ePA: Bundesweiter Rollout verschoben - Nachrichtensammlung
Der bundesweite Rollout der ePa sollte eigentlich am 15.02.2025 beginnen. Das tut er nicht – und die Nachrichtenlage ist einigermaßen verwirrend. Zumindest, was die Bewertung der Sachverhalte betrifft. Ähnlich der Frage: Ist das Glas halb voll – oder ist es halb leer?
So verweisen die Apothekerzeitschriften darauf, dass der flächendeckende Rollout frühestens Anfang April erfolgt:
Apotheke adhoc, 10.02.2025:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/e-rezept/epa-fuer-alle-kommt-spaeter/
Die Deutsche Apothekerzeitung berichtet – hinter einer Aboschranke – am 10.02.2025 ebenfalls vom verspäteten Start und zitiert aber noch vor der Schranke die Spatzen, die diese Nachrichte schon längst von den Dächern verbreitet haben:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/news/artikel/2025/02/10/bmg-verschiebt-bundesweiten-epa-rollout
Der MDR geht am 10.02.2025 einer Leserfrage nach: „Wie sicher ist der Widerspruch gegen die elektronische Patientenakte?“ Nach einer grundsätzlichen Erklärung, wie wichtig die elektronische Patientenakte ist, folgt die Aufklärung darüber, dass das Opt-out-System – also die obligatorische Einrichtung, der man widersprechen kann – möglicherweise nicht der richtige Lösung, vielleicht sogar die Abkehr vom bisherigen Rechtssystem ist:
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/elektronische-patientenakte-widerspruch-sicherheit-100.html
Auf heise.de haben die Autoren die Probleme der ePa gesammelt, und die lägen, Fachleute wird es kaum wundern, zwischen den Praxisverwaltungssystemen und dem ePA-System, so die Auskunft der AOK. Sie finden dort auch den Stand der Dinge, der am 07.02.2025 hieß: Alle elektronischen Patientenakten sind vor Ablauf der Frist eingerichtet. Dennoch ist von einem holprigen Start die Rede. Und es ist auch die Rede davon, was ein Patient, der selbst seine ePa lesen will, so alles braucht: Als Erstes natürlich die App, danach eine elektronische PIN von Perso oder Gesundheitskarte, dann ein Kartenlesegerät, das allerdings auch das Handy, sofern NFC-fähig, sein kann. Liegen diese Voraussetzungen vor, kann man sich eine GesundheitsID erstellen. Danach ist der Weg in die eigene Patientenakte frei. 2,2 Millionen Nutzer hätten dies bereits getan:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Fast-alle-gesetzlich-Versicherten-haben-eine-10272717.html
Ein wenig zurück bis zum 29.01.2025: Marie-Claire Koch berichtet hier für heise.de, dass und warum die Gematik die Sicherheitslücken der ePA, die auch in 2024 schon bekannt waren, zu spät ernst genommen hat:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Gematik-hielt-Sicherheitsluecke-fuer-akzeptabel-10259471.html
Und dann gibt es noch Friedrich Merz, CDU-Chef und umtriebiger Kanzlerkandidat, mit seiner spitzfindigen Idee: Wer die Daten seiner ePA zur Verfügung stellt, für den könnten die Krankenkassen die Beiträge senken. Kritik bleibt nicht aus. Hier nur einige der Reaktionen:
Apotheke adhoc, nach dem ersten Absatz hinter (kostenloser) Anmeldeschranke, 10.02.2025:
https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/politik/finanzielle-anreize-fuer-die-epa-sorge-verteidigt-merz/
Deutsches Ärzteblatt, 06.02.2025:
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/157403/Kritik-an-Rabattvorschlag-von-Merz-zur-Patientenakte
Frankfurter Rundschau, 10.02.2025:
https://www.fr.de/verbraucher/umstrittene-merz-plaene-fuer-krankenkassenbeitraege-wer-kuenftig-weniger-zahlen-koennte-93554250.html
Pharmazeutische Zeitung, 04.02.2025:
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/merz-will-epa-nutzer-belohnen-152945/
Merkur, 08.02.2025:
https://www.merkur.de/verbraucher/bedeuten-wuerde-merz-will-finanzanreize-fuer-epa-was-das-fuer-verbraucher-zr-93558568.html
Dass der Umgang mit der ePA möglicherweise schwierig ist, vermutet man spätestens dann, wenn man auf einen Kursus der Verbraucherzentrale NRW stößt. Kostenlos und online, ab 17. Februar. In zwei Lerneinheiten lernen und üben die Teilnehmer den Umgang mit der ePA. Wer dann das Thema noch vertiefen möchte, kann an einem online-Talk teilnehmen:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Fast-alle-gesetzlich-Versicherten-haben-eine-10272717.html
Aber: Man kann diese Nachrichten eben auch sehr viel positiver lesen. Die AOK zum Beispiel macht das. Sie berichtet vom Rollout im April, ohne darauf zu verweisen, dass der Termin eigentlich für den 15. Februar vorgesehen war. Die Widerspruchsquote läge bei der AOK bei 3,8 Prozent, und für die AOKen sind knapp 26,4 Millionen ePAs bereits angelegt:
https://www.heise.de/news/Elektronische-Patientenakte-Fast-alle-gesetzlich-Versicherten-haben-eine-10272717.html
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