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Ernsthafte und unernste Eseleien - nicht nur biblisch

Der Vorsitzende der KBV fordert ein Verbot der E-Scooter, so eine der ersten Nachrichten des heutigen Tages (9.9.2019). Der Mann tut das gewiss aus Überzeugung und mit gutem Wissen: Er ist Unfallchirurg.

Die Mitglieder der Tierschutzorganisation Peta hingegen halten viel vom E-Roller. Sie fordern nämlich, Jesus höchstpersönlich müsse auf seinem Weg nach Jerusalem sein Transportmittel wechseln und vom Esel auf den E-Roller umsteigen – zumindest ab diesem Jahr in Oberammergau. Denn: Jesus ist zu schwer – und der traditionelle Eselsritt verstößt gegen die Tierschutzrichtlinien.

Peta weiß auch den Papst auf ihrer Seite, nicht aber die Veranstalter in Oberammergau. Deswegen hat die Tierschutzorganisation, so die eigene Pressemitteilung, auch das Veterinäramt eingeschaltet. Und natürlich die Presse. Die berichtet gern (Links am Artikelende). Allen voran der Jesus-Darsteller und Pressesprecher der Oberammergauer Spiele Frédéric Mayet, der sich das nur schwer vorstellen kann – zumal man sich bemühe, das Geschehen so darzustellen, wie es vor 2000 Jahren gewesen sein könnte. Eine solch krasse Modernisierung würde in Oberammergau nicht funktionieren. Möglicherweise aber woanders.

Richard Kämmerlings nun ist literarischer Korrespondent (toller Beruf, oder?) der „Welt“ und hat sich nicht nur über den Transport des Messias auf der Kulturseite Gedanken gemacht. Auf jeden Fall bringt er die Zeiten literarisch und gründlich durcheinander, schildert und schillert das Verkehrsaufkommen mit E-seln damals wie heute in den schönsten Farben – und kommt am Ende zum Ergebnis: Die ganze christliche Religion gehört verboten, zumindest für Vegetarier. Denn Jesus, das Lamm Gottes, wird in jeder Eucharistie immer wieder neu verspeist. Vegetarisch ist das nicht, auch wenn das letzte Abendmahl ja sogar vegan gewesen sei.

Um zum Ende zu kommen, hier ein ganz neuer Regie- oder Reisevorschlag: Man lasse in Oberammergau Jesus mit einem SUV nach Jerusalem einfahren. So kann man nämlich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, falls Peta mir diese übertragen gemeinte Redewendung durchgehen lässt. Jesus (Auft)-ritt wäre zeitpolitisch zu wenden, diese Modernisierung wäre krasser noch als der Austausch mit dem Roller. Und wenn der SUV dann nicht nur für Oberammer gau auch noch einen Elektromotor bekäme ... Auf jeden Fall könnte der SUV nun seine Fähigkeiten im Gelände beweisen, die Menschen, allen voran die Petas, könnten dem Messias zujubeln, ohne dass die Sicherheitsbeamten oder Bodyguards um das Leben des Messias oder gar des Esels fürchten müssten. Kleider und Palmzweige hingegen müsste dem reitenden Messias niemand mehr vor die Füße oder Hufe legen. Der SUV ebnet sich, wir sahen es gerade in Berlin, seinen Weg überall.

Und nach der Passion 2019 in Oberammergau würde auch niemand mehr über die Zukunft des SUV oder die Opfer von Berlin reden. Zumal dann auch die Muttergottes künftig umsteigen könnte und Josef sie sowohl sicher als auch bequem zur Volkszählung nach Bethlehem fahren könnte. Denn ihr Eselritt – hochschwanger – dürfte der Peta gewiss gar nicht gefallen.

Dem E-Roller müssten dann allerdings andere den Weg ebnen. Oder wir geben dem KBV-Vorsitzenden recht: Der Scooter muss weg. Passt auch, schon rein sprachlich betrachtet. Denn to scoot, englisch, bedeutet: abhauen.  

Links:

Pressemitteilung der Peta, 5.9.2019:
https://www.peta.de/jesus-in-oberammergau-auf-e-scooter-statt-esel-peta-appelliert-an

Reaktionen in der Presse:

Nachrichten zu SUV und Scooter:

 

Schutz vor starken Blutungen nach der Geburt
Krankenhäuser: BGW-Gesundheitspreis 2019
 

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