann an Personal mangele.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bundeswehr-hat-fuer-krieg-nicht-genuegend-kliniken-110363995.html
Bayerns Gesundheitsministern Judith Gerlach (CSU) hatte am 17.03.2025 gefordert, dass gesamte Gesundheitssystem in Deutschland müsse auf Krieg vorbereitet werden. Der Kölner Stadt-Anzeiger berichtete hier:
https://www.ksta.de/politik/ministerin-gesundheitssystem-muss-auf-moeglichen-krieg-vorbereitet-werden-986583
Anfang März hatte Ralph Thies, Präsident des Bundesamtes für Katastrophenschutz und Katastrophenhilfe, festgestellt, dass Deutschland sich besser auf „Bedrohungsszenarien“ vorbereiten müsse. Das ZDF berichtete am 06.03.2025:
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/deutschland/versorgung-verteidigungsfall-krankenhaeuser-praxen-100.html
Auf „kommunal.de“ stellten zwei Gastautoren schon im Februar in einem Kommentar fest: Bereits nach 48 Stunden wären Bundeswehrkrankenhäuser und Universitätskliniken in Deutschland am Rande ihrer Kapazitäten, wenn es zu einem Krieg käme (11.02.2025):
https://kommunal.de/krieg-deutschlands-gesundheitssystem-nicht-vorbereitet
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